Undine Nulle hatte im Frühjahr 2011 ihren ersten Auftritt in der Gemeindevertretung. Sie war vom Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin nach Schulzendorf gekommen und trat die Nachfolge von Annedore von Hoch an, die in den Ruhestand ging. Nach rund vier Jahren Wirken wirft Schulzendorfs Bauchefin nun das Handtuch. Undine Nulle ist gescheitert, hauptsächlich an sich selbst.
Der Anfang vom Ende
Sie muss es schwer getroffen haben: Bürger und Gemeindevertreter mögen Nulle nicht mehr. Zuletzt zeigte sie sich darüber betroffen, sogar gegenüber Außenstehenden. Nur wenige gute Nachrichten konnte die Bauchefin in den zurückliegenden Monaten verkünden, dafür gab es Pannen und Pleiten im eigenen Laden.
Der Anfang vom Ende begann für Undine Nulle in der Münchner Straße! Mit einer äußerst fadenscheinigen Begründung speiste sie Gemeindevertreter und zwei Anlieger ab, die auf die Einhaltung des Bauprogramms und die Aufstellung einer Laterne pochten.
Zuletzt nahm Bauchefin Undine Nulle leider nur selten schwierige Hürden. (Foto: Wolff)
Dann gab es Zoff wegen der ausgebliebenen Kostenbeteiligung des MAWV beim Verschluss der Karl – Marx – Straße und später Ärger um defekte Bordsteine, für die dann ein aus Steuergeldern finanziertes Gutachten angefertigt wurde. Über dessen Notwendigkeit grübelt die Staatsanwaltschaft seit Monaten.
Weiter geht die Nulle Bilanz mit dem Beinahe Verlust von Beitragsgeldern in sechsstelliger Höhe für den Gehwegbau im Altdorf. Und selbst mit Justitia kollidierte die Bauchefin: Eine Anzeige einer Bürgerin wegen Nötigung und Körperverletzung, die auch eine Untersuchung der Gemeindevertretung auslöste.
Nulles jüngster Ausrutscher war der Einbau hunderter Absperrpfosten in den neu gebauten Straßen. Die 25.000 Euro teure Investition löste bei Bürgern und Gemeindevertretern eine Welle der Empörung aus, weil sie das Ortsbild verschandelt, so sehen es die Kritiker.
Immer mehr Gemeindevertreter und Bürger murrten
Nulles schlechte Performance offenbarte sich zunehmend mehr in der Gemeindevertretung. Ihre Glaubwürdigkeit kam am Ende völlig unter die Räder.
Schon in der Debatte zum Haushalt 2014 konnte die Argumentation der Bauchefin die Gemeindevertreter nicht vollends überzeugen, immer häufiger blieben Antworten auf Fragen der Abgeordneten aus.
Völlig schizophren verlief die Beitragsberechnung am Otto – Krien – Platz. Nach mehr als drei Jahren sollte die von ihr selbst festgelegte Abschnittsbildung, die plötzlich rechtswidrig war, revidiert werden. Die Mehrheit der Gemeindevertreter lehnte das ab. Bürger am Otto Krien – Platz gingen auf die Barrikaden, sie sollten plötzlich viel tiefer in die Tasche greifen, als ihnen zuvor zugesichert wurde.
Bürgermeister Markus Mücke trägt Verantwortung für die magere Bilanz seiner Bauchefin. An seinen Führungsqualitäten sind daher Zweifel angebracht.(Foto: Wolff)
Ende 2014 wurde Nulle als Bauchefin erstmals öffentlich in Frage gestellt. Sie schlug gleich zwei Einladungen des Finanzausschusses aus, wo sie den Abgeordneten Rede und Antwort in Sachen Haushalt 2015 stehen sollte.
Einen Hauch von Gleichgültigkeit ließ Undine Nulle in der Debatte um Investitionen im Bauamt aufblitzen: „Ich bin Bauamtsleiterin. Mir ist es egal, wo das Geld herkommt.“ Eine Bemerkung, die bei manchem Gemeindevertreter Kopfschütteln auslöste.
Nulle Bilanz ist Niederlage für Markus Mücke
Bürgermeister Markus Mücke, Nulles Dienstvorgesetzter, wusste über all ihre Entscheidungen im Bauamt Bescheid. Ihre Bilanz des Scheiterns muss sich das Gemeindeoberhaupt ankreiden lassen. Sie zeugt letztlich von mangelnder Führungsstärke des Bürgermeisters.
Mücke hörte und schaute weg, als seine Bauchefin zunehmend mehr Respekt vor Gemeindevertretern verlor. Immer mutiger wurde Nulle mit kessen Antworten und schnippischen Bemerkungen. Sie scheute sich auch nicht, dass Wirken von Ex – Bürgermeister Dr. Burmeister zu kritisieren. Dabei hatte Nulle selbst nicht einmal eine Woche der insgesamt 16 jährigen Tätigkeit Burmeisters erlebt. Da könnte man glatt zu dem Schluss kommen, dass der Bürgermeister die Bauchefin als Speerspitze nutze.
Undine Nulle hat sich ohne feuchte Augen verabschiedet. Nun ist im Bauamt Aufräumen angesagt. Ob Bürgermeister Markus Mücke dazu in der Lage sein wird, muss er in den kommenden Wochen unter Beweis stellen.
Die scheidende Bauchefin Nulle hat Bürgermeister Mücke im Alleingang eingestellt. Bei Nulles Nachfolgerin oder Nachfolger wird das anders sein. Wegen der geänderten Hauptsatzung werden die Gemeindevertreter ein gehöriges Wörtchen mitreden. Und das ist ganz gut so!
Der Bürgermeisterstammtisch am 6. 1. 2015 diesmal im ABSEITS!
http://www.schulzendorf.de/veranstaltungen/9/1606211/2015/01/06/b%C3%BCrgermeisterstammtisch-am-06.01.2015.html
@Themis/Rudi: Ich sehe es wie Sie, daß Frau Nulle ein Bauernopfer ist. Was im Bericht überhaupt nicht erwähnt wurde ist der unmögliche Umgang mit Anliegern, die ihre Straßenausbaubeiträge nicht zahlen konnten. Mir liegen die Schreiben von Frau Nulle vor. Von dem was Herr Mücke VOR (!!!) seiner Wahl versprochen hat ist nichts übriggeblieben. Allein deshalb sollte Herr Mücke seinen Hut nehmen. Was ist eigentlich so schwierig Herrn Mücke abzusetzen? Am Ende hat alle Dinge zu verantworten. Wovor haben die Gemeindevertreter Angst? Findet sich kein Besserer?
Ich wünsche mir, dass der Trümmerhaufen woanders akkurat arbeitet. Dorthin kann sie dann auch ihre anderen niederen Eigenschaften mitnehmen. Sicherlich wäre die Säuberung der Verwaltung durch eine Abwahl des ‘Bürgermeisters’ einfacher als die schrittweise Verabschiedung der Mitläufer. Aber Schulzendorf braucht eben etwas länger.
Frau Nulle eine akkurat arbeitende Frau? Leider ohne jegliches soziales Verhalten, ohne Sinn für Gerechtigkeit aber dafür mit großer Unwissenheit. Falls Nulle so akkurat sein soll, wäre sie vielleicht als Sachbearbeiter besser aufgehoben.
So wie sich Nulle mir gegenüber verhalten hat, bin ich mehr als Glücklich über Ihre Entscheidung!
Ich teile die Sicht in Punkto Herrn Mücke völlig. Ohne dem Einverständnis von Herrn Mücke keine Poller, keine Gutachten, kein Fehlen in den Sitzungen usw. Ich kann die Arbeit von Frau Nulle nicht beurteilen, ich kenne nur die Ergebnisse. Die muss sich auch der Bürgermeisters an die Brust heften.
Ja, Speerspitze ist der richtige Schluss! Frau Nulle ist eine sehr akurat arbeitende Frau. Keiner würde es besser machen. Wartet einfach ab. Vielleicht ist dann nicht der Schulzendorfer der Hetzer sondern jemand anders. Ihr werdet sehn.
An diser Stelle sein erinnert, dass es auch unter dem ehemaligen Bürgermeister ein Bauopfer im Bauamt gab, in dessen Folge eine Frau dann eingestellt wurde, die dem Schulzendorfer eine Gerichtsverhandlung einbrachte. Warum soll es jetzt nicht anders sein – für verfehlte Politik mußten immer andere den Kopf hinhalten !