42 Cent – Rasenschnitt: Versagt Bauchefin Nulle schon wieder?

1. Dezember 2014
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Bürger der Gemeinde wären enttäuscht gewesen, wenn sie erlebt hätten, was sich am letzten Mittwochabend im Ortsentwicklungsausschuss um ihre Steuergelder im Sitzungssaal des Rathauses abspielte. Worum ging es?

Derzeit bewirtschaftet der Bauhof ungefähr 200.000 qm Grünflächen. Künftig werden rund 300.000 qm Flächen hinzukommen, weil Anlieger nicht verpflichtet sind, den Rasenschnitt vor ihrem Gartenzaum zu erledigen.

Dr. Wolfgang Schröder vom Bürger Bündnis war erschüttert über die 42 Cent Berechnung von Undine Nulle. Er hatte Recherchen angestellt, die wesentlich geringere Kosten aufwiesen. (Foto: Wolff)

Dr. Wolfgang Schröder vom Bürger Bündnis war erschüttert über die 42 Cent Berechnung von Undine Nulle. (Foto: Wolff)

Bauchefin Nulle schlug daher vor, drei zusätzliche Stellen auszuschreiben sowie Maschinen und Geräte im sechsstelligen Euro Bereich anzuschaffen. Um abwägen zu können, ob eine Vergabe der zusätzlichen Leistungen an Dritte möglicherweise wirtschaftlicher ist, beauftragten die Gemeindevertreter Bürgermeister Mücke mit einer Vergleichsrechnung.

Undine Nulle präsentierte daraufhin zwar Zahlen, doch den Ausdruck Vergleichsrechnung verdienten sie nicht. Denn ungefähre Kosten, die bei der Vergabe an ein Unternehmen entstehen würden, legte die Bauchefin nicht auf den Tisch. Stattdessen offenbarte Nulle, dass ein Bauhofmitarbeiter pro Schnitt für einen Quadratmeter Grünfläche Kosten in Höhe von 42 Eurocent verursacht.

Bei fünf Schnitten im Jahr kämen so rund 730.000 Euro zusammen, hinzukommen die Aufwendungen für neue Geräte und Maschinen sowie deren Abschreibung.

„Wenn das der Kostenrahmen für die Vergabe an Dritte ist, dann bewerbe ich mich hiermit für den Auftrag. Wenn ich hochrechne, dann sind das 80.000 Euro im Monat.“, erklärte Thomas von Salm-Hoogstraeten (CDU) mit einem Augenzwinkern. Die frühere Gemeindevertreterin Andrea Goymann von den Grünen, die als Zuhörer die Sitzung verfolgte, erklärte gegenüber dem CDU – Politiker ihre Bereitschaft, ebenfalls an der Umsetzung eines solchen Auftrages mitzuwirken.

Nicht ganz so humoristisch nahm Dr. Wolfgang Schröder (Bürger Bündnis freier Wähler) das Nulle Zahlenspiel auf. Er kritisierte ihre Berechnungen scharf: „Das kann alles nicht sein! Meine Kollegen, die Munitionsbergung machen, bekommen für einen Quadratmeter ganze 16 Cent. “

Weil die Abwägung, ob der Bauhof oder ein Unternehmen die zusätzlichen Grünschnittarbeiten übernehmen soll, wegen der fehlenden Vergleichbarkeit der Kosten nicht möglich war, brach der Chef des Ortsentwicklungsausschusses, Joachim Kolberg (CDU), die Debatte ab.

Jetzt muss Undine Nulle erst ihre Schularbeiten machen, bis  die Volksvertreter eine Entscheidung treffen.

4 Responses to 42 Cent – Rasenschnitt: Versagt Bauchefin Nulle schon wieder?

  1. Schulzendorfer
    8. Dezember 2014 at 15:26

    Herr Wilhelm, die Restsumme ist für weitere Poller, damit längerfristig gar kein Rasen mehr gemäht werden muss.

  2. Andreas WIlhelm
    7. Dezember 2014 at 12:56

    Hoppla, da bin ich beim rechnen doch glatt in´s grübeln gekommen:
    300.000 m² x 0,42 € = 126.000,- € x 5 Schnitte im Jahr = 630.000,- € ?
    und Frau Nulle gibt Zahlen von 730.000,- € (ohne investition für Maschinen) an! steckt Sie sich die anderen 100.000,- € in die Tasche oder sind die zur Verwendung in der Erholungszeit gedacht? Vielleicht kann Sie dies ja selber (da diese Zahlen den GV präsentiert wurden) in der nächsten GVS kommentieren?

  3. karo
    1. Dezember 2014 at 20:03

    für den Preis bewerbe ich mich gern und da bin ich sicher nicht allein.

  4. Anti
    1. Dezember 2014 at 07:43

    Ein Schnitt genügt, um im Bauamt mal Ordnung zu schaffen.

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