Bauchefin Nulle gibt zu: Die Straßenumbenennung ist nicht „zwingend notwendig“

8. Oktober 2014
Von

Die Mehrheit der Gemeindevertreter lehnt die von der Verwaltung geplante Umbenennung mehrerer Straßen ab. Das ist das Fazit aus zwei Ausschuss Sitzungen der Gemeindevertretung.

Schulzendorfs Bauchefin begründete heute den Vorstoß damit, dass man eine gewisse Ordnung und Logik nach bestimmten Merkmalen in die Straßennamen der Gemeinde bringen wolle.

Bauchefin Undine Nulle: Die Straßenumbenennung ist nicht zwingend!

Bauchefin Undine Nulle: Die Straßenumbenennung ist nicht zwingend notwendig!

Sie widersprach gleichzeitig Auffassungen und Spekulationen, wonach mit der Namensumbenennung formale Pannen bei der Erstellung von Straßenausbau Beitragsbescheiden geheilt werden sollen.

Derartige Vorwürfe waren zuvor öffentlich geworden. Ein betroffener Anlieger kündigte in der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ) sogar an, seinen Straßenausbau Beitrag deshalb nicht zahlen zu wollen.

„Beitragsbescheide müssen hinreichend genau bestimmt sein. Das ist im Bescheid durch Nennung von Flur und Flurstück gegeben. Es ist deshalb unerheblich, wie die Straße heißt. Dieses Thema können wir verlassen.“, erläuterte Undine Nulle.

Gemeindevertreter von der Linkspartei und der CDU wiesen auf die Auswirkungen einer Umbenennung für die betroffenen Anlieger hin. Zwar würden Betroffene bei der Ummeldung im Einwohnermeldeamt und der Kfz – Zulassungsstelle bevorzugt aufgerufen und Kosten würden ihnen nicht entstehen. Doch der zeitliche und finanzielle Aufwand im privaten Bereich, beispielsweise durch die Änderung von Hausnummern, sei enorm.

„Der Aufwand ist viel größer als der Nutzen.“, konstatierte Waltraut Mann (Die Linke).

Ortsentwicklungschef Joachim Kolberg (CDU) dazu: „Mir erschließt sich der Sinn der Umbenennung nicht. Seit über 40 Jahren haben die Straßen ihre Bezeichnung. Rettungsdienste und Polizei kennen sie so. Die CDU plädiert dafür, alles so zu belassen, wie es ist.“

Andreas Hoffmann (Schulzendorf pur) wollte in den allgemeinen Tenor nicht mit einstimmen. Er holte weit aus und erklärte unter anderem: „Ich verstehe die Umbenennung so, dass es ein Vorschlag der Gemeindeverwaltung ist. Es soll ein Schönheitsmakel im Straßenbild begradigt werden. Ich sehe es als Vorschlag und nicht als Muss.“

 Der SPD – Vertreter, Dirk Krölke, äußerte sich gar nicht.

Bauchefin Nulle gestand am Ende der Diskussion ein: Die Straßenumbenennung ist nicht „zwingend notwendig.“ Einen ähnlichen Standpunkt hatte bereits gestern Schulzendorfs stellvertretender Bürgermeister, Alexander Reech, im Sozialausschuss geäußert.

Bleibt am Ende die Frage, wenn die Straßenumbenennung aus Sicht der Verwaltung nicht zwingend erforderlich ist, warum wird sie dann erst von ihr thematisiert?

7 Responses to Bauchefin Nulle gibt zu: Die Straßenumbenennung ist nicht „zwingend notwendig“

  1. manfred
    10. Oktober 2014 at 09:42

    Hallo Jens,auch ich stimme Ihnen völlig zu.

  2. Schulzendorfer
    10. Oktober 2014 at 08:49

    Sicher gibt es Gründe, weshalb diese Umbenennung stattfinden sollte, allerdings gibt es auch sicher Gründe, diese nicht preiszugeben. Wie immer! Dieser klammheimliche Schwachsinn des kompetenten Bürgermeisters und seiner Null verdienen genau die genannten Reaktionen!

  3. Schnulzendorfer
    9. Oktober 2014 at 11:14

    Bei Ordnung sollte die Gemeinde erst mal bei sich anfangen ! Z.B. wem gehören die Grundstücke, wo die Straße nun gebaut werden soll ?

    Sicher macht es Sinn, die gesamte Straße nun einheitlich zu benennen-

    Aber die Gemeinde ist ja wieder zu blöde, den Leuten etwas vernünftig zu erklären !

  4. Hans Gadau
    9. Oktober 2014 at 10:10

    Ich bin erstaunt,wie man nach 40 Jahren wo alles ok war auf solchen Schwachsinn kommen kann. Hat unser Bürgermeister keine anderen Probleme in Schulzendorf ?
    Hans Gadau
    Wiesenweg 8

  5. Ulf
    Ulf
    9. Oktober 2014 at 09:27

    Stimme Ihnen völlig zu Jens. Mir ist unklar, wie man für solch einen Käse wertvolle Zeit aufwenden kann. Das Amt sollte sich um die wichtigen Dinge kümmern. Zum Beispiel könnte mal wieder der Graswuchs an Bordsteinen kontrolliert werden. Der ist mir schon wieder etwas zu hoch. 😉

  6. irene robus
    9. Oktober 2014 at 08:48

    Panne hin Panne her oder Notwendigkeit. Es sollten wenn, Schulzendorfs Straßen generell überdacht werden und nicht nur die 3 Straßen. Denn durch die Erschließung – Ritterschlag, Waldsiedlung und Erweiterung Mühlenschlag ergeben sich weitere Problemstraßen und dann fängt alles wieder neu an. Also gründlich den “Ortsplan” überarbeiten. Ein weiteres Problem besteht doch noch bei dem Thema Zusammenschluss mit den Nachbargemeinden. Da geht dann die Umbenennung wieder los. Denn von dem Thema haben sich die Bürgermeister noch nicht verabschiedet. In diesem Falle “Straßenteilumbennung” kann man nur sagen “abwarten und Tee trinken” zu Gunsten der Bürger.

  7. Jens
    9. Oktober 2014 at 07:46

    “Sie widersprach gleichzeitig Auffassungen und Spekulationen, wonach mit der Namensumbenennung formale Pannen bei der Erstellung von Straßenausbau Beitragsbescheiden geheilt werden sollen.”

    Es liegt ja wohl sehr nah, dass diese Aussage dem Grund für die Umbenennung entspricht. Jetzt versuchen sie sich rauszuwinden.

    Wenn dem doch so ist, sollte dieser Schwachsinn umgehend vom Tisch.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Anzeige

Anzeige

Anzeige