Waldsiedlung: Setzt nach der Eiszeit Tauwetter ein?

26. März 2011
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Zwischen den niedersächsischen Investoren und Bürgermeister Markus Mücke herrscht derzeit Eiszeit. Seit Monaten  stehen die  Verhandlungen zwischen  der Verwaltung und den Hildesheimern still. Ihr Vertreter, Herrmann Vieth kritisiert Mückes „starre“ und „verknöcherte“ Haltung in Sachen der geplanten Bebauung.  Schulzendorfs Gemeindeoberhaupt  weist derartige Vorwürfe zurück. Seine Marschroute  in den Verhandlungen sei  in der „Runde der Fraktionsvorsitzenden“ besprochen und abgestimmt. Doch dieses Gremium ist nach Ansicht von Daniel Wiesenthal (Die Linke) gar nicht legitimiert solche Positionen zu bestimmen. Auch Grünen Vertreterin Andrea Goymann legte den Finger in die offene Wunde und meldet Gesprächsbedarf an. „Ich habe den Eindruck, dass wir keine Einigkeit in Sachen Waldsiedlung haben. Deshalb sollten wir, bevor wir verhandeln, darüber debattieren.”, so Goymann.

Schulzendorfs Ortsentwicklungschef, Joachim Kolberg (CDU) wollte den eingefrorenen Verhandlungen neue Impulse verleihen. „Ich möchte unbedingt, dass die Waldsiedlung bebaut wird. Das wird der Gemeinde Schulzendorf wohl tun.“, so Kolberg. Deshalb ergriff er die Initiative und lud die Investoren in seine Ausschusssitzung am letzten Mittwoch ein.

Worum geht es in dem Streit konkret?

Für die Waldsiedlung existiert ein gültiger Bebauungsplan. Allerdings ist der bereits 16 Jahre alt und entspricht in Sachen der Anlegung solcher Siedlungen nicht mehr dem heutigen Stand. Darüber sind sich Investor und Gemeinde grundsätzlich einig, beide wollen diesen B – Plan nicht. Gemeinde und Investoren unterbreiteten alternative Entwürfe zum bestehen alten Bebauungsplan. „Wenn man mal ganz genau auf diese beiden Entwürfe schaut, dann haben beide doch sehr ähnliche Strukturen. Sie sind inhaltlich zwar noch unterschiedlich, doch solche Dinge, wie hoch und groß man bauen darf, das sind Fragen, die man in kürzester Zeit lösen kann.“, erklärte Manfred Marquardt, Architekt der Investoren.

Vor drei Jahren verabschiedeten Schulzendorfs Gemeindevertreter dann einen neuen Flächennutzungsplan, der den alten Bebauungsplan stark einschränkt. In ihm ist ein rund 20.000 qm großer Festplatz vorgesehen (siehe Grafik). Er ist der Anstoß des Streits. Auf diesem Areal will der Investor soziale Einrichtungen, wie zum Beispiel ein Jugendzentrum oder Betreutes Wohnen vorsehen. Müssten die Investoren auf rund 20.000 Quadratmeter Baufläche verzichten, wäre das in wirtschaftlicher Hinsicht für sie ein herber Einschnitt. „Wir wollen mit der Gemeinde Schulzendorf eine Lösung finden und das ist auch der Grund, weshalb wir heute hier sind.“, so Planer Marquardt.

Der Investor wird nun seine Vorschläge nochmals schriftlich zusammenfassen und darlegen. Darüber sollen dann die Gemeindevertreter beraten. Bürgermeister Mücke erwartet im Anschluss an die Debatte  ein eindeutiges Signal. „Mit einem klaren Auftrag der Gemeindevertretung werde ich in die Verhandlungen wieder eintreten. Ich werde mich dann bemühen, dass wir zu einem gemeinsamen Punkt kommen.“, sagte Markus Mücke.

Das Tauwetter in Sachen Waldsiedlung hält Einzug, ob das Eis nun völlig schmilzt, liegt an den Gemeindevertretern.

One Response to Waldsiedlung: Setzt nach der Eiszeit Tauwetter ein?

  1. Knuffke Frank
    27. März 2011 at 08:31

    “Das wird der Gemeinde Schulzendorf wohl tun” Das sind die üblichen Floskeln der Politik.Was konkret wird denn besser in Schulzendorf wenn dieses Projekt fertiggestellt ist?Herr Kolberg,erläutern Sie das doch mal bitte den Schulzendorfern.

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