Nachgehakt: MAWV widerspricht der Darstellung von Bürgermeister Markus Mücke!

7. März 2012
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Ende 2011 begann der Märkischen Abwasser- und Wasserzweckverband (MAWV) mit der Verlegung einer Trinkwasserleitung in der Karl – Marx – Straße. Als bekannt wurde, dass der Rohrgraben mit Asphalt geschlossen werden soll, regte sich der Widerstand  der Anwohner. Das BürgerBündnis freier Wähler brachte im Dezember 2011 einen Antrag in die Gemeindevertretung ein, der auf die Wiederherstellung des Urzustandes der Fahrbahn in der Karl – Marx – Straße nach Abschluss der Arbeiten abzielte. „Der Rohrgraben ist nach dem Stand der Technik fachgerecht wieder mit Straßenbeton zu schließen und die Ausbildung der Gossenrinne ist getrennt von der Fahrbahn hezu erstellen.“ Die Mehrheit der Gemeindevertreter stimmte für den Antrag.

Die Baumaßnahmen in der Karl - Marx - Straße haben bei einigen Anliegern für Unruhe gesorgt. (Foto: Wolff)

Bürgermeister Markus Mücke rügte den Beschluss, er sei rechtswidrig. In der Begründung, die das Gemeindeoberhaupt mit der Kommunalaufsicht abgestimmt hatte, hieß es: „Eine Entscheidungskompetenz über die Art und Weise der Bauausführung haben weder der Bürgermeister noch die Gemeindevertretung, da die Baumaßnahme nicht von der Gemeinde sondern vom MAWV als Bauherrn und auf dessen Kosten ausgeführt wird.“

„Wir sind zur Wiederherstellung des ursprünglichen Straßenzustandes verpflichtet. Unsererseits war es angedacht den Rohrgraben mit Beton zu schließen.“, erklärt Burghardt Wilde, technischer Leiter des MAWV. Doch als der Rohgraben ausgehoben war, stellte man fest, dass sich der verbleibende Beton in einem sehr desolaten Zustand befand. Die Betondecke hatte unterschiedliche  Stärken von 10 bis 30 cm, ein richtiger Unterbau war nicht mehr vorhanden und zum Teil lagen die Betonplatten völlig hohl. „Wenn wir den Rohrgraben mit Beton geschlossen hätten, dann wäre der Reststreifen abgebrochen.“, berichtet Sebastian Tölpe, Bauüberwacher der BEV Ingenieure GmbH.

Der MAWV leitete ein Beweissicherungsverfahren ein, bei dem der gesamte Zustand der Straße festgestellt und dokumentiert wurde. Ein unabhängiges Sachverständigenbüro, die PEBA Prüfinstitut für Baustoffe GmbH wurde zu Rate gezogen. Es wurden verschiedene Ausbauvarianten untersucht und ihre Vor- und Nachteile abgewogen.

„ Beton benötigt 30 bis 45 Tage zum Aushärten, das heißt, wir hätten in dieser Zeit die Straße komplett sperren müssen. Deswegen sind wir an die Gemeinde herangetreten und haben den Vorschlag unterbreitet,   die Karl – Marx – Straße über die gesamte Breite in Asphaltbauweise zu errichten.“, erklärt Technikleiter Wilde. Und Wilde weiter: „Es gab dazu eine Reihe Diskussionen zusammen mit den Sachverständigen, in der die Gemeinde letztlich entschieden hat, entsprechend unseren Vorschlägen so zu verfahren.“

Ein Widerspruch, denn Bürgermeister Markus Mücke hatte erklärt, dass die Gemeinde keine Entscheidungskompetenz  über die Bauausführung hat. Auch Ingenieur Tölpe folgt Mückes Auffassung nicht:  „Die Gemeinde ist Straßenbaulastträger, im Endeffekt kann sie ihre Zustimmung verweigern.“

Die Arbeiten schreiten gegenwärtig weiter voran. Burghardt Wilde vom MAWV bedauerte, dass die Wogen der Erregung unter den Anliegern der Karl – Marx – Straße so hoch schlugen. So manches graue Haar wäre bei ihnen sicher vermeidbar gewesen, wenn man sie rechtzeitig und ausreichend informiert hätte.

 

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One Response to Nachgehakt: MAWV widerspricht der Darstellung von Bürgermeister Markus Mücke!

  1. Pohland, Schulzendorf
    8. März 2012 at 07:05

    Zum diesem Beitrag gibt es Fragen !

    Warum ist einem der größten Verbände – im Land Brandenburg – nicht bekannt, dass es Betonzusätze gibt ? Die Beton Landebahnen in Frankfurt /M z.B. wurden in Abschnitten über Nacht saniert !

    Welcher Beton ist porös? Die Aussagen beziehen sich auf den Teil, der nicht im Rohrgrabenbereich der TWL ist – also hat der MAWV den verbleibenden Teil mit der Baumaßnahme – Kanalbau 2001 schlecht ausgeführt ?

    Wenn in Zuge der Baumaßnahmen festgestellt wurde, dass der Beton so schlecht ist, warum ist dann der Rohrgabenschluß außerhalb des Rohrgrabenbereiches in Beton dann belassen worden ?

    Wie kommen unter eine technisch nutzungsfähige Straße Hohlräume, die in den Bereichen vor 10 Jahren durch eine Kanalbaumaßnahme durch den MAWV erhalten hat ?

    Warum reißt der MAWV nunmehr den von ihm selbst hergestellten Beton von 2001 wieder heraus ?

    Ist ein Beweissicherungsverfahren im Straßenbau nicht nur eine oberflächliche Bestandsaufnahme, die nur mit punktuellen
    Kernbohrungen belegt sind ?

    Schreiben Sachverständige nicht Gutachten auf Grundlage – nach dem Stand der Technik? Gibt es überhaupt ein Gutachten ?

    Warum wird beim 16 km Straßenbau nicht auch Asphalt eingebaut, der für die Karl- Marx- Straße ausreichend und kostengünstig ist ?

    Wo gibt es beim MAWV noch so eine ausgefranzte Straße, wo mit einem erheblichen Fugenaufwand kleine Asphaltflächen in den Beton hineinragen ?

    Wieviel Peatschworkstraßen hat der MAWV schon errichtet ?

    Übernimmt der MAWV eine Gewährleistung von 25 Jahren für diese Versuchsstraße ?

    Seit wann werden 3 unterschiedliche Bauweisen in einer Straße angewandt und zugelassen ? Entsprechen 8 cm Tragdeckschicht einer Bauklasse IV – wie beim Kanalbau 2000 im Bereich KM Straße Abschnitt Ulmenweg – Parmannstraße angewandt und nun belassen werden ?

    Welche Bedeutung haben Gemeinderatsbeschlüsse in Schulzendorf noch?

    Wann wird die einst prächtigste Karl – Marx- Straße gänzlich abgeschafft, nach dem auch der Gehwegrückbau 1996 gescheitert ist?

    Sind diese Arbeiten vorbereitenden Maßnahmen zur Absiedelung des Eichberges ?

    Wer kommt für den Wertverlust und den Schaden auf, die dem Steuerzahler entstanden ist ?

    Muß der Anlieger nun durch hohe Beiträge diese Mängel ausgleichen?

    Stimmt es, dass die Gemeinde für einige Abschnitte nun doch noch Straßenbaukosten übernimmt und andere Bürger bei der Straßenunterhaltung auch in der Karl- Marx- Straße im Regen stehen läßt ?

    Erfolgt die Regenentwässerung nun über die Kanalisation des MAWVs , für die Abschnitte , für die es durch die Straßenreparaturen keine Entwässerungsmöglichkeit u.a. durch fehlende Gossen gibt ?

    Wird jetzt wieder das Parken in den Nebenstreifen erlaubt, nachdem sich die Borde durch die Baumaßnahme unter 6 cm gesenkt haben ?

    Kann es sein, dass wenn man die Betonvariante gewählt hätte, keine Sorgen in den nächsten Jahren gegeben hätte ?

    u.a.

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