Laukat-Projekt: Nur Bürgerbündnis und SPD reden Klartext

9. August 2021
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Schulzendorf. Bürger waren schockiert, als sie von den Plänen der Leukat Gruppe erfuhren, in der Ernst-Thälmann-Straße ein Riesen Bauprojekt aus dem Boden zu stampfen. Um das Realität werden zulassen, muss allerdings der Gemeinderat einem Bebauungsplan zustimmen.

Andreas Schütz, Planer des Leukat-Projekts stellte Gemeinderäten die Pläne vor. Die sind bereits vorangeschritten, obwohl völlig offen ist, ob der Gemeinderat dem Bebauungsplan zustimmt.

So wurde mit der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) bereits ein Erbbaurechtsvertrag über 99 Jahre geschlossen. Ein Facharchitektenbüro für barrierefreies Bauen ist mit Leistungen beauftragt worden. Mit möglichen Betreibern, so der Caritas, wurde verhandelt.

„Es ist ein hervorragendes Baufeld“, resümierte Schütz. Nicht alle teilen diese Sicht.

So stellte ein Bürgerrechtler Fragen zum Projekt, Schütz ignorierte sie. Offenbar waren sie zu unbequem. Die Frage von Bürgerbündnis Chefin Ramona Brühl zum Fluglärm, von dem das Projekt massiv betroffen wäre, wiegelte Schütz ab. „Ich höre keine Flugzeuge.“ Seine Antwort erhielt von Sitzungsteilnehmern das Prädikat “Peinlich”.

Klartext zum Mega-Vorhaben redeten nur das Bürgerbündnis und die SPD. Beide machen kein Hehl aus ihrer Ablehnung zum Projekt.

Zaudern dagegen bei den Grünen. Sie sprachen zwar von „großer Skepsis“ und einem „monströsem Projekt“, ein klares Nein – Fehlanzeige. Dabei würde das Projekt nach Expertenmeinung den Naturschutz massiv tangieren.

Dr.Tim Kolbe (SPD) und Ramona Brühl zeigten klare Kante. (Foto: mwBild)
Dr.Tim Kolbe (SPD) und Ramona Brühl zeigen klare Kante. (Foto: mwBild)

Freundlicher gesonnen waren die Linken dem Vorhaben. Claudia Mollenschott, Gemeinderätin der Linken und Kreistagsabgeordnete: „Wir sind über das Projekt nicht glücklich.“ Aber nur weil beispielsweise zu wenig Parkplätze und nicht ausreichen Grün geplant seien. Die Linke Politikerin schlug deshalb den Bau einer Parkanlage vor, die als Begegnungsstätte für Bürger dienen sollte. Welchen Erholungswert die Grünanlage haben soll, die sich in nächster Nähe der BER-Start- und Landeschneise befindet und von massiven Feinstaubbelastungen betroffen sein würde, verriet die Genossin nicht.

Die CDU vermied ein klares Bekenntnis und gab somit der Öffentlichkeit Wasser auf die Mühlen, sie würde alles Mögliche unternehmen, um freie Flächen „ zuzubetonieren“. Ihr Vertreter Witteck brachte lediglich seine Befürchtung zum Ausdruck, der Mega-Komplex könnte eine weitere Bebauung des Gebietes nach sich ziehen.

Und das sagte Bürgermeister Mücke zu allem: “Ich bin nur Bote zwischen den Beteiligten.”

8 Responses to Laukat-Projekt: Nur Bürgerbündnis und SPD reden Klartext

  1. Nobse
    10. August 2021 at 13:13

    ich meine die Firma heißt Laukat, nicht Leukat…

    Die “entwickeln”, wenn man das so nennen darf, übrigens auch den Netto im Mühlenschlag:

    https://www.laukat-gruppe.de/#referenzen

    Danke für Ihren Hinweis Nobse, der völlig korrekt ist. Wir haben unseren Fehler korrigiert und entschuldigen uns dafür.

    Redaktion
    Michael Wolff

  2. Neu Schulzendorfer
    10. August 2021 at 12:32

    Frau Mollenschott, bitte erst sachkundig machen und dann reden. Und nicht umgekehrt. Und bevor Sie reden, fragen Sie doch mal Dr. Burmeister und die Bürger von Schulzendorf, was sie von einer Parkanlage unter der Einflugschneise halten. Ich denke, dass Sie in ihr ganz allein sitzen werden, mit Ohrschützern. Sorry, ich kann Sie nicht mehr ernst nehmen.

  3. BingeLaden
    9. August 2021 at 20:19

    Auch von mir Danke an Frau Brühl und Herrn Kolbe für Ihren Mut. Frau Prohaska hat völlig recht. Nicht Klientelpolitik eines geltungssüchtigen Politikers, sondern die Umfrage unter allen Wahlberechtigten soll entscheiden, ob dort gebaut wird oder nicht.

  4. Petra Prochaska
    9. August 2021 at 18:42

    2019 gab es eine Demonstration vor dem Rathaus. Schon damals ging es um die Bebauung “Rosengarten”.
    Es waren damals ganz andere Pläne vorgestellt worden. Man hat den Eindruck, dass jetzt bestimmte Leute über das Thema Senioren (das unbedingt im Ort gelöst werden muss) aber nicht an der Ernst-Thälmann-Str – durch die Hintertür das Gebiet renditebringend vermarkten wollen.
    An alle Beteiligten: fragt doch mal die Schulzendorfer, habt den Mut und macht endlich eine Einwohnerversammlung zur Ideen- und Bedarfssammlung. Dieses Vorhaben ist meiner Meinung jedenfalls das falsche Signal und der ökologisch und sozial verkehrteste Standort. Die Realität zeigt es derzeit jeden Tag !

  5. Beobachter
    9. August 2021 at 17:36

    Ist es in Schulzendorf nicht egal wo man etwas bauen würde?
    In Punkto Fluglärm dürfte man kein einziges Haus mehr bauen!…egal wo.

  6. Petra
    9. August 2021 at 17:20

    Danke und Respekt Herr Kolbe und Frau Brühl. Zum Verwalter fehlen mir die Worte. In anderen Gemeinden haben sie Bürgermeister. Und wir eben einen Boten.

  7. Selbstgefallen !
    9. August 2021 at 16:57

    Sind wir nur noch ferngesteuert ? Wieder geht Gemeindegeld daruf, die Infrastruktur von Schulzendorf wird weiter belastet – der MAWv ruft zum Wassersparen auf – und dann solche Badehäuser. Ein Land blutet aus und alle schauen nur zu.

    Jetzt kommen wieder dumme Sprüche- der Investor zahlt ja alles – Denkenste, nicht mal die Arbeiten auf seinem eigenen Grundstück.

  8. made in Schulzendorf
    9. August 2021 at 15:52

    Die Flächen sind im FNP ausgewiesen. Es gibt nicht nur schwerhörige Politiker, sondern auch schlechte Planer. Was soll man auch erwarten, er will ja seinen Auftraggber nicht enttäuschen.

    Dieser komische Bote hat wieder einen Erschließungsvertrag auszuhandeln, wo er ja seinen Fehler vom Ritterschlag – keine Kita bzw. Schulzplätze – hervorragemd ausmerzen kann. Vielleicht hat er schon mitbekommen, dass Renter mit Sex keine Kinder mehr bekommen.

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