Schon wieder Murks im Straßenbau – Anlieger drohen nun sogar mit Beitragsboykott!

15. Juli 2013
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Für Bürgermeister Markus Mücke ist es eine “Erfolgsstory”, für einige Anlieger ist es inzwischen zum Albtraum  geworden : Das 16 Kilometer Straßenausbauprojekt!

In der Kölner Straße bröckeln seit über 16 Monaten Bordsteine vor sich hin, die nach Versprechen des Gemeindeoberhaupts schon längst hätten ausgetauscht sein sollen. Auch in den umliegenden Straßen beginnen die Begrenzungssteine inzwischen zu bröseln. Doch getan hat sich bis heute nichts!

Eine Einfahrt in der Helgolandstraße. Sieht so eine Erfolgsstory aus? (Foto: Wolff)

Jetzt, wenige Wochen nach der Bauabnahme im Teilerschließungsgebiet 09 – 01 melden sich Grundstücksbesitzer in Neu Schulzendorf zu Wort. Sie sind unzufrieden und drohen sogar mit der Nichtbezahlung ihrer Beitragsbescheide. Und das, obwohl Mängel in der Bauausführung kein Grund für eine Zahlungsverweigerung darstellen.

Ein Kritikpunkt der Anlieger sind die Zufahrten! Bereits nach wenigen Wochen haben sich Spurrinnen gebildet, Steine lösen sich, große Fugen sind entstanden und zum Teil sind sogar Steine beschädigt.

“Unsere Einfahrt sieht recht mitgenommen aus, was allerdings so nicht sein dürfte, wenn der Untergrund korrekt verdichtet worden wäre. Nach Aussagen von Frau Schultz müsste die Einfahrt sogar 40 Tonnen standhalten.”, sagt Aileen S. aus der Helgolandstraße.  Anwohner haben sich mit ihren Nöten sogar schon an den Gemeindevertreter Bernd Puhle vom BürgerBündnis freier Wähler gewandt.

“Nach Aussagen von Frau Schultz müsste die Einfahrt sogar 40 Tonnen standhalten.” (Foto: Wolff)

Hajo Sevenstern aus der Riesaer Straße plagen dagegen ganz andere Sorgen. Seit dem Neubau der Straße fließt bei Regenfällen literweise Wasser auf sein Grundstück. “Vor dem Straßenausbau kam nie Wasser auf meinem Grundstück. Jetzt stehen bei Regenfällen rund fünf  Zentimeter Wasser vor meiner Garageneinfahrt.”, so der Grundstückseigentümer.

Bei Regenfällen läuft ein Teil des Wassers am Straßengully vorbei in die Mulde, die sich nach kurzer Zeit füllt und in Richtung Garageneinfahrt abläuft.

Hajo Sevenstern sah die Probleme bereits in der Bauphase auf sich zukommen. Schon in dieser Zeit lief seine Einfahrt mehrmals voll. Er alarmierte das Bauamt. “Frau Schultz hat immer ab gewunken und gesagt, wenn alles fertig ist, wird alles funktionieren. Doch das Gegenteil ist der Fall.”, klagt der frühere Straßenbauer.

Kreuzung Riesaer Straße/Hennigsdorfer Straße. Hier kommt das Wasser angeschossen. (Foto: Weinert)

Das Wasser läuft am Gully vorbei…. (Foto: Weinert)

….in die daneben befindliche Mulde. (Foto: Weinert)

In kurzer Zeit ist die Mulde voll und dann läuft das Wasser in die Einfahrt von Hajo Sevenstern.(Foto: Weinert)

Weil er sich von der Bauverwaltung nicht ernst genommen fühlt, kam Hajo Sevenstern mit dem Chef des Ortsentwicklungsausschusses Joachim Kolberg (CDU) ins Gespräch. Der ist über die Situation  entsetzt.

“Offenbar sind die angeblichen Fachleute des Bauamtes nicht in der Lage, die Situation  vor Ort richtig einzuschätzen. Das Regenwasser der Straße hat nicht auf private Grundstücke zu fließen. Das Problem kann hier mit einfachen Mitteln gelöst werden, es muss nur angepackt werden.”, so Schulzendorfs CDU – Chef.

Auch bei anderen Anliegern in der Riesaer Straße läuft Wasser auf die Grundstücke berichtet Hajo Sevenstern.

Bürgermeister Markus Mücke und Bauamtschefin Undine Nulle wollten zu den Nöten und Sorgen einzelner Anlieger gegenüber dem Schulzendorfer  “aus datenschutzrechtlichen Gründen” keinerlei Stellung beziehen.

“Mängel an Zufahrten wurden aufgenommen. Der Auftragnehmer hat die Mängel fristgemäß zu beseitigen.”, hieß es knapp aus dem Rathaus.

Na hoffentlich dauert die Mängelbeseitigung nicht auch 16 Monate, wie in der Kölner Straße!

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14 Responses to Schon wieder Murks im Straßenbau – Anlieger drohen nun sogar mit Beitragsboykott!

  1. Ratlos
    16. Juli 2013 at 20:50

    @Tiefflieger Sie wollen mich nicht verstehen und in dem Fall der übergelaufenen Mulde bei Herrn S. stimmt ihre Bemerkung ja – wie ich im vorletzten Beitrag schon berichtete. Ich höre hier auf, weil das Aufgabe der Gemeinde ist, den Menschen zu erklären, dass es eben kein Klimawandel ist – wie Sie beschreiben – da es schon immmer Starkregen gab. Die Planer werden für öffentliche Auftritte bezahlt – welche Leistung dafür in Schulznedorf geleistet wurde- können Sie beurteilen .
    Die Mulden haben im Überschwemmungsgebiet von Elbe und Oder auch versagt- viellicht kommen sie mit diesen Hinweisen dann doch weiter. Und in den Vorschriften gibt es das Wort Überstauhäufigkiet bei Anliegerstraßen mit dem Wert 1 – und 1 heißt – lassen Sie es sich von Frau Dr. Schultze etklären- die wird dafür bezahlt.

  2. Ulli
    16. Juli 2013 at 16:42

    Hier sollte ernsthaft geprüft werden ob nicht der Straftatbestand der Untreue verletzt ist. Die Verwaltung, insbesondere Herr Mücke und Frau Nulle sind verpflichtet das Gemeindevermögen zu wahren und zu schützen, denn es gehört ihnen nicht. Wer fremdes Vermögen untergehen läßt, weil er es auch nach 16 Monaten nicht geschafft hat eingetretenen Schaden zu beseitigen, dem muß man einfach mangelnde Fürsorge vorwerfen.

  3. Tiefflieger
    Tiefflieger
    16. Juli 2013 at 14:29

    @Ratlos: Dieser Logik(?) kann ich nicht folgen. Grundannahme ist, daß es stimmt, was Herr Sevenstern berichtet. Vor dem Straßenbau floß kein Wasser auf sein Grundstück. Schon da gab es immer mehr an Intensität zunehmende Regengüsse. Dann wurde viel Geld in die Hand genommen und plötzlich läuft Wasser in seine Einfahrt.Da sage ich mir, hier stimmt etwas nicht.

    Für mich als Unkundiger ist an Hand der Bilder klar, daß offenbar die Mulde innerhalb kurzer Zeit voll läuft und dann schließlich überläuft. Wenn ich als Planer, und hier haben wir es mit einem börsennotierten Unternehmen namens Heyder zu tun,in Kenntnis der Folgen des Klimawandels, in Kenntnis von zunehmenden Starkregenereignissen zu kleine Mulden baue, handele ich grob fahrläßig. Wenn Heyder größere Mulden geplant hat, die Fachleute des Bauamtes sie jedoch ablehnten, weil das Geld nicht gereicht hätte, dann haben sie grob fahrlässig gehandelt und Steuergelder verschwendet. Ich kann doch nicht etwas bauen, was in der Praxis nicht funktioniert. Ganz nach dem Motto Ich baue etwas um zu bauen!
    “Dieses w ä r e unbezahlbar.” , argumentieren Sie. Dem folge ich nicht. Wenn es unbezahlbar wäre, dann muß ich solange sparen, bis ich es mir leisten kann oder ich lasse es ganz sein.

  4. Ratlos
    16. Juli 2013 at 13:41

    @ Tiefflieger Zu jeder vernünftigen Baunahme gehört eine Anliegerversammlung, wo die Bürger über die Funktion einer Straße zu informieren sind usw. Hier macht es sich die Gemeinde wirklich sehr leicht !
    Die Niederschlagsereignisse sind unterschiedlich- zu vergleichen mit Hochwasserereignissen. Deshalb der Satz, die Mulden können auch mal versagen, da sie nicht für jedes Niederschlagsereignis ausgelegt sind.
    Dieses w ä r e unbezahlbar. Scheinbar hat aber keiner den Mut , dass man zu sagen – geschweige zur Kenntnis zu nehmen.

    Besonders Augenmerk ist aber dem Schutz vor Gebäuden zu geben – wenn ein Bürger sich beschwerd, dass seine Hecke Wasser bekommt – wird ihn keine erst nehmen.

    Zu den Bildern noch eine Bemerkung : Wenn Wasser über die Kreuzung läuft und die Autos stehen widerrechtlich auf der Nebenfläche ( die sie verdichtet und somit nicht aufnahmefähige sind ) – vielleicht noch eine Hofzufahrt dazu, die auf die Straße entwässert – Klasse Vorlage zum Abschmettern für das Amt.

  5. BingeLaden
    16. Juli 2013 at 10:33

    Frau Nulle sollte öffentlich erklären, wann all diese Unzulänglichkeiten beseitigt werden anstatt unter dem Deckmantel des Datenschutzes Dinge unter den Teppich zu kehren. 16 Monate offene Mängel, in der DDR wäre schon längst wegen Sabotage und Verschleuderung von Volkseigentum ermittelt worden.

  6. Tiefflieger
    Tiefflieger
    16. Juli 2013 at 07:57

    @Ratlos: “Die Mulden können” versagen, wie meinen Sie denn das?

  7. F.Knuffke
    16. Juli 2013 at 07:03

    Ich finde,daß hier viel zu viel gejammert,geflennt,geflucht und getobt wird.Es werden gar keine,oder die falschen Schlüsse gezogen.Die Lobeshymnen auf Herrn Kolberg kann ich schlicht und ergreifend nicht nachvollziehen.Unter der Überschrift “Agenda 2020,heute schon an morgen denken” machte Herr Kolberg klar,daß der Straßenausbau höchste Priorität hat.Nur mal so zur Erinnerung.Höchste Priorität hätte die Abschaffung der Straßenbaubeiträge haben sollen,Punkt,aus.Ich kann Euch heute schon garantieren,daß weitere schwere Angriffe auf uns Hausbesitzer bevorstehen(Zwangs-Wärmedämmung,Abwasserrohr-Druckprüfung und teure Zwangserneuerung,Reform der Grundsteuer,Vermögenssteuer etc.pp),natürlich erst nach den Wahlen,wie immer!Leute,es müssen Konsequenzen gezogen werden!
    Ich erneuere hier daher meinen Vorschlag,daß sich integere Bürger mit Fachkenntnissen dem Bürgerbündniß anschließen,so daß in Schulzendorf die etablierten Parteien komplett!! ausgeschaltet werden können.Um unsere Ausplünderung zum Zwecke der Alimentierung ganz Europas und dem Import von Sozialhilfeempfängern zu beenden muß auch bei der Bundestagswahl klare Kante gezeigt werden.

  8. Anwohner Kölner Straße
    15. Juli 2013 at 20:34

    Alle Probleme die hier veröffentlicht werden, sind bereits aus der Kölner Strasse bekannt. Die Situation hat sich bereits nach zwei Jahren weiter verschlechtert. Herr Mücke und seine Verwaltung sind nicht in der Lage die Baufirmen in Regress zu nehmen. Unsere Gemeindevertreter schauen bereits seid zwei Jahren zu und sind nicht in der Lage die Interessen der Bürger zu vertreten. Bisher gab es leider nur Unterstützung von Hr. Kohlberg und Hr. Puhle. vielen Dank an beide Gemeindevertretern.

    Wer meint, seine Bescheide nicht bezahlen zu müssen wird durch die Gemeinde mit Kontoschließung und Pfändung gefügig gemacht.

  9. Neu Schulzendorfer
    15. Juli 2013 at 17:01

    Herr Mücke sollte den Bauunternehmen Beine machen, daß sie ihren Mist, den sie fabriziert haben beseitigen und nicht Eigenwerbung für einen Lauf durch Schulzendorf betreiben.

  10. Ulf
    Ulf
    15. Juli 2013 at 12:44

    Es ist ja interessant, dass Frau Schultz Warnungen der Bürger in den Wind schlägt und offenbar in die Baufirmen blindes Vertrauen hat. Die Gemeinde sollte doch in erster Linie die Interessen ihrer Bürger wahrnehmen.

  11. Ratlos
    15. Juli 2013 at 12:41

    Die aufgezeigten Mängel haben Ursachen – ich verbrenne mir hier aber nicht die Nase- wie gestern bei der Dorfstraße, weil man viele Dinge nicht wahrhaben will.

    Fakt ist, die Fehler die hier passiert sind, sind nicht alle Baufehler ! Die Mulden dürfen auch versagen ! Dass wird immer wieder vergessen und die Entwässerungsanlagen sind keine Entwässerungsanlage für die Grundstücksentwässerung ! Und jede Anlage muß auch gepflegt werden.

    Auch wenn man auf den Bildern Frostschäden und Tragschichtenmängel sieht, ist das Hauptproblem nicht gelöst : Die sachlcihe Informationspflicht der Gemeinde !

    Schreiben Sie an den Verwaltungsmeister und zeigen Sie den Mangel an, denn Worte sind Schall und Rauch !

  12. Oli
    15. Juli 2013 at 11:18

    In der Ausschreibungsphase hieß es immer, nur große Firmen können das Projekt schultern. Auch die kochen nur mit Wasser und wie man sieht läuft bei denen nicht alles rund. Ich denke kleine Firmen hätten den Straßenbau auch geschultert und wir hätten nicht soviel bezahlen müssen. Herr Gromotka hat sich hingestellt und lauthals verkundet, ich baue Euch die Straßen für 4 Millionen. Und nun bekommen wir Straßen für 10 Millionen die zum Teil noch schlecht gemacht sind. Als Nichtbaufachmann fällt mir in der Riesaer Straße die viel zu kleine Mulde am Straßenrand auf.

  13. Tiefflieger
    Tiefflieger
    15. Juli 2013 at 09:15

    Mit den krumm verlegten Steinen sehe ich das nicht problematisch, es muß eben halt neu gemacht werden. Zwei Dinge beunruhigen mich eher. Es ist doch eine Fehlplanung, wenn das Wasser eines gesamten Kreuzungsbereiches (siehe Bild 1) in einen Einlauf fließen soll, der zudem ziemlich klein aussieht. Wie soll denn das erst bei starken Gewittern aussehen? Völlig unbefriedigend ist die Situation in der Kölner Straße, 16 Monate keine Mängelbeseitigung, das geht überhaupt nicht.

  14. ToTo
    15. Juli 2013 at 07:53

    Es wird einfach mal nicht richtig kontrolliert. Das fragt man sich warum es ein Planungsbüro gibt,warum es Ingenieure im Bauamt gibt, zum Kaffeetrinken? Jetzt müssen sich schon die Gemeindevertreter um die Probleme, die von hochbezahlten Leuten verursacht wurden kümmern. Nach 16 Monaten gibt es immer noch Mängel, ich würde keine Cent mehr bezahlen. Warum läßt die Gemeinde so was überhaupt zu ????? SOll was vertuscht werden? ach nee, Datenschutz nennt man so was. Schulzendorf wird immer erbärmlicher.

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