Das Berliner Institut für Public Management (IPM) hat dem Rathaus die Friedhofsgebühren Kalkulation übergeben. Stimmen ihr Bürgermeister und Gemeinderat zu, werden die Gebühren explodieren. Sterben in Schulzendorf wird dann teurer sein, als in Berlin oder Zeuthen.
Handelt es sich beim IPM-Papier um Raffgebühren zur Konsolidierung des Pleite-Haushalts von Bürgermeister Mücke (SPD-nominiert) ? Einiges spricht dafür!
Das IPM-Papier unterscheidet zwischen zwei Gebührenmodellen, dem „Standard-Modell“ und dem „Kölner-Modell“. Beim ersten werden die Kosten des Friedhofes anhand der einzelnen Grabflächen und Nutzungszeiten verteilt. Beim Kölner-Modell werden sie dagegen zum einen nach Grabflächen und zum anderen nach Infrastrukturflächen über die Nutzungsjahre verteilt. In aller Regel sind in der Fläche kleinere Urnengrabstellen im Vergleich zu den Gräbern für Erdbeisetzungen teurer.
IPM-Papier nebulös
Die IPM-Kalkulation ist für Außenstehende undurchschaubar. Gemeinkosten, die in die Gebührenordnung einfließen, wurden lediglich mit „Pauschalwerten“ kalkuliert, weil tatsächlich anfallenden Gemeinkosten unbekannt sind. Ob Mückes Friedhofsunterhaltungsgebühren auch Kosten der Pflege des öffentlichen Grüns enthalten und somit doppelt berechnet werden würden, ist unklar.
Tatsache ist, dass Friedhofsmitarbeiter auch in der öffentlichen Grünpflege tätig sind und für diese Zeit nicht in die Gebührenkalkulation einfließen dürfen. Ob das nicht doch geschah ist ungewiß.
Zeuthens Rathaus deutlich effektiver
In die Kalkulation fließen nicht nur Personalkosten für Friedhofsmitarbeiter, sondern auch für Verwaltungsangestellte. IPM setzt für das Ausstellen einer Genehmigung zum Aufstellen von Grabsteinen oder Einfassungen 60 (!) Minuten zum Preis von 49,03 Euro/je Zeitstunde an.
In Zeuthen benötigen die Rathausmitarbeiter für dieselbe Arbeit nur 15 Minuten und das zum Zeitstundenpreis von 25,00 Euro.
Heißt zu gut Deutsch: Während in Schulzendorf die Genehmigung 49,03 Euro kosten soll, muss der Zeuthener nur 6,25 Euro berappen.
Rathaus-Leistung teurer als die von regionalen Firmen
IPM beziffert die Kosten für das Öffnen und Schließen eines Urnengrabes mit 4,46 Stunden. Preisansatz: 57,48 Euro je Zeitstunden, machen zusammen 256,36 Euro.
Der Schulzendorfer fragte eine Gartenbau Firma aus Wildau, was sie für die Leisung verlangen würde. Ergebnis: 180,00 Euro inklusive der Mehrwertsteuer.
Kein Garten- und Landschaftsbau Unternehmen der Region kalkuliert seine Leistungen mit 57,48 Euro je Zeitstunde. Es würde nirgendwo einen Auftrag erhalten.
Die Kosten im Vergleich
Der Schulzendorfer hat Mückes Gebührenplan (S) mit den Kosten in Zeuthen (Z) und den stadteigenen Berliner Friedhöfen (B) verglichen. Den Gebühren in Schulzendorf und Zeuthen wurde das “Kölner-Modell” zugrunde gelegt. Das Ergebnis:
- Nutzung Trauerhalle – S: 447 €/ Z: 179 €/ B: 159 €
- Einzelwahlgrab – S: 2.434 €/ Z: 697 €/ B: 520 €
- Urnenwahlstelle – S: 2.045 €/ Z: 504 €/ B: 520 €
Benjamin Wagner, Verfasser des IPM-Papiers, gegenüber dem Schulzendorfer: „Meines subjektiven Empfindens nach hat Herr Mücke nicht erkennen lassen, dass er sich für eine “explosionsartige Erhöhung” stark macht.“
“…IPM beziffert die Kosten für das Öffnen und Schließen eines Urnengrabes mit 4,46 Stunden. Preisansatz: 57,48 Euro je Zeitstunden, machen zusammen 256,36 Euro….”
Für diesen Stundensatz werden Friedhofsarbeiter in Schulzendorf “Schlange” stehen. Fast 5 Stunden Arbeitszeit für ein Loch für ein Urnengrab öffnen/schließen??? Das ist doch lächerlich.
@ Eichberger, dann einfach sich in Eichwalde oder Zeuthen beerdigen lassen, ich verstehe euch nicht, wenn es so schlimm mit unserer Verwaltung ist, einfach bewerben und es besser machen!!!! Oder wegziehen, aber immer dieses lächerliche und Oberflächliche Gemecker ist zum kotzen!!! Ihr habt doch die Wahl und schaut euch doch mal genau um, wie es in unseren Nachbargemeinden abläuft!!!! Hier stehen genug Artikel zur Verfügung wie super es da läuft! Lach,lach,lach
@Jo, da muss ich Ihnen widersprechen. Genau das ist unser Problem. Es geht nicht um Millionen zu scheffeln.Es geht darum eine starke Verwaltung zu haben, so wie in Eichwalde und Zeuthen. Und es ist eben nicht stark eine Stunde zu brauchen, um zwei im Computer gespeicherte Seiten für eine Genehmigung zum Preis von 49 € auszudrucken. Ich würde das sogar einen Betrugsversuch nennen. Die Verwaltung arbeitet in meinen Augen uneffektiv und völlig intransparent. Dies Friedhofskalkulation ist ein Beweis dafür. Die Tatsache, dass die Verwaltung nur ein Bruchteil der Beschlüsse zu Investitionen umgesetzt hat, ein weiterer. Usw, usw,usw. Und das ist ein Problem.
Oh man es ist wieder soweit, es sterben bestimmt 1000 Leute jede Woche in Schulzendorf, die Gemeinde wird Millionär!!!! Leute wir haben ganz andere Probleme, alles wird zugebaut , unser schönes Schulzendorf wird verschandelt und der Wald wird immer weniger!!!!! Freundliche Mitmenschen entsorgen ihren Müll an unseren Bushaltestellen und in den Wäldern, darüber sollte mal mehr berichtet werden!!!!
IPM/Herr Wagner hat auch in Zeuthen die Kalkulation erstellt. Vergleicht man beide Texte der Kalkulation werdet ihr überwiegend Wortgleichheit feststellen. Das ist eine Art Musterbeschreibung, in der dann nur noch die Zahlen je nach Gemeinde angepasst werden. Von einem Institut hätte ich eine solche Einfalt nicht erwartet. Das ist legitim, es ist ein Unternehmen, das gewinnorientiert arbeitet. Unseriös ist m.E. folgendes. Wenn mir die Gemeinde Zeuthen sagt, sie braucht 15 Minuten für eine Grabsteingenehmigung und in Schulzendorf wird die vierfache Zeit angesetzt, dann habe ich als Verfasser die Pflicht eine solche Abweichung zu hinterfragen. Ich kann mich nicht zurücklehnen und sagen, die Zahlen wurden mir von der Gemeinde übergeben. Ich möchte nicht wissen an welchen Stellen noch solche Ungereimtheiten existieren. Und ich bleibe dabei, beide Kalkulationen sind undurchschaubar, Oma Krause versteht die mit 100 prozentiger Sicherheit nicht. Ansonsten beste Grüße in die Nachbargemeinde.
Niemand hat die Absicht, Friedhofsgebühren zu erhöhen.
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, weshalb wir ein Institut benötigen, um Friedhofsgebühren zu kalkulieren. Die dann auch noch mehr als fragwürdig sind. Herr Mücke hat doch vor kurzem öffentlich versichert, dass es in der Verwaltung genügend „Fachleute“ gibt.
Frage an Herrn Wagner. Was glauben Sie, wie bescheuert wir sind?
Schallschutzprogramm Schulzendorf ( Abschöpfen der Mittel der FBB ) + Abführung der Kreisumlage zur Finanzierung des FBB
Man hat den Eindruck, dass hier in Schulzendorf nur für blöd hingestellt wird
Ich komme auf den Vorschlag von Herrn Bäumer zurück. Für sämtliche Leistungen auf dem Friedhof Rahmenverträge mit ortsansässigen GaLa Firmen geschlossen, die Friedhofshalle in die Hände eines Vereins oder einer Genossenschaft. Der Gemeinde nützt das, keine Anschaffung von teurer Technik, Wartung usw. Und der Bürgern freut sich auch, die Gebühren bleiben erträglich. Was das Institut hier “kalkuliert” ist in meinen Augen Abzockerei. Das Argument von Herrn Mücke, die Berliner würden sich wegen der geringen Kosten in Schulzendorf beerdigen lassen ist Unsinn. Denn die Gemeinde hat die Satzungshoheit. Mutiges Handeln ist gefragt und kein Zaudern, Wenn und Aber.