Ex – Polizist wünscht sich mehr Augenmaß vom Ordnungsamt!

2. Februar 2015
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Schulzendorfs oberste Ordnungshüterin schließt unterschiedliche Auslegungen durch Rathausmitarbeiter nicht aus. (Foto: Wolff)

Schulzendorfs oberste Ordnungshüterin Klausch schließt unterschiedliche Auslegungen durch Rathausmitarbeiter nicht aus. (Foto: Wolff)

Es zählt zu ihren Aufgaben, wenn Schulzendorfs Ordnungshüter in der Gemeinde unterwegs sind und Verstöße von Bürgern gegen Vorschriften ahnden. Und wenn jemand mit dem Gesetz in Konflikt gerät, dann kann es passieren, dass er dafür ein Knöllchen oder eine Zahlungsaufforderung erhält und in seine Geldbörse greifen muss.

Manchmal bleibt es auch bei einer Ermahnung, doch das liegt im Ermessen des Gesetzeshüters. Doch wird dieser Spielraum genutzt? Nicht immer, meint CDU Chef Joachim Kolberg. Dieses Urteil kommt nicht von irgendeinem. Kolberg war viele Jahre als Verkehrspolizist in Berlin unterwegs und kennt sich in der Materie bestens aus. Er wünscht sich vom Ordnungsamt manchmal etwas mehr Augenmaß.

Erst kürzlich parkte am hinteren Eingang des Rathauses ein Rentner sein Fahrzeug 2 Minuten verkehrswidrig, weil er den Senioren, die sich zu diesem Zeitpunkt im Amt aufhielten, einen Gefallen tun wollte. Dabei geriet er in das Visier von Rathausmitarbeiter S. Der Rentner wurde allerdings nicht auf seinen Verstoß hin angesprochen. Und am Fahrzeug hing auch kein Strafzettel. Per Post ging ihm ein Bußgeldbescheid zu, 65 Euro kostete das Ganze.

„Mich stört es, wenn kleine Verstöße mit der gesamten Härte des Gesetzes verfolgt werden und andere Ordnungswidrigkeiten, die weit aus schwerwiegender sind, ignoriert werden.“, so Kolberg.

Joachim Kolberg war 27 Jahre als Verkehrspolizist in Berlin tätig. Er wünscht sich vom Ordnungsamt mehr Fingerspitzengefühl. (Foto: Kolberg)

Joachim Kolberg war 27 Jahre als Verkehrspolizist in Berlin tätig. Er wünscht sich vom Ordnungsamt mehr Fingerspitzengefühl. (Foto: Kolberg)

Der ehemalige Verkehrspolizist vermisst Kontrollen in der Fußgängerzone am Ortszentrum. Oft beobachtet Kolberg, dass Paketdienste mit ihren Fahrzeugen vor die Geschäfte der Gewerbetreibenden fahren und Warensendungen ausliefern. Ein klarer Verstoß gegen die Verkehrsregeln und für ältere Fußgänger sogar noch gefährlich.

Auch, dass große Lastkraftwagen und Anhänger von Speditionen nachts unbeleuchtet auf Fahrbahnen stehen birgt Gefahrenpotential in sich und ist verkehrswidrig.

Schulzendorfs oberste Ordnungshüterin, Irma Klausch, beteuert, dass die Rathausmitarbeiter den ruhenden Verkehr im Ort beobachten. Und in Sachen Ermessen meint die Hauptamtschefin: „Jeder Mitarbeiter  hat möglicherweise ein anderes Augenmaß.“

2 Responses to Ex – Polizist wünscht sich mehr Augenmaß vom Ordnungsamt!

  1. H. aus der M.
    2. Februar 2015 at 20:11

    Das Augenmaß treibt hier ohnehin merkwürdige Auswüchse. Wie oben bereits angesprochen : Wo bleiben die Geschwindigkeitsmessungen in den neu gebauten Straßen?
    Mit Hundebesitzern und ihren Hunden wird hier nach völlig undurchsichtigen Maßstäben verfahren. (Siehe MAZ vor 3 Wochen über Fam. Gronau und Hund Eddie ).
    Manches würde sicher auf mehr Verständnis stoßen, wenn die Arbeit der Ordnungshüter tranparenter wäre.

  2. Susi
    2. Februar 2015 at 16:55

    Augenmaß ist das Eine. Das Ordnungsamt muss aber auch nicht ein Rentner auflauern, der mal falsch parkt. In den neuen Straße rasen die Kraftfahrer trotz 30 Anzeige. Hier müßsste das Ordnungsamt und die Polzei tätig werden. Auch die wilden Fahradfahrer im Bereich Apotheke-Sparkassen müssen mal zur Ordnung gerufen werden. Viele Halter lassen ihre Hunde frei laufen und verstoßen ständig gegen Bestimmungen. Ich habe noch nie Mitarbeiter vom Ordnungsamt gesehen, die so etwas kontrollieren. Da gibt es eine Menge zu tun.

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