Sie sorgen immer wieder für Diskussionen und Kritik bei Bürgerechtlern und Lokalpolitiker, weil sie unnötigen verursachen. Die Rede ist von Starts, irgendwo von der Mitte der Startbahn aus. Im Fachjargon heißen sie Intersection Take-Offs. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) sagt, dass die Entscheidung über solche Starts dem Piloten obliegt. Eine Ablehnung durch sie sei nicht möglich.
Der Schulzendorfer sprach darüber mit Marcel Hoffmann, dem Erfinder des Abflugverfahrens von der Südbahn des BER in Richtung Osten, das unter dem Namen „Hoffmann-Kurve“ bekannt ist.
Immer wieder wird an allen Flughäfen Deutschlands über optimierte Ab- und Anflugverfahren debattiert. Besteht am BER so ein Optimierungsbedarf?
Marcel Hoffmann: Den falschen Standort können wir nicht ändern, aber unnötig hohen Fluglärm. Dafür brauchen wir eine Regelung, mit der alle startenden Flugzeuge 300 bis 500 Meter höher über unsere Köpfe fliegen können. Egal ob in Blankenfelde, Mahlow, Bohnsdorf, Ludwigsfelde, Rangsdorf, Mellensee, Mittenwalde, Königs Wusterhausen, Waltersdorf, Schulzendorf, Eichwalde, Zeuthen, Wildau oder Müggelsee.
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Es gab in der Vergangenheit schon viele Anregungen, wie Fluglärm vermindert werden kann. Beispielsweise der Vorschlag von Achim Lorbeer, der sich aber als Etikettenschwindel herausstellte. Gibt es auch einen seriösen Plan?
Marcel Hoffmann: Ja, gibt es. Und das ginge sogar völlig ohne Sankt Florian. Die Formel ist einfach. Weniger Fluglärm für alle durch richtige Starts.
Wie sehen richtige Starts aus?
Marcel Hoffmann: Der heute von der DFS für die Piloten als Standard vorgegebene Startpunkt liegt nahe der Bahnhälfte an den Rollbahneinmündungen, den sogenannten Intersections. Damit es für alle leiser wird, müssten die Starts verbindlich auf den Bahnanfang verlegt werden Die Flugzeuge erreichen in diesem Fall noch über dem Flugplatz eine deutlich größere Höhe. Dadurch verringert sich der Lärm um etwa drei Dezibel, was unser Ohr als Halbierung der Lautstärke empfindet.
Wie laufen Abflugverfahren an anderen deutschen Flughäfen?
Marcel Hoffmann: Am Großflughafen Frankfurt werden über 80 Prozent der Starts vom Beginn der Startbahnen durchgeführt. Am BER sind es nur 30 bis 40 Prozent. Momentan werden auf der Südbahn 1.525 Meter der 4.000 Meter langen Startbahn verschenkt und damit weniger Höhe gewonnen. Folglich wird es in den Orten, wegen der geringeren Höhe, doppelt so laut wie nötig. Das kann und muss geändert werden.
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Wie kann man das ändern?
Marcel Hoffmann: Zum einen kann das die Deutsche Flugsicherung im Handbuch für die Piloten, man nennt es Aeronautical Information Publication, kurz AIP, korrigieren. Zum anderen müsste in der Fluglärmkommission ein entsprechender Antrag gestellt und von dieser befürwortet werden. Aus vielen Orten wurde spontane Zustimmung dafür signalisiert. Man darf wohl davon ausgehen, dass alle Experten der in der Fluglärmkommision vertretenen Kommunen das Potential des Vorschlages zur Verbesserung der Lebensqualität für ihre Wähler erkennen und befürworten.
Außerdem ist zu erwarten, dass die Umweltschutz Vertreter der Landesbehörden von Berlin und Brandenburg sowie der Fluglärmschutzbeauftragte des BER den Antrag qua Amt unterstützen.
Für die DFS ist es wichtig, dass der flüssige Verkehr erhalten bleibt, was kein unlösbares Problem darstellen sollte, vor allem bei entsprechendem Einsatz der Künstlichen Intelligenz. Insbesondere gibt es hier noch Spielraum zwischen der Freigabe zum Anlassen der Triebwerke, dem Rollen zum Rollhalt und der Verzögerung der Startfreigabe durch landende Flugzeuge.
Vielfach wurde über Starts vom Beginn der Startbahn debattiert. Warum kommt erst jetzt ein konkreter Vorschlag?
Marcel Hoffmann: Wir ertragen den Fluglärm des BER jetzt seit drei Jahren, die Südbahn mit der Hoffmann-Kurve wurde allerdings mangels Flugaufkommens wegen Corona nur sporadisch genutzt. Außerdem gibt es am Anfang immer Kinderkrankheiten, wie beispielsweise schlechte Programmierung des Flight Management Systems. Wir haben jetzt den Normalbetrieb längere Zeit beobachten und analysieren können. Auf dieser Basis ist dieser Optimierungsverschlag erarbeitet, der grundsätzlich keinen Ort benachteiligt, sondern für alle, nah und weiter weg, weniger Fluglärm über den Köpfen bedeutet.
Wie würde sich der Vorschlag konkret auf Ihre Kurve auswirken?
Marcel Hoffmann: Außer der beschriebenen Verringerung des Lärms aufgrund der größeren Höhe der Flieger gäbe es noch mehr vorteilhafte Auswirkungen.
Die Hoffmann-Kurve wird von den meisten Piloten, auch großer Maschinen, spurgetreu geflogen. Eine Handvoll Fluggesellschaften schießen völlig unnötig über den Kurvenradius hinaus. Alle Überschiesser haben gemein, dass sie von der verkürzten Startposition ab der Intersection gestartet sind, und das ist die Ursache des Übels und völlig unakzeptabel.
Rein flugtechnisch erreichen die Piloten durch den früheren Start schneller eine größere Höhe und können die Spurtreue in der Hoffmann-Kurve erheblich verbessern. Außerdem erledigt sich auch die mancherorts in die Welt gesetzte Legende, die Flugzeuge würden zu niedrig fliegen, wodurch ein Kollisionsrisiko mit anfliegendem Flugverkehr bestünde.
Und dann gibt es ja noch die Piloten, die angeblich die Hoffmann-Kurve nicht schaffen, und den sogenannten 15 Grad-Knick fliegen.
Marcel Hoffmann: Dieses Flugverfahren darf nach den geltenden Festlegungen ausschließlich dann benutzt werden, wenn ein Flugzeug die vorgegebene Mindest Steigrate in der Hoffmann-Kurve nicht schafft oder meteorologischen Gründen dagegen sprechen. Wobei der Pilot die Erlaubnis für einen Flug über den 15 Grad-Knick noch vor dem Anlassen der Triebwerke beantragen muss. Leider scheinen Piloten dabei falsche Angaben zu machen. Anders ist nicht zu erklären, dass sie an der Intersection starten, statt die volle Bahnlänge zu nutzen.
Ein Parksünder bekommt meist sofort ein Knöllchen. Erhalten Piloten, die deutlich vom Flugverfahren abweichen, auch Knöllchen?
Marcel Hoffmann: Das kommt extrem selten vor. Eine gesetzliche Regelung aus dem Koalitionsvertrag, wonach die DFS Lärmschutzbelange zwingend mitberücksichtigen müsste, wird von verschiedenen Institutionen torpediert. Deshalb ist zu fordern, dass ein Intersection Take-Off nur auf Anfrage genehmigt werden darf. Für einen Flug über den 15 Grad-Knick muss ein solcher Start ausgeschlossen werden.
Seit über einem Jahr befasst sich eine Arbeitsgruppe „Spurtreue“ der Fluglärmkommission mit Beschwerden über unpräzises Fliegen.Sie strebt eine freiwillige Selbstverpflichtung der Fluggesellschaften zur Einhaltung der Spurtreue an. Was halten Sie davon?
Marcel Hoffmann: Je früher die startenden Flugzeuge in der Luft sind, umso besser kann der Pilot im Kurvenflug navigieren. Eine freiwillige Selbstverpflichtung würde dadurch überflüssig werden. Es müssten auch nicht 61 Fluggesellschaften eine solche Verpflichtungserklärung unterzeichnen. Ich bin der festen Überzeugung, dass nur mit einer für alle verbindlichen Regelung der nötige Rahmen für die disziplinierte Einhaltung der Flugverfahren gewährleistet werden kann. Dies würde auch voll den Auftrag der DFS zur Gewährleistung einer einfach und sicher geregelten Abwicklung der Starts unterstützen. Natürlich kann die DFS den ITO für kleinere Maschinen immer dann freigeben, wenn das für die Gewährleistung des flüssigen Verkehrs zwingend erforderlich ist.
@Oiram: Haben Sie mal direkt beim Flughafen nachgefragt wie sich das Problem lösen lässt? Die Antwort würde mmich interessieren.
Na klar bringen Schallschutfenster eine ganze Menge, sonst würde es die ja nicht geben. Dass es, wie behauptet, sehr wenig Geld vom Flughafen gibt, stimmt nicht. Hören Sie sich mal um in Bohnsdorf oder Blankenfelde, da haben die Menschen reihenweise 50.000 Euro, 60.000 Euro und teils noch deutlich mehr Geld bekommen. Damit lässt sich an einem Haus schon eine ganze Menge machen, man muss es nur eben auch wollen und angehen. Das bringt dann viel mehr, als resigniert zu Hause zu sitzen und Schnaps zu trinken.
Es ist schön, wenn hier jemand ständig erzählt was es alles Schönes gibt…
Das Problem ist leider wie bekommt man was einem zusteht?
Und leider ist es nur zu gut nachvollziehbar, wenn die Leute befürchten über den Tisch gezogen zu werden…
Es gibt eine ganze Sammlung von Selbstverständlichkeiten, die den Betroffene zugestanden hätten, die aber erst durch Einklagen dieser Selbstverständlichkeit Realität wurde.
Der BVBB e.v. hat da eine ganze Sammlung von solchen Fällen…
Der Fehler ist hier ganz eindeutig in der Grundkonstruktion, daß der Schadensverursacher das Geld verwaltet.
Man würde auch vom Wolf nicht erwarten, daß er die Schafherde beschützt, aber genau das hat die Politik den Betrofffen hier verkauft und darauf den Unsinn zu korrigieren kommt in diesem großen Filz natürlich niemand.
Ojee, wir sind Betroffene und haben auch Anspruch. Wir haben ein EFH mit einer sehr guten Wärmeisolierung und sollen jetzt Löcher ins Haus bohren für Lüfter. Bei der Abnahme wurde die Dichtigkeit des Hauses gemessen. Diese Förderung würden wir verlieren .
Das Angebot unserer Baufirma statt Lüfter, die Einsätze der Fenster oder einen FinanzausgleIch zu Zahlen wurde Seitens des BER abgelehnt. Laut unseres Anwalts will der BER damit auf die Preisbremse treten. Einfach PEINLICH
Andreas – was wollen Sie eigentlich? Anmaßung von Wissen, was es nachweislich nicht gibt ? . Mit dem Geld was man von der FBB bekommen, können Sie in der Regel nicht mal ihre Beerdigung bezahlen.
Meine Nachbarn haben außerdem einfach Angst, dass sie nicht nur mit allem im Stich gelassen werden – sondern bei allen Sachen über den Tisch gezogen werden, auf einer unfertigen Baustelle sitzen, die Maßnahmen nichts bringen, deren Kosten sie nicht mehr überblicken und nicht haben? Ist das so schwer zu verstehen ? Meinen Sie wirklich, ein Fenster bringt was ? Dann sind sie naiv.
Wenn man eine Badehose braucht und sich nur einen Pariser leisten kann, läßt man den auch lieber weg, weil man nicht sicher ist – ob der gegen alles schützt. Also kauft man sich lieber einen Schnaps und lässt die ganzen schrecklichen klugen Fluglärmexperten einfach quatschen – denn sie sind unerträglicher als die lautestens Flugzeuge selber.
Dass Intersection Starts zwangsläufig zu weniger Spurtreue führen, trifft nicht zu. Es gab gestern nicht nur einen Piloten, der die Höffmann Kurve von der Intersecktion flog und trotzdem an der Autobahn korrekt die Kurve nahm und nicht überzog! Und Quatar Airline startete vom Anfang der Bahn und überzog die Hoffmann Kurve deutlich. Quelle:Travis 15.50 Uhr bis 16.05 Uhr
Laermgegner: Ich habe Ihre Frage doch beantwortet, mit dem Verweis auf das Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm.
Tausende Anwohnerinnen und Anwohner haben zigtausende Euro Entschädigungen erhalten. Nur leider haben viele das Geld für irgendwas verwendet nur nicht für sinnvollen Lärmschutz.
Da Sie jedoch offensichtlich und leider nicht ohne Beschimpfungen auskommen, frage ich mich, ob eine weitere Diskussion überhaupt sinnvoll ist.
@ Andreas Sie haben keine meiner Frage nicht beantwortet. XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX. Wir haben vor Gericht obsiegt, im dem durch unsere Klagen nachgewiesen wurde, dass der Flughafen bei der Auslegung von Vorgaben betrogen hat. Die FBB hat aber nicht dafür gesorgt, dass nur ein Bürger besseren Schallschutz bekommt. Und die Politik hat noch nicht einmal die Grundlagen geschaffen, dass nach dem Flugroutenbetrug ein Schallschutzpragramm für weitere Betroffene auf den Weg gebracht wurde.
In wessen Auftrag arbeiten Sie ? Sie verhöhnen die Opfer !
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
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Sabrina Rühle
Redaktion
@Laermgegner: Kennen Sie das Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm? Das ist eine gesetzliche Schallschutzvorgabe für Fluglärm, diese gibt es in Deutschland also. Am BER kommt das Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm aber kaum zum Einsatz, weil sich quasi alle Anwohnerinnen und Anwohner dafür entscheiden, einen Antrag auf Schallschutz im Schallschutzprogramm des BER zu beantragen.
Grundstücke, bei denen ein entsprechend hoher Lärmpegel vorliegt, mussten übrigens vom Flughafen übernommen werden. Und weitere tausende Eigentümerinnen und Eigentümer bekamen zwar keinen Schallschutz, wurden aber entschädigt, weil es am BER eine entsprechende Entschädigungsregelung gibt. Da sind wahrscheinlich hunderte Millionen geflossen.
Andreas, wo leiden in Schulzendorf Menschen unter Schienenlärm und neuen Hauptverkehrsstraßen ? Wir haben es mit dem BER – nach Auffassung der Verantwortlichen- mit einem der sozialverträglichsten Flughäfen zu tun, der nach aktuellen Recht nie hätte in Betrieb gehen können. Und Neubaustraßen in Berlin haben bei der neusten Maßnahmen 8 m hoche Schallschutzwende !
Und wie man lesen kann, hat die politische Richerschaft noch hohes Vertrauen bei Ihnen. Mal sehen, ob Sie auch noch so schreiben, wenn Ihnen politsichen Unrecht angetan wird.
@ Andreas Sie sind ja ein ganz schlauer. Können Sie mir bitte mal erklären, warum es für Schiene und Straße gesetzliche Schallschutzvorgaben gibt und für Fluglärm nicht ?
Und auch bei den Gerichtssachen sind Sie ja auch sehr schlecht informiert. Ein Verwaltungsrichter Rubel , hat gesagt – Berlin braucht einen Flughafen – punkt. Ein Verwaltungsrichter Petow sagte- die Anwohner werden über die Belastungsgrenze hinaus belastet. Die FBB erklärte, es sind nur wenige Grundstücke, für die eine Entschädigungsregelug erforerlich wird. Finde den Fehler !
Der Traum vom internationalen Drehkreuz ist ja zum Glück so gut wie ausgeträumt…
Schönefeld ist ein Provinzflughafen, so wie es sich die großen Flughafenbetreiber gewünscht haben…
Und weil das so ist kann der Flugverkehr auch halbwegs flüssig ohne die Kurzstarts abgewickelt werden.
@Laermgegner: Der Anspruch auf körperlich Unversehrtheit, ich vermute Sie meinen damit Lärm und Abgase, müsste bei konsequenter Anwendung dann aber ebenso für Straße und Schiene gelten. Denn unter dem Lärm und Gestank von Straße und Schiene leiden in Deutschland und auch in Brandenburg und Berlin viel mehr Menschen.
Und zu den Schallschutz-Auflagen: Sollten die tatsächlich nicht erfüllt sein, wären Klagen angebracht und erfolgsversprechend. Die Gerichte haben in der Vergangenheit ja schon bewiesen, dass sie beim BER ganz genau hinschauen.
@ Wolfgang Behrens Ich kann Ihre Auffassung in Teilen nicht nachvollziehen. Fliegen zu dürfen ist kein Grundrecht, der Anspruch auf körperliche Unversehrtheit, aber sehr wohl.
Und bei der Gesundheit – ach ja, wir trinken und rauchen ja auch freiwillig. Und Sie proklamieren, wirtschaftliche Unternehmen machen etwas freiwillig – selbst der Staatskonzern FBB verbiegt sich bis zur Unkenntlichkeit, um nichts freiwillig z. B. in Sachsen Schallschutz etwas tun zu müssen.
Der BER ist falsch geplant ( Warum gab es statt der Südbahn ) keine Startbahn in den wirklichen Süden- in Frankfurt heißt sie Startbahn West ) , politisch zum Brechen verkauft ( Der BBI kostet dem Steuerzahler keinen Pfennig ) – Bäume in Sperenberg können sich nicht wehren – die Bürger schon .. Und dann ist da noch die Länge der Piste von 4 km – wofür eigentlich ?
Da alle Auflagen zum Schallschutz nicht eingehalten wurden, wäre eine Zwangsmaßnahme gegen diese Menschenfeinde mehr als gerechtfertigt. Ich bin sogar dafür, dass die Kurzrollwege zurückzubauen sind. Geht nicht, auch ja- keinen Schallschutz zu gewähren geht ja auch !
@ Kerstin Walter Volle Zustimmung, schön das Sie mir aus der Seele sprechen.
Wenn Flugzeuge das sogenannte “Flugerwatungsgebiet” verlassen, sind Strafen fällig. Das Flugerwartungsgebiet wird einseitig nach Gutdünken von der DFS festgelegt. Wenn die DFS das östliche Gebiet verkleinern würde, wäre der Intersection-Takeoff Geschichte, da die Chance, das Gebiet zu verlassen zu groß wäre. Die Fluglärmkommission sollte das verlangen und durchsetzen. Dann braucht es keine Selbstverpflichtung der Fluggesellschaften mehr und der Mühlenschlag hätte mehr Ruhe, insbesondere von QATAR.
Der Korrektheit halber muss man sagen, dass der Vorschlag, auf die Intersection Takeoffs am BER zu verzichten, schon seit 2021 von verschiedenen Bürgerinitiativen und Politikern, wie beispielsweise von Minister Beermann, erhoben wird. Dass Herr Hoffmann diese alte Forderung der Öffentlichkeit und den Entscheidungsträgern wieder ins Gedächtnis ruft, finde ich legitim und auch gut. Denn das würde eine Entlastung beim Fluglärm bringen, keine Frage. Ich glaube allerdings, dass diese Forderung nicht umsetzbar sein wird. Zur Wahrheit bei diesem Thema zählt nämlich auch, dass Intersection Starts dazu beitragen, einen flüssigen Flugverkehr abzuwickeln. An Flughäfen der ganzen Welt sind sie möglich, nur am BER sollen sie nicht gängige Praxis bleiben? Es ist längst nicht so, dass Fluggesellschaften darum betteln, am BER starten und landen zu dürfen. Von einem generellen Verbot halte ich wenig. Mir scheint der Weg, den die AG Spurtreue geht, also im Kern, Airlines freiwillig zu einer lärmärmeren Flugweise zu bewegen, aussichtsreicher.
Hat sich einmal jemand die Frage gestellt, was es für unsere Gemeinden bedeuten würde, wenn es Herrn Hoffmann nicht gäbe? Ohne jede Rücksicht und natürlich ohne Schallschutz würden die Flieger über uns, entgegen dem Amtseid unseres “Landesvaters” „Ich schwöre, daß ich meine ganze Kraft dem Wohle der Menschen des Landes Brandenburg widmen, ihren Nutzen mehren, Schaden von ihnen wenden…” hinweg donnern.
Immer wieder überzeugt Herr Hoffmann mit konstruktiven Vorschlägen. Ein Dank an ihn und an die Redaktion für dieses sachliche Interview.
Gefordert sind nun die Fluglärmkommission, der Fluglärmschutzbeauftragte und natürlich unsere gewählten Politiker. Greifen sie umgehend diesen Vorschlag auf und sorgen sie für seine Umsetzung!
Die Hoffmannkurve nicht fliegen können in Kombination mit verkürztem Start ist mir auch schon aufgefallen, dafür sollte es dann wirklich Strafen geben!