Beispielloses Versagen – Markus Mücke hat fertig!

19. Dezember 2023
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Schulzendorf. Probleme packt man an, wenn sie klein sind. Tut man das nicht, kommt es irgendwann zum Super-Gau. Oder anders gesagt: Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht. Das ist jetzt mit dem Personal Drama in der Container-Kita eingetreten! Mit ihrem Protest am Montag haben sich Eltern Gehör verschafft. Der Schulzendorfer war dabei, als als Muttis und Vatis mit Bürgermeister Markus Mücke Tacheles redeten.

Die Kita Misere kam nicht über Nacht

Mücke versuchte den Eindruck zu erwecken, dass die Situation um fehlende Kita-Plätze über Nacht und rein zufällig über Schulzendorf hineingebrochen ist. Gemeinderat Joachim Kolberg (CDU) zum Personalchaos: „Wir können uns keine Erzieher aus dem Hut zaubern. Die Gemeindevertretung tat alles, was möglich ist.“

Bereits 2010 wurde im Gemeinderat von einer stark ansteigenden Bewohnerzahl bis 2020 ausgegangen. Alle wussten, welche Herausforderungen auf die Gemeinde zukommen. Daher beschloss der Gemeinderat 2011 das Konzept „Schulzendorf rechtzeitig auf den demografischen Wandel vorbereiten“ zu erarbeiten. Im April 2016 dann der Anfang vom Ende. Der Beschluss wurde mehrheitlich im Gemeinderat aufgehoben, sieben Abgeordnete stimmten dafür, vier dagegen, vier enthielten sich. Kolbergs Resümee ist angesichts dessen eine Phrase!

Respekt vor diesen Eltern! - Es kam alles auf den Tisch. (Foto: mwBild)

Respekt vor diesen Eltern! – Es kam alles auf den Tisch. (Foto: mwBild)

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Familien Existenzen sind bedroht

„Es kann nicht sein, dass Existenzen bedroht sind, weil Kinder wochenlang zu Hause betreut werden müssen. Es gibt kein Konzept der Gemeinde, wie darauf reagiert werden kann. Viele Eltern haben Angst um ihre Arbeit. An sie wird nicht gedacht. Die Gemeinde muss etwas tun!“, verlangte Gunnar Christiansen, Mitorganisator des Protests.

„Mein Arbeitgeber fragt mich laufend, Mensch, was ist denn bei Euch in der Kita los?“, warf eine Mutti in die Runde.

Lücken in der Kommunikation und Geheimniskrämerei

Eltern haben am Montag das bestätigt, was in der Öffentlichkeit seit Jahren beanstandet wird: Die fehlende Kommunikation der Gemeinde. Unklar ist derzeit beispielsweise, ob die 12 Kinder der Zauberland Gruppe im Januar betreut werden. „Wir wissen gar nicht, was passiert. Es gibt keine Kita Leitung, nichts.“, so eine Mutti. Mücke gab die magere Verständigung zu: “Der Informationsfluss ist im Detail nicht so, da haben Sie recht.” Für Eltern, die in der Probezeit ihres Arbeitgebers sind, ein inakzeptabler Zustand.

Der öffentliche Protestzug am Montag war für Mücke unangenehm und schmerzlich. Anders kann seine Aufforderung an die Eltern, nicht mit Trillerpfeifen vor dem Rathaus zu rebellieren, sondern Gesprächstermine mit ihm hinter veschlossenen Türen zu vereinbaren, nicht gewertet werten.

Von Debatten unter vier Augen im Rathaus hält eine Teilnehmerin nichts: „Ich saß ein paar Mal bei Ihnen, Herr Mücke. Ich habe keine Lust mehr zu diskutieren. Es kommt nichts dabei heraus.“

Eltern wollen helfen, Mücke bremst

Eltern wurden durch Aussagen der Verwaltung und des Landkreises darin bestärkt, dass in außergewöhnlichen Situationen, besondere Maßnahmen gerechtfertigt sind. Zu gut Deutsch: Muttis wollten in brenzligen Situationen, bei personellen Engpässen, die eine Kita Schließung heraufbeschwören könnten, einspringen und sich um die Kinderbetreuung kümmern. „Wir wollen der Gemeinde bei der Lösung der Probleme helfen. Sie nimmt das Angebot aber nicht an, es geht einfach nicht.“, klagt eine Mutti.

Mücke im Beamtendeutsch an die Eltern: “Ich habe bestimmte gesetzliche Vorgaben zu beachten. Ich muss Fachpersonal zur Kinderbetreuung einsetzen. Ich glaube nicht, dass ich Sie zum Fachpersonal zählen darf.“

Klima unter Erziehern ist bedrohlich

Als eine Elternsprecherin über die Zustände beim Kita Personal Klartext sprach und Alarm schlug, erstarrten bei Außenstehenden die Gesichtszüge. „Kinder berichten über Streitigkeiten zwischen den Erziehern. Kinder berichten, dass Erzieher heulend die Einrichtung verlassen.“, so die Sprecherin. Und weiter zu Mücke: „Machen Sie die Augen auf. Die Erzieher sind fertig. Ihnen läuft das Personal weg.“ Konter Mücke: „Das glaube ich nicht. Ich habe eine andere Wahrnehmung.“

Mückes politische Bankrotterklärung

Welche er hat, verriet Markus Mücke nicht. Es besteht in der Verwaltung eine Hierarchie, wo jeder Mitarbeiter seine Aufgaben und Pflichten hat. Mücke wörtlich: „Ich kann in meiner Funktion nicht jedes Problem lösen, ich bin dazu nicht in der Lage.“

9 Responses to Beispielloses Versagen – Markus Mücke hat fertig!

  1. Insider
    22. Dezember 2023 at 18:12

    Herr Mücke war in seiner Zeit als Gemeindevertreter stark in Kita- und Schulangelegenhheiten involviert. Daher wurde er von vielen Jungen Eltern unterstützt. Vielleicht noch mehr Unterstützung als von Eltern bekam er von den Rentnern. Die meisten konnten seine Arbeit gar nicht einschätzen. Er war aber immer so nett und konnte gut tanzen und hat ihnen Honig ins Gesicht geschmiert.
    Er würde eine Wahl nicht erneut gewinnen, weil er bewiesen hat, dass er es nicht kann. Hat er ja auch zugegeben. Er hat 2009 ein funktionierendes Rathaus übernommen. Er ist jetzt dabei, die Gemeinde an die Wand zu fahren (Kinderbetreuung, Finanzen, Personalflucht,Bauprojekte usw. usw.) Im gesamten Landkreis lacht man hinter vorgehaltener Hand über ihn und die Gemeinde.

  2. Moment mal
    22. Dezember 2023 at 16:23

    Gunnar – kann schon sein. Mücke ist jedenfalls gewählt worden, weil er im Elternrat damals so gute Arbeit geleistet hat- sind die jetzt alle nur die Omas und Opas ? Wer die erste Geige tanzt – solle auch andere Dinge drauf haben . Bei Mücke aber weider einmal Fehlanzeige.

  3. Gunnar
    22. Dezember 2023 at 10:38

    @Moment mal: Finden sie, dass so verallgemeinernde Aussagen wie “die Eltern haben ihn doch so toll gefunden”, hier helfen? Es ist ja bei Weitem nicht so, dass alle Eltern gleich abstimmen, und das ist auch gut so. Den Eltern ein Eigenverschulden zu unterstellen, zeigt, dass das Problem noch nicht verstanden wurde.

    Die Gemeindeverwaltung erfüllt ihre Aufgaben nicht, sie REagiert nur noch (zu spät) auf Probleme anstatt zu gestalten. Ob die Verwaltung überhaupt noch für sich Gestaltungsspielraum sieht und warum die Fachbereiche diesen augenscheinlich nicht nutzen, kann ich nicht beurteilen.
    Es gäbe mit Sicherheit Möglichkeiten, das Verwaltungshandeln nachvollziehbar zu gestalten. Dazu gehört die klare Kommunikation, wie eine so gravierende Entscheidung wie die Kitaschließung zustandekommen ist.
    Hier wirkt das vorgehen aber planlos und scheint die Versäumnisse nonchalant auf die Eltern abzuwälzen. Von mangelndem Gestaltungswillen im Rathaus zeugt auch, dass mit keiner Silbe in der bisherigen Kommunikation auf die Notbetreuung von Kindern, deren Eltern die Schließung nicht auffangen können, weil sie nicht von zuhause arbeiten können, eingegangen wird.

    Irgendetwas lähmt die Verwaltung, und das zeigt sich im fehlenden Gestaltungsunwillen und das Ablehnen, Lösungen MIT den Eltern zu finden. Darunter leiden nun die Kitakinder und deren Eltern.

  4. Gunnar
    22. Dezember 2023 at 10:18
  5. Moment mal
    20. Dezember 2023 at 13:13

    Wer hat den eigentlich Herrn Mücke sind sein Amt gehoben ? Waren es nicht die Eltern, die Mückes Arbeit so toll fanden !

    Man kriegt immer was man wählt !

  6. Eichberger
    19. Dezember 2023 at 23:19

    Liebe Eltern, große Anerkennung für Ihren Mut eine Demo zu organisieren. Danke, daß Sie uns Bürgern mitteilen, was wirklich in der Kita los ist. Wir kennen diese Defizite nicht.Ich bin platt über die Zustände. Viele von Ihnen sind neu zugezogen und können die Historie nicht kennen. Die Gemeindevertretung, die ab 1990 bis 2010 tätig war, ist verantwortlich für das Bauprojekt Ritterschlag, für den massenhaften Zuzug ohne gleichzeitige Entwicklung der Infrastruktur (Kitas Schule, Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte) und dafür, dass wir als Bürger wegen schlechter Verträge, keinen Pfennig für Ausgleichsmaßnahmen von den
    Investoren der Baugebiete für Spielplätze, Straßen usw. erhalten haben. Was Herr Kolberg sagt,ist Unsinn. Er selbst trägt Mitverantwortung für die heutige Situation.Und wenn es nach ihm gegangen wäre, würde es im Gebiet der Waldsiedlung (Wiese Freiligrathstr.) auch eine Siedlung ohne Entwicklung der Infrastruktur geben. Das Chaos im Ort wäre noch größer.Herr Kollberg ist die Unglaubwürdigkeit in Person.

    Der Landkreis und das Bildungsministerium in Potsdam müssen über den Zustand der Kinderbetreuung in Schulzendorf unterrichtet werden.Es ist unglaublich, dass junge Familien in Sorge um ihre Jobs sind. Ich werde mit dem Abgeordneten meines Vertrauens reden, die Gemeindevertretung muss handeln. An der Demo teilnehmen ist eine Seite. Maßnahmen einleiten die andere.

  7. Peter Schulze
    19. Dezember 2023 at 22:37

    Dabei ist es in so einer Lage eigentlich so einfach zu helfen, weil die Leute so verzweifelt sind, dass sogar die sonst als abstrus gewertetsten Ideen Erlösung bringen.
    Frau Brühl schlug am Ende der ´Sitzung´ vor einen Raum zu suchen, wo die Kinder dann in ´Wechselschichten´ von Eltern betreut werden können. Solche Initiativen darf er Bürgermeister nicht verbieten, so seine Worte. Man fragt sich nur, wieso nicht Vorschläge dieser Art mal gemacht werden seitens der Verwaltung. Im Gegenteil, werden Eltern wann immer sie hospitieren oder unterstützen wollen mit Argwohn betrachtet. Sicherlich sehr pauschal gesagt, aber ein Stückweit eigene Erfahrung. So könnte man Erzieher auch langfristig entlasten. Aber das ist alles nicht gewünscht. In Schulzendorf ist Schema F Tagesordnung und alle Beteiligten scheinen sich darin zu sonnen.

  8. Rattenkopf
    19. Dezember 2023 at 22:17

    Ich kenne kein Problem für die Schulzendorfer, welches Herr Mücke gelöst hat. Im Gegenteil, sein peinliches Reden, hat nur eine Verbösung bewirkt.

  9. Elke
    19. Dezember 2023 at 20:47

    Wozu ist der Typ eigentlich so da? Im Altersheim tanzen?

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