Nachlese: Der Kita-Kollaps blieb Dank der Eltern aus, vorerst!

22. Juli 2023
Von

Schulzendorf. Vor einer Woche erhielten Eltern, deren Kinder in der Kita Löwenzahn betreut werden, kurz vor dem Wochenende von Bürgermeister Mücke (SPD-nominiert), die Schreckensnachricht, dass die Gemeinde die Betreuung ihrer Knirpse bis zum 21. Juli wegen eines hohen Krankenstandes nicht gewährleistet werden kann.

Bildmontage mwBild/Bliefert

Bildmontage mwBild/Bliefert

Noch am Freitagabend fand ein Treffen betroffener Eltern mit den Gemeinderäten Ramona Brühl (Bürgerbündnis) und Markus Wittek (CDU) statt, um über Auswege im Kita-Drama zu beraten. Am darauffolgenden Montag dann ein Krisengipfel mit Bürgermeister Mücke.

Ergebnis: Das Rathaus ruderte mit seiner Teilschließung zurück, die Kinderbetreuung wurde zum großen Teil doch noch sichergestellt. Hauptgrund: Muttis und Vatis erklärten sich freiwillig bereit, ihre Schützlinge zu Hause zu betreuen. Die Betreuung für eine kleinere Anzahl von Kindern wurde dadurch möglich.

Das Geschehen um die Teilschließung hat die Gebrechlichkeit des Rathauses schonungslos offengelegt: Bürgermeister Mücke hat keinen funktionierenden Plan B für außergewöhnliche Situationen parat!

Dabei gab es schon 2019 die Idee, zwei Springerstellen in der Kita-Betreuung zu schaffen. Die Pädagogen sollten im Fall von Krankheit oder Urlaub in der jeweiligen betroffenen Kita einspringen. Eine Praxis, die in vielen sozialen Einrichtungen gängig ist. Warum nicht in Schulzendorf?

Bereits 2019 stieß Gemeinderätin Brühl das Amt auf eine weitere geläufige Methode an, Engpässe in der Kinderbetreuung kurzfristig zu heilen. Die Formel lautet: Personalleasing. Im medizinischen Bereich, der Pflege und der Kinderbetreuung ist das vielerorts eine bewährte Handhabe. Mücke nahm den Rat der Kinderkrankenschwester damals offenbar nicht allzu ernst. Nach dem Kita-Fast-Kollaps signalisierte der Bürgermeister seine Bereitschaft, Möglichkeiten von Zeitarbeit zu prüfen, immerhin.

Kräftige Kritik übten betroffene Eltern an der Öffentlichkeitsarbeit von Bürgermeister Mücke. So sollte man sie nicht machen, lautet die einhellige Meinung von Eltern. Es sei nicht akzeptabel, wenn Betroffene über die ursprüngliche Teilschließung ab dem 17. Juli erst wenige Stunden vor dem Wochenende unterrichtet werden. Es ist seit Jahren nicht gerade die Stärke des Gemeindeoberhaupts, eine klare und transparente Informationspolitik und aktive Kommunikation mit Bürgern und Abgeordneten zu betreiben.

Sicher ist, dass sich künftig ähnliche Situationen, wo Kita Betreuungspersonal krankheitsbedingt ausfällt, ergeben werden. Bleibt nur zu wünschen, dass Markus Mücke und seine Fachleute gut gemeinte Ratschläge ernst nehmen und künftig agieren statt nur zu reagieren, was im vorliegenden Fall beinahe zu einer unerwünschten Entwicklung geführt hätte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Anzeige

Anzeige

Anzeige