Die Ernüchterung unter den Gemeindevertretern war riesen groß, als ihr Votum für den Bau einer Lichtsignalanlage im Wohngebiet durch die Kreisverwaltung Lübben de facto für null und nichtig erklärt wurde.
„Wir sehen keine Notwendigkeit für solch eine Ampelanlage.“, begründete der Chef des Straßenverkehrsamtes Manfred Hartfelder und berief sich dabei auf die Richtlinie für die Anlage und Ausstattung von Fußgängerüberwegen. Danach müssen mindestens fünfzig Straßenüberquerungen pro Stunde gezählt werden, um einen Ampel Bau zu rechtfertigen.
Bürgermeister Mücke hängte das Projekt wegen der Absage in das Archiv. „Die Errichtung einer Lichtsignalanlage in der Miersdorfer Straße ist mir nicht möglich.“, lautete sein Fazit.
Für den Initiator des Ampel Baus und den Chef des Ortsentwicklungsausschusses Joachim Kolberg (CDU) ist die Angelegenheit dagegen längst nicht vom Tisch.
„Herr Hartfelder irrt meiner Ansicht nach, denn für das Projekt Zum Mühlenschlag gilt die Richtlinie für Lichtsignalanlagen und in der ist eine Ampel Errichtung unabhängig von der Anzahl der schutzbedürftigen Personen vorgesehen.“, resümiert der frühere Verkehrspolizist.
Gestern machte sich Rebell Kolberg mit seiner Tochter auf den Weg in das Wohngebiet, klingelt an nahezu jeder Wohnungstür um Unterstützer Unterschriften für das Vorhaben zu sammeln.
Die Bewohner des Wohngebietes gaben dem Gemeindevertreter kräftigen Rückenwind. „Es ist ganz wichtig, dass hier eine Ampel herkommt. Vor allem für die kleinen Kinder würde das mehr Sicherheit bedeuten. Manchmal träumen die kleinen Steppkes am Straßenrand. Und an das 30 km/h Schild halten sich nur wenigsten Verkehrsteilnehmer.“, sagte ein Mühlenschläger.
112 Bewohner aus dem Wohngebiet trugen sich in die Unterschriftslisten ein. Für Joachim Kolberg ein deutliches Signal sich weiter für das Projekt einzusetzen.
„Es ist ein überwältigendes Ergebnis. Es bestärkt mich gemeinsam mit den Bewohnern weiter für die Ampel zu kämpfen. Mit dem Strom zu schwimmen ist sicher viel einfacher, doch in diesem Fall geht es um die Kinder, da ist keine Hürde zu hoch.“, sagt Kolberg.
Der CDU – Fraktionsvorsitzende will sich nun mit dem Bürgervotum im Rücken an Landrat Stephan Loge wenden und versuchen das Ruder herumzureißen.
Ich möchte nicht ironisch klingen, aber zum Glück waren es nur Katzen und keine Kinder!
Aber ich denke ein Blitzer wäre ein gute Lösung für alle.
Ob die Katze aber später an den Schalter kommt, um die Ampel auf rot zu bringen?
Der Verlust ist sehr bedauerlich, aber was würde eine Ampel an der Gesamtsituation ändern?
Die Fahrer die sich nicht an die 30 halten, werden das auch mit Ampel nicht tun.
Die Ampel würde doch immer auf grün stehen, bis auf die “10” Leute die am Tag die Straße überqueren, von den 5 warscheinlich die Ampel nicht betätigen werden, weil weit und breit kein Auto zu sehen ist.
Diese Straße ist wirklich sehr gefährlich,
sie ist nicht nur schrecklich laut, sondern auch eine Gefahr. Nicht nur
nur für Kinder sondern auch für Haustiere gefährlich. Wir selbst hatten bereits 5 Katzen. Wie gesagt, hatten. Vier davon sind durch diese Straße zu Tode gekommen.
Unsere letzte Katze “überlebte” 3 Jahre, fast 4 Jahre. Sie wurde im Juni gegen 1:00 Uhr
morgens überfahren, ich selbst fand sie am Straßenrand.
Ich wohne 30 m von der Straße entfernt, ich kann bestätigen das die wenigsten Autofahrer die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Km/h einhalten. Eine lange gerade Straße lädt ja auch zum Rasen ein. Auf jeden Fall sollte mind. eine Ampel errichtet werden. Und dann gilt die Geschwindigkeitsbegrenzung nur bis 18:00 Uhr. Weiter kämpfen!
Die Polizei sollte viel öfter Geschwindigkeitskontrollen durchführen, an dieser Stelle und auch in unseren neu angelegten Straßen, denn die Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h wird überwiegend weit überschritten!
Ampel, Zebrastreifen oder Mittelinsel wichtig ist das an einer Lösung gearbeitet wird um den Schutz der Kinder zu gewährleisten. Es bringt die Diskussion nicht weiter, wenn sich in den Kommentaren gegenseitig Vorwürfe gemacht werden. Was Herr Kolberg versucht ist sich nicht einfach abspeisen zu lassen, ein breites Bündnis kann helfen, die Verantwortlichen zum Umdenken zu bewegen.
Klar, es mag Richtlinie geben aber auch diese werden nur von Volksvertretern gemacht und können geändert oder Ausnahmen erlassen werden.
Also weiter Kämpfen für die Sicherheit der Kinder!
Was sollen denn die Kinder sagen die
von der Ernst-Thälmannstr. in Richtung Schule fahren und an der
Brücke rüber müssen weil der Radweg an dieser Seite zu Ende ist,enweder auf der Hauptstrasse fahren wo keine 30 ist sondern 50 und viel Verkehr oder auf dem Bürgerseig.Wir können doch nicht überall Ampeln bauen.
@ bin_im_Ort
Zu Ihrer ersten Frage: Ja, die von Ihnen angeführten Textpassagen sind bekannt.
Zu Frage 2: Es soll die bestmögliche Lösung für die Bürger her. Ich denke nicht, dass ein Mittelstreifen geeignet ist, die gefahrenen Geschwindigkeiten merklich zu verringert.
Zu Frage 3: Der leitende Mitarbeiter des Straßenverkehrsamtes, Herr Hartfelder, bleibt bei der Meinung, dass der Ist-Zustand völlig ausreichend ist.
Bei der von Ihnen benannten Möglichkeit handelt es sich um eine Kann-Bestimmung; bei einer Lichtzeichenanlage um eine Soll-Bestimmung.
Und bitte unterstellen Sie nicht, dass wir völlig verbohrt mit Scheuklappen durch die Gegend rennen. Entscheidungen des Herrn Hartfelder können Sie auch in Senzig, Telz oder wie erwähnt in Schenkendorf bewundern. Soviel zu Beratungspflicht und Altanativvorschlägen.
Ich muß ehrlich gestehen, wenn ich dort (täglich 1-2 mal) vorbeifahre, ist in der Regel weit und breit kein Mensch zu sehen.
Ich fahre trotzdem die 30.
Die Zählung die gemacht wurde bestätigt das. Ich befürworte generell Maßnahmen die der Sicherheit (gerade von Kindern)dienen.
Nur ist hier die Frage, ob ein Zebrastreifen in Verbindung mit der 30 nicht ausreichend ist?
Es gibt andere Straßen im Ort die höher frequentiert sind, auf den 50 erlaubt und 60 gefahren werden, wo deutlich mehr Menschen die Straße an Knotenpunkten überqueren, ohne das es eine Ampel gibt.
Ich frage mich ein wenig, ob das mit der Ampel hier eine politische Sache ist? Sollten wir uns nicht auf die wirklichen Brennpunkte konzentrieren?
Ich meine ja. Stellt zwei Schilder auf und malt ein paar weiße Streifen auf die Straße. Das dürfte nur den Bruchteil einer Ampelanlage kosten.
Ich fahre täglich am Übergang vom Mühlenschlag zur Bushaltestelle Richtung Grundschule vorbei.
Mir stockt des öfteren der Atem, viele Autofahrer rasen wie geistesgestört die 30er Zone entlang.
Ich selbst fahre hier generell 30 km/h , auch wenn der Verkehrsteilnehmer hinter mir dann fast an meiner Stoßstange klebt und in seinem Auto rum wettert oder mit seinen Händen wild gestikuliert.
Wöchentliche Geschwindigkeitsmessungen wären hier sehr angebracht.
Eine Lichtsignalanlage dort ist ein MUSS, oder soll erst etwas passieren, damit hinterher wieder alle schreien!!!
@Lutz Heyde
Danke für die Rechtskunde.
Dann ist sicher auch der Absatz 3 des Abschnitts 2.3 der R-FGÜ 2001 bekannt, der besagt, dass außerhalb des empfohlenmen Einsatzbereiches in Ausnahmefällen Fußgängerüberwege angeordnet werden können. In Absatz 1 des Abschnitts 2.3 wird ein Mittelstreifen nicht als Fußgängerüberweg sondern als linienhaft wirkende Maßnahme beschrieben, ich denke daher schon, dass ein Mittelstreifen durch das Straßenverkehrsamt eher genehmigt werden könnte als eine Ampel.
Ich weiß ja nicht so recht, worauf Sie hinaus wollen, soll eine Lösung her, oder muss es unbedingt, auf Teufel komm raus, eine Ampel sein.
Die Mitarbeiter des Straßenverkehrsamtes haben die Pflicht, hier beratend zu helfen, vielleicht kommen von dort noch bessere Alternativvorschläge? Haben Sie schon mal dort angefragt, was denn möglich wäre? Oder beschränkten sich die Aktivitäten auf den Antrag auf Ampelbau?
@ bin_im_Ort
Fehler können passieren.
Im letzten Absatz ist mit “ihm” der Leiter Straßenverkehrsbehörde, Herr Hartfelder, gemeint.
@ bin_im_Ort
Eine Mittelinsel fällt unter die Richtlinie für die Anlage und Ausstattung von Fußgängerüberwegen (R-FGÜ 2001). Das heißt min. 50 Fußgänger/h, mindestes 200 Fahrzeuge/h, Verkehrszeichen, beidseitig Fußgängerwege, Mittelinsel erst ab einer Fahrbahnbreite von mehr als 8,50 Beite usw.,usw.
Viel einfacher ist die Anwendung der Richtlinie für Lichtsignalanlagen (RiLSA 2010), in welcher steht, dass bei Gefährdung schutzbedürftiger Personen (ältere Menschen, Behinderte und Kinder) unabhängig von der Anzahl der schutzbedürftiger Personen eine Lichtsignalanlage eingerichtet werden soll, wenn in zumutbarer Entfernung keine gesicherte Querung möglich und anders ein Schutz nicht erreichbar ist (Punkt 1.2.1).
Übrigens: An der Schenkendorfer Kita z.B. ist für ihn ein 30-er Bereich nicht akzeptabel. Dort reicht seiner Meinung nach eine Ampel. Also genau das Gegenteil vom Mühlenschlag.
wenn keine Ampel dort hin kommen kann, wie sieht es denn mit einer Mittelinsel aus, die – wenn sie entsprechend liegt, einen Schlenker nach sich ziehen könnte, der Autofahrer dazu zwingt, nicht schneller als 30 bzw. 50 zu fahren?
Eine Mittelinsel hat meiner Meinung nach, durchaus Vorteile und definitiv eine bremsende Wirkung auf Raser. Eine sicherere Überquerung ist dadurch auch möglich und es kostet nicht ganz so viel und wenig in der Unterhaltung.