Altes Gemeindeamt – Abriss ist die einzige Option, sagt ein Experte

18. Juni 2023
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Schulzendorf. Schon über ein Jahrzehnt beratschlagt der Gemeinderat über diese Frage: Was soll aus dem alten Gemeindeamt in der Otto-Krien-Straße werden? Tausende Euro Steuergelder fließen jährlich in das zunehmend immer mehr verfallende Gebäude.

Verkauft: Dank einer Verkaufsoffensive wurde das alte Gemeindeamt an den Mann gebracht. Der Investor plant das Projekt Wohnen über 50.

Seit über einem Jahrzehnt versickert Steuergeld in das nicht mehr zu rettende alte Gemeindeamt. (Foto: mbBild)

Viele Vorschläge wurden in den vergangenen Jahren gemacht. Manche hörten sich wohlklingen an, nur mit der Umsetzung haperte es.

Die Kolberg CDU nahm den Mund voll. Sie sprach sich für die Gründung einer gemeindeeigenen Gesellschaft aus, die Wohnungsbau, auch auf dem Grundstück des Gemeindeamtes, betreiben sollte. Schöne Worte, aber am Ende blieb es leeres Gerede.

Für einen Jux sorgten 2017 Bürgermeister Mücke (SPD-nominierte) und sein Bauamt. Beide präsentierten dem Gemeinderat den Sanierungsplan einer Hausverwaltung (!). Die hatte für den Umbau in ein Wohnhaus mit 6 Domizilen Kosten in Höhe von 300.000 Euro errechnet. Ein Architekt und Profi beim Bauen im Bestand aus Ludwigsfelde sah damals die Kalkulation als abwegig an (Der Schulzendorfer berichtete darüber).

Jetzt ist die Debatte wieder mal aufgeflammt. Mücke präsentierte im letzten Finanzausschuss seine Träume vom Vereinshaus, einer Zweigstelle der Verwaltung, für Wohnungen oder einer Kita.

Erneut fragte Der Schulzendorfer beim Experten in Ludwigsfelde zum Rathaus Wunschbild nach: „Es ist wirtschaftlicher Unsinn, ein uraltes Gebäude, das mehr als zehn Jahr leer steht, fit auf die heute geltenden Bestimmungen des Wärme-, Schall- und Brandschutzes und des Heizungsgesetzes zu machen. Zumal mit weiteren Schäden, wie beispielsweise Hausschwamm in den Holzbalkendecken, gerechnet werden muss. Abreißen und neu Bauen ist kostengünstiger für Steuerzahler und nachhaltiger für das Klima.“

16 Responses to Altes Gemeindeamt – Abriss ist die einzige Option, sagt ein Experte

  1. oliver
    10. Juli 2023 at 13:32

    Wenn es um das Haus auf dem Bild geht sieht es für mich durchaus so aus, als ob das entkernt werden könnte.
    Ein Bauexperte bin ich auch nicht, aber was spricht dagegen ist der Schwamm drin, der Hausbock oder Stachybotrys oder ist das Foto vor 20 Jahren aufgenommen?
    Entkernen und moderne Leitungen, Brandschutzeinrichtungen einbauen ist meist preiswerter, aber auf jeden Fall ökologischer als abreißen und neu bauen.
    Meine Meinung, Experten dürfen eine andere Meinung haben…

  2. Bauhelfer
    10. Juli 2023 at 10:32

    Liebe/er Winter, Ihre Ausführungen kann man nicht ernst nehmen. Dieses Gebäude in Sachen Brand-, Wärme- und Schallschutz auf heutige Anforderungen zu ertüchtigen, ist wirtschaftlicher Unfug.

  3. Tiefbau
    10. Juli 2023 at 08:18

    Sehr geehrte ( r) m/w /d Winter. Einfache Frage, sind Sie hier der neue Mücke ? Über den Elternbeirat kam ein Herr Mücke daher und erklärte alles besser zu machen. Wie wir heute sehen, ist für die Bevölkerung nichts passiert. Im Gegenteil- ständig erfolgt eine Verbösung, alles ist kaputt oder geht gar nicht mehr. Seit 26 Jahren haben Haupterschließungsstraßen keine Straßenbeleuchtung mehr – einfach abgebaut. Bei den Straßen ist es nicht anders. Reparaturen werden auch nicht durchgeführt.

    Und kann kommen Sie mit Spitzenbelastungen für Schüler daher ? Unglaublich, wer soll auf den Investruinen sitzen bleiben ? In Schulzendorf bleibt doch bei den Rahmenbedingungen doch kein Mensch hier ! Schönfeld hat Angst, dass die Schulplätze an Berlin nur vergeben werden !
    In jedem Entwicklungsland der Welt gibt es eine besser Infrastruktur als in Schulzendorf – und hier meine ich die Straßenbeleuchtung, bei den Straßen werden wir bald Straßensperrungen erleben, weil hier sich keiner zuständig fühlt. Immer nur prassen auf Kosten der Allgemeinheit – und wenn der Drops geluscht ist – zieht die Karawane weiter- zum nächten Fördertopf oder Bürgerfeindlichen Bürgermeistern. Danke m /w /d Winter

  4. Rattenkopf
    9. Juli 2023 at 22:16

    @ Winter: Was soll das ? Schulzendorf hat nichts !

  5. Insider
    9. Juli 2023 at 16:45

    @Winter: Bitte nicht persönlich nehmen. Ihre Aussagen zeigen mir, dass Sie vom Bauen so viel verstehen, wie ein Elefant vom Mikado.

  6. Winter
    9. Juli 2023 at 13:56

    Abreißen und Neubaun als einzige Option!?

    Liebe Mitbürger und liebe Regierende,

    Ja es ist alles sehr kompliziert und ja es kostet alles sehr viel Geld, dennoch ist die Rechnung einfach. Behörden blockieren sich selber und mit den Steuergeldern wird um sich geworfen.
    Das Gebäude ist für einen Betrag X errichtet worden, die Bausubstanz scheint optisch völlig in Ordnung. Das Grundstück gehört der Gemeinde und nun? Abriss? Blödsinn, der wäre nämlich ordentlich teuer! Unter allen ökologischen Gesichtspunkten wahrscheinlich super teuer! Gehen wir mal von 500000€ aus. Ein Wahnsinn!
    Eine Sanierung kostet sicherlich keine 300000€ wie vor X Jahren gemutmaßt,aber vielleicht 1,5Mio. Na und jetzt? Abriss und Neubau in gleicher Größe kosten eher 5-10 Mio. €, wahrscheinlich auch Steuergeld. Also wo ist jetzt die Wirtschaftlichkeit und das Problem!
    Plant diese Haus zur Kita um steckt das Geld hinein, nehmt einen Planer/Bauleiter der das Ganze betreut und macht es mit den Ortsansässigen Firmen und ja die Bürokratie muss auch weg.
    Im Übrigen stellt die Gemeinde Schulzendorf ab dem nächsten Schuljahr die größte Grundachule des Landkreise mit über 700 Schülern, obwohl kein Platz vorhanden ist. Das gleiche gilt für den nicht vorhandenen Sportplatz für eine solche Schule. Und die weiterführende Schule für unsere Kinder ist auch nur Randthema! Daher spart die Gelder setzt sie sinnvoll ein und dann können wir auch in unserer Gemeinde Vorreiter für Schule und Entwicklung sein.

  7. Nobody
    23. Juni 2023 at 16:41

    M.E. viel zu schade zum Abriß. Aber wo kein Wille, da kein Weg..

  8. Petra P.
    21. Juni 2023 at 19:26

    Im Bürgerinformationssystem ist BS/GV/55/20 ist etwas zu finden. Alles nicht neu. Es passiert bloss nichts. Es wird geredet und geredet. Auch für Wohnungsbau gab es schon mal Vorplanungen, die über 20 T€ gekostet haben (Projektplanung mit Zeichnungen lagen vor) leidet finde ich die Jnterlagen nicht mehr. Also alles nichts Neues. Man muss sich nur endlich mal entscheiden und MACHEN !

  9. Gunnar
    21. Juni 2023 at 17:03

    Die Kita nebenan hat ja nur für zwei oder drei Jahre eine Betriebserlaubnis. Wenn die öffentliche Hand in dem bisherigen Tempo weiter plant, ist die Kita schon wieder zu, bevor da der erste Hammer geschwungen wird.

  10. KaRo
    21. Juni 2023 at 15:01

    wer will den Kindern dort jetzt einen Anriss zumuten.

  11. Peter Schulze
    19. Juni 2023 at 18:41

    Warum sollte ein Beschluss und schon erst recht im Ratsinformationsdienst eine Anfrage bei der Verwaltung hinterlegt sein? Das ergibt so wenig Sinn wie diese pauschalen Einschätzungen.

  12. Handwerker
    19. Juni 2023 at 08:17

    Peter Schulze, wann haben Sie eine Nutzung angefragt und wann wurde diese abgelehnt? Es findet sich dazu kein Beschluss im Ratsinformtionssystem.
    Natürlich Bedarf es einer Baugenehmigung, wenn das Haus umgebaut wird.
    Es entspricht auch nicht mehr den aktuellen Baustandards.Ein zweiter Notausgang ( Feuertreppe ) muss nachgerüstet werden.
    Dieses Gebäude wird seit über einem Jahrzeht nicht genutzt, hat weder neue Fenster und schon gar keine neue Dämmung.
    Abriss klingt vernünftig und ist effizienter.

  13. Peter Schulze
    18. Juni 2023 at 23:46

    Wenn ein Gebäude genauso genutzt wird wie zuvor, ist keine Umnutzung notwendig. Daher gilt es erstmal herauszufinden wie die ursprüngliche Nutzung war – per Definition.

    Darüber hinaus muss geklärt werden wann der Leerstand begann um zu schauen ob das evtl. in Fallstrick für eine Umnutzung ist.

    Und zu guter Letzt müssen Angebote eingeholt werden, die halbwegs repräsentativ darlegen was ein Abriss kosten würde und natürlich auch was eine Umnutzung kosten würde. Dem gegenüber kann dann erwogen werden ob ein Neubau wirklich günstiger ist.

    Mir zumindest ist nicht bekannt, dass irgendwas in der Art anberaumt wurde. Aber sicherlich bin ich einfach nicht gut informiert. Jedenfalls reichen mir persönlich bis dahin keine Einschätzungen von irgendwelchen ominösen Fachleuten, Bauchgefühle von Mitbürgern oder 10 Jahre alte Gutachten die niemand gesehen hat. Sorry.

  14. Peter Siegert
    18. Juni 2023 at 17:34

    Lieber Peter Schulze, nein das Gebäude ist nicht im Betrieb. In welchem denn? Für eine Umnutzung des Gebäudes, ob Kita, Vereinshaus usw., für Baumaßnahmen mit Eingriffen in die Statik des Gebäudes ist eine Baugenehmigung zwingend. Ich persönlich sehe die Option Abriß auch so.

  15. Peter Schulze
    18. Juni 2023 at 14:59

    Komische Darstellung. Genau diese Aussage, dass es ein Gutachten gäbe welches bestätige, dass ein Abriss günstiger sei, bringt Herr Mücke eigentlich jedes Mal vor, wenn die GV (und nicht er) von diesen Dingen träumen. Da das Haus aber in Betrieb ist und sicher nicht eine Baugenehmigung braucht, wie es immer behauptet wird, um zum Beispiel da Vereine unter zu bringen, denn die Nutzung wäre die Gleiche wie damals, wird es bestimmt die günstigste Variante sein, das Haus einfach als ´Verwaltungsgebäude´ weiter zu nutzen. Aber eigentlich soll ja viel lieber ein neues Verwaltungsgebäude gebaut werden. Dieses Günstiger-Gutachten würde ich zudem gern erstmal sehen; in Zeiten wo Abraumbeseitigung schon in die Hunderttausende Euro geht und in dem Haus die Fenster sogar noch gemacht wurden zusammen mit Dämmung soweit ich weiß. Das ist schon alles sehr abenteuerlich was da durch den Äther schwirrt. Fakt ist, dass eine Nutzung nicht gewünscht ist, denn diese habe ich angefragt und sie wurde abgelehnt. Auch gegen Miete nicht; Aussage von 2019 oder 2020 in dem Dreh.

  16. Erdbewohner
    18. Juni 2023 at 14:06

    Ja ja, bin auf die Baufirma gespannt.
    Habe gehört, die Baufirma vom Neubau am Mühlenschlag soll INSOLVENT sein!!!
    Na toll, wer hat denn da wieder nicht aufgepasst :(

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