Startschuss: Die Debatte um das Leitbild der Gemeinde Schulzendorf geht los.

28. März 2012
Von

Jugendbeirat Matthias Flaschmann (re.) mischte sich in die Debatte zum Leitbild kräftig mit ein. (Foto: Wolff)

Schulzendorf erhält ein Leitbild! Damit soll nicht nur das künftige Profil der Gemeinde  dargestellt werden, sondern das gesamte Handeln der Verwaltung und der Kommunalpolitik soll sich an diesen Leitsätzen orientieren. Jüngst stellte Bürgermeister Markus Mücke sein gut zwei Seiten langen Entwurf vor.

Einen Vorgeschmack auf die künftige Debatte gab es in den letzten beiden Ausschusssitzungen der Gemeindeverwaltung. „Man kann nicht sagen, dieser Flughafen ist ganz fürchterlich und anderseits sagen wir, wir wollen die Wohnqualität verbessern. Obwohl wir wissen, dass wir den Flughafen nicht wegbekommen. Das passt nicht.“, bemängelte Grüne Chefin Andrea Goymann.

Der sachkundige Einwohner Dr. Herbert Burmeister regte an, die Debatte über das Leitbild öffentlich und mit den Bürgern zu führen. Allerdings ist das im Augenblick ein Problem. Denn das Positionspapier ist öffentlich überhaupt nicht einsehbar, weder im Bürgerinformationssystem auf der Internetseite der Gemeinde noch in den Informationskästen. Dem Schulzendorfer liegt der Leitbildentwurf jedoch vor, Interessierte können ihn hier lesen.

Was in das künftige Leitbild gehört, darüber gab es unter den Gemeindevertretern unterschiedliche Ansichten.

„Was heißt Wohnqualität halten und verbessern? Das ist nur eine Feststellung. Man muss wissen was will und kann man überhaupt erreichen? Was heißt es sich mit dem demographischen

Nach Überzeugung von Grüne Chefin Andrea Goymann gibt es im Leitbildentwurf noch eine Menge Klärungsbedarf. (Foto: Wolff)

Wandel zu beschäftigen, das ist eine Worthülse, die untersetzt werden muss. Warum verzichten wir auf eine weiterführende Schule?“, fragte Dr. Herbert Burmeister.  Nach seiner Überzeugung darf Letztere als Ziel nicht aus den Augen verloren werden. Derzeit verlassen die Kinder nach der 6. Klasse die Schule und gehen in Bildungseinrichtungen der Nachbargemeinden. „Damit verlassen sie Schulzendorf und es wird deshalb sehr schwer, dass sie ihren Lebensmittelpunkt in der Gemeinde finden.“, meint Burmeister.

Jugendbeirat Hannes König will, dass im Leitbild Aussagen zur Jugend getroffen werden. „ Wir brauchen für die Schulzendorfer Jugendlichen Häuser mit kleinen Wohnungen, in denen sie zu bezahlbaren Mieten wohnen können.“, so König.

Bürgermeister Markus Mücke hat eine andere Sicht auf die Dinge: „Im Leitbild ist es nicht notwendig konkrete Ziele zu formulieren. Es soll eine Grundlage bilden, wo man hin will. Konkret wird es erst dann, wenn wir Dinge mit Leben und mit Maßnahmen im Haushalt erfüllen.“

In den kommenden Wochen und Monaten wird die Zukunftsdebatte keinesfalls abebben. Denn neben dem künftigen Leitbild gibt es ja auch noch die „Agenda 2020“ und das Konzept „Demographischer Wandel“.

 

 

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11 Responses to Startschuss: Die Debatte um das Leitbild der Gemeinde Schulzendorf geht los.

  1. Julien - Sapere Aude!
    16. April 2012 at 00:07

    In Verbindung mit Wikipedia:

    Ein Leitbild ist eine schriftliche Erklärung über ihr Selbstverständnis und ihre Grundprinzipien. Es formuliert einen Zielzustand (Realistisches Idealbild).

    Innen: Es soll Orientierung geben, handlungsleitend und motivierend wirken.
    Außen: Es soll es deutlich machen, für was die Verwaltung steht. Es beschreibt die Mission und Vision einer Organisation sowie die angestrebte Organisationskultur.

    Es ist Teil des Normativen Managements und bildet den Rahmen für Strategien, Ziele und operatives Handeln.

    Leider konnte ich dem vorgelegten Entwurf nichts diesbezügliches entnehmen. Warum also Leitbild draufschreiben, wenn keines enthalten ist?

    Anmerkung:

    Die Verwaltung entspricht in ihrem nichts anderem als einem Dienstleistungsunternehmen. Herr Mücke darf sich als Geschäftsführer und die Gemeindevertreter als Gesellschafter verstehen.

    Die Kunden sind wir Bürger. Wir haben Bedürfnisse, welche es zu sammeln und Prioritäten zu versehen gilt. Kriterien sind u.a. die Realisierbarkeit und der Wirkungsgrad zu Gunsten dem Gemeinwohl.

    Es wäre gut, wenn sich die Gemeindevertreter und der Bürgermeister endlich mal mit dem notwendigen Grundwissen betreffend einer Führung eines Dienstleistungsunternehmen versehen!

    Man wird unwissend geboren, muss aber nicht bleiben!

  2. Knuffke Frank
    30. März 2012 at 20:26

    Mensch,Bin Laden ihre Hasstiraden können Sie sich schenken,Fakten und Argumente sind gefragt.Alles,was ich dort erwähnt habe,stammt nicht von mir,sondern von sogenannten “Think Tanks”,welche die Regierung “beraten”.Und genau diese will die Gemeinde jetzt ins Boot holen um sich eine Personalstudie anfertigen zu lassen,oder O-Ton Herr Bäumer:eine “Beratungsfirma” zur Bewältigung der Doppik-Krise.Diese “Berater” werden dann genau das empfehlen was sich die o.g.Think Tanks ausgedacht und niedergeschrieben haben.Das ist doch aber nichts Neues,bei den Krankenhäusern ist es doch genau so abgelaufen und dort haben auch Angestellte des öffentlichen Dienstes gearbeitet.(Alles schon vergessen?Das kommt vom vielen Fernsehglotzen!)Und diese Privatisierungen haben die “Demokraten” alle durchgewunken,auch vergessen??? Jetzt,ja genau jetzt pumpt sich Bin Laden auf und stottert,A A Aber eine Verwaltung,DAS ist doch ganz was anderes….. Ehrlich?Glauben Sie dran?(Erste private Verwaltungsmodelle werden schon erprobt in Deutschland)
    Aber,hey was solls,schließlich müßt Ihr ja die üble Suppe auslöffeln,die ihr Euch da zusammen gewählt habt.Guten Appetit,und kein jammern,heulen und Zähneklappern will ich hören.

  3. F. Schneider
    30. März 2012 at 19:28

    Lieber happysad,
    bei Ihren Thesen, „Also die Sache mit der Doppik, dient meinem Verständnis nach der Werterhaltung.“ und „Ich denke mal, man kann mit einer Lebensdauer von 10 -20 Jahren bei einem solchen Fahrzeug rechnen und dann schon den Anschaffungspreis liquid zu haben.“ wird mir schwindelig. Schreiben Sie doch bitte nur über Dinge, von denen Sie etwas verstehen. In Ökonomie benötigen Sie jedenfalls Nachhilfeunterricht.

  4. happysad
    30. März 2012 at 18:21

    Also die Sache mit der Doppik, dient meinem Verständnis nach der Werterhaltung. So soll vermieden werden, dass zum Nachteil zukünftiger Generationen gewirtschaftet wird.
    Ich persönlich stehe dem kritisch gegenüber, einerseits wird die Buchführung dadurch transparenter, anderseits frage ich mich ob es wirklich erforderlich ist, wenn die Gemeinde z.B. ein Feuerwehrauto kauft, der Gegenwert direkt in die Kalkulation mit einzubeziehen. Ich denke mal, man kann mit einer Lebensdauer von 10 -20 Jahren bei einem solchen Fahrzeug rechnen und dann schon den Anschaffungspreis liquid zu haben….
    Deutschland hat ein föderalistisches System, also die Bundesländer. Frankreich hat ein zentralistisches System, da konzentriert sich alles auf Paris.
    Die Kulthoheit obliegt bei uns den einzelnen Bundesländern, somit auch das Schulsystem. Das Grundgerüst wird jedoch vom Bund vorgegeben. Unser Schulsystem ist gewiss nicht das Beste, aber für mich ist es kein Grund zur Panik. Ich gebe eh die Verantwortung für meine Kinder weder am Kitator oder an Schulpforte ab. Die habe ich. Und Kritik am System lässt mich keinesfalls auf schönrednerische Parolen der NPD reinfallen. Den der Kampf gegen die Dummheit hat gerade erst begonnen und die beste Waffe ist ein wacher Verstand.

  5. BingeLaden
    30. März 2012 at 16:44

    Was erzählen Sie hier für einen Schwachsinn. Sie verachten die gewählten Vertreter von demokratischen Parteien. Glauben Sie im Ernst an das, was Sie hier zur Verdummung der Menschen ablassen? Schüler der 5. Klassen machen halb so viel Rechtschreibfehler wie Sie in Ihren Beiträgen. Aber das ist nur die eine Seite. Die Weltuntergangsstimmung, die Sie zeichnen soll die Menschen verunsichern und ihn suggerieren, daß nur die rechtsradikale NPD das Rezept in der Tasche hat. Doch viel Substanz steckt nicht hinter Ihren aus Halbwissen bestehenden Losungen.
    Ein Glück, daß die Menschen nicht blöd sind und nur ganz wenige auf Parolen hineinfallen. Die Unterstützung der NPD in der Bevölkerung geht definitiv zurück, dass belegen Umfragen.
    Was reden Sie hier von Privatisierung der Gemeinden, machen Sie sich schlau bevor Sie Unsinn erzählen und große Töne schlagen von denen Sie nichts verstehen.
    Was bringen Sie denn im Kreistag? Welche Initiativen für die Menschen haben Sie denn auf die Reihe gebracht? Nichts! Nur Luftblasen ! Alles ständig kritisieren ohne jedoch eigene und bessere Vorschläge zu machen.
    Ich kann Herrn Burmeister nur zustimmen. Bislang haben Sie sich nicht von dem Rechtsterror distanziert. Ich verstehe das auch, weil sie ihn nämlich tolerieren und letztlich akzeptieren. Sagen Sie es doch wenigstens und eiern nicht herum.

  6. Knuffke Frank
    30. März 2012 at 14:12

    Was soll diese Leitbilddebatte und wer hat sie auf die Tagesordnung gesetzt?Das Thema ist natürlich nicht auf die Idee des BM zurückzuführen,sondern kommt von “oben”.Die Impulsgeber dieser Leitbilddebatte sind die selben,welche sich auch die Doppik ausgedacht haben.Beides hängt miteinander zusammen,das widerum begreift wahrscheinlich nicht mal der BM.Wie ich schon einmal erläuterte ist das Ziel die Privatisierung der Gemeinden bzw. Führung nach rein wirtschaftlichen Aspekten.Nicht umsonst ist in den Strategiepapieren vom “Konzern Kommune” die Rede.Und jeder Konzern hat eine sogenannte “Corporate Identity” also ein Leitbild.So nebenbei bemerkt ist in diesen Strategiepapieren auch von einer Gemeindefinanzreform die Rede wo es unter anderem heißt:”Die Grundsteuer bekommt eine deutlicher herausragende!!! Stellung””Einführung einer Bürgersteuer mit eigenem Hebesatzrecht für die Kommune””kommunale Wirtschaftssteuer”.Desweiteren ist die Regionalisierung des Bildungssystems geplant,also zurück ins 18.Jahrhundert.Und an all dem werden Eure “Demokraten”mitarbeiten ohne zu wissen wo es hingehen soll.Die Leitbilddebatte und die Doppik sind nur Bausteine auf diesem Weg,welcher uns allen das Leben immer schwerer machen wird.

  7. Ein Interessierter
    30. März 2012 at 12:15

    Was mich erstaunlich: Im Rathaus schafft man die Arbeit nicht mehr, neue Stellen müssen her – und der BM schustert in aller Ruhe ein sogenanntes Leitbild zusammen. Ich persönlich brauche weder eine Leitkultur noch ein Leitbild. Nur ein gesundes Bauchgefühl. Für alle die dieses Bauchgefühl kennen lernen wollen:

    1) Der Bürgermeister und die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung haben bei ihrem Handel immer das Wohl der Einwohner im Auge.
    2) Die Einwohner Schulzendorfs sowie die Mitarbeiter der Verwaltung (soweit nicht selbst Einwohner) begegnen sich in allen Kontaktformen mit gegenseitigem Respekt.
    3) Projekte und Investitionen haben der Steigerung der Wohn- und Lebensqualität in Schulzendorf zu dienen.
    4) Grundlage von Invesitionen ist grundsätzlich ein ausgeglichener Haushalt.
    5) Entscheidungen, welche negative finanzielle Auswirkungen auf alle Einwohner oder einen Teil davon haben, sind den Betroffenen transparent und verständlich darzulegen.

    @Lutz aus der Münchner Str.

    Ja, es wurde noch etwas vergessen:
    Der Vorgänger des jetzigen BM hat auch seinen Anteil an der finanziellen Situation der Gemeinde. Er brauchte eine Grundschule
    (lieber auf Kante genäht, als ohne Architekturpreis) und ein Rathaus (lieber weniger Ausstattung, dafür teurer). Hier wurde sich auch locker aus der Rücklage bedient. Clever war natürlich, das Fettnäpfchen Straßenbau seinem Nachfolger zu überlassen.
    Das sollten wir bei allen Fehlern des jetzigen BM nicht vergessen.

  8. Lutz aus der Münchener Str
    30. März 2012 at 08:01

    @ Markus

    Deine Beiträge gefallen mir immer besser. Besonders das mit den Buntstiften ist lustig…

    Das Leitbild der Gemeinde Schulzendorf steht doch schon fest.

    1.) Ein Bürgermeister, der sein Wahlversprechen in Punkto
    bezahlbare Straßen nicht hält.
    2.) 16 km überteuerter Straßenbau auf Kosten der Anwohner
    (einzigartig in der Bundesrepublik)
    3.) Eine GV, die sich bei Abstimmungen über den Tisch ziehen
    läßt (wenn man mal von zwei Mutigen absieht)
    4.) Ein Haushaltsdefizit unbekannten Ausmaßes
    5.) Ein geborgtes Rathaus
    6.) Maulkorbklagen für freie Meinungsäußerung

    Hab ich noch was vergessen?

  9. Karo
    29. März 2012 at 09:57

    Ich habe den Entwurf des Leitbildes gelesen. Zum Glück kann man Entwürfe leichten Herzens in den Papierkorb werfen. Dort richten sie keinen Schaden an. Das hätten unsere Gemeindevertreter tun sollen und sich mit dem wahren Leben, den leeren Kassen, den Tatsachen konkret beschäftigen sollen. Schade um jede Minute die an ein so unqualifiziertes Papier verschwendet wird. Nun ist auch klar warum die Gemeindeverwaltung Kosten für Berater u.ä. aufwenden muss. Ich kann Herrn Dziewinski nur zustimmen eine Posse von erster Güte.

  10. Stefan Dziewinski
    Stefan Dziewinski
    28. März 2012 at 21:07

    Ein Märchen:
    „Es war einmal ein Schuhfabrikant, der das Bedürfnis der Menschen in seinem Lande nach gutem, tragbarem und bezahlbarem Schuhwerk befriedigte und durch seine Tätigkeit nicht nur für gesunde, warme und trockene Füße seiner Mitbürger sorgte, sondern dadurch auch einen gewissen Wohlstand erreicht hatte.
    Um dieses auch dauerhaft weiter tun zu können, seinen Wohlstand und den Nutzen für die Füße der Menschen zu vergrößern und dabei gleichzeitig den Segen des Schuhwerkes anderen Menschen zu Teil werden lassen zu können, entsandte er zwei seiner Vertriebsmitarbeiter in ein fernes Land, um dort den Bedarf der Menschen an Schuhen zu ergründen. Es war ein Land mit vielen Menschen auf einem anderen, weit entfernten Kontinent hinter dem Meer.
    Der erste Mitarbeiter sendete ein Fax mit folgendem Inhalt: Chef, keine Chance, hier trägt niemand Schuhe, drosseln Sie sofort die Produktion, beantragen Sie schnellstens Kurzarbeit, hier können wir keine Schuhe verkaufen.
    Der zweite Mitarbeiter rief seinen Chef an und berichtete voller Begeisterung: Chef, niemand hier hat Schuhe. Kaufen Sie sofort das Nachbargrundstück, errichten Sie eine neue Produktionshalle und stellen Sie Mitarbeiter ein, kaufen Sie alles Leder, das sie kaufen können, die Möglichkeiten hier Menschen mit Schuhwerk zu versorgen sind beinahe grenzenlos.
    Und wenn sie nicht gestorben sind, produzieren sie noch heute Schuhe.“
    Und die Moral von der Geschicht: nur „Ratlos“ sein, das hilft uns nicht.
    Stefan Dziewinski

  11. Ratlos
    28. März 2012 at 10:34

    Ja , diese Diskussion ist eine politische Aufgabe und dafür sollte man die Öffentlichkeit begeistern. Nur man kommt nicht weiter, wenn man auf den kritischen Bürger hofft – diese auf oft schon im Vorfeld – wird wie zum Beispiel biem Flächennutzungsplan nur abgebügelt.

    Wohnqualität verbessern ? Für Wohngebiete sind max Dauerschallpegel von 48 dBA festgelegt- die Gemeinde läßt nun 64 dba zu – also stimmt – wie bei allem der Ansatz nicht.

    Schulzendorf ist somit out – erkennt man schon an der Internetseite der Gemeinde – nichts los !

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