Neujahrsempfang: Bürgermeister werben für Aufbruch zu mehr Gemeinsamkeit

11. Januar 2015
Von

Erstmals luden die Bürgermeister der Gemeinden Eichwalde, Schulzendorf und Zeuthen Vertreter der lokalen Politik, der Wirtschaft, der Feuerwehren, von Vereinen und Organisationen zum gemeinsamen Neujahrsempfang in die Radelandhalle nach Eichwalde.

Schulzendorfs Bürgermeister machte in seiner Begrüßungsrede kein Hehl aus seiner großen Premieren Aufregung. „Ich habe Gänsehaut unter meinem Ärmel.“, gestand Mücke vor den rund 200 Gästen.

Der Schulzendorfer Bürgermeister hob unter den Gästen drei besonders hervor: Die Landtagsabgeordnete Tina Fischer (SPD), Landrat Stephan Loge (SPD) und Staatssekretär Rainer Bretschneider (SPD).

Die Bundestagsabgeordnete Jana Schimke (CDU), die in den drei Gemeinden bei der Bundestagswahl viel Zuspruch erntete sowie der CDU Landtagsabgeordnete Björn Lakenmacher und der Zeuthener Abgeordnete im Europaparlament, Helmut Scholz (Die Linke), erhielten erst gar keine Einladung zum Neujahrsempfang, was bei mehreren Gästen dicke Fragezeichen auslöste.

Für „Kooperation und Gemeinsinn“ wurde geworben

Die drei Bürgermeister warben für mehr Gemeinsamkeit und Kooperation in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, der Politik, dem Sport und der Kultur. Interkommunale Zusammenarbeit heiß das im Fachjargon. „Alles das, was wir vorhaben, verlangt den Aufbau von Strukturen, die zukunftsfähig sind. Eine kleine Gemeinde allein hat diese Kraft nicht.“, sagte Bernd Speer (Wähler Initiative Eichwalde) aus Eichwalde.

Zeuthens Bürgermeisterin Beate Burgschweiger (SPD) hob in ihrer Rede die Notwendigkeit der Verbesserung der interkommunalen Zusammenarbeit hervor. Die drei Gemeinden müssen „zukünftig gemeinsam gehen“, betonte Burgschweiger. Sie warb dafür „nicht nach Fehlern zu suchen, sondern gemeinsam Lösungen zu finden.“

Rückenwind für ihre Positionen bekamen die drei Bürgermeister von Landrat Stephan Loge (SPD): „Kooperation und Gemeinsinn, das ist gegenwärtig das Wichtigste.“

Nicht alle stimmten den Bürgermeistern zu

Zwar sprachen es Mücke, Speer und Burgschweiger im Kontext nicht aus, doch zahlreiche Gäste empfanden die werbenden Worte für eine enge Kooperation auch als Einstimmung auf eine Großgemeinde. Doch das kam nicht bei allen gut an.

So meinte die Vorsitzende der Fraktion Die Linke aus Zeuthen, Dr. Inge Seidel, am Rande des Empfangs, Burgschweiger sei gar nicht legitimiert einen Vorstoß in Sachen interkommunale Zusammenarbeit zu unternehmen. Erst kürzlich wurde ihr diesbezüglicher Vorstoß in der Gemeindevertretung abgeschmettert.

„Man kann den Eindruck gewinnen, dass die drei Bürgermeister hinter dem Rücken der Gemeindevertreter Nägel mit Köpfen machen.“, so Seidel zu den Positionen der Bürgermeister auf dem Neujahrsempfang. Die Linken Politikerin könne sich nämlich auch vorstellen, dass Zeuthen perspektivisch mit der Stadt Wildau gemeinsame Wege geht.

Auch Schulzendorfs CDU Chef Kolberg störte der Tenor der Neujahrsbotschaft. „Den vorauseilenden Gehorsam von Bürgermeister Mücke heiße ich nicht für gut. Wir haben immer gesagt: Zusammenarbeit ja! Von einem Zusammenschluss war jedoch nie die Rede. Man könnte denken, hier wurde etwas im stillen Kämmerlein ausgekungelt.“, so Kolberg.

Kolberg sprach sich zudem dafür aus, im kommenden Jahr wieder einen eigenen Neujahrsempfang in Schulzendorf zu veranstalten.

Der Schulzendorfer zeigt die schönsten Bilder vom Neujahrsempfang:

[nggallery id=54]

3 Responses to Neujahrsempfang: Bürgermeister werben für Aufbruch zu mehr Gemeinsamkeit

  1. Elke Thoms
    8. Februar 2015 at 18:09

    Hallo Altmann,
    wie kommen Sie zu der Aussage, dass die FF Eichwalde abgemeldet ist?
    In der Leitstelle Cottbus und bei der Feuerwehr Eichwalde ist dieser Fakt nicht bekannt.
    Elke Thoms
    Gemeindewehrführerin bis 29.01.2015

  2. Ulli
    12. Januar 2015 at 05:37

    Diese SPD Parteipolitik der Bürgermeister ist ekelhaft. Es braucht sich doch niemand zu wundern, wenn so wenig an die Urne gehen, weil es einfach nicht um die Sache geht. Parteiklüngelei nenne ich das. Wenn sie wenigstens ehrlich wären und sagen würden, ja, wir vertreten in erster Linie SPD Parteipolitik und erst dann die Bürger, fände ich das noch o.k. Aber nicht einmal das tun sie. So ein Mann wie den Brettschneider hier zu hofieren, ist eine Ohrfeige für alle Fluglärmbetroffenen.

  3. Altmann
    11. Januar 2015 at 19:51

    Der Neujahresempfang ist also nur eine reine SPD – Veranstaltung, wo man die GV’s nur zuläßt, um sie schön vorführen zu können und eigene verfehlte Politik unter den Teppich fegen kann.

    Allein die Tatsache, dass die FFW Eichwalde nicht mehr einsetzbereit ist- sprich abgemeldet ist – Burgschweiger ihren Parteifreund Breitschneider herzt – ist doch ein eindeutiges Zeichen, wie die gespeerte Gänsehautexperten Bürgerpolitik auszusehen hat.

    So spielt jeder was er kann – im Sinne von Potsdam. Billiges Theater auf Kosten der Bürger !

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Anzeige

Anzeige

Anzeige