Landesumweltamt nimmt Laub Berg am Friedhof unter die Lupe

20. Januar 2015
Von

Geschätzte 600 Kubikmeter Laub und Grünschnitt lagern im hinteren Teil des Friedhofsgeländes. Bei den Abfällen handelt es sich nicht ausschließlich um solche, die vom Gelände der Ruhestätte stammen.

Bei der Bewirtschaftung von Verkehrsflächen in der Gemeinde fallen, besonders im Herbst, Berge bunter Blätter an. Sie werden von Mitarbeitern des Bauhofes gesammelt und auf das abgegrenzte Friedhofsgelände verbracht.

Zuletzt hatte der riesige Laub Berg für Unmut bei Bürgern gesorgt. Er sei mitverantwortlich für die Wildschweinplage auf dem Friedhof, hieß es. Ein weiterer Kritikpunkt der Anwohnern: Laub verbrennen ist tabu! Während Bewohner im Herbst deshalb Dutzende Laubsäcke kostenpflichtig ordern müssen, hat die Gemeinde einen wesentlich besseren Weg gefunden. Sie überlässt das Herbstbunt dem natürlichen Verfall. Da wird mit unterschiedlicher Elle gemessen, finden viele.

Laub Berg auf dem hinteren Friedhofsgelände.

Laub Berg auf dem hinteren Friedhofsgelände.

Stimmt nicht, sagt Bürgermeister Mücke! Bei den Laubbergen handelt es sich lediglich um eine „temporäre Zwischenlagerung“. Da es sich nicht um Abfälle privater Haushalte, sondern ausschließlich um „kompostierbare Abfälle aus kommunalen Verpflichtungen“ handelt, sei für ihre temporäre Lagerung auch keine Genehmigung erforderlich, so der Bürgermeister.

Doch an Mückes Version kommen nach dem Besuch eines Brandenburger Umweltkontrolleurs auf dem Friedhof Zweifel hoch.

Wenn die Gemeinde dauerhaft einen Zwischenlagerplatz für kompostierbare Abfälle nutzt, dann muss sie eine Genehmigung dafür haben, erklärte Silvana Ribbecke vom Brandenburger Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz.

Zwischenlagerung, so Ribbecke, bedeutet auch, dass die kompostierbaren Abfälle spätestens nach 12 Monaten fachgerecht entsorgt sein müssen. Bürgermeister Mücke beteuert die rechtskonforme Entsorgung, doch Bürger berichten, sie hätten noch nie Fahrzeuge zu Gesicht bekommen, die in der Vergangenheit Laub abgefahren haben.

Die Mitarbeiterin vom Landesumweltamt wird nun mit der Gemeindeverwaltung über den Abfall Berg reden.

One Response to Landesumweltamt nimmt Laub Berg am Friedhof unter die Lupe

  1. Katharina
    31. Januar 2015 at 15:40

    “Temporäre Zwischenlagerung”? Nein. Das ist seit Jahren so!
    Auch ich, oder meine Angehörigen und Bekannten, habe nie Fahrzeuge dieser Art gesehen – in gut 10 Jahren…
    Vermeintlich witzig war auch der Artikel in der MAZ von vor ein paar Tagen: sinngemäß, der Laubberg sei um ein paar Zentimeter weiter angewachsen, da das fleißige Friedhofspersonal wieder Laub von Gräbern entfernt habe! Von Gräbern? Das ist nun wirklich noch nie passiert! Die erledigen halbherzig eben mal die Wege – alles andere ist Privatsache.

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