Kitastreik: Nichts als die halbe Wahrheit.

8. Juni 2015
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Endlich! Muttis und Vatis können aufatmen, denn ab heute stehen die Türen der Kitas wieder offen. Der ver.di Streik ist beendet, vorerst zumindest.

Ab heute werden in Schulzendorf keine Kitas mehr bestreikt. (Foto: mwBild)

Ab heute werden in Schulzendorf keine Kitas mehr bestreikt. (Foto: mwBild)

Als in den zurückliegenden Streik Wochen von Eltern immer wieder die Nachfrage nach einer Notfallbetreuung für Härtefälle auf die Tagesordnung gerufen wurde, taten Bürgermeister Mücke und Sozialamtschef Alexander Reech alles, um das Rathaus im positiven Licht der Öffentlichkeit erscheinen zu lassen.

Alexander Reech, 20. Mai: „Notfallpläne können nur in Abstimmung mit der Gewerkschaft geschlossen werden. Ver.di hat sich regelmäßig geweigert, solche Vorschläge von uns anzunehmen.“

Nach Aussagen von ver.di lag bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt keine Anfrage vor.

Bürgermeister Mücke sandte am 27. Mai, also kurz vor Ende des vierwöchigen Streiks, eine E – Mail an den zuständigen Gewerkschaftsvertreter nach Cottbus. Darin bat er um eine Notdienstvereinbarung. Am 28. Mai gab es dazu ein Gespräch, ver.di erklärte sich damit nicht einverstanden.

Aus dem Rathaus hieß es zur Ablehnung kurz und knapp: „Am 28.05.15 hat die Gewerkschaft ver.di diese abgelehnt. Somit ist zurzeit die Gemeinde Schulzendorf weder in der Lage, einen Notdienst noch eine Notbetreuung (beschränkte Öffnung) anzubieten.“

Zur ganzen Wahrheit gehört jedoch mehr. Grit Genster von ver.di aus Cottbus: „Wir haben den Antrag abgelehnt, nicht weil wir keine Notgruppen wollen, sondern weil Herr Mücke genügend nicht streikendes Personal in der Gemeinde hat, um Notgruppen zu organisieren. Er braucht dazu nicht die Unterstützung von ver.di.“

So sind zum einen nach Auskunft der Gewerkschafterin bei weitem nicht alle Erzieher in Schulzendorf in der Gewerkschaft organisiert und nahmen am Streik teil. Zum anderen ist es möglich, dass Verwaltungspersonal mit einer erzieherischen Ausbildung für die Notbetreuung herangezogen werden kann. In der Gemeinde Zeuthen wurde das nach Aussagen von Genster praktiziert.

Die Erklärung, warum in der Gemeinde keine Notgruppen für Härtefälle organisiert werden konnten, wie es beispielsweise in anderen Kommunen der Region der Fall war, müssen Markus Mücke und Alexander Reech noch liefern. Ver.di taugt als Sündenbock jedenfalls nicht.

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