Großalarm: Löste Ammoniak die Evakuierung der Schule aus?

21. März 2018
Von

Als sich gestern am frühen Vormittag ein mysteriöser Geruch aus einem Sanitärbereich der Schulzendorfer Grundschule im gesamten Gebäude ausbreitete, begann eine großangelegte Rettungsaktion, an der sich rund 50 Einsatz-, Rettungs- und Spezialkräfte beteiligten, darunter aus Schulzendorf, Zeuthen, Berlin und Teltow – Fläming.

Nach Großalarm: Löste Ammoniak die Evakuierung der Schule aus? (Foto: Wolff)

Nach Großalarm: Löste Ammoniak die Evakuierung der Schule aus? (Foto: Wolff)

Insgesamt wurden 450 Kinder aus der Schule evakuiert. Sieben wurden vorsorglich in das Krankenhaus transportiert. 30 Kinder und 3 Pädagogen wurden im „Gelben Bereich“ von fünf Notärzten versorgt, 160 Kinder wurden im „Grünen Bereich“ auf mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen beobachtet.

Spezialkräfte der Berufsfeuerwehr Königs Wusterhausen untersuchten in Vollschutzausrüstung das Gebäudeinnere. Sie konnten mit Prüfgeräten die Belastung der Luft mit schädlichen Stoffen feststellen. Um welche Substanz es sich konkret handelt, ist derzeit unbekannt.

Die Polizei ermittelt derzeit unter Hochdruck „in alle Richtungen“, erklärt ihr Sprecher Ralph Meier gegenüber dem Schulzendorfer. Über mögliche Versionen des Hergangs wird derzeit spekuliert.

Möglicherweise könnte der Einsatz eines chemischen Rohrreinigers bei der täglichen Toiletten Pflege Auslöser der Evakuierung gewesen sein. In Verbindung mit Wasser entsteht eine stark ätzende Lauge. Diese chemische Reaktion erzeugt extreme Temperaturen von bis zu 90 Grad. Kunststoffrohre können dabei schmelzen, zudem entsteht giftiges Ammoniak mit seinem beißenden Geruch.

Die Neutralisierung schadstoffbelasteter Luft durch Zufuhr von Frischluft hatte für die Feuerwehr im Fall der Grundschule Vorrang vor allen anderen Maßnahmen. Den Ermittlern der Polizei dürfte es dadurch erschwert werden, dem rätselhaften Stoff, der die Evakuierung auslöste, durch Raumluftproben und Multispektralanalysen auf die Spur zu kommen.

Der stellvertretende Kreisbrandmeister von Dahme – Spreewald, Andreas Ziesemer, lobte bei Beendigung des Einsatzes das reibungslose Zusammenwirken aller Rettungskräfte. Auch Schulzendorfs Verwaltung und die Pädagogen um Schuldirektor Frank Freese verdienten sich Bestnoten bei der Versorgung und Betreuung der Kinder.

Bitter bei der Rettungsaktion: Einsatzkräfte wurden teilweise behindert und bei der Gewährleistung freier Zufahrtswege für Rettungsfahrzeuge sogar angepöbelt und attackiert.

Die Johanniter Rettungskräfte und die Berliner Feuerwehr kümmerten sich um die Gesundheit der Kinder. (Foto: Wolff)

Die Johanniter Rettungskräfte und die Berliner Feuerwehr kümmerten sich um die Gesundheit der Kinder. (Foto: Wolff)

16 Responses to Großalarm: Löste Ammoniak die Evakuierung der Schule aus?

  1. Bürger Zweiter Klasse
    23. März 2018 at 14:36

    @Heike
    Ich weiss, aber werde da sein Kind abholen musste…

  2. Heike Franke
    23. März 2018 at 09:55

    @Bürger Zweiter Klasse: Sie schreiben: “In der Kita herrschte das Chaos.” Die Grundschule war betroffen !!
    Danke an die Helfer und Rettungskräfte !!!!!!!

  3. Gute Fee
    23. März 2018 at 06:24

    Ihr Kommentar enthielt lediglich Ihre Wohnanschrift,deshalb wurde er nicht veröffentlicht. Löschen Sie Formulardaten und den Cache in Ihrem Browser.

    Die Redaktion

  4. Supergau
    22. März 2018 at 19:45

    Danke an alle Lehrer und Erzieher und alle Einsatzkräfte für die gute Organisation und das besonnenene Handeln.
    Ihr habt genau Richtig gehandelt! Ich wurde erst nach 12.00 angerufen und hatte bei Ankunft alles sehr ruhig und organisiert erlebt.
    Danke

  5. Heutemalohne
    22. März 2018 at 12:12

    Alarmklingel ging wohl nicht, Herr Freese ist von Klasse zu Klasse, was, wenn es brennt?!
    Was heißt Backen aufplustern, und ja, im Zweifel erwarte ich, dass alle Eltern (rechtzeitig) angerufen werden, nicht jeder hat/ ist im Klassenchat, aus den unterschiedlichsten Gründen.
    Man stelle sich das Gefühl von Eltern vor, die nach Hause kommen und das Kind ist nicht da. Horror.
    Nach dem Verlassen des Gebäudes hat wohl alles halbwegs gut funktioniert, vielen Dank dafür, auch dass es noch Essen und Trinken gab, das hat die Kids beruhigt und beschäftigt.

  6. Röschen
    22. März 2018 at 09:46

    Kurze frage
    Gibt es einen evakuierungsplan an der schule? ( Und nicht nur dort )
    Wird dies regelmäßig (jährlich ) geprobt.

  7. Arno Nühm
    22. März 2018 at 09:01

    @Anwohnerin: Rbb war vor Ort!

    Hätte die Schulleitung über 100 Eltern anrufen sollen? Dann hätte es noch länger gedauert!!! Bei uns wurde es ebenfalls im Klassenchat verbreitet und die Kommunikation hat gut geklappt!!! Ja, z.T. war Info schlecht; man wusste nicht in welche Krankenhäuser die Kinder verteilt wurden!!!!!! Das mit der Schulmappenaktion hätte besser klappen können, wenn man mehr Helfer gehabt hätte. Dann müssten die Sporttaschen dort nicht verbleiben….. ich weiß das Gesundheitsamt hat das Schulgebäude gesperrt aber dann hätten Hr. Freese u. Co. auch nicht im Gebäude herumlaufen dürfen!! Also alles ein wenig übertrieben die ganze Maßnahme. Dann wäre dort die Polizei oder Feuerwehr durch’s Gebäude gelaufen und nicht der Hausmeister wenn es so gefährlich war!!!!!
    Nun denne…

  8. Bürger Zweiter Klasse
    22. März 2018 at 08:11

    Ich denke die Ursache wird nicht bekannt gegeben.
    Es wird wohl auch kein Notfallplan geben. In der Kita herschte das Chaos.
    Die Feuerwehr wurde um 9.27 arlamiert. Selbst bis 11.00 bekamen wir keinen Anruf.
    Kinder, die im Krankenhaus waren ,mussten die Schwestern bitten die Eltern anrufen, um zu sagen das sie im Krankenhaus sind. Das geht garnicht.
    Bei uns ging das Ratz Fatz über den Klassenchat.

    Ich selbst mache als KD Monteur öfters PP Becken in Schulen sauber. Klar ist das Reinigungszeug nicht ohne, aber so eine Reaktion mit anschließender Schulräumung hatte ich in 30 Jahren nicht.

    Vielleicht hätte man den Feuerwehralarm drücken sollen, damit sich die Kinder alle auf dem Sammelplatz/ Sportplatz geordnet sammeln.
    Aber hinterher ist man immer schlauer.
    Wenigstens hat das herausgeben der Schulmappen geklappt :-)

  9. Willy Stich
    22. März 2018 at 05:52

    Das ist ja auch Mückes verdamte Pflicht und muß nicht noch
    gesondert erwähnt werden.
    Der hätte seine Sitzung gleich verlassen müssen.

  10. Danke!
    21. März 2018 at 21:08

    An all die Backenaufblusterer!
    Schleicht Euch!

    Vielen Dank an die Schulleitung für die konsequente und unmittelbare Reaktion zum Schutz auch meiner Kinder.

    Vielen, vielen Dank an die Rettungskräfte!

    Und Gute Besserung an alle, die sich behandeln lassen mussten.

    Danke!

  11. Schulzendorfer Mutti
    21. März 2018 at 19:50

    Leider wurde bei der Aktion vergessen die Notfallnummern der Kinder mitzunehmen, die meisten Eltern haben durch Kontakte von befreundeten Eltern Bescheid bekommen, einige haben durch Radio und Zeitungsartikel erfahren, was in der Schule ihrer Kinder los ist. Nogo

  12. Arno Nühm
    21. März 2018 at 19:10

    Häh??? Wat hat er denn gemacht? Es ist ja wohl auch seine Pflicht, sich in der Schule blicken zu lassen!!! Gestern war er auch vor Ort, und nü????
    Na ja, konnte er wenigstens einen Blick auf den Schandfleck ‘Hortanbau’ werfen :)

  13. Anwohnerin
    21. März 2018 at 18:07

    Und noch kein Foto in der Zeitung? oder war der rbb vor Ort?

  14. Entäuschter
    21. März 2018 at 17:42

    Holt mal die Meinung der Eltern ein, bevor Ihr solche Kommentare schreibt.

  15. Insider
    21. März 2018 at 16:48

    Im Übrigen war Herr Mücke heute sehr engagiert beim Helfen in der Schule. Dies mal an alle Kritiker ?

  16. Arno Nühm
    21. März 2018 at 14:52

    Was müssen das für Assis sein, die Rettungskräfte behindern/stören :( :( :(

    Danke an die Schulleitung und alle eingesetzten Rettungskräfte; tolle Arbeit!!!!!!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Anzeige

Anzeige

Anzeige