Das verschwundene Denkmal.

24. September 2013
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Traditionell haben sich unlängst am Tag des offenen Denkmals  die Türen vieler historischer Gebäude und Kulturstätten geöffnet.

In Schulzendorf erinnerten die Ortschronisten in der Patronatskirche an ein Denkmal, das im Oktober 1913 in der Dorf Aue, vor der großen Friedenseiche errichtet wurde. Es sollte an die Erhebung und Befreiung Preußens im Jahr 1813 erinnern.

Am Ende des Jahres 1812 kehrten Teile der in Russland vernichtend geschlagenen Armee Napoleons nach Preußen zurück. Auf dem Rückweg kam es zu zahlreichen Schlachten und Gefechten. Schulzendorf war zwar nicht direkt davon betroffen, doch beim Durchmarsch der Soldaten durch den Teltow Kreis mussten Pferde und Verpflegung an die verschiedenen Armeen abgegeben werden.

Die Ausstellung der Ortschronisten am Tag des offenen Denkamls erinnerte an ein verschwundenes Denkmal. (Foto: Wolff)

Die Ausstellung der Ortschronisten am Tag des offenen Denkamls erinnerte an ein verschwundenes Denkmal. (Foto: Wolff)

Anlässlich des einhundertsten Jubiläums der preußischen Unabhängigkeit wurden die Gemeinden zum Bau von Denkmälern angeregt. Auch in Schulzendorf entschloss man sich ein solches zu errichten. Auf einem 1,30 Meter breiten und ein Meter hohen Betonfundament wurde ein großer Feldstein aufgestellt. An seiner Spitze ragte ein Bronzeadler. Das Denkmal wurde mit einem Eisenzaun umfriedet.

Vier Schulzendorfer wurden auf einer am Stein befestigten Tafel geehrt: Rittmeister Wilhelm von Piper, Gottfried Paul, Christian Noack und Chr. Goldberg. „ Wir konnten aber nicht herausfinden, warum die Wahl gerade auf diese Menschen fiel.“, erklärt Dr. Heidi Burmeister von den Ortschronisten.

Gegenwart und Vergangenheit. (Foto: Wolff/Ortschronik)

Gegenwart und Vergangenheit. (Foto: Wolff/Ortschronik)

Noch im Jahr 1946 berichtet das Schulzendorfer Gemeindeoberhaupt dem Bezirksbürgermeister über die Existenz des Gedenksteines. Später verlieren sich die Spuren des Denkmals. Gerüchte über den Verbleib machen die Runde. So soll der Feldstein Anfang der siebziger Jahre abgebaut und für ein anderes Denkmal verwendet worden sein.

Andere wiederum behaupteten, dass sich der Stein auf dem Schlossgelände und der Eisenzaun in einem Garten im Altdorf befinden sollen. Den bronzenen Adler will jemand auf dem Dachboden der Patronatskirche gesehen haben. Doch Altpfarrer Gändrich wollte das nicht bestätigen.

Das Denkmal bleibt vorerst noch verschwunden. Vergessen ist es, dank der Ortschronisten, längst nicht.

One Response to Das verschwundene Denkmal.

  1. irene robus
    27. September 2013 at 09:23

    Der größte Anteil an der Ausstellung ist dem Verein zur Wiederherstellung der Patronatskirche und des Dorfangers e.V., Frau und Herrn Dr. Burmeister zuzuschreiben. Ihnen sei Dank, denn in jedem Jahr öffnen Sie zum Tag des offenen Denkmals die Türen der Kirche und organisieren eine Ausstellung, die dem Motto des Tages angepsst ist. Auch den anderen helfenden Händen an diesem Tag Dankeschön.

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