Wildau. Der Wahlkampf um die Bürgermeisterschaft der Stadt befindet sich in der Endphase. Die Medien berichten über ihn pausenlos. Die Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) schrieb wiederholt, dass Bürgermeister Kandidat Martin Stock parteilos ist.
„Um Punkt 18 Uhr betraten die Kandidaten die Bühne: Axel Corte, Enno von Essen, Frank Nerlich, Martin Stock und László Ungvári. Was sie alle eint: die Parteilosigkeit.“, hieß es in ihrer Ausgabe am 18. August. Und am 10.August schrieb MAZ-Reporter Pawlowski über Stock: „Zur Bürgermeisterwahl tritt er als parteiloser Einzelbewerber an.“
Der Schulzendorfer ging einem Hinweis auf die Spur, wonach Stock Mitglied der CDU sei. Eine Anfrage, ob das zutrifft, ließ Stock unbeantwortet. Der CDU-Chef von Dahme-Spreewald, Björn Lakenmacher, war offen. Er bestätigte seine Mitgliedschaft in der Partei. Damit ist Politologe Stock der einzige Bürgermeisterkandidat mit Parteibuch.
Stock sieht sich als unabhängig. Jedenfalls suggeriert das sein Wahlplakat mit Grammatik Fehler. Ist das so?
Die Bedeutung des Adjektivs „unabhängig“ veröffentlicht der Duden so: „(hinsichtlich seiner politischen, sozialen Stellung, seiner Handlungsfreiheit) nicht von jemandem, etwas abhängig.“
Politisch gesehen gehört der aus Bamberg stammende Politiker dem konservativen Lager an. Einem Medienbericht zufolge wirkte er dort in der Jungen Union und der CSU. Er war in der CDU, dann auch in der FDP, für die er 2019 in Wildau zur Kommunalwahl antrat.
Er zog als Nachrücker in den Wildauer Stadtrat und gehört der Fraktion CDU/FDP an. Fragwürdig: Trotzdem Stock der FDP inzwischen den Rücken kehrte und heute Mitglied der CDU ist, nennt sich die Fraktion nach Angaben der Stadt Wildau nach wie vor CDU/FDP.
Anrüchig sind Stocks Wahlplakate. Vom üblichen Standort eines Betrachters aus, ist für den Wähler das Impressum nicht erkennbar. Nur mit Stehleiter und Lupe oder Feldstecher kann es gelesen werden.
Auf eine weitere Anfrage teilte Stock mit, dass er in der Frage seiner Parteizugehörigkeit eine Persönlichkeitsrechts Verletzung sieht. Sie spiele im Rahmen seiner politischen Bewerbung um das Bürgermeisteramt keine Rolle.
Er will jetzt prüfen lassen, ob die Anfrage des Schulzendorfer an ihn und den CDU-Kreisverband seine Persönlichkeitsrechte verletzte.
Der Schulzendorfer meint: Es ist schlicht Wählerbetrug, wenn sich Stock auf der einen Seite als unabhängiger Kandidat hinstellt, gleichzeitig aber Mitglied einer Partei ist. Selbst wenn er nicht aktiv für die CDU antritt, so wäre es zumindest geboten gewesen, seine Partei Mitgliedschaft öffentlich zu machen und möglicherweise auch ruhen zu lassen.
Warum Stock aus seiner Mitgliedschaft in der CDU ein Hehl macht, diese Frage muss er in den letzten Wahlkampftagen der Öffentlichkeit beantworten.
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Sabrina Rühle
Redaktion
Für Verschleierer Stock ist die Wahl wohl beendet. Nachdem sie falsche Tatsachen verbreitet hat, ist nun endlich auch die MAZ aus dem Mustopf gekommen. Stock sollte sich wenigstens entschuldigen.
Der wechselt ja die Parteien wie Unterhosen. Ein richtiger Vorzeigepolitiker!

@ Frau Annie: ihre Interpretationen lassen mich schmunzeln. Danke für die humorvolle Einlage.
Nochmals Herr Flieger, Sie fordern einerseits das “sofortige Einstellen der Denunziationen” gegen Ihren Lieblingskandidaten, andererseits rufen Sie zum Sturm auf, auf den letzten Metern des Wahlkampfs unbedingt noch das Haar in der Suppe der anderen Kandidaten zu finden. Das ist unprofessionell eigennützig, sehr durchschaubar und wirkt lächerlich.
Ich finde es auch ungeschickt, in einer Bewerbung für so ein Amt seine Parteizugehörigkeit nicht publik zu machen. Aber darüber hinaus ist, Mitglied einer Partei zu sein, letztendlich nicht unbedingt der schlimmste “Fehler”, der jemandem passieren kann.
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Sabrina Rühle
Der Schulzendorfer
@ Martin Stock: Da sie ja diesen Artikel lesen …
Zitat:
Er will jetzt prüfen lassen, ob die Anfrage des Schulzendorfer an ihn und den CDU-Kreisverband seine Persönlichkeitsrechte verletzte.
Vielleicht könnten Sie zu dieser Passage Stellung nehmen. Mir erschließt sich nicht, warum eine solche Anfrage Ihre Persönlichkeitsrechte verletzt. Schließlich haben Sie sich freiwillig zur Wahl gestellt und mussten damit rechnen, dass die Frage der Parteizugehörigkeit dabei eine Rolle spielen könnte.
@Olli:
Ihr Beitrag zeigt, dass Sie weder das Prinzip der Demokratie noch der Willensbildung in einer Partei verstanden haben. Eine Abhänigkeit scheitert bereits daran, dass man jederzeit austreten kann und trotzdem noch als Bürgermeister wählbar ist.
Die von Ihnen geschilderten Zustände mögen vielleicht auf eine Partei zutreffen, die es bis zur Wende gab.
Selbst in der AfD – weiß Gott kein Beispiel für eine demokratische Partei – gibt es unterschiedliche Strömungen und eine Bandbreite von Meinungen.
@Redaktion:
Ich bin überrascht, dass diese Herabsetzungen von “Hausfrauen” durch den Nutzer Olli nicht gegen den Kodex der Seite verstoßen. Anders als für Olli sind Hausfrauen für mich nicht dumme Geschöpfe.
Ich würde mir hier eine Positionierung der Redaktion wünschen, die klar zeigt, dass hier keine Personengruppe beleidigt werden darf.
die MAZ macht doch nur noch Hofberichterstattung, da gibt es Beispiele genug wie etwa in Bestensee, wo sie den Bürgermeister mit Samthandschuhen anpackt…kein Wunder,wenn man mit ihm befreundet ist
dieser unsägliche Herr Stock sollte seine Kandidatur umgehend zurückziehen
Was soll das für ein Bürgermeister sein, der schon vor der Wahl die Wähler an der Nase herumführt? Herrr Stock sollte seine Kandidatur zurückziehen.
@Bewohner: Absoluter Unsinn was Du schreibst! So argumentieren nicht mal Hausfrauen. Als Mitglied einer Partei muss ich ihrem Programm folgen. Setzt es sich nicht für das Programm ein, dann ist das Grund für ein Parteiausschlussverfahren.Sieht so Unabhängigkeit aus?
Wer seine Parteimitgliedschaft bei einer Bürgermeisterwahl verschleiert, ist nicht wählbar.
@Stock: Es ist eine Schande welche Statements Sie hier loslassen. Hätten Sie nur ein bisschen Anstand, hätten Sie sich in alle Öffentlichkeit entschuldigt. Ich halte Sie für völlig unglaubwürdig. Die MAZ schießt wieder mal den Bock ab. Kein Wunder, dass sie immer weniger lesen wollen.
Eine Parteimitgliedschaft bedeutet doch nicht, dass jemand abhängig von dieser Partei ist.
Das würde ja bedeuten, dass ich abhängig von einem Fussballverein bin.
Aber offensichtlich dient der Artikel nur der Wahlwerbung für den Wunschkandidaten der “Redaktion”.
Replik auf das Statement von Herrn Flieger:
Damit sich die Redaktion nicht unnötig Mühe machen muss, eine ganz kurze Erklärung. Ich bin aus der FDP aus drei Gründen ausgetreten:
1.) weil mir die Aktivitätsquote im OV zu gering war
2.) weil wir irgendwie ständig in irgendwelche Streitigkeiten auf Kreisebene und im Nachbar OV einbezogen wurden und man sich da permanent im Freund-Feind-Spektrum wiederfand
3.) und das ist der Hauptgrund, weil mir der Personenkult um Lindner als One-Man-Show und seine Personalpolitik nicht mehr passte, übrigens eine grundsätzliche Ablehnung von Personenkult, jeglicher Art.
Dennoch pflege ich auch heute noch gute Bekanntschaft mit einigen der damaligen Mitstreiter.
Wie das bei den anderen beiden war, sollten diese , wenn es interessiert selbst erklären.
Tja, „Wer die Wahl hat, hat die Qual“
Bei der letzten Wahl zwischen „Pest und Cholera“.
…und dieses Jahr?
Wieder kein Wildauer Kandidat.
Die Wahlbeteiligung wird bei den „langjährigen Wildauern“ vermutlich entsprechend ausfallen.
Zum Glück wächst Wildau auch in dieser Hinsicht.
Liebes Schulzendorfer-Team,
Danke für die gute Recherche!
Interessant ist für die Wildauer Wähler auch, dass 4 der bislang kommunizierten parteilosen Kandidaten früher bereits Parteimitgliedschaften bei FDP ( drei ) oder SPD ( einer ) bis vor wenigen Jahren verzeichnet haben.
Sicher ist es interessant für die Wähler, was die Gründe der Beendigung der Mitgliedschaften war.
Bestimmt kann diese Frage durch Euch diese Woche nochmal recherchiert werden.
Kein Unrechts Bewusstsein und dann noch zickig sein.Was ist nur mit unseren Parteien los.
Die MAZ kann man wirklich nur zum Fische einpacken nutzen.
… ich zahle sogar Mitgliedsbeiträge an die CSU!
Vielen Dank für den Artikel, der ist richtig gut geworden!