SPD – Zeuthen: Neuausrichtung ohne Erneuerung

15. November 2017
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Wie im gesamten Land Brandenburg steckt die SPD auch in den Kommunen in einer tiefen Krise.  In Zeuthen erlitten die Sozialdemokraten im Vergleich zu 2013 eine Bruchlandung. Während damals noch 22,7 Prozent der Wahlberechtigten der SPD das Vertrauen schenkten, waren es vor wenigen Wochen nur noch 15,6 Prozent. Die AfD lag, wie auf Landesebene, auch in Zeuthen in der Wählergunst mit 16,7 Prozent vor den Genossen.

Auf die Plätze fertig los: SPD Urgestein Peter Danckert fordert neuen Schwung von seinen Genossen. (Foto: mwBild/Archiv)
Auf die Plätze fertig los: SPD Urgestein Peter Danckert fordert neuen Schwung von seinen Genossen. (Foto: mwBild/Archiv)

Noch schlimmer kam es für die Genossen bei der Bürgermeisterwahl. Die SPD verlor das Rathaus in Zeuthen. 2009 konnte ihre Kandidatin Beate Burgschweiger knapp 60 Prozent der Zeuthener Wählerstimmen auf sich vereinen. Acht Jahre später erhielt ihre Parteifreundin Martina Mieritz magere 22 Prozent.

Angesichts dieser Ergebnisse zeigt sich der frühere SPD Chef im Landkreis Dahme – Spreewald, Peter Danckert, in einem MAZ – Interview besorgt. Bis zur Kommunalwahl in zwei Jahren muss es den Genossen gelingen, sich „besser aufzustellen“, sagte Danckert dem Lokalblatt. Eine deutliche Ohrfeige an die bisherige Personalpolitik der SPD.

In der letzten Woche trafen sich Zeuthens Sozialdemokraten zur Mitgliederversammlung, um die „richtigen Schlüsse“ aus den Wahlen zuziehen und Gedanken zur „Neuausrichtung“ auszutauschen.

Aber nur rund ein Dutzend Genossen kamen zur Mitgliederversammlung. Da wurde viel debattiert, getreu dem Motto: Schuld sind immer die anderen.

Die Personalie von Zeuthens SPD – Chefin, Martina Mieritz, wurde von der Mehrheit der Genossen nicht in Frage gestellt. Doch gerade sie dürfte mit ihren vielen verbogenen Wahrheiten der Glaubwürdigkeit der SPD in der Öffentlichkeit enorm geschadet haben.

Nicht nur ihre Schönschreiberei im Lebenslauf oder die fragwürdige Wahlkampfhilfe von Staatssekretär Drescher brachte Mieritz ins Zwielicht der Öffentlichkeit. Auch in Sachen Ehrlichkeit bei der Finanzierung ihres Wahlkampfes kommen inzwischen neue Zweifel hoch. So berichteten mehrere Teilnehmer einer Wahlkampfveranstaltung, dass Mieritz beteuerte ihn aus eigener Tasche getragen zu haben.

Ludwig Scheetz, Geschäftsführer des SPD Dahme-Spreewald, erklärte dagegen auf eine Anfrage des Schulzendorfer, dass der SPD Unterbezirk Mieritz sowohl finanziell als auch materiell im Wahlkampf unterstützte.

Ob Zeuthens Genossen mit einer Personalie an der Spitze, die sich dicke Schrammen geholt hat, für die Neuorientierung der SPD gut aufgestellt sind, erscheint fraglich. Sicher ist eins: 2019 wird die Öffentlichkeit darüber urteilen.

2 Responses to SPD – Zeuthen: Neuausrichtung ohne Erneuerung

  1. Schwarzer Peter
    16. November 2017 at 08:14

    Diese Worte sollte sich auch die SPD Schulzendorf zu Herzen nehmen.

  2. Rote Zor(n)a
    15. November 2017 at 20:57

    Peter Danckert:

    „Wenn man sich nur zwei Monate vor der Wahl
    um die Wähler kümmert, dann fällt das auf,
    das mögen sie nicht.

    Man muss sich durchgängig
    für die Interessen der Menschen einsetzen“.
    … Die Menschen wollen mit den Politikern reden
    und ernst genommen werden“.

    ………………………….
    Genoss*innen hört die Signale;)
    ………………………….

    Also vorwärts und nicht vergessen:

    Tina Fischer (Bürgeranwältin),
    Martina Mieritz (Gymnasiallehrerin),
    Georg Hanke (Dozent) …
    Ludwig Scheetz (Berufspolitiker)
    Stephan Loge (UNSER Landrat).

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