SPD-Sprachrohr: WOKREISEL – Mit 53.824 Euro subventioniert.

26. August 2023
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WOKREISEL ist das Online-Portal von Dörthe Ziemer aus Groß Köris. Sie war Pressesprecherin vom Lübbener SPD-Bürgermeister Lars Kolan, der unter Korruptionsverdacht stand und schließlich abgewählt wurde.

Ihr Magazin für Politik, Gesellschaft und Kultur in Dahme-Spreewald, wie sie ihr Online-Projekt bezeichnet, mischte sich 2022 zum Bürgermeisterwahlkampf in Wildau ein. Es ging um die Nachfolge der wegen Korruptionsvorwürfen aus dem Amt gejagten SPD-Bürgermeisterin Angela Homuth.

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Der Header des Ziemer Magazins

Damals aussichtsreichster Kandidat auf den Bürgermeister Posten war László Ungvári. Pünktlich vor der Wahl kramte WOKREISEL unter dem Jubel der SPD eine Story aus der Mottenkiste, die den Ehrenbürger der Stadt Wildau ins schlechte Licht zu rücken sollte. WOKREISEL warf Ungvári in seiner Zeit als Präsident und Rektor der Deutsch-Kasachischen Universität (DKU) Fehlverhalten und Misswirtschaft vor. Handfeste Beweise – Fehlanzeige!

In der Öffentlichkeit verfestigte sich der Eindruck, dass WOKREISEL mit der Ungvári Geschichte dem von der SPD unterstützten Bürgermeisterkandidat Enno von Essen eine Torschussvorlage liefern wollte. Der schoss jedoch daneben.

Im Oktober 2023 steht die Landratswahl in Dahme-Spreewald an. SPD-Landratskandidatin Susanne Rieckhof bekam jüngst Schützenhilfe von ganz oben: Zusammen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) informierte sie sich im Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Wildau über zukunftsweisende Technologien. Über den Besuch und Rickhof warf sich Dörthe Ziemer in einer langgezogenen „Schönwetter-Reportage“ richtig ins Zeug.

Man darf gespannt sein, ob WOKREISEL auch über Rieckhofs Mitbewerber, Steffen Kotré (AfD) und Sven Herzberger, derart ausufernd berichten wird oder ob dieses Privileg allein der SPD-Kandidatin zuteil kam.

Wie sich WOKREISEL finanziert

Was Dörthe Ziemer auf Anfrage verheimlichte, erfuhr Der Schulzendorfer von der Medienanstalt Berlin Brandenburg (mabb), die sich im Wesentlichen aus Rundfunkbeiträgen finanziert. WOKREISEL wurde 2023 eine Förderung von 27.640 Euro bewilligt.

In Ziemers Förderantrag heißt es: „Die Herausforderungen des Wachstums des Landkreises Dahme-Spreewald sollen in einer Artikelreihe integrativ über den gesamten Landkreis hinweg betrachtet werden und zwar im Jahr der Landratswahl 2023 sowie der Kommunalwahl 2024: Porträts von und Interviews mit Menschen, die einen anderen Blick auf die Politik einbringen.“

WOKREISEL hat eine vierteilige Reihe angeschoben, in der die Landratskandidaten Steffen Kotré (AfD), Susanne Rieckhof (SPD) und Sven Herzberger Rede und Antwort stehen. Die ersten Runden sind gelaufen: Ermüdende Fragestellungen, kaum Zündstoff, kurzum – leidenschaftlich langweilig.

Ziemer muss in den letzten Diskussionsrunden zulegen, um wenigstens Mittelmaß in ihrer Berichterstattung zu erreichen. Nur so kann sie die Subvention von 27.640 Euro gegenüber den Gebührenzahlern rechtfertigen.

Schon ab 2022 kassierte Ziemer nach Angaben der mabb für ihr Projekt „Lokal am Limit? – Kommunalpolitik in Dahme-Spreewald“ eine Förderung von 26.184 Euro.

WOKREISEL ist ein (un)abhängiges Medium, Ziemer wird seit zwei Jahren von einer öffentlichen Stelle finanziert.

12 Responses to SPD-Sprachrohr: WOKREISEL – Mit 53.824 Euro subventioniert.

  1. DerBürgerMeister
    28. August 2023 at 02:58

    Liebes Team des Schulzendorfer,

    ich empfehle Euch für Euren auch einen Antrag auf Unterstützung aus dem Fördertopf zu stellen und zu schauen, wie dieser Antrag beschieden wird. Ein förderfähiges Thema wird Euch sicherlich einfallen. Vom Ergebnis der Förderung könnt Ihr hier ja dann nochmal berichten!

    Ich denke, dass wir gespannt sein dürfen, wie es mit dem Wokreisel nach der Landratswahl und der Kommunalwahl weitergeht. Möglicherweise wird ja auch eine neue Pressesprecherin in Lübben gebraucht ?.

  2. angemerkt
    27. August 2023 at 20:23

    Kein Geringerer als der frühere Bundespräsident Richard von Weizsäcker (1984 – 1994) hat den markanten Satz formuliert: „Die Parteien haben sich den Staat zur Beute gemacht.“

  3. Petra P.
    27. August 2023 at 19:57

    Lieber User Petra P, Ihr Beitrag wurde nicht veröffentlicht. Der Schulzendorfer veröffentlicht keine Beiträge vom WOKREISEL. Wer die lesen möchte besucht die Internetseite http://www.wokreisel.de

    Sabrina Rühle
    Redaktion

  4. Petra
    27. August 2023 at 16:11

    Zu DDR Zeiten hat man über den Filz im Staat zu Recht geschimpft. Suddel Ede und Hager haben vorgegeben, was wahr ist. Heute ist es mit den “Qualitätsmedien” nicht viel anders. Sie (außer Bild) schreiben, was die Herrschenden vorgeben. Ich habe mir die Seite für 53.000 € Stütze heute erstmals angesehen. Diese Summe ist sie absolut nicht wert. Ein Glück für Wokreisel, dass es Beitragszahler gibt.

  5. Dr. Dieter Füting
    27. August 2023 at 15:55

    So viel ist kritisiert worden über eigennützige Politiker auf allen Chargen, dass der Glaube an die Zunft der SPD sehr gelitten hat. Hier Bonusmeilen, dort Korruption, überzogene und vertuschte Zuwendungen, Postengeschacher oder maßlose Unterstützungen. Und es kommt immer noch dicker. Schier endlos erscheinen die Verflechtungen in der SPD. Macht verführt eben zu dunklen Machenschaften. Abraham Lincoln hatte Recht, als er sagte: Wenn du den wahren Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.

  6. Dahms, Ingrid
    27. August 2023 at 15:53

    Mal ganz ehrlich, für soetwas zahle ich Rundfunkgebühren? Dafür werden unsere Gebühren verwendet?

  7. Grisu
    27. August 2023 at 13:36

    Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe. Das ist eine alte Weisheit. Wer bei der SPD Pressesprecher war und öffentliche Gelder bekommt, kann niemals unabhängig sein, Herr Winkler. Frau Ziemer hätte die Öffentlichkeit zwingend informieren müssen, dass ihr „Magazin“ am Tropf einer Behörde hängt, die maßgeblich von der SPD bestimmt wird. Die MAZ gehört auch zum Presseimperium der SPD, das ist aber hinlänglich bekannt.

  8. Zeuthener
    27. August 2023 at 13:27

    Google ist wirklich eine Super Sache. Die Medienanstalt wird geleitet von einer Frau, die ganz nahe an der SPD steht. Fau Flecken hat für den SPD Chef Beck gearbeitet. Der Medienrat wird von Herrn Gorholt (SPD) geleitet, der in Brandenburg in mehreren Ministerien tätig war. Bestens bekannt mit Tina Fischer, Sylvia Lehmann usw. Und so schließt sich der Kreis.

  9. Mathis Winkler
    27. August 2023 at 11:09

    Als Abonnent des Wokreisels und bei Veranstaltungen, zuletzt dem Wahlkreisel in Groß Leuthen, habe ich Dörthe Ziemer als kompetente, neutrale und souveräne Journalistin kennengelernt, die unsere Region mit ihrem einzigartigen Angebot bereichert. Gerade als Unterstützer des überparteilichen Landratskandidaten Sven Herzberger kann ich nicht bestätigen, dass Frau Ziemer in Ihrer Berichterstattung Partei nimmt. Ich hoffe, der Wokreisel bleibt uns noch lange erhalten!

  10. Ulf
    Ulf
    27. August 2023 at 10:33

    Parteitreue zahlt sich aus, im wahrsten Sinne des Wortes. War schon zu SED-Zeiten so.

  11. Dörthe Ziemer
    27. August 2023 at 08:10

    Der „Schulzendorfer“ hat mich vor einiger Zeit gefragt, ob ich das Angebot einer möglichen SPD-Landrätin ausschlagen würde, Pressesprecherin des Landkreises zu werden. Ich habe geantwortet „ja, das würde ich ausschlagen“.

    Eine Mitarbeiterin des „Schulzendorfers“ hat mich nach meinen journalistischen Qualifikationen befragt. Ich habe sie auf meine Homepage verwiesen, wo nachzulesen ist, dass ich nach dem Studium (M.A.) ein zweijähriges journalistisches Zeitungsvolontariat absolviert und seitdem 20 Jahre Berufserfahrung gesammelt habe.

    Diese Informationen finden sich in diesem Text nicht wieder.

    Die gleiche Mitarbeiterin hat mich gefragt, ob wir uns zu einem Foto-Termin verabreden können, weil der „Schulzendorfer“ über das Projekt „Wahlkreisel“ berichten wolle. Ich habe sie zum Wahlkreisel am 24.8. nach Groß Leuthen eingeladen, da man sich dort am besten ein Bild von dem Projekt machen kann. Vor Ort hat sich mir niemand vom „Schulzendorfer“ vorstellt. Auch ein Foto ist nicht entstanden.

    „Aus Gründen der Fairness“ hat mir der „Schulzendorfer“ den Text vorab zugeschickt – etwas, was unter professionellen Journalisten absolut unüblich ist. Ich habe ihn auf zahlreiche Recherchefehler aufmerksam gemacht, siehe unten. Er hat daraufhin seinen Text überarbeitet.

    Da es sich beim Text um eine reine Meinungsäußerung handelt, lasse ich ihn ansonsten einfach so stehen. Denn Meinungsäußerungen gehören zur DNA unserer Demokratie.

    Ich habe eine andere Meinung dazu. Der geneigte Leser kann sich sowohl in meinem Magazin Wokreisel, in den Wahlkreisel-Runden und auf meiner Homepage ein eigenes Bild machen. Und anschließend ein eigenes Urteil fällen.
    —–
    Mail vom 22.8.2023 an den „Schulzendorfer“.

    Ich möchte Sie auf die folgenden Recherchefehler aufmerksam machen:

    Zitat: „Mit seinem Abgang verschwand auch Ziemer.”
    [gemeint ist der frühere Lübbener Bürgermeister]
    Hierzu stelle ich fest:
    Das ist unwahr. Ich habe am 15.2.2021 meinen Arbeitsvertrag im Lübbener Rathaus gekündigt, meine Dienstzeit endete am 31.3.2021. Lars Kolan ist am 18.1.2022 aus dem Amt ausgeschieden.

    Zitat:
    „Was Dörthe Ziemer zunächst verheimlichte, erfuhr Der Schulzendorfer von der Medienanstalt Berlin Brandenburg (mabb).”
    Hierzu stelle ich fest:
    Ich habe nichts verheimlicht. Auf Ihre Anfrage bezüglich der Fördersumme antwortete ich wie folgt: „Inwiefern Fördersummen kommuniziert werden, erfragen Sie bitte direkt beim Fördermittelgeber.“

    Zitat:
    „Sie finanziert sich im Wesentlichen aus Rundfunkbeiträgen.”
    Hierzu stelle ich fest:
    Ich erhalte keine Rundfunkbeiträge. Das Förderprogramm Lokaljournalismus wird aus Haushaltsmitteln des Landes Brandenburg finanziert.

    Zitat:
    „WOKREISEL wird 2023 im Rahmen des Förderprogramms für Lokaljournalismus mit 27.640 Euro gefördert.“
    Hierzu stelle ich fest:
    Der Zeitraum ist nicht zutreffend. Die genannte Fördersumme wurde für den Zeitraum vom 1.5.2023 bis 31.12.2024 bewilligt.

    Zitat:
    „Ziemer muss in den letzten Diskussionsrunden zulegen, um wenigstens Mittelmaß in ihrer Berichterstattung zu erreichen. Nur so kann sie die Subvention von 27.640 Euro gegenüber den Gebührenzahlern rechtfertigen.“
    Hierzu stelle ich fest:
    Das Projekt Wahlkreisel – Gesprächsrunden zur Landratswahl, wird nicht aus Mitteln des Lokaljournalismusprogramms der Medienanstalt Berlin-Brandenburg finanziert, sondern aus dem Bundesprogramm „Miteinander reden“.

    Zitat
    „Bereits 2022 wurde Ziemer von der mabb für ihr Projekt „Lokal am Limit? – Kommunalpolitik in Dahme-Spreewald“ mit 27.640 Euro gefördert.”
    Hierzu stelle ich fest:
    Zeitraum und Summe sind nicht zutreffend. Der genannte Bewilligungszeitraum dauerte vom 1.1.2022 bis 31.3.2023. Es wurden 25.250 Euro abgerufen.

  12. Enno von Essen
    26. August 2023 at 23:20

    Mein Name taucht beim Schulzendorfer deutlich öfter auf, als beim Wokreisel.

    Zeit, sich zu bedanken: Vielen Dank für diese regelmäßige und kostenfreie Werbung.

    Viele Grüße

    Enno von Essen

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