Osterfeuer: „Noch ist das Kind nicht in den Brunnen gefallen.“

21. Februar 2015
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In der Gemeinde kursieren Spekulationen um das diesjährige Osterfeuer. Was stimmt und was nicht, darüber sprach der Schulzendorfer mit Wolfgang Lange und Joachim Kolberg vom Feuerwehrförderverein und mit Markus Ott von Brandenburgsound.

Herr Lange, was können sie den vielen Fans des Schulzendorfer Osterfeuers sagen, wird das Spektakel mit heutigem Stand in diesem Jahr stattfinden?

Wolfgang Lange: Man muss den Tatsachen ins Auge sehen. Und die Antwort lautet heute ganz klar: Nein!

Wo liegen aus ihrer Sicht die Hindernisse?

Wolfgang Lange: Es klingt paradox. Alle Mitglieder des Feuerwehrvereins, der seit vielen vielen Jahren das Osterfeuer organisiert, wollen das Osterfeuer. Aber, es fehlen in diesem Jahr die personellen Kapazitäten, um das Osterfeuer zu realisieren.

Was sind die Ursachen dafür?

Wolfgang Lange: Viele der freiwilligen Helfer, die in den vergangenen Jahren sogar Urlaub nahmen, um das größte Schulzendorfer Fest durchzuführen, sind beruflich so stark eingebunden, dass sie in diesem Jahr nicht mehr zur Verfügung stehen. Und eine Reihe unserer Mitglieder sind auch älter geworden, sie können die körperlichen Anstrengungen, die mit dem Osterfeuer verbunden sind, nicht mehr bewältigen.

Im Gespräch (v.li.): Markus Ott, Joachim Kolberg, Wolfgang Lange (Foto: Wolff)

Im Gespräch (v.li.): Markus Ott, Joachim Kolberg, Wolfgang Lange (Foto: Wolff)

Joachim Kolberg: Es gibt im Verein leider kein Nachwuchs, der die gesamte Organisation und damit die Verantwortung für das Osterfeuer übernimmt.

Wolfgang Lange: Um das Osterfeuer am Leben zu erhalten haben wir als Verein Ausschau nach einem externen Veranstalter gehalten und sind dabei auch mit Markus Ott von Brandenburgsound in das Gespräch gekommen.

Und mit welchem Ergebnis ging das Gespräch aus?

Markus Ott: Das Ganze scheitert daran, dass ich, anders als wenn ein Verein das Osterfeuer organisiert, wesentlich höhere Kosten habe. Das beginnt mit der Plakatierung. Während ein Verein in der Regel dafür keine Gebühren aufwenden muss, sieht das bei mir völlig anders aus. Viele Mitglieder des Feuerwehrvereins haben in den vergangenen Jahren ehrenamtlich gearbeitet. Ich muss dafür Personal bereitstellen, die natürlich den Mindestlohn von 8,50 Euro gezahlt bekommen. Und ich muss auch den gesamten Einsatz der Feuerwehr bezahlen, bis hin zur Brandsicherheitswache. Am Ende kann es ein großes Minusgeschäft werden.

Ist das allerletzte Wort in der Sache schon gefallen? Oder anders gefragt, was müsste denn passieren, damit das Osterfeuer in diesem Jahr doch noch stattfindet?

Joachim Kolberg: Die Gemeinde Schulzendorf müsste Veranstalter sein und das Fest gemeinsam mit der Feuerwehr organisieren. Dazu müssten Beschlüsse in der Gemeindevertretung gefasst werden, denn schließlich betrifft das auch den Haushalt, es muss Geld zur Verfügung gestellt werden. Viel Zeit bis zum Osterfeuer bleibt da nicht mehr.

Markus Ott: Das Schulzendorfer Osterfeuer ist das größte und bekannteste im gesamten Landkreis. Es mag sich komisch anhören, aber vielleicht kann man über ein Spendenkonto nachdenken, wo Bürger einen Beitrag dafür überweisen, dass dieses Ereignis stattfindet. Wenn alle das Osterfeuer wollen, dann gibt es auch einen Weg. Noch ist das Kind nicht in den Brunnen gefallen.

Und wieviel Geld müsste da zusammen kommen?

Markus Ott: Rund 10.000 Euro. Wenn aber die Gemeinde die Kosten für den Einsatz des Bauhofes und die Feuerwehr übernehmen würde, dann sähe das ganz anders aus. Und wenn sich Freiwillige finden, die unter Anleitung erfahrener Mitglieder des Vereins bei der Durchführung helfen, das wäre ein riesen Schritt.

Joachim Kolberg: Wenn alles gut läuft, dann sind die Kosten gedeckt. Aber wie gesagt, wenn!

Wolfgang Lange: Die Einnahmen aus dem Verkauf von Getränken sind nicht kalkulierbar und deshalb ist das Risiko letztlich sehr groß. Da spielt das Wetter eine große Rolle und viele andere Faktoren. Vor zwei Jahren wurden 130 Euro erwirtschaftet.

Was werden Sie tun, um das Osterfeuer vielleicht doch noch zu retten?

Joachim Kolberg: Es ist das Highlight in Schulzendorf und ich würde mich riesig freuen, wenn wir das Osterfeuer auf die Beine gestellt bekommen. Ich werde noch einmal mit dem Vorsitzenden der Gemeindevertretung reden und nach Lösungen suchen.

Wolfgang Lange: Wir haben alles ausgelotet, haben versucht einen kommerziellen Veranstalter für das Osterfeuer zu finden. Das ist missglückt. Die Möglichkeiten, die der Verein hat, sind damit ausgeschöpft.

4 Responses to Osterfeuer: „Noch ist das Kind nicht in den Brunnen gefallen.“

  1. Frank Knuffke
    22. Februar 2015 at 11:56

    Ich hab doch einen Vorschlag gemacht.Nicht verstanden? Herr Kolberg soll eine Beschlussvorlage einbringen,welche die Unterstützung des Feuerwehrvereins durch die Gemeinde festschreibt.(ich kann das nicht tun,weil ich keinen Fraktionsstatus habe)Die Unterstützung von Vereinen ist eine freiwillige Aufgabe der Gemeinde,keine Pflichtaufgabe.Deshalb muss ein Beschluss her.Ist zwar irre,aber was ist hier noch normal?
    Wenn der Bauhof schon privatisiert wäre,so wie es die CDU und Herr Kolberg immer wieder fordern,dann müsste man dafür auch Gelder im Haushalt bereitstellen,nur mal so nebenbei bemerkt…..

  2. Evro
    22. Februar 2015 at 09:04

    Sind Sie nicht auch in der Gemeindevertretung Herr Knuffke, wie wäre es mit einem denkbar machbaren Vorschlag. Oder ist eine klare Meinungsäußerung nicht Ihr Ding? Sie wollen doch, dass ihre Stimme positiv rüberkommt.

    Meine Stimme ist für das Osterfeuer

  3. Grisu
    21. Februar 2015 at 10:16

    Die Liste der Misserfolge von Herrn Mücke ist wesentlich länger als die Liste der Erfolge. Wenn jetzt noch das Osterfeuer ins Wasser fällt, dann sollte der Bürgermeister mal darüber nachdenken, ob er seine Aufgaben noch vollständig erfüllt. In den vergangenen Jahren unter Burmeister war der Bauhof nie ein Thema. Von Seiten der Verwaltung gab es jede Unterstützung. Unter Herrn Mücke mussten wir Hilfe vom Bauhof aus der Nachbargemeinde in Anspruch nehmen. Das muss man sich mal überlegen!!! Und das nach dem Mücke Theater aus dem vergangenen Jahr Leute aus dem Verein keine Lust mehr auf solche Nummern haben, das kann ich gut verstehen. Pro Gemeinde tritt als Veranstalter auf und trägt im Fall eines Minusgeschäftes die Kosten.

  4. Frank Knuffke
    21. Februar 2015 at 09:55

    Herr Kolberg…dann bringen sie bitte die erforderliche Beschlussvorlage in den Gemeinderat ein!Und bitte so formuliert,daß es eine dauerhafte Lösung gibt!Ich denke,da werden alle zustimmen…

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