Ministerin GOLZE diskutiert zum Flüchtlingsproblem.

22. Juli 2015
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Mit dunkelroten Haaren und schwarz – blauem Sommerkleid legte Brandenburgs Sozialministerin Diana GOLZE (40, Die Linke) auf ihrer Asylpolitischen Tour durch Brandenburg eine Station im Asylheim Pätz ein. Dort traf sie sich heute mit Vertretern ehrenamtlicher Initiativen. Der Schulzendorfer war beim Ministertreffen dabei und so lief es:

Diana Golze, Brandenburgs Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie. (Foto: mwBild)

Diana Golze, Brandenburgs Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie. (Foto: mwBild)

Zunächst gab es ein großes Lob an die Ehrenämtler: „Ohne Sie wäre die Integration der Flüchtlinge in Brandenburg nicht möglich.“

Auf den Fuß folgt dann, angesichts massiv steigender Zahlen, eine erschreckende Bilanz von GOLZE: „Wir laufen gegenwärtig der Entwicklung hinter her. Wir kommen nicht in die Situation zu agieren, wir reagieren nur.“

Ehrenämtler, die Flüchtlingen unter die Arme greifen, kritisierten den völlig unzureichenden Betreuungsschlüssel. Auf 120 Flüchtlinge kommt derzeit ein Sozialarbeiter, das sei völlig inakzeptabel. Ministerin GOLZE versprach in Kürze Besserung, wollte jedoch keinen konkreten Zeitpunkt nennen.

Auch auf Bundesebene sind Änderungen zur Integration und Arbeit im Gespräch, die spätestens im Herbst präsentiert werden. So sollen Menschen während einer Ausbildung bleiben dürfen, egal ob sie später abgeschoben werden oder nicht. Diese Regelung würde Unternehmen entgegen kommen, denn ab dem dritten Lehrjahr geben ihnen die Azubis ein Äquivalent für die Investitionen der Ausbildung zurück.

Großes Problem: Das Lernen der deutschen Sprache. Erst wenn der Flüchtlingsstatus festgestellt wurde, werden Sprachkurse gefördert. Ehrenämtler organisieren deshalb sogenannte “Sprachtandems”, wo Freiwillige dem Asylanten die Sprache beibringen. Ähnliche Schwierigkeiten in der ärztlichen Betreuung. Viele Vertriebene sind traumatisiert, brauchen Hilfe. Doch während des Asyl Antragsverfahrens sind nur unbedingt nötige Behandlungen statthaft. Unhaltbar, sagen freiwillige Helfer.

Von Problemen bei der Betreuung berichteten Ehrenämtler. So sei die Bustaktung am Standort der Gemeinschaftsunterkunft in Massow, der rund 20 Kilometer vom nächsten Einkaufsort entfernt liegt, völlig unzureichend. Der versprochene Shuttleverkehr des Betreibers funktioniere nicht reibungslos.

Die Position einer Helferin aus dem Asylheim Waßmannsdorf sorgte für Aufhorchen: „Die Unterbringung von Flüchtlingen in Gemeinschaftsunterkünften trägt dazu bei, dass sozial schwächer gestellte Nichtflüchtlinge sich gegeneinander ausspielen. Deshalb sind wir gegen Gemeinschaftsunterkünfte.“ Die Bachelor Frau sprach sich daher für die Forcierung von sozialem Wohnungsbau aus.

Landrat Stephan Loge (55, SPD) pochte auf Schaffung von Flüchtlings Unterkünften in den Kommunen des Landkreises. Und sollte das nicht klappen? „Wir haben noch den Notplan. Über den will ich eigentlich nicht reden. Das ist dann eine Sporthalle. Allerdings ist dies das Letzte, was wir in Erwägung ziehen.“

Eine gute Botschaft hatte Ministerin GOLZE für die Flüchtlingsunterstützer im Land: Die Brandenburgische Landesregierung unterstützt ihre Arbeit künftig mit 80.000 Euro. Nicht viel, aber immerhin!

3 Responses to Ministerin GOLZE diskutiert zum Flüchtlingsproblem.

  1. Bernd Behrendt
    24. Juli 2015 at 07:39

    wenn unsere Politiker unbedingt Asylanten in Deutschland haben wollen dann sollen sie auch dafür bezahlen und nicht alles auf den rücken der Steuerzahler austragen für deutsche obdachlose oder harz-iv Empfänger noch für deutsche kinder setzt sich keiner von denen ein biste Asylantenkind kommt sogar frau Merkel TOLL

  2. Nico
    23. Juli 2015 at 14:40

    Es zeigt einfach nur die Problematik auf, die im ganzen Land herrscht. Allmählich stoßen wir an die Grenzen des organisatorisch und finanziell möglichen. Wir müssen langsam von der Träumerei, alle retten zu können weg und endlich wieder auf den Boden der Realität zurück kommen.

  3. Fake BER
    23. Juli 2015 at 08:42

    Uber die Kinder von Fluglärmopfern habe ich von dieser Person noch nicht ein positives Wort gehört. Somit ist der Begriff “Ausspielen” in jeder Hinsicht passend

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