Es kommt die Kunde, dass die SPD in Ostdeutschland für Viele gestorben ist – die Umfragewerte sind auf jeden Fall tief im Keller. Andere sagen: Die SPD wird überhaupt nicht mehr gebraucht, sie ist eigentlich mausetot.
Wenn das so sein sollte, gilt dann die Regel “De mortius nil nisi bene”? Über Tote darf man nicht schlecht reden?
Für den liebenswürdigen Plauderer, die unterhaltsamen Nullen, bei Typen, die belanglos sind, dass man sich ihretwegen nicht mal aufregen kann, mag die Bitte gelten. Die SPD hat doch ziemlich wichtige Fragen der Sozialpolitik und einer Antikriegspolitik durchaus mit sittlichem Ernst behandelt. Und verdient daher, anlässlich ihres bevorstehenden völligen Ablebens “gewürdigt” zu werden.
Ich unterlasse Verallgemeinerungen und halte mich an ihre kulturgeschichtlich bedeutsamen Aussagen zu Krieg und Soziales. Es fehlt an Tiefe, an Scharfsinn und an gutem Geschmack. Es fehlt auch an Humor. Alles wirkt nach einger Zeit öd wie die Leute von Seldwyla in der Novelle von Gottfried Keller. Sie wirken flach wie ihre “Erkenntnistheorie”, quallgriffig wie die Mystiker von FDP und CDU und geschmacklos wie die Puritaner der Grünen.
Woher kommt diese Primitivität bei der SPD? Die Antwort: Es ist Selbsthass. Denn sie haben allen Grund sich zu hassen: Die Verwickeltheiten und Finessen der Zeit trugen doch in sie das Stigma des Ungeschlachteten, Vermurksten, nicht völlig Bewältigten.
Unterhalb ihres Bewußsein muss es nicht sehr reinlich aussehen. Selbsthass, wenn er sich festsetzt, ist ein Dekadenz – Symptom. Wenn aber deren Verleugnung kein Ende nimmt, nimmt auch die Krankheit kein Ende.
Ich kenne Menschen in der SPD, die viel zu verlogen sind, als dass sie es fertigbrächten, offen das Gegenteil ihrer Meinung zu sagen. Ihre schwache Dialektik rührt häufig her von einer Gleichgültigkeit gegen das Rechtbehalten. Ihre Gemeinplätze, dass sie für soziale Gerechtigkeit und gegen Krieg sind – das werde ich ihnen niemals glauben.
Danke Herr Dr. Füting für Ihre letzten Kommentarworte.
Rot – Grünes Weltbild für unsere Kinder?
“Waffen retten Menschenleben… Russland den größten Schaden zufügen.”-
Diese Sätze von einer Frau und Mutter, einer Ministerin der Grünen, ohne Widerspruch, ohne Debatte hingenommen in ihrer Partei – und mit Wort und Tat unterstützt von der SPD – macht mich fassungslos. Es sind nicht nur Kernsätze eines Weltbildes, es ist der Terrorismus der Phrase und der Ignoranz. Und es sind die Kernsätze ihres Kulturkampfes, dass die ihr zugewiesene weltgeschichtliche Aufgabe anschaulich machen soll: Heranbildung eines “Rot – Grünen” Weltbildes. Das ist die neue Definition von Erziehung. Sie will geistig – aristokratisch erscheinen und nicht mehr demokratisch.
Natürlich bleibt das ein Gedankenwert, der sich nicht durchsetzen kann. Denn er ist geboren aus sozial – bösem Gewissen. Und er vertuscht die gesellschaftlichen Grenzen und den gesellschaftlichen Zwiespalt, aber beseitigt sie nicht. Doch wir müssen aufpassen. Rot – Grün hat ganz heimlich eine Grundfrage gestellt: Kultur oder “Rot – Grün”? Es soll die Herstellung einer von rot – grünem bestimmten Lebensführung und einer Jugendkultur sein, die zugleich die Keimzelle einer rot – grünen Gesamtkultur ist. Doch es bleibt pädagogischer Aberglauben von Grünen und SPD, dass nur rot – grünes Gedankengut ein sinnvolles Leben erzeugen kann. Und noch einmal: Waffen retten keine Menschenleben!
Schöne Klatsche für die Faeser wg Aufhebung des Compact Verbotes
Sie sind eine Schande!!!
@Kommentar: natürlich Untergang für Spd/Grüne.
@Rot/Grün Ampelablehner: Dass Sie voraussichtlich starke afd-Wahlergebnisse mit einem beginnenden Untergang verbinden – da kann man nur zustimmen.
Vielen Dank, Peter Schulze.
Es ist fatal für die SPD zu glauben, Wertmaßstäbe für menschliches Handeln seien nur aus den Beschlüssen ihrer Partei abzuleiten. Sie wollen uns deshalb gern ausschließen, wir sollen schweigen. Das Schweigen der Ausgeschlossenen stört nämlich ihre Kreise nicht.
Ausgeschlossene, Untergeordnete , Subalterne sollen niemals die SPD kritisieren dürfen, weil sie keine Wörter aussprechen oder Sätze bilden können im Sinne der SPD, weil diese Sprache keine vollautorisierte, politische Rede in ihrer Vorstellung ist.
Subaterne seien eben immer mit beschränkten Entscheidungsbefugnissen versehen; sie seien geistig abhängig oder auch unselbständig.
Ich denke, das Aufwerfen der Frage nach der Legitimität einer bestimmten Art des Sprechen/Schreibens über die SPD ist dringend geboten. Es dominieren die Schwurbler in der SPD: die reden, ohne zu sprechen – nur leere Rhetorik, ohne Nachdenken oder Vernunft.
@Rot/Grün Ampelablehner: Wie Recht Sie haben.. Der Untergang fängt an, sobald Rechtsextreme die Macht übernehmen. Historia ostendit!
Am 01.09. fängt der Untergang in Sachsen/Thüringen an und dann Ende Sept gefolgt von Brburg. Der Osten wird dem Westen zeigen wie es geht. Schluss mit diesen Mist wenn ich diese Plakate von Woidke und dieser Tina nur sehe, bekomme ich einen Brechreiz; ekelhaft…
Wie so oft, auf den Punkt. Danke für Ihre Unermüdlichkeit. Wie bei so Vielen, die ich in den letzten Jahren offen kritisiert habe, gilt eben auch für die Altparteien per se: erstmal besser machen. Tragen wir es mit dem vermissten Humor.