Kriminalstatistik 2015: Polizeichef – Die Flüchtlingskriminalität ist unspektakulär

26. April 2016
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Für den Polizeichef im Landkreis Dahme Spreewald, Christian Hylla, ist der Fall glasklar: Flüchtlinge kommen nicht hierher, um Straftaten zu begehen. Schließlich würden sie damit ihr Asylverfahren gefährden.

Die Beweise für sein Urteil legte er heute vor Pressevertretern auf den Tisch, als er Bilanz zur Kriminalitätsentwicklung im Landkreis zog.

Im Jahr 2014, als 354 Asylbewerber registriert waren, wurden von Ihnen 59 Straftaten begangen. Im vergangenen Jahr kamen 1.764 Asylbewerber in den Landkreis, 177 Straftaten wurden von ihnen verübt, wovon 72 im Zusammenhang mit der Verletzung des Asylverfahrensgesetzes standen. 17 Diebstahlsdelikte und 54 Straftaten gegen die persönliche Freiheit, davon 33 einfache Körperverletzungen in Asyl Unterkünften wurden festgestellt.

Diese Männer sorgen mit ihren Kollegen für die Sicherheit im Landkreis (von links): Thomas Wilde, Chef der Polizeiinspektion Schönefeld Flughafen, Christian Hylla, Chef der Polizeiinspektion Dahme Spreewald, Uwe Skrzipek, Chef der Kriminalpolizei (Foto: mwBild)

Diese Männer sorgen mit ihren Kollegen für die Sicherheit im Landkreis (von links): Thomas Wilde, Chef der Polizeiinspektion Schönefeld Flughafen, Christian Hylla, Chef der Polizeiinspektion Dahme Spreewald, Uwe Skrzipek, Chef der Kriminalpolizei (Foto: mwBild)

In den 177 Straftaten waren eine sexuelle Nötigung, ein räuberischer Diebstahl, eine Nötigung, acht Bedrohungen und elf Fälle von Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

Bislang sind der Polizei unter den Asylbewerbern keine Verdächtigen wegen Verbrechenstatbeständen oder ähnlich schwer wiegende Straftaten bekannt geworden.

Hylla trat damit Gerüchten in sozialen Netzwerken über massenhafte Straftaten von Flüchtlingen entgegen. „Das ist dummes Gerede. Die Zahlen und Fakten sagen etwas anderes.“, so der Polizeichef.

Leichter Rückgang der Kriminalität

Insgesamt ist Christian Hylla mit der Kriminalstatistik 2015 zufrieden. Denn mit 13.692 erfassten Fällen konnte im Vergleich zu 2014 ein Rückgang von rund 1.000 Delikten erreicht werden. Die Aufklärungsquote betrug 56,4 Prozent (Land Brandenburg 52 Prozent).

In Schulzendorf gab es 2015 insgesamt 203 Straftaten (Eichwalde: 319, Zeuthen: 518) von denen 123 (Eichwalde: 130, Zeuthen: 242) Fälle aufgeklärt werden konnten. Das sind rund 10 Prozent an Delikten weniger als im Jahr davor (Eichwalde und Zeuthen: rd. 5 Prozent).

Während in Schulzendorf die Zahl der Diebstahlsdelikte im Vergleich zu 2014 um 30 Fälle auf 57 gesunken ist, stieg sie in Eichwalde um ein Delikt auf 171 und in Zeuthen um 14 Fälle auf 268 Straftaten.

Auch die Wohnungseinbrüche in Schulzendorf gingen 2015 im Vergleich zu 2014 um 3 Fälle auf 20 zurück. In Eichwalde stiegen sie dagegen um 12 auf 26 Fälle, in Zeuthen um 11 auf 38 Delikte an.

Weil Einbrüche bei den Opfern nicht nur materielle, sondern oft auch psychische Schäden hinterlassen, rät Uwe Skrzipek, Leiter der Kriminalpolizei, Grundstückseigentümern, die kostenlosen Beratungsangebote der Polizei zur Einbruchprävention zu nutzen. Oft ist es möglich, sich mit überschaubaren Maßnahmen vor Langfingern zu schützen.

Senioren sorgen für Kopfschmerzen bei der Polizei

Große Sorgen bereitet Polizeichef Hylla der massive Anstieg von Verkehrsunfällen, die von Senioren verursacht werden. 2015 führten Menschen im Alter über 65 Jahre 852 Unfälle (2014: 700) herbei, Kinder im Alter von 0 bis 13 Jahren lediglich 27. Sachschäden auf Parkplätzen und Unfallfluchten sind die häufigsten Ereignisse. In diesem Jahr finden deshalb in Königs Wusterhausen und Lübben öffentliche Veranstaltungen statt, in denen das Gefahrenbewusstsein der Senioren sensibilisiert werden soll.

Da 2015 die meisten Verkehrsunfälle (1.002) durch Wild verursacht wurden, hat sich die Polizei ihre Verringerung auf die Fahne geschrieben. So arbeitet man mit der Technischen Hochschule Wildau an einer Signaltechnik, die das Überqueren einer Straße durch Wild verhindern soll. An einer Luckauer Ausfallstraße soll sie in Kürze zum Einsatz gebracht werden.

Leicht gestiegen sind Unfälle unter Alkoholeinfluss, daher müssen sich Fahrzeugführer 2016 auf verstärkte Alkoholkontrollen einrichten.

6 Responses to Kriminalstatistik 2015: Polizeichef – Die Flüchtlingskriminalität ist unspektakulär

  1. Nobody
    28. April 2016 at 13:30

    Ich bin auch der Meinung, dass nach dem Polizeibericht zu den Vorgängen in Köln derartige Berichte nicht mal das Papier wert sind.

    Was der Bürger allerdings wahrnimmt, ist die stetige Zunahme der Kriminalität in der Nachbarschaft, sprich Einbrüche und die Hilflosigkeit der Polizei hierbei…und da hilft auch kein Schönreden.

    Stattdessen gibt es jetzt staatliche Zulagen für den Einbruchschutz z.B. Gitter vor den Fenstern. Was für eine Offenbahrung…

    Kurzum: Die Polizei ist nicht mehr in der Lage, das Eigentum der Bürger zu schützen.

    Stattdessen wird man noch belästigt, wenn man auf der Landstrasse ein paar Kilometer zu schnell unterwegs ist oder mal das Handy am Ohr hat.. Ich will damit sagen, dass das Bild und die Wahrnehmung der Polizei sich rapide verschlechtert hat. Damit meine ich ausdrücklich nicht den einzelnen Beamten, der mit Schichtdienst und Überstunden kaputtgespielt wird.

  2. Torsti
    28. April 2016 at 12:59

    und die ganzen Diebstähle in den Supermärkten kamen nicht von Asylbewerben, sondern von rein deutschen, die halt nur aussehen wie Asylbewerber 😉

  3. spezi
    27. April 2016 at 22:43

    …….natürlich was sollen sie auch anderes sagen! sie werden vom system bezahlt und hängen am system ! pension ist gesichert ! wie immer alles schön reden und keine angst verbreiten!

  4. Bernd Behrendt
    27. April 2016 at 11:16

    wenn diese Männer für unsere Sicherheit sorgen dann frage ich mich warum wird zur zeit überall eingebrochen

  5. Schmidts
    26. April 2016 at 18:51

    Schließlich würden sie damit ihr Asylverfahren gefährden. Also der Wolf im Schafspelz. Wieviel unregistriete flüchtlinge gibt es? Die Pleiten, Pech und Pannen Show geht weiter.

  6. Frank Knuffke
    26. April 2016 at 16:22

    und in Köln gabs zu Silvester auch keine besonderen Vorkommnisse….sagte der Polizeichef :-)

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