Kommunalwahl: Auf den Zahn gefühlt – Joachim Kolberg (CDU).

19. Mai 2014
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Telegramm: +++ Joachim Kolberg ist 66 Jahre +++ pensionierte Polizist +++ sitzt seit 2002 in der Gemeindevertretung +++

Eine sechs Jahre lange Wahlperiode geht in Kürze zu Ende, welche Bilanz zieht die Schulzendorfer CDU?

Wir können in den zurückliegenden Jahren auf eine Menge Erfolge zurückblicken: Der Bau des Kinderspielplatzes, unser Einsatz für Transparenz im Rathaus und Bürgernähe, die 2/3 Eckgrundstücksregelung haben wir auf den Weg gebracht, kurz, die CDU muss sich nicht verstecken. Ja, nicht alles ist aufgegangen, auch das zählt zur Wahrheit. So machte uns der Kreis beim geplanten Ampel Bau einen Strich durch die Rechnung. Alles in allem, wir haben uns für die Menschen im Ort ins Zeug gehauen.

Im Gegensatz zu anderen rühren wir nicht erst drei Monate vor dem Urnengang die Wahlkampftrommel. Unser Wahlkampf dauert eine ganze Legislaturperiode und der kommende beginnt für die CDU bereits am 26. Mai 2014.

Joachim Kolberg

Joachim Kolberg

Wo liegen für die CDU die Schwerpunkte in den kommenden Jahren, was kommt nach dem Straßenausbau?

Der Bau des Geh- und Radweges in das Altdorf steht da ganz weit oben. Natürlich auch der Hortanbau, hier müssen allerdings erst einmal die Grundlagen geschaffen werden, damit die Gemeindevertreter entscheiden können. Da erwarte ich ein solides Konzept vom Bürgermeister. Die CDU wird sich weiter dafür einsetzen, dass möglichst schnell alle Straßen nachts beleuchtet sind.

Herr Kolberg, gerade in Wahlkampfzeiten gibt es von anderen Parteien deutliche Zeichen für eine fraktionsübergreifende Zusammenarbeit in der kommenden Wahlperiode. Leuchten da die Signale bei der CDU grün oder rot?

Schulzendorf steht vor großen Herausforderungen, ich nenne beispielhaft den demografischen Wandel und den Haushalt. Was wir Gemeindevertreter bewirken können, wenn wir an einem Strang ziehen, das wurde in der letzten Haushaltsdebatte sehr deutlich: Wir haben uns auf großer Linie durchgesetzt. Ich sage ja zu einer konstruktiven parteiübergreifenden Zusammenarbeit, an der CDU wird es nicht liegen. Ich sage aber auch klar: Eine Zusammenarbeit mit der NPD wird es mit mir nicht geben.

Die CDU hatte die Initiative ergriffen und die Gründung des Jugendbeirates angeschoben. Dort scheint es jedoch im Getriebe mächtig zu knirschen, oder?

Bürger und vor allem Jugendliche sollen sich in die Politik einmischen. Dafür steht die Schulzendorfer CDU. Traurig bin ich natürlich, wenn ich konstatieren muss, dass vom Jugendbeirat niemand an den Sitzungen der Gemeindevertretung teilnimmt. Das muss sich künftig ändern, hierfür werde ich mich stark machen.

Stichwort Interkommunale Zusammenarbeit – Vor Monaten haben Sie das thematisiert. Wie wichtig ist sie für Schulzendorf?

Das Leben bestimmt die Notwendigkeit mit den Nachbargemeinden eng zusammenzuarbeiten. Auf einigen Gebieten funktioniert das bereits sehr gut. Nun müssen wir gemeinsam überlegen ob es nicht auf weiteren Gebieten möglich und sinnvoll ist. Alle Gemeinden stehen vor der Aufgabe die Kosten zu senken. Und ich finde, dass es da keine Tabuthemen geben darf.

Wo können Sie sich noch eine Zusammenarbeit vorstellen?

Nehmen wir den Bauhof, kann es da nicht eine Kooperation geben? Schließlich wird nicht jede Technik von einem Bauhof 8 Stunden lang genutzt. Nehmen wir das Bauamt. Wir geben viel Geld für Gutachten aus, da stellt mir sich die Frage nach der fachlichen Qualifikation. Ist es vielleicht sinnvoll ein gemeinsames Bauamt mit hochqualifizierten Mitarbeitern zu installieren?

Ist es sinnvoll gemeinsame Kitaeinrichtungen zu betreiben? All diese Fragen müssen in den nächsten Jahren beantwortet werden. Die CDU hat dazu viele Ideen und wird sich ganz aktiv in diese Debatte einschalten.

Sie wollen sich in Schulzendorf für eine zweisprachige Kita einsetzen. Ist das für Kinder und Erzieher nicht eine sehr große Hürde, die sie meistern müssen?

Ganz und gar nicht, viele Kinder wachsen in Familien auf wo zweisprachig kommuniziert wird. Eine solche Kita ist einfach zeitgemäß. Ich muss bei der Einstellung von Erziehern nur darauf achten, dass sie beispielsweise perfekt englisch sprechen. Es wird dafür der eigene Haushalt nicht einmal belastet werden, denn die Kosten für Personal erhalten wir vom Landkreis zurück.

Herr Kolberg, letzte Frage, wie bürgernah ist Ihrer Ansicht nach die Verwaltung?

Ich möchte nicht, dass Bürger gegängelt werden, weil das Gras an den Bordsteinen zu hoch wächst. Und ich möchte nicht, dass Einfahrten oder Gebäude durch die Verwaltung fotografiert werden, ohne dass den Anlieger oder Eigentümern der Grund dafür genannt wird. Ich möchte, dass zu klärende Dinge offen und transparent mit den Bürgern im Gespräch geregelt werden. Die CDU und viele Gemeindevertreter haben das jüngst gegenüber der Verwaltung sehr deutlich gemacht. Und dass das erste Früchte trägt ist nicht zu übersehen. Das Gemeindefahrzeug ist seit kurzem deutlich als solches beschriftet.

6 Responses to Kommunalwahl: Auf den Zahn gefühlt – Joachim Kolberg (CDU).

  1. Frank Knuffke
    20. Mai 2014 at 21:46

    Das deutsche Bildungssystem schneidet im internationalen Vergleich nur mittelmäßig ab.Das Brandenburger Bildungssystem im nationalen Vergleich grottenschlecht.Anstatt dieses erst mal in Ordnung zu bringen,werden laufend neue Säue durchs (Schulzen)Dorf getrieben.Die Erzieher und Lehrer sind angesichts der ständigen “Modernisierungen” schon vollkommen entnervt und quittieren das durch hohe Krankenstände,was zum Unterrichtsausfall führt.Demnächst sollen durch das Zauberwort “Inklusion” auch geistig und körperlich behinderte Kinder (welche spezielle Schulen benötigen)in normale Schulen geschickt werden.Experten halten das für eine Katastrophe!Und jetzt will Herr Kolberg,(der vermutlich nicht einen Satz englisch sprechen kann)den Kindern im Kindergarten englisch beibringen lassen (mein Gott,wie modern),obwohl man weiss,daß Schulabgänger nicht mal richtig deutsch können,von Physik und Mathematik reden wir gar nicht.Noch verrückter gehts gar nicht mehr!

  2. Murks
    20. Mai 2014 at 20:26

    Die Kinder sind geeignet – die Frage ist, ob die ErzieherInnen es sind. Es sollten MuttersprachlerInnen sein. Wichtig ist, dass sie hinterher auch wirklich beide Sprachen beherrschen und nicht von jeder ein bisschen, also keine richtig. Wer mit drei Jahren spielerisch anfängt, hat es leichter damit.

  3. Ulli
    20. Mai 2014 at 18:45

    Interessante Themen. Bringt ein gemeinsames (dezentrales???) Bauamt wirklich etwas? Einen gemeinsamen Bauhof kann ich mir gut vorstellen. Wie oft steht der große LKW auf dem Platz herum. Ich bin der Überzeugung, daß einfach mal top Personal in das Amt muß. Folgende wahre Begebenheit. Als arbeitender Mensch bin ich selten vor 16.30 Uhr zu Hause. Wegen dem Bau unser Straße war ich im Bauamt und wollte Auskunft zur Erschließungssatzung haben. Frau Nulle mehrfach nicht angetroffen, gut das sehe ich sogar ein. Aber denkst Du ein anderer aus dem Bauamt kann die Fragen beantworten. Wenn diese Unsicherheit auch bei größeren Problemen besteht, dann brauchst du dich nicht wundern, weshalb tausende Euros für Spezialisten ausgegeben werden müssen.Herr Mücke ist verantwortlich für die Einstellungen und da muß ich nicht jemand vom Wasseramt, wenn das stimmt, holen, sondern einen gestandenen Bauingenieur aus einem Projektierungsbüro der das Baumt leitet.

  4. Nobody
    20. Mai 2014 at 14:14

    Lutz, ich habe ja nicht gesagt das es schlecht ist. Ich meine nur, dass es nicht immer sinnvoll ist. Man kann über solche Konzepte nachdenken, aber gegen eine rein zweisprachige Kita habe ich Bedenken.

    In einer großen Kita wie dem Löwenzahn oder Hollerbusch, kann man über eine einzelne Gruppe mit zweisprachiger Erziehung nachdenken. Hier muß aber im Vorfeld dafür Sorge getragen werden, dass die Kinder auch entsprechend geeignet sind. (Eignungstest, Sprachstandsfeststellung)

    Einen Artikel der Welt kann ich hier beisteuern…..wenn Links erlaubt sind?
    http://www.welt.de/wissenschaft/article13885826/Zweisprachige-Erziehung-verzoegert-Sprachentwicklung.html

    Einen kurzen Überblick über Vor- und Nachteile findet sich hier:
    http://bilingual-erziehen.de/zweisprachigkeit/info/vor-und-nachteile/

  5. Lutz Heyde
    20. Mai 2014 at 13:23

    @ Nobody

    Nachdem ich jetzt mehrere Stunden gesucht habe und immer nur Gegenteiliges zu Ihrer ersten Aussage finde, möchte ich Sie bitten, die von Ihnen angeführten Nachweise zumindest teilweise zu benennen. Ich möchte mich schon umfassend sachkundig machen; habe bisher aber nur positive Einschätzungen wahrgenommen.

  6. Nobody
    20. Mai 2014 at 08:56

    Bilinguale Kitas führen nachgewiesenermaßen zu Sprachdefiziten bei Kindern. Diese werden erst im 9.-12. Lebensjahr von den Kindern aufgeholt, was u.U. zu Benachteiligungen führen kann.
    Ich halte sowas für pädagogisch wenig sinnvoll.
    Die Kinder werden heute schon zu deutlich mehr gezwungen als es nötig und auch für ihre Entwicklung gut ist.
    Die Erwartungshaltung der Schulen sind inzwischen sehr hoch.

    Ich würde mich da erst mal sachkundig machen, vor allem auch mit Eltern sprechen. Dazu kommt das ein Großteil nicht englisch als Zweitsprache daheim spricht. Hier in Schulzendorf sind es überwiegend polnische Kinder, die unsere Kitas besuchen. Und sollen die dann dreisprachig aufwachsen?

    Ansonsten sehr gute Ansätze Hr. Kolberg, besonders die fraktionsübergreifende Zusammenarbeit ist ein gutes Ziel und wird der Arbeit der Gemeindevertretung helfen. Es bringt wenig immer die Flaggen einer Partei hochzuhalten. Hier hilft nur an einem Strang zu ziehen. Ich würde mich freuen sie wieder in der neuen Gemeindevertretung zu sehen.

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