Nur ganz selten hat sich in den zurückliegenden Jahren der Fraktionsvorsitzende des BürgerBündnisses Freier Wähler Bernd Puhle soweit aus dem Fenster gelehnt, wie am letzten Mittwoch in der Gemeindevertretersitzung.
Bernd Puhle freute und bedankte sich in der Gemeindevertretung für den pragmatischen Schritt von Hans - Georg Bäumer. (Foto:Wolff)
„Hiermit möchte ich mich bei Herrn Bäumer ganz herzlich für seine spontane Spende auf der letzten Sitzung für die Beschaffung der Unterlagen der internationalen Flugbehörde ICAO bedanken. Ich möchte das tun im Namen von Herrn Dr. Schallehn, dem BürgerBündnis und auch von mir persönlich. Mit Ihren 100 € und den 90 €, die ich dazu geben habe, konnte Dr. Schallehn die Unterlagen besorgen. Nochmals danke!“, erklärte Bernd Puhle.
Was war geschehen?
Das BürgerBündnis freier Wähler hatte vor einigen Wochen in die Gemeindevertretung einen Antrag eingebracht, der Bürgermeister Markus Mücke verpflichten sollte, verschiedene europäische Dokumente über den internationalen Flugverkehr im Zusammenhang mit dem Betrieb am künftigen Hauptstadtflughafen zu kaufen.
Angesichts knapper Kassen intervenierte Bürgermeister Mücke und signalisierte seine Ablehnung für den Vorstoß. Die gefragten Dokumente wären
Fraktionschef Hans - Georg Bäumer (Foto: Wolff)
schließlich auch im Internet erhältlich und dazu sogar kostenlos, argumentierte das Gemeindeoberhaupt. Ein parlamentarischer Streit bahnte sich an. Denn einerseits ist für eine Verwaltungsstudie die Finanzierung im fünfstelligen Bereich unproblematisch. Andererseits sind keine Mittel für die 190 Euro teuren Dokumente vorhanden, die Kritiker des künftigen Hauptstadtflughafens für ihre Arbeit dringend benötigen – das konnten die Antragsteller nicht verstehen.
Um den Konflikt beizulegen entschied sich der Fraktionsvorsitzende von SPD/Grüne, Hans Georg Bäumer zu einem außergewöhnlichen Schritt. Er erklärte sich zu einer Privatspende bereits und übergab den Antragsinitiatoren noch in der Versammlung 100 Euro.
Daraufhin zog das BürgerBündnis freier Wähler seinen Antrag zurück, der Konflikt war gelöst. Ein gutes Beispiel dafür, wie einfach manchmal Politik sein kann. Aufeinander zugehen heißt die Zauberformel!
.
Ich finde diese Meldung richtig Klasse. Warum ist solch ein Happy End nicht auch bei anderen Streitthemen möglich.
Danke an Herrn Bäumer und Herrn Puhle!
Der erste Schritt (Urheberrechtlich korrekte Beschaffung) ist getan.
Der zweite Schritt (Untersagung tiefer Überflüge über Wohngebiete, Schulen,…) wird erstmalig in deutscher Sprache vorliegen, obwohl es höherrangiges Recht ist, (leider nur als Arbeitsübersetzung)vorgelegt.
Der dritte Schritt folgt dann, dieses Recht auch durchzusetzen, aber “Recht haben, bedeutet noch lange nicht, dass man auch Recht bekommt”.
Aber, wenn man den ersten Schritt nicht geht, kann man den dritten Schritt nicht tun.
Hier ist also lange Luft gefragt. aber wir stehen nicht allein.
Dr. Schallehn
Schulzendorf