Kita Namensstreit: Das Kind hat endlich einen Namen!

7. April 2011
Von

Ein leises Klatschen und Erleichterung waren auf den Zuschauerplätzen von Kitaleiterin Sylke Bertholdt und ihren Mitstreiterinnen zu hören und zu spüren, als das Abstimmungsergebnis der Gemeindevertreter in Sachen Kita heute Abend bekannt wurde. Schulzendorfs Gemeindevertreter beschlossen, dass die Kita den Namen Hollerbusch tragen wird.

Doch ganz glatt lief das Prozedere dennoch nicht ab. Grünenvertreterin Goymann hatte den Kompromiss im Namensstreit ausgetüftelt. Die Kita soll Hollerbusch heißen, der Name „Waldfrieden“ soll in „geeigneter Weise“  am Gebäude „dokumentiert“ werden, so hieß es in dem Vorschlag der Fraktion SPD/Grüne.

CDU Chef Kolberg hatte mit dem Wortlaut Bauchschmerzen. „Die Erfahrungen der Vergangenheit haben gezeigt: Wenn wir als Gemeindevertreter nicht klare Entscheidungen treffen, dann werden sie später aufgeweicht oder verwässert.“, argwohnte der Gemeindevertreter. Ein klarer Seitenhieb an Schulzendorfs Verwaltung!

Auch Bernd Puhle vom BürgerBündnis war nicht glücklich. „Ich kenne solche Schilder, die kann man nicht einmal aus einem Meter Entfernung lesen. Wir wollen, dass der Name Waldfrieden von der Straße aus zu sehen ist.“ forderte Puhle.

Deshalb stellt Joachim Kolberg einen Ergänzungsantrag. Danach soll der Name Waldfrieden am Hauseingang groß über der Tür angebracht werden. Grünenvertreterin Goymann polterte gegen Kolbergs Vorschlag munter drauf los. „Wir haben ihr Spiel mit solchen Ergänzungsanträgen schon ein paar Mal mitgemacht, Herr Kolberg. Es kann nicht sein, dass die CDU vor Wahlen permanent Kinderfreundlichkeit plakatiert, den Kindern aber abspricht, wie sie ihre Kita benennen möchten.“, so die wütende Gemeindevertreterin.

„Sie irren gewaltig, Frau Goymann. Wir waren immer für den Namen Hollerbusch, allerdings nur unter der Prämisse, dass der Name Waldfrieden deutlich sichtbar und nicht im A4 Format am Zaun angebracht wird.“, konterte Kolberg.

SPD Fraktionschef Bäumer verstand die Bedenken von CDU und BürgerBündnis, glättete die Wogen und baute beiden eine Brücke. Der Name Waldfrieden soll an der Fassade nicht nur „dokumentiert“, sondern „deutlich dokumentiert“ werden. „Wir wollen ein deutlich sichtbares Schild haben, dass unter Leitung von Bürgermeister Mücke in Zusammenarbeit mit den Ortschronisten und der Kitaleitung entworfen wird.“, so Bäumers Wunsch.

Damit geht ein monatelanger Namensstreit zu Ende, der viele Schulzendorfer bewegte und vor allem Bürgermeister Markus Mücke eine Lehre gewesen sein dürfte. Denn der Disput war im Kern auch eine Auseinandersetzung um die Frage, wer  im Ort das Sagen hat: die gewählten Volksvertreter oder die Verwaltung? In der Kita – Frage  haben sich am Ende Schulzendorfs Parlamentarier durchgesetzt.

4 Responses to Kita Namensstreit: Das Kind hat endlich einen Namen!

  1. ein Informierter
    8. April 2011 at 08:08

    Schön, dass der Streit vorbei ist und die Kinder den Namen haben, den sie sich ausgesucht haben. Gut auch, dass eine mehrheitliche Entscheidung in der Gemeindevertretung getroffen wurde. Allerdings hätte es nicht zu einem solchen Streit kommen müssen, wenn der Bürgermeister und seine Angestellten, die von unseren Steuern bezahlt werden, begriffen hätten, wer die Entscheidungen im Ort trifft, nämlich die von uns gewählten Vertreter. Entsetzt bin ich über Frau Goymann. Was hat diese Frau gestern bloß geritten den Vorsitzenden der CDU so unqualifiziert anzugreifen. Das war ein Schlag unter die Gürtellinie. Vielleicht sollte sie sich vorher sachkundig machen. Grade Herr Kolberg und seine CDU setzen sich seit vielen Jahren für unsere Kinder, aber auch für soziale Angelegenheiten im Ort ein. Frau Goymann sehen sie mal auf der Internetseite der CDU Schulzendorf nach. Da werden sie lesen können, wie auf Missstände im Ort aufmerksam gemacht wurde, u.z. nach der Wahl (Gefährdung der Kinder auf der Thälmannstr., kostenloses Essen für bedürftige Kinder, Einrichtung von Kinderspielplätzen, Öffnung der Butze für Jugendliche). Vielleicht nehmen sie sich daran mal ein Beispiel.

  2. Irene Robus
    8. April 2011 at 07:24

    Namensstreit KiTa – Das Thema hatte sich für die Chronisten nach Einreichung eines Vorschlags an Frau Goymann am 14.02. und dem Elternvertreter der KiTa sowie Herrn Puhle kurz danach, bereits erledigt. Eine andere Meinung gab es und gibt es bei uns nicht.
    Leider habe ich auf dieser Seite keine Möglichkeit die Zeichnungen zu übermitteln. Aber der Text lautet: Waldfrieden, Kita “Hollerbusch” Gemeinde Schulzendorf, Münchner Str. – Als Muster galt das Schild vor der Schule. Es gilt immer die Stimme die Mehrheit und damit können wir jedenfalls leben.

  3. RegelmäßigerHollerbuschLäufer
    8. April 2011 at 05:55

    Ja, endlich! Der Vorhang fällt und alles hat ein gutes Ende gefunden. Kinder, Eltern und Erzieher werden glücklich sein.Ich klatsche und sage danke und freue mich!

  4. Die Kinder vom Hollerbusch
    7. April 2011 at 23:21

    Vielen Dank an Schulzendorfs Parlamentarier,
    jetzt dürfen wir endlich nicht mehr nur hinter vorgehaltener Hand ,,HOLLERBUSCH“sagen.
    Danke auch an unsere Eltern und Erzieher,welche uns tatkräftig unterstützt haben.
    Kinder an die Basis,uns Kindern gehört die Zukunft!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Anzeige

Anzeige

Anzeige