Schulzendorf. Die Fraktionsvorsitzende vom Bürgerbündnis, Ramona Brühl, war gestern im Sozialausschuss genervt von Bürgermeister Mückes (SPD-nominiert) Killerphrase, er habe kein Personal und könne deshalb Beschlüsse des Gemeinderates nicht umsetzen. Brühl rechnete knallhart mit ihm ab.
Worum ging es?
Zum neuen Schuljahr im August 2023 werden 57 Kita Plätze fehlen. Für Mütter und Väter hat das gravierenden Konsequenzen. „Angesichts enorm gestiegener Kosten für die Lebenshaltung gefährden wir mit fehlenden Kita Plätzen das Berufsleben und damit die Existenz von Familien. Eltern brauchen Verlässlichkeit“, mahnte Brühl.
2020 beschloss die Gemeindevertretung die Errichtung einer Kita in der Herweghstraße. Ein freier Träger soll gefunden werden, der sie errichtet und betreibt. Klappt das nicht, übernimmt die Gemeinde die Trägerschaft, so der Wille des Gemeinderates. Da die AWO von einem Engagement Abstand nahm, ist nun das Rathaus gefragt.
Brühl wollte von Bürgermeister Mücke wissen, wie fortgeschritten seine Bemühungen bei der Erfüllung des Beschlusses um die Errichtung der so wichtigen Kita sind. Zählbares konnte Mücke nicht vorweisen – eine Bankrotterklärung. Grund: Mücke fehle das Personal.
Der Chefin vom Bürgerbündnis platzte nach dem Mücke Statement der Kragen: „Es kann nicht alles auf Personalmangel geschoben werden. Die oberste Priorität einer gut funktionierenden Verwaltung muss sein, dass Beschlüsse der Gemeindevertretung umgesetzt werden. Und mit dem Kita Bau passiert nichts. Ich bin nicht mehr gewillt, mich von der Verwaltung so abbügeln zu lassen.“
Wer mit Killerphrasen argumentiert, würgt Diskussionen bewusst ab, weil sie ihm lästig sind. Oft geht es demjenigen nur darum, recht zu bekommen, ohne sich in der Sache auseinandersetzen zu müssen.
Das Arbeitsklima auf der Gemeinde Schulzendorf soll ja nicht das beste
sein.Ich glaube es haben in den letzten 3 Jahren viele Kollegen das Amt verlassen.Grund ist nicht nur der Bürgermeister sondern auch die Personalchefin und gleichfalls Amtsleiterin für Soziales. Wenn man sich
das im Ort anschaut es klappt doch nichts auf diesem Gebiet .Ich kann Frau Brühl verstehen mir bleibt nur eine Frage wo sind die anderen Gemeindevertreter bitte tut etwas!!!!!!!!!!!!!
Naja Personalknappheit würde ich nicht sagen. Schulzendorf ist auch weit bekannt wegen dem tollen Arbeitsklima….Ironie off
Die Kritik von Frau Brühl ist völlig gerechtfertigt. Herr Mücke ist schlicht kein Hunter. Überall herrscht Personalknappheit. Aber nur Herr Mücke findet keine Lösungen und in der GV jammern die meisten mit. Die Gemeinde ist überhaupt nicht in der Lage, ein Projekt, wie die Kita in der Brückenstraße, zu entwickeln. Sie hat schlechte Planer an der Hand. Und im Bauamt sitzen keine Praktiker, die selbst mal in Tief-oder Hochbaufirmen, beispielsweise als Bauleiter gearbeitet und praktische Erfahrungen haben. Viele kennen Bauen nur aus dem hörsaal. Das Ergebnis dessen sieht man Schulanbau.
Danke an euch für die Info.
Dann ist das also – wie so vieles andere, was so als geschaffene “Sozialleistungen” gepriesen wird, eine einzige Farce und absolute Schweinerei den Familien gegenüber.
Es bedeutet doch, dass Familien mit KITA-Kindern eigentlich völlig hilflos dastehen. Außer sie haben Verwandte oder viel Geld, um eine Betreuung zu realisieren.
Wie kann man unter solchen Bedingungen sorgenfrei und mit voller Kraft seiner Arbeit nachgehen ? Ein furchtbarer Gedanke !
Wo sind denn die Politiker, die stets und ständig das Wort “sozial” im Munde führen ? SPD/Grüne und die Linken scheinen das ja nicht zu sein.
Bleibt doch eigentlich nur die Hilfe zur Selbsthilfe. Falls seitens der betroffenen Eltern evtl. hier schon eine Selbst-Organisation im Entstehen ist, biete ich gern meine Hilfe bei der Betreuung an.
Was ich auch nicht verstehe, dass die Firmen nicht entspr. reagieren. Sie jammern über den Personalnotstand. Bieten aber auch keine “Lock-Angebote”.
Warum gibt es keine Firmen-Kitas ? Da könnte der Staat dann seine kostbaren Sozialleistungen nutzbringender einbringen als an anderer Stelle.
B.Hartenstein, das Recht auf einen Kitaplatz besteht.Herr Mücke, bzw.die Gemeinde/ Landkreis muss den Ausfall,vorausgesetzt die Eltern klagen, teilweise ausgleichen oder die Eltern bekommen im LANDKREIS einen Platz zugewiesen, sofern einer vorhanden ist.
Das ersetzt erstens kein Gehalt und zweitens könnten auf die Eltern lange Fahrtwege zukommen, der LK LDS ist groß.
Nachtrag – Terminvormerkung: neue Grundschule an der Miersdorfer Str. eröffnet im Sommer 2026. Wir dürfen gespannt sein!
Hinzu kommt, dass ca. 500 – 700 T€ für Fremdbetreung in anderen Kommunen bzw. in Berlin von unseren Steuergeldern bezahlt werden müssen.
Es gibt schon einen gesetzlichen Anspruch auf einen Kita-Platz. Den kann man einklagen, aber das dauert. Und bis dahin ist ein Elternteil effektiv nicht in der Lage zu arbeiten, worauf aber das finanzielle Gerüst zahlreicher Familien im Ort fußt. Wenn man denn dann irgendwann Recht bekommt, kann man wohl den Verdienstausfall erstattet bekommen, aber was nützt das? – Damit kommt der betreuende Elternteil nicht in Lohn und Brot, stabile Finanzpläne der Familien können darauf nicht aufbauen und für die Altersvorsorge geschieht auch nichts.
Es bleibt abzuwarten, ob mit der Verlagerung der Verantwortung für die Kindertagesbetreuung auf den Landkreis eine Verbesserung eintritt. Es ist jedoch zu befürchten, dass die Kinder dann weiter weg von zuhause betreut werden, die damit entstehenden Fahrzeiten wären ein Graus.
Es ist im wirtschaftlichen Interesse, dass im Ort die Kindertagesbetreuung wesentlich verbessert wird. Zahlreiche Familien ziehen nach Schulzendorf und können sich das nur leisten, wenn beide Elternteile arbeiten können. Das geht aber nur, wenn klar ist, wie die Kinder betreut werden. Ist dies nicht klar, kann leicht der Fall eintreten, dass Familien ihre Eigenheime nicht halten können und wegziehen müssen. Damit ist niemandem gedient.
Kurzfristig muss die Gemeinde alle Möglichkeiten ausschöpfen, Personal zu gewinnen. Das kann z.B. durch übertarifliche Bezahlung geschehen. Oder mittelfristig durch das Finanzieren der Ausbildungvon Erzieher:innen, die dann im Anschluss verpflichtet wären, in der Gemeinde zu arbeiten.
Langfristig und außerhalb der Zuständigkeit der Gemeinde muss der Beruf von Erziehenden in Kindertagesbetreuungseinrichtung anders gewichtet und besser bezahlt werden. Es ist keine reine Betreuung, die dort geboten wird, es ist frühkindliche Bildung! Daher sollten Erzieher:innen auch Grundschullehrkräften gleichgestellt werden. Zumindest in der Bezahlung, wenn nicht sogar im Arbeitsverhältnis. Dann würden sich mittelfristig hoffentlich mehr Menschen für diesen gesellschaftlich sehr bedeutenden Beruf entscheiden. – Insgesamt ist es doch eine Schande, dass den Menschen, die anderen zu deren Lebensbeginn und -ende wesentlich helfen und unterstützen, so wenig Wertschätzung entgegengebracht wird, und das nicht nur monetär.
Gibt es nicht ein gesetzliches Recht auf Kita-Platz? Oder irre ich mich?
Wenn ja, müsste dann nicht Mr. Mücke den Ausfall finanziell ausgleichen?