Inklusion in Brandenburg: Anteil der Schüler an Förderschulen geht zurück

4. September 2015
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Der Inklusionsanteil an Regelschulen in Brandenburg ist im Schuljahr 2013/14 auf den höchsten Wert seit Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention 2009 gestiegen: Fast 44 Prozent aller Kinder mit Förderbedarf besuchen in Brandenburg eine Regelschule (2008/09: 36,4 Prozent).

Brandenburg schneidet beim Thema Inklusion gut ab und liegt über dem bundesdurchschnitt. (Foto:imago).

Brandenburg schneidet beim Thema Inklusion gut ab und liegt über dem bundesdurchschnitt. (Foto:imago).

Damit liegt Brandenburg deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 31,4 Prozent. Gleichzeitig ist der Schüleranteil an Förderschulen deutlich gesunken. Mit diesen Ergebnissen schreibt Brandenburg seine positive Entwicklung auf dem Weg zu einem inklusiven Schulsystem fort.

Das geht aus einer aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung hervor.

Obwohl die Werte besser sind als auf Bundesebene, gilt auch in Brandenburg: Je höher die Bildungsstufe, desto geringer sind die Chancen auf Inklusion.

Während der Inklusionsanteil in den Kitas bei 95,2 Prozent liegt (Bund 67 Prozent) und an Grundschulen 62,1 Prozent beträgt (Bund: 46,9 Prozent), lernen in der Sekundarstufe nur noch 48,0 Prozent der Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf an einer Regelschule (Bund: 29,9 Prozent). Von den gut 4.400 Förderschülern der Sekundarstufe gehen 5,6 Prozent (Bund: 5,6 Prozent) auf ein Gymnasium. Inklusion findet in Brandenburg im Sekundarbereich also hauptsächlich an den Ober- und Gesamtschulen statt.

Exklusionsquote sinkt

Mit den steigenden Inklusionsanteilen in Brandenburg sinkt zugleich der Schüleranteil an Förderschulen. Zwischen den Schuljahren 2008/09 und 2013/14 hat sich die Exklusionsquote, die angibt, wie viele Schüler mit Förderbedarf eine Förderschule besuchen, von 5,4 auf 4,7 Prozent verringert.

Vor Inkrafttreten der UN-Behindertenkonvention lag die Exklusionsquote in Brandenburg bei 5,3 Prozent. Brandenburg erreicht damit erstmals den bundesdeutschen Durchschnitt (4,7 Prozent), was den Anteil der Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Förderschulen betrifft.

Gleichzeitig wird bei immer weniger brandenburgischen Kindern ein sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt, wobei der Wert noch deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegt: So ist die Förderquote zwischen den Schuljahren 2008/09 und 2013/14 von 8,5 auf 8,3 Prozent leicht gesunken (Bund: 6,8 Prozent).

Bei den Abschlüssen der Schüler an Förderschulen zählt Brandenburg zu den Bundesländern, in denen an Förderschulen deutlich weniger Hauptschulabschlüsse erreicht werden, als dies im Bundesdurchschnitt der Fall ist: Gut 86 Prozent der Förderschüler verlassen eine brandenburgische Förderschule ohne Hauptschulabschluss (Bund: 71,3 Prozent).

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