Die Mission Wiederaufstieg läuft an – Der Präsident der Netzhoppers träumt von der Erstklassigkeit!

6. September 2013
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Der Vorstand der Deutschen Volleyball-Liga (DVL) hat dem Erstligisten Netzhoppers KW-Bestensee keine Lizenz für die Saison 2013/14 erteilt. Unter strengen Auflagen erhielt der Verein eine Lizenz für die 2. Bundesliga. Über die Situation im Verein sprach Der Schulzendorfer mit dem Präsidenten der Netzhoppers, Dr. Hans – Jochen Rodner.

Herr Rodner, als die Hiobsbotschaft eintraf, dass die Netzhoppers in der kommenden Saison keine Lizenz für die 1. Bundesliga erhalten, war das die schwerste Stunde in Ihrer Präsidentschaft?

Viele Jahre hat sich die Mannschaft sportlich nach oben entwickelt. Sie hat auf dem höchsten Level gespielt, brachte den Verein in die Schlagzeilen der gesamten Bundesrepublik. Wenn man es sportlich geschafft hat und dann aus wirtschaftlichen Gründen eine Absage erhält in der höchsten Klasse zu spielen, dann ist das natürlich ein heftiger Schlag in das Kontor.

Der Präsident der Netzhoppers, Dr. Hans - Jochen Rodner. (Foto: Wolff)

Der Präsident der Netzhoppers, Dr. Hans – Jochen Rodner. (Foto: Wolff)

Und wie haben Sie die Entscheidung persönlich empfunden?

Ich bin seit 20 Jahren für den Volleyball unterwegs. Da hängt verständlich viel Herzblut dran. Mich greift das natürlich persönlich und auch körperlich an. Aber mein Blick ist derzeit nur nach vorn gerichtet.

Auf Ihrer Webseite heißt es, dass viele Fehler gemacht wurden, die zu dieser angespannten Situation führten. Welche konkret waren das?

Wenn sich Probleme auftun, dann dürfen die nicht auf die lange Bank geschoben werden. Die gehören auf den Tisch und müssen angegangen werden. Das wurde in der Vergangenheit nicht ausreichend getan. Die Folge ist, dass wir Altschulden in sechsstelliger Höhe mit uns herumschleppen.

Welche Größenordnung hat das Budget der kommenden Saison und was sind die dringlichsten Aufgaben derzeit?

Wir sind jetzt dabei die Existenz, also den Leistungssport Volleyball auf hohem Niveau für die Region abzusichern. Wir haben einen gedeckten Haushalt. Er fällt etwas geringer als in der 1. Bundesliga aus. Ich sagte es bereits, die Schulden in sechsstelliger Höhe machen uns zu schaffen. Wir sind allerdings auf einem guten Weg sie abzubauen. Wichtig ist, dass wir zahlungsfähig bleiben.

In wenigen Wochen wird die Landkostarena wieder zum Hexenkessel, denn dann beginnt die Mission Wiederaufstieg. (Foto: Wolff)

In wenigen Wochen wird die Landkostarena wieder zum Hexenkessel, denn dann beginnt die Mission Wiederaufstieg. (Foto: Wolff)

Wie soll mittelfristig Stabilität erreicht werden? 

Seit März letzten Jahres haben fast der gesamte Vorstand des Vereines und die Geschäftsleitung der BallSportLiga GmbH gewechselt. Wir sind jetzt dabei professionelle Strukturen aufzubauen, wir wollen einfach ein zuverlässiger Arbeitgeber sein. Ein besonderes Augenmerk müssen wir auf das Sponsoring legen. Angesichts der wirtschaftlichen Lage in unserer Region bin ich mir sicher, dass es Unternehmen gibt, die uns unterstützen könnten.

Halten die Sponsoren zur Stange?

Viele Sponsoren unterstützen uns auch in der 2. Bundesliga, darüber freuen wir uns natürlich sehr. Wir müssen aber auch damit rechnen, dass unsere Unterstützer ihre Mittel reduzieren, weil wir ja „nur“ 2. Bundesliga spielen. Und deshalb sind wir auf der Suche nach neuen Sponsoren. Das müssen nicht immer die großen Unternehmen sein. Auch kleine Handwerksbetriebe, die 1.000 Euro oder vielleicht auch 2.000 Euro für den Sport übrig haben, sind herzlich willkommen. Als Gegenleistung schnüren wir für die Sponsoren natürlich interessante Pakete.

Fühlen Sie sich vom Landkreis und den Kommunen genügend unterstützt?

Landrat Loge, die Stadt Königs Wusterhausen und die Gemeinde Bestensee unterstützen uns und dafür sage ich Danke. Insgesamt meine ich aber, dass noch nicht allen klar ist, dass die Netzhoppers inzwischen zu einem Markenzeichen geworden sind. Wir machen es nicht nur für uns, wir haben einen sozialen Hintergrund. Wir sind neben der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen auch in sozialen Netzwerken, wie „Netzwerk für gesunde Kinder“ und „Bündnis für Familie“, vertreten. Für die Kinder soll jemand da sein, an dem sie sich messen können. Und da ist es mir schon oft so ergangen, dass unsere Arbeit außerhalb unserer Region mehr anerkannt wird.

Gibt es Veränderungen in der Mannschaft und im Trainerstab?

Trotz aller Probleme bleibt der Trainer Mirko Culic bei uns. Darüber sind wir natürlich sehr glücklich, schließlich ist er einer der besten Trainer in der Bundesliga. Der eine oder andere Spieler geht, aber einige wichtige Erfolgsgaranten bleiben. Zudem führen wir auch Gespräche mit unserer Kaderschmiede, dem VC Olympia Berlin. Wir haben drei Spieler aus unseren Nachwuchs in den Kader integriert, dies macht uns alle stolz.

Müssen in sportlicher Hinsicht in der 2. Bundesliga kleinere Brötchen gebacken werden? Wie lautet das Saisonziel?

Der Trainer hat ein klares Ziel ausgegeben, das heißt sofortiger Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga. Mirko Culic ist jedenfalls sehr zuversichtlich, dass er ein schlagkräftiges Team auf das Parkett bekommt, welches das Saisonziel erreichen kann. Das Training wird auch hohem Niveau weitergeführt, da macht der Coach keinerlei Abstriche.

Welche Erwartungen knüpfen Sie an die kommende Spielsaison?

Spannende Spiele, ein volles Haus, gute Stimmung auf den Rängen und der Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga – das wäre mein Traum.

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