Hort: Ferienpauschale soll gecancelt werden

21. April 2020
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Mitten in der Corona – Krise entscheiden die Mitglieder des Hauptausschusses am Donnerstag über die Abschaffung der Pauschale von 12 Euro pro Woche, die das Rathaus für die erweiterte Betreuung von Kindern im Hort in den Ferien erhebt.

Hortanbau (Foto: mwBild)

Hortanbau (Foto: mwBild)

In der Begründung der Initiative von Bürgerbündnis, CDU und SPD heißt es, dass für die Erhebung der Pauschale keine Notwendigkeit besteht. Grund: Für die Ferienbetreuung wird kein zusätzliches Personal eingestellt. Außerdem sei die Finanzierung des bestehenden Hortpersonals über den Haushalt gesichert. Berufstätige Eltern sollen nicht zusätzlich belastet werden, sagen die Initiatoren.

Der Schulzendorfer fragte einen Sozialexperten zur Frage der Finanzierung. „So einfach ist das nicht.“, erklärt er. Der Branchenkenner weiter: „Das Jugendamt lässt sich regelmäßig melden, wie viele Kinder betreut werden und fragt dabei auch, ob ein Rechtsanspruch vorliegt. Nur für diese Kinder finanziert das Jugendamt das pädagogische Personal, im Hort zu 86 Prozent. Für Kinder ohne Rechtanspruch müsste also der Träger selbst für die Kosten aufkommen. Es täuscht, wenn man davon ausgeht, dass ja niemand deswegen eingestellt wird.“

Viele Erzieher arbeiten Teilzeit und können befristet auch in höherer Teilzeit beschäftigt und bezahlt werden, so der Insider: „Geht man davon aus, dass für vier Stunden die Personalkosten vom Jugendamt mitfinanziert werden und weitere zwei Stunden allein vom Träger finanziert werden müssten, dann liegt man mit einer Pauschale von 12,50 €/Woche in der richtigen Größenordnung.“

Zu den finanziellen Auswirkungen der Initiative machen die drei Fraktionen im Beschlussantrag keine Angaben.

Im Sozialausschuss haben sich alle stimmberechtigten Mitglieder für die Abschaffung der Pauschale ausgesprochen.

4 Responses to Hort: Ferienpauschale soll gecancelt werden

  1. Eichberghörnchen
    27. April 2020 at 14:52

    Viel freundlicher wäre es ja, wenn man den Eltern die aufgrund der Situation „verkürzt“ arbeiten und weniger Einkommen haben und sich dennoch erdreisten das Kind für 15Std die Woche in die Notbetreuung zu geben, zu unterstützen.

    Die Beiträge für die Kita in der Notbetreuung laufen nämlich regulär weiter!

    Da reißt man sich ein Bein raus um irgendwie die Arbeit und die Familie so zu organisieren, dass man schon die Kita-Betreuung auf ein Minimum reduziert um das System nicht unnötig zu belasten und die Gemeinde beharrt starr auf ihren Sätzen.

  2. Bine
    21. April 2020 at 19:08

    Hört auf zu Meckern. Ja, der große Wurf ist das nicht. Aber der gute Wille ist erkennbar.

  3. Handwerker
    21. April 2020 at 16:53

    Ich bin entsetzt. Statt über 12 Euro Pillepalle zu palavern, sollte gerade die CDU über Hilfsmaßnahmen ortsansässiger kleiner Gewerbetreibender nachdenken und dasselbe Engagement zeigen, wie sie es bei der der Diätenerhöhung zum Höchstsatz zeigte.

  4. Nelly
    21. April 2020 at 16:05

    Mal ehrlich, die 12 € zahlen Alleinerziehende und Niedrigverdiener sowieso nicht. Warum will man denn die 3.000 € Verdiener um 12 Euro pro Woche entlasten??? Es ist doch gar kein Wahlkampf :-)

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