Der Jubel über den klaren Sieg von Sven Herzberger in der Stichwahl zum Landrat in Dahme-Spreewald reißt nicht ab. Lokalpolitiker, Unternehmen, Vereine und Medien überschlagen sich mit Superlativen. Unbestreitbar ist, dass es für den Wahlausgang, neben Herzbergers eigenen Anhängerschaft, einer breiten Unterstützung durch CDU, FDP, Grüne, Linke und SPD bedurfte.
Trotz der bekannten Tatsache, dass dem Brandenburger Verfassungsschutz Anhaltspunkte für verfassungsfeindliche Bestrebungen der AfD vorliegen und sie deshalb beobachtet wird, haben in der Stichwahl 35 Prozent der Wähler ihr Kreuz hinter dem AfD-Politiker Steffen Kotrè gesetzt.
Knapp 50 Prozent der Stimmen holte er in Lieberose. In Märkische Heide, im Unterspreewald, im Schenkenländchen, in Heideblick und Lübben fuhr Kotrè über 40 Prozent Stimmenanteile ein. Werte, von denen die SPD-Landratskandidatin Susanne Rieckhof im ersten Wahlgang nur träumen konnte.
Ein großer Teil der Dahme-Spreewälder fühlt sich offensichtlich in Sachen soziale Gerechtigkeit, Migrations- und Außenpolitik allein gelassen und nicht mehr von den politisch Alteingesessen vertreten. Ein lauter Weckruf an sie und ein tiefschwarzer Schatten der Landratswahl.
Dieses, sich aufkeimende freie Feld will Sahra Wagenknechts Bündnis mit einem in Deutschland einzigartigem Konzept besetzen: Wirtschaftspolitisch links, gesellschaftspolitisch rechts. Das ihre Positionen bei Wählern ankommen könnten, ist denkbar. Beispiele in anderen Ländern belegen das.
Also in dem Artikel sehe ich jetzt keine klare Schattenseite, die der Wahlsieg von Sven Herzberger bringen soll.
Eine Schattenseite hat es allerdings, Zeuthen braucht einen neuen Bürgermeister und das kann eine “Schattenfigur” werden im schlimmsten Fall.
Die zweite Schattenseite, die ich sehe ist, daß die Genossen im Hintergrund eventuell sagen, die 8 Jahre bis wieder einer von uns dran kommt schaffen wir irgendwie, AFD ist verhindert Gott sei Dank, nun können wir uns auf die faule Haut legen, jemand der keiner von uns ist braucht auch keine Unterstützung…
Noch schlimmer, wenn der Parteienfilz aktiv blockiert.
Aber hoffen wir mal, daß die Altparteien wachgerüttlet werden und merken wo der Fehler liegt.
Bisher war ja deren Einstellung: “Wir machen eine so exellente Politik… Der dumme Wähler begreift das nur nicht…”
Vielleicht wird klar, daß “unbegreifliches” oft auch unwählbar ist.
Was ist eine DuDu-Liste?
Eine öffentliche DUDU – Liste- wäre schön. Nur wäre so eine Liste auch für den Schulzendorfer.de angebracht.
Liebe „Zicke“,
Welch spannende Ansprache ;-)!
Ich schlage Ihnen vor, dass Sie Ihre Wünsche direkt mit Sven Herzberger austauschen und ihm die Möglichkeit geben, zu Machen!
Nehmen Sie ihn beim Wort, überprüfen Sie Wort und Tat und äußern sich dann hier zum Ergebnis.
Der Schulzendorfer kann dieses Format ja aufmachen und begleiten unter dem Titel „ auf Wort und Tat“?!
Was meinen Sie.
Da muss man schon zustimmen. Wenn es auf mündliche oder schriftliche Anfragen keine Antwort gibt, darf das nicht hingenommen werden. Wenn falsch verstandene Macht auf Machtlosigkeit trifft, ist das eine toxische Mischung.
@ DerBürgerMeister Genau wozu Sie aufrufen und was Sie hoffen, hat Herr Herzberger nicht getan und er wird es auch nicht. Schreiben Sie ruhig- Antworten gibt es keine. Und da die Bürgermeister für das gemeine Volk nicht da sind, ist die Entwicklung doch auch klar. In Schulzendorf z.B. ist nie etwas passiert, es gab immer nur eine Verbösung- Und daran wird sich nichts ändern, nichts.
Auch der Verwaltungsbeamte hat sich dazu schon ausreichend geäußert.
Und ja – und das stimmt- die Inhalte der AFD stehen nicht im Diskus – sie haben sich nicht mal die Mühe gegeben, welche auszupacken ( werden sie im LDS auch keine haben ) Die Werbung für die ADF haben die Altparteinen selbst übernommen. Und solange diese Altparteien sich selber weihräubern, wird – wenn keine Alternative aufgeht – die AFD weitere Wähler haben.
Herzberger hat mit seinem Wahlsieg Tamatam schon verloren, ehe er angefangen hat.
Zunächst herzlichen Glückwunsch an den neuen Landrat in LDS. Ich bin mit sicher, dass er mit seiner verbindenden und lösungssuchenden Art und Weise eine neue politische Kultur einläutet und diese in den kommenden 8 Jahren etablieren wird. Die breite Unterstützung, die er erfahren hat ist dafür eine gute erste Basis!
Wir LDSer sollten seinem Agieren eine echte Chance geben und in die direkte Kommunikation mit ihm einsteigen. Seine Kontaktdaten sind ja öffentlich zu finden.
Für die Weiterentwicklung unserer Demokratie halte ich es für ausgesprochen wichtig, nicht nur festzustellen, dass es mehr als 75.000 Nichtwählern gab die den neuen Landrat nicht gewählt haben, sondern mit den Nichtwählern in den Diskurs zu gehen und diese davon zu überzeugen eine Wahlentscheidung zu treffen.
Das Bündnis um Sven Herzberger hat konsequent und sehr vielfältig dazu aufgerufen. Der andere Kandidat lies diesen Aufruf leider vermissen.
Sorgen wir doch bitte alle geneinsam dafür, die politische Kultur und das Miteinander so zu gestalten, dass sich wieder deutlich mehr Menschen interessieren, diskutieren und mitmachen sowie gestalten.
Und das nicht nur mit einer angestauten Portion Frust, sondern mit dem Zutrauen und Vertrauen etwas gutes für uns alle erreichen zu wollen.
Ich wünsche mir von Sven Herzberger, dass er mit uns gemeinsam dafür den erforderlichen Werte – Rahmen schafft. Einen Rahmen der Spaß und Freude am gemeinsamen Machen !! fördert!
Die Meinung von Frau Rühle trifft nicht den Kern. Politisches Versagen abwälzen, den dummen Wähler zu beschimpfen und durch Ausgrenzung alles schönzureden, ist einfach fatal. Wenn man über die Dörfer fährt, sieht man : Hier droht der Verfall, der Ausverkauf und die Leere. Ansprechpartner der Politik – nicht vorhanden. Zwar werden die Häuser wieder schön , aber der reiche Berlin sucht seinen zeitweiligen Ruhesitz.
Die MAZ hat ähnliche Fragen aufgeworfen und kam zu dem Ergebnis: Die Leute sind undankbar, im Unterspreewald haben sie das Spaßbad und die Konserve Golßen , da gibt es doch so viel Beschäftigung ! Die Bahn bringt aber die billigen Arbeitskräfte heran und wie sagte einer aus Lübben im RBB – Hier wird doch nur was für die Touristen und die Konzerne getan – für uns bleibt doch nichts übrig.
Die Leuchtturm – Politik des Landes ist jedenfalls vollumfänglich gescheitert, die Politik verwaltet sich selbst – verachtet Bürger und Gewerbe, Kritik wird als zu bekämpfende Majestätsbeleidung behandelt.
Die überwertete AFD plakatiert nun : Die In Berlin machen so viel Mist, unser Vieh schafft das nicht. Es ist auch egal, die politische Geschichte wiederholt sich von den Parteisoldaten und die Wähler waren natürlich auch nicht besser : Erst hat man sich bei der PDS abgearbeitet, dann wählte man SPD, dann aus Protest die Mutti – Partei , dann DVU , jetzt AFD – in Hamburg war noch die Schillpartei.
Nur der Bürger steht bei den Wahlen immer im Mittelpunkt und somit im Weg . Also bleibt im Protest oder wenn er sich aufgegeben hat, die Partei der Nichtwähler zu nehmen. Auf weiter so hört er auch, aber eben so auf seine Art. Und auch Herzberger will daran nichts – denn die Mehrheiten gibt es noch in der Stadt und in den Schlafburgen ohne Gesicht – die wegen den Pleitewellen auch ihr Leben verlieren werden. Immer weiter so !
Die Glückwünsche und der Jubel über die gewonnene Wahl sind total berechtigt, denn Sven Herzberger will uns aus einer schwierigen Lage befreien, will die auseinander driftenden Meinungen, die spalten, in der Mitte zusammenführen.
Das finde ich gut. Und das unterstütze ich.
Aber worin besteht die schwierige Lage genau?
Na ja, grob geschätzt sind es über zweihundert Probleme: fehlende Schulen, fehlende Lehrer, fehlende Kitas, fehlende Erzieher, fehlende Wohnungen, hohe Mieten, Teuerungen überall und Kostendruck usw., usw.
Wie will er das schaffen?
“Der Sven wird das schon schaffen”, sagt Herr Loge.
Aber warum hat man uns schwach gemacht?
Und wer hat uns schwach gemacht?
Frau Rieckhof ( SPD ) wußte es: Herzberger, Ennullat und Konsorten waren die Verbrecher. Die sollten verhindert werden.
Aber ach, Schwamm drüber. Das war Wahlkampf. Jetzt ist man doch per du. Jetzt leuchtet die Mitte wieder hell, freundlich “und anständig” (Loge ).
Man kennt sich doch, und man schätzt sich doch.
Und man ist so dankbar. Warum? Weil die SPD nicht neben einem Blaumann im Kreistag sitzen muss.
Puh, das ist noch mal gut gegangen.
Und da sage noch einer, Politik sei brutal und hinterlistig. Politik ist das Einfache, das jeder kann. Ohne es gelernt oder studiert zu haben.