Grundschule: Lehrer und Kinder müssen mit schrecklichen Zuständen leben

12. März 2017
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Schulzendorf. Eine Kita wird gebaut, der Hort erweitert. Die Gemeinde pumpt jede Menge Geld in ihre ambitionierten Großprojekte. Die für den alltäglichen Betrieb der Grundschule wichtigen Dinge geraten dabei offensichtlich ins Hintertreffen.

„Wir hängen in allen möglichen Sachen und kommen nicht weiter. Es ist deprimierend.“, so beschreibt Schulleiter Frank Freese die Probleme in der Grundschule.

Schuldirektor Frank Freese ist bekannt für seine klaren Worte. Doch bei den Verantwortlichen fruchteten sie bislang nur unzureichend. (Foto:mwBild)

Schuldirektor Frank Freese ist bekannt für seine klaren Worte. Doch bei den Verantwortlichen fruchteten sie bislang nur unzureichend. (Foto:mwBild)

2007 wurde sie ursprünglich für jährlich zwei erste Klassen modernisiert. Inzwischen werden drei erste Klassen eingeschult, im kommenden Schuljahr werden es wohl erstmals vier sein. Wegen der knappen Raumsituation sind in der Vergangenheit Fachräume aufgelöst und in Klassenzimmer verwandelt worden.

Kein Internet für alle Schüler

Auch das Computer Kabinett fiel den Platzproblemen zum Opfer.Weil in den Rahmenlehrplänen großer Wert auf Medienbildung gelegt wird, versprach der damalige Sozialamtschef Alexander Reech, technische Voraussetzungen für die Nutzung des Internets in jedem Klassenraum zu schaffen. Die Realität ist allerdings ernüchternd. „Seit zwei Jahren kommen maximal 12 Geräte in das Internet.“, konstatiert Direktor Freese. Die Durchführung von Analysen und Recherchen ist für alle Kinder einer Klasse nicht möglich. Der Friedhof in der Gemeinde ist da wesentlich besser dran. Er wurde 2016 vom Gemeinderat mit modernster 5.000 Euro Computertechnik ausgestattet.

Inklusion – Als Rückzugsmöglichkeit bleibt nur der Flur

Auch in diesem Jahr nimmt die Grundschule am Pilotprojekt „Inklusive Grundschule“ im Land Brandenburg teil. Immer mehr Kinder mit Förderbedarf werden nach den Worten von Marit Stoye in Schulzendorf beschult. Weil sie oft nicht 45 Minuten Unterricht am Stück schaffen, sind Rückzugsmöglichkeiten enorm wichtig. Dort sollen sie negative Erlebnisse verarbeiten. „Das ist aktuell nur auf dem Flur möglich.“, gesteht Stoye.

„Unappetitliche“ Toiletten

Seit Monaten schlagen Pädagogen, Eltern und Kinder über die Qualität der Reinigung in der Schule Alarm. Für sie ist das Rathaus zuständig, doch offenbar wollen Bürgermeister Mücke und Ex – Kämmerin Meskat das Leuten der Glocken nicht hören. „Die Reinigung ist unmöglich, es werden Protokolle geschrieben und Appelle an Verantwortliche gerichtet. Es geschieht nichts.“, so Freese. Die Pädagogen besitzen keine eigene WC – Anlage. Sportlehrerin Stoye zu den WC – Anlagen der Kinder: „Sie sind unappetitlich.“

Lehrerzimmer – Eine „Katastrophe“

28 Pädagogen teilen sich ein wenig Quadratmeter großes Zimmer, in deren Mitte ständig ein Drucker rattert. Konzentriertes Arbeiten gelingt nur Lehrern, die Nerven aus Drahtseilen haben. „Das Lehrerzimmer ist eine Katastrophe. Es ist zusammengewürfelt aus altem Mobiliar, was irgendwo übrig geblieben ist. Rückzugsmöglichkeiten gibt es nicht.“, resümiert Marit Stoye.

All diese Dinge sind dem Rathaus und dem Gemeinderat nicht neu. „Ich fühle mich allein gelassen, mit all den Problemen, die wir Pädagogen und Eltern immer und immer wieder kommunizierten.“, konstatiert Schuldirektor Frank Freese.

19 Responses to Grundschule: Lehrer und Kinder müssen mit schrecklichen Zuständen leben

  1. Mario
    24. März 2017 at 09:12

    @Steffen S.
    Schließe mich den Vorrednern an, die Firma wusste was auf sie zu kommt. Also hat sie auch den Auftrag, dieses gut umzusetzen. Das die eingesetzten Kräfte schlecht bezahlt werden, steht außer Frage.. nur deswegen sollte nicht die Qualität der Schule leihen.

  2. Frau Müller
    21. März 2017 at 14:13

    Steffen, ich habe bei einer abendlichen Begehung gesehen wie die Firma arbeitet.
    Ich maße mir aber kein Urteil an. Das können andere tun. Jeder Mensch hat da auch eine andere Wahrnehmung.

    Wenn nun aber eine Mehrzahl von Leuten, egal ob Lehrer, Schüler oder Eltern etwas an der Qualität der Reinigung (nicht am Zustand der Einrichtung) zu bemängeln haben, dann muß man drüber reden.

    Und nochmal, wenn die Zeit nicht reicht, auch darüber muß man sprechen und nicht versuchen alles hinzubekommen und dabei leidet die Qualität. Wenn ich dort bei der Firma wäre, so würde ich was ich schaffen kann in ordentlicher Qualität machen und den Rest eben nicht. Und dann würde ich das dem Auftraggeber so sagen, dass es in der Zeit nicht machbar ist. Sollte der Auftraggeber dann kein Entgegenkommen zeigen, so muß man den Vertrag lösen.

    Ich behaupte ja auch nicht, das die Firma Fehler macht, aber sie hat den Vertrag geschlossen und der beinhaltet die Reinigung der Schule. Sie wußte auch sicher was auf sie zu kommt. Und sich jetzt hinstellen und sagen dass das Personal und die Zeit nicht reicht…..

    Unbestritten dabei bleibt, dass heute vieles auf dem Rücken des Personlas ausgetragen wird….egal wo. Und ja, ich weiß auch, dass heute viele den Mund halten um ihren Arbeitspaltz und damit ihr Einkommen zu schützen.

  3. Olli
    21. März 2017 at 14:09

    @Steffen S.: Bitte mit der Jammerei AUFHÖREN! Die Firma hat sich freiwillig um die Arbeit beworben. Sie erhielt einen Auftrag. Wenn sie den nicht zur Zufriedenheit der Gemeinde und der Nutzer erfüllt, muss es Konsequenzen geben, Punkt. Wenn die Beschäftigten unzufrieden sind, weil ihnen zu wenig Zeit bleibt, dann müssen sie mit ihrem Chef reden und dagegen etwas tun, Punkt. Wenn die Leute sich unterbezahlt fühlen, dann müssen sie mit ihrem Chef verhandeln bzw. die Firma wechseln. Wenn sie das nicht tun, sollen sie aufhören zu jammern, Punkt. ENDE DER DUCHSAGE!

  4. Steffen. S.
    21. März 2017 at 12:28

    Aber was der Reinigungsfirma zugemutet wird ist normal oder was man sollte immer erst bei sich den Fehler suchen bevor man über andere urteilt, den ich habe die reinigungsfirma mal beobachtet und die machen einen Job den hier manche nie machen würden vielleicht ist ja nicht das Personal das Problem sondern die Firma die dahinter steckt und die Missstände zwischen den Auftraggeber und der ausführenden Firma habe mich erst gestern mit einer Person der Reinigungsfirma unterhalten und kann nur soviel sagen es ist nicht immer Gold was glänzt und man sollte hier auch mal Tatsachen auf den Tisch legen den meiner Meinung nach sind renovierungsarbeiten keine Leistung der Reinigungsfirma und für verdreckt Wände und kaputte Waschbecken etc ist auch nicht die Reinigungsfirma zuständig und zum Fenster putzen ist ja kein Geld vorgesehen im Haushalt etc. Man sollte sich immer beide Seiten anhören. Frau Müller vielleicht sollten Sie mal zum reinigungspwrsonal gehen und schauen was die machen.

  5. Steffen. S.
    21. März 2017 at 12:10

    Frau Müller ich möchte niemand verurteilen aber wie soll ne reinigungsfirma vernünftig sauber machen wenn die zeit einfach nicht ausreicht desweiteren sind die Zustände in der Schule nicht nur der Reinigungsfirma zu verdanken denn für Instandhaltung usw ist nicht die Reinigungsfirma zuständig desweiteren finde ich es unter allem Niveau wie sich hier einige Leute auslassen wenn diese nicht wissen was die person dazu sagen die sie angreifen oder hat jemand mal die netten Leute der reinigungsfirma zu den Vorwürfen befragt etc. Nein sicher nicht aber alle würden es besser machen Na da los bewerbt euch bei der Reinigungsfirma und macht es besser und dann mal sehen ob ihr immer noch so ein großes Mundwerk habt!!!!

  6. Frau Müller
    21. März 2017 at 08:15

    Genau Steffen, sowas mußte ja kommen……
    Wer zwingt den die Firma das zu tun? Warum sagt die Firma dem Auftraggeber nicht, dass sie in der vorgegebenen Zeit die Arbeit nicht erforderlichen Qualität erledigen kann?
    Wie ist den die Firma an die Arbeit gekommen? Per Ausschreibung? Wenn ja, dann hat die Firma schlecht kalkuliert, wenn du sie hier jetzt als unterbezahlt und mit zu wenig Zeit hinstellst.

    Das sind alles keine Argumente, primär gehts auch nicht um das Personal, sondern um die Qualität der Arbeit. Und es kann den Lehrern, Kinder und Eltern doch auch Wurst sein, wie man das ändern kann, ob nun durch mehr Personal (das vielleicht auch durch höhere Bezahlung mehr motiviert ist) oder durch mehr Zeit. Fakt ist, es muß sich da was ändern!

  7. Steffen. S.
    20. März 2017 at 22:29

    Mario und Melly, vielleicht solltet ihr mal selbst die Schule saubermachen und dann könnt ihr euch hier das Maul zerreißen den ich bin der Meinung das Reinigungspersonal ist unterbezahlt und hat zu wenig Zeit um richtig sauber zumachen den was sind ca 3 stunden für 3 Mitarbeiter und 3 Etagen.

  8. Patriot
    15. März 2017 at 16:50

    Alternativ , in den Sommerferien eine Flüchtlingsaufnahmestation aus der Schule machen , danach wird dann vom Staat grundsaniert , denn das Geld DAFÜR ist ja vorhanden! Sorry, aber so sieht doch die Realität im Moment aus!!!!!!!!!!!!

  9. Ulf
    Ulf
    14. März 2017 at 18:51

    Man sollte doch mal bei der nächsten Gelegenheit die Bürgermeisterkandidatin Tauche befragen, wie sie die Sache sieht.

  10. AfD Fan
    AfD Fan
    14. März 2017 at 10:40

    In diesem Land soll nach 10 Jahren Nutzung kein Geld für einen Farbanstrich der Klassenräume vorhanden sein? Daran glaube ich nicht. Schulzendorf hat einen schwachen BM, die Gemeindevertretung hat aber die Macht die Instanbdsetzung durchzusetzen, sie soll es gefälligst auch tun. Es wird Zeit, dass in den Kaffeestuben im Rathaus ein anderer Wind weht.

  11. Frau Müller
    14. März 2017 at 06:18

    Markus, die Gemeinde hat über 8 Millionen auf dem Sparbuch!!! Und es wird jedes Jahr mehr…….warum man da nicht auch mal rangeht…weiß der Geier……
    Frag doch mal wie viele GV ein Kind in der Grundschule haben….
    Und du weißt selber was die meisten von Hr. Freese halten. Da muß es erstmal aus den Köpfen raus, dass es eben keine “Luxusprobleme” sind, sondern schlicht und ergreifend Notwendigkeiten.

    Das Malern wird euch keiner erlauben, da kommen wieder Dinge wie Versicherung und und und……

  12. Markus Witteck
    13. März 2017 at 18:10

    Als Vorsitzender der Elternkonferenz kann ich die Aussagen von Hr. Freese nur unterstützen.
    Es gab unzählige Elternkonferenzen, auch schon unter Teilnahme von dem damaligen Leiter des Bereiches Soziales, Hr. Reech. Die Probleme sind alle bekannt, jedoch geändert hat sich nichts.
    Es ist jedoch nachvollziehbar, dass das alles Geld kostet und die Gemeinde damit beschränkt ist. Ein Teil der Zustände würden sich erst durch einen Erweiterungsbau lösen lassen, ich hoffe das es damit langsam konkreter wird und nicht so lange dauert wie beim Horterweiterungsbau.
    Anschaffungen sind z.T. mit einem Sperrvermerk versehen oder aus dem Haushalt gestrichen worden.

    Die Schule feiert in diesem Jahr ihr 10jähriges Bestehen nach Umbau, die Schüler haben sich dazu eine Renovierung der Klassenräume und Treppenhäuser gewünscht, selbst dafür ist kein Geld da. Daher plane ich einen Aktionstag zur Schulrenovierung. Der Plan ist, die Verwaltung stellt die Farbe und die Eltern würden malern. Wir Eltern sind uns auch einig, dass das zwar ein falsches Signal ist, die Alternative wäre jedoch, es bleibt so wie es ist.

    Die Sauberkeit könnte aber mit dem nötigen Druck der Verwaltung und Abmahnungen bis hin zur Kündigung und Neuausschreibung verbessert werden.

  13. Tiefflieger
    Tiefflieger
    13. März 2017 at 14:34

    Dass Herr Mücke nicht der Robin Hood für die Durchsetzung von Bürgerinteressen ist, das dürfte nach Bekanntwerden dieser Zustände auch den letzten Bürgern nach mehr als 7 Jahren seiner Amtszeit klar geworden sein.Ich sehe hier aber auch die Abgeordneten in der Pflicht. Die meisten wissen, dass Herr Mücke seit Jahren versagt. Allen Parteien sind viele Probleme bekannt und das nicht erst seit einigen Monaten. Sie können sich nicht mit dem Argument verteidigen, man mache alles für die Kinder und investiere ja Millionen in ihre Zukunft. Es ist selbstverständlich, dass Steuergelder für Kinder angelegt werden. Mit einer schmutzigen Schule, unzureichendem Internet, kein WC für Lehrer (das ist in Dr. Burmeisters Zeit passiert, mir ist völlig unklar, wie es eine Abnahme durch das Bauamt geben konnte)sind für mich rote Linien überschritten.

  14. schulzendorfer Mutti
    13. März 2017 at 13:19

    Es ist doch schon schlimm das unsere Kinder schon merken wie dreckig es in dieser Schule ist und der Bürgermeister sagt das kann uns bei einer anderen Firma auch passieren das es nicht ordentlich wird und das macht auch noch Arbeit denn es muss eine Ausschreibung gemacht werden!!!!!!!!!!!!Also lassen wir es doch dreckig.
    Keine Computer die funktionieren kaum vollstellbar. Was ist los bei dieser Gemeinde.Herr Freese bitte weiterkämpfen.

  15. Mario
    13. März 2017 at 12:27

    @Melly
    Vielleicht können die Eltern oder der Eltern Beirat mal beim Amt vor sprechen und die Probleme darlegen?!?

  16. Klaus Wiese
    13. März 2017 at 12:09

    Auf diese Bilanz sollte Bürgermeister Mücke nicht stolz sein!

  17. Melly
    13. März 2017 at 07:34

    @Mario: Was willst Du tun? Mir fällt nichts ein. Die Gemeinde muss bezüglich der Reinigungsfirma endlich handeln. Weshalb werden nicht auf Basis von Geringfügigkeit Frauen aus dem Gemeindegebiet eingestellt, die sich etwas dazuverdienen möchten. Die würden das besser machen, als das nicht motivierte und fragwürdige Personal der Firma.

  18. Olli
    12. März 2017 at 22:01

    Ich habe keine schulpflichtigen Kinder mehr. Aber es ist unmöglich, was man hier liest. Nun frage ich mich, was die GV tun. Kennen die Probleme und ducken sich weg. Genauso das Amt, was machen die. Kein Internet, gehts noch???

  19. Mario
    12. März 2017 at 21:40

    Kann man als Eltern nichts gemeinsam was ausrichten? Besonders die Toiletten Situation sollte doch zu denken geben..

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