Finanzen: Haushaltsentwurf 2012 reißt Schulzendorf tief in die Miesen!

7. November 2011
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Hier werden die Haushaltspläne geschmiedet. (Foto: Wolff)

Nicht nur Griechenland, Irland und Italien haben ihre Haushalte nicht im Griff. Auch Schulzendorf hängt tief in dunkelroten Zahlen. Droht der Gemeinde bald auch eine finanzielle Notlage?

Vor einigen Tagen legte Bürgermeister Markus Mücke auf 363 Seiten den Haushaltsentwurf für das Jahr 2012 auf den Tisch. Die bittere Hauptbotschaft des künftigen Etats lautet: Im kommenden Jahr wird erneut mehr Geld ausgegeben als eingenommen! Knapp 1,6 Millionen Euro wird voraussichtlich das Loch im Haushalt 2012 betragen. Die riesen Lücke wird vom Sparbuch der Gemeinde ausgeglichen, das damit jedoch immer dünner wird.

„ln der Gemeinde Schulzendorf müssen bereits jetzt Maßnahmen ergriffen werden, um dem negativen Trend entgegen zu wirken. Hierzu zählt die Überprüfung von Einsparmöglichkeiten, die Betrachtung von Leistungen der Kommune (speziell die freiwilligen Leistungen) ebenso wie die Überprüfung von Satzungen und deren Einnahmen.“, heißt es im Haushaltsentwurf 2012. Doch dieser Satz fand sich wortgleich auch schon im Etat 2011 wieder, damals betrug das Defizit 1,46 Millionen Euro.

Die Gemeinde Schulzendorf verfügt zu Beginn des Jahres 2012 über liquide Mittel in Höhe von 3,34 Millionen Euro, am 31.12.2012 werden es voraussichtlich nur noch 1,13 Millionen Euro sein. Die Personalkosten sollen im künftigen Haushalt von 3,957 Millionen Euro auf 4,005 Millionen Euro steigen.

Insgesamt steht die Gemeinde mit 6.460.330,51 € in der Kreide, das ist eine pro Kopf Verschuldung von 820,05 €. Größter Kreditposten ist das neue Rathaus mit knapp 4 Millionen Euro. 2035 wird es abgezahlt sein. Die Zuschüsse des Landes zum Gemeindehaushalt werden 2012 nahezu gleich sein, sie betragen rund 2,79 Millionen Euro.

In den kommenden Wochen werden die Gemeindevertreter über das dicke Papier debattieren. Da bleibt nur zu wünschen, dass im Ergebniss der Diskussion tatsächlich Maßnahmen ergriffen werden, um dem “negativen Trend” in der Gartenstadt am Rande Berlins entgegenzuwirken.

 

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16 Responses to Finanzen: Haushaltsentwurf 2012 reißt Schulzendorf tief in die Miesen!

  1. drbach
    10. November 2011 at 07:59

    Aus welchem Fond hätte Schulzendorf eigentlich die selbst dem Sehgestörtestem nicht zu versteckende Dorfentwicklung bezahlen können?
    Natürlich würden die meisten noch an Sandwegen wohnen, Freileitungen den Strom bringen und die ewig volle Sickergrube der Fa. Frank melden. Ganz zu schweigen von Schule, Kindergarten, Mehrzweckhalle, Rathaus, Butze usw usf.
    Quelle konnten nur wir selbst (griff in unseren Geldbeutel) oder Kredite sein. Glaubt jemand, daß Steueraufkommen und Zuweisungen von außen gereicht hätten?
    Natürlich kann es für Schulden nur kurz-(oder bestenfalls mittel-)fristige Begründungen geben. Wir erwarten also von unserer Gemeinde ein Konzept zum Schuldenabbau in den nächsten Jahren.

    Übrigens: Die Pro-Kopf-Verschuldung Brandenburgs liegt bei rd. 7800€. Obwohl die Zahlen wahrscheinlich nicht 1:1 vergleichbar sind, nimmt sich der Schuldenstand Schulzendorfs nicht ganz so ungeheuerlich aus, wie hier des öfteren beklagt.

  2. Hübner
    9. November 2011 at 20:04

    Ein Solotänzer ist er nicht, für mich ist er ein TR..MTÄNZER.

  3. Auster
    9. November 2011 at 19:41

    In der Märkischen Volksstimme hat Herr Mücke heute den Gemeindevertretern den Ball zugespielt. Sie müssen entscheiden. Er ist kein “Solotänzer”.

  4. Weiter_so
    Weiter_so
    9. November 2011 at 18:03

    Ein Weiter so! kann doch nicht die Lösung sein. Immer wieder Geld vom Sparbuch holen ist keine nachhaltige Lösung. Irgendwann ist es leer. Man darf gespannt sein, welche Vorschläge zur Haushaltssanierung Herr Mücke in der Diskussion vorlegt.

  5. Dieter Schaffer
    9. November 2011 at 11:56

    Oh,OH noch ein Jahr ohne Kindergartenschild !!??

  6. OlleNudel
    8. November 2011 at 22:42

    Lieber Herr Knuffke,

    Ihr Kommentar ist trotz oder vielleicht auch auf Grund des ironischen Witzes so wahr…Wie sagt man im neuen Facebook-Deutsch: “Gefällt mir”.

  7. Ein Interessierter
    8. November 2011 at 21:40

    @drbach
    Es tut mir leid, Sie korrigieren zu müssen.
    Aber Bargteheide ist die einzige schuldenfrei STADT in Schleswig-Holstein. Schuldenfreie Gemeinden in Schleswig-Holstein sind Schönkirchen (6500 Einwohner) und Oststeinbek (8500 Einwohner). Und nein, ich konnte nicht registrieren, dass Sie brandenburgische Gemeinden/Städte meinten. Und weil Sie die Aufzählung aus dem gelobten Land stört, nehme ich auch noch Dresden dazu. Das liegt in Sachsen. Aber auch hier wird es von Ihrer Seite wieder etwas zu mäkeln geben, da jeder eine Meinung haben sollte – vorausgesetzt sie entspricht der Ihren.
    Ich bin mir auch nicht 100% sicher, ob alle Schulzendorfer mit Flugrouten, Straßenbau in jetziger Form, Herrn M. und steigenden Steuerbelastungen hier leben wollen. Und wenn alle namhaften Bauvorhaben erheblich teurer werden als geplant, ist Verschwendungssucht vielleicht das falsche Wort. Da gibt es treffendere Begriffe.

  8. Tiefflieger
    Tiefflieger
    8. November 2011 at 21:23

    Wann tritt denn Herr Mücke mal mit einer positiven Botschaft in der Öffentlichkeit auf? Bisher gab es immer nur Hiobsbotschaften.

  9. kritischer Leser
    8. November 2011 at 21:01

    Sicher ist nicht alles rosig und schönreden will ja auch niemand etwas aber seien wir froh, dass wir in der heutigen finaziellen Situation noch über liquide Mittel verfügen!
    Ich bin mir sicher, die Herren und Damen in der Gemeindevertretung werden ganz genau hinsehen, wo der Rubel hinrollt.

    Und wenn alles nicht´s hilft: OCCUPY SCHULZENDORF !!!
    (letzter Satz ist als Ironie gemeint, bevor hier NOCH einer Klagt)

  10. drbach
    8. November 2011 at 18:21

    Sie haben sicher registriert, daß ich doch eher das Brandenburger Umfeld meinte. Ich hätte natürlich noch die neue Schule, Kindergarten Mehrzweckhalle erwähnen können.
    All das (Kindergarten möglicherweise ausgenommen) mußte in den gut situierten Gemeinden Ihrer schönen Aufzählung aus dem gelobten Land natürlich nicht in den letzten Jahren realisiert werden. Immerhin haben Sie ja auch mit Bargteheide die immerhin einzige schuldenfreie Gemeinde Schleswig-Holsteins als Beweis für die Verschwendungssucht in Schulzendorf gefunden. Vielleicht gibt es ja in Brandenburg auch die eine oder andere schuldenfreie Gemeinde. Da fällt mir sofort Schönefeld ein. Ich bin nicht 100% sicher, ob wir alle dort leben wollen.

  11. Ein Interessierter
    8. November 2011 at 09:30

    @drbach

    Eine sehr gute Anregung von Ihnen.
    Das Ergebnis einer Internetrecherche von ca. 30 Minuten:
    -Bargteheide, Rastede, Dötlingen, Steinmauern, Berg, Grömbach, Merzen, Bietigheim-Bissingen, Engen, Lastrup, Baierbach, Steißlingen, Pfalzfeld, Roetgen, Issum, Raesfeld (Aufzählung nicht abschließend).
    Die o.g. Gemeinden liegen in Baden-Würtemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz,Niedersachen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein.
    Gemäß der Selbstdarstellung dieser Gemeinden haben diese keine Sandstraßen, keine Baracke als Rathaus und man glaubt es kaum – eine Wasser/Abwasserversorgung.

  12. 8. November 2011 at 07:59

    820 € Schulden je Einwohner pro Jahr, das sind 2,25 /Tag je EW. So suggerieren uns Versicherung und Banken ihre Leistungen. Wie wäre es mit einer Spendenaktion? Hoffentlich versteckt sich nicht auch hier ein riesen Rechenfehler wie bei der HSE Bank und es sind eigentlich 2,25 plus!!!
    Geht Schulzendorf nun Pleite? Machen wir es doch so wie Griechenland. Scheren wir uns nicht um die schulden, stecken den Kopf mit großem Geschrei und zerstörerischer Wut in den Sand. Oder wir streben einen Regierungswechsel an. Dem Nachfolger fließen dann nur noch Milch und Honig aus dem Maul und verklebt uns erneut die Augen. Oder gilt das für uns kleine Steuerzahler im eigenen Land nicht? Dann werden wir wohl als “kleines Nest”, das nichts zu bieten hat im Schuldensumpf der Bundesrepublik verschwinden.

  13. Knuffke Frank
    7. November 2011 at 20:46

    Das sind doch noch geradezu paradiesische Zustände.Wir haben am Wochenende im Süden des Landkreises auf den Dörfern Flugblätter verteilt.Leute,da ist die Welt zu Ende,keiner unter 50,keine Kneipe,keine Läden,kein Arzt,keine Kita,nix mehr!Dörfer mit über 1000 jähriger Geschichte,die haben die Pest,den 30 jährigen Krieg,
    Napoleon,die Weltkriege,alles überstanden….nur nicht die “Demokraten”,daran gehen Sie jetzt zu Grunde.Und wisst ihr was mir noch aufgefallen ist…..die hatten allesamt..neue Straßen!

  14. Bine
    7. November 2011 at 18:46

    Warum muss eigentlich ein Haushaltsentwurf mehr Ausgaben als Einnahmen vorsehen? Anders herum wäre das doch besser.

  15. drbach
    7. November 2011 at 18:45

    Vielleicht macht sich mal Einer auf ins Internet und sucht Gemeinden, die keine Schulden haben und natürlich auch noch weitaus mehr liquide Mittel. Viel Spaß.
    Aber vielleicht gibt es wirklich welche nur mit Sandwegen ohne Licht, Baracke als Rathaus, kein Wasser/Abwasser etc.
    Ach was leben wir doch schlecht.

  16. Weiter_so
    Weiter_so
    7. November 2011 at 13:37

    Schulzendorf ist echt arm dran. Erst der BBI, dann die Altanschließerthematik, dann der Straßenausbau und jetzt das.
    Da hilft nur auswandern, doch wohin bloß?

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