Zeuthen. Das dürfte bei Bürgermeister Sven Herzberger und Gemeindevertretern, die für eine Bebauung der Angerwiese in Miesdorf kämpfen, für Schnappatmung gesorgt haben: In nur zwei Wochen haben sich etwa 1.000 Zeuthener, das sind rund 10 Prozent der Bewohner, mit ihrer Unterschrift gegen den Bau eines Dreigeschossers mit Wohnungen und EDEKA-Markt in der Miersdorfer Straße ausgesprochen.
Wie hätte das Ergebnis wohl ausgesehen, wenn die Unterschriftensammlung 8 Wochen angedauert hätte?
Angeschoben wurde die Kampagne von einem Aktionsbündnis, dem NABU Zeuthen und der Bürgerinitiative „Kein Gebäuderiese auf der Angerwiese!“. Der Schulzendorfer berichtete ausführlich über die Gründe seiner ablehnenden Haltung.
„Wir sind begeistert und stolz auf das kurzfristige Ergebnis. Wir hoffen darauf, dass die Anzahl der Unterschriften und zahlreichen persönlichen Stellungnahmen ein deutliches Signal gegen den Beschluss der Gemeindevertretung, für die Erhaltung und behutsame Entwicklung dieses sensiblen Ortes senden. Das Umdenken und die Anpassung des damals nur sehr knappen mehrheitlichen Beschlusses im Sinne der direkten Demokratie müssen von den Gemeindevertretern verfolgt werden.“, resümiert Juliane Bauer vom NABU Zeuthen.
Werden Herzberger und der 21-köpfige Gemeinderat das Urteil von tausend Zeuthenern ernst nehmen und einlenken? Mit 10 Prozent der Zeuthener im Rücken gab es von Bauer eine Knallhart-Ansage: „Sollte dies ausbleiben, werden wir die nächsten Schritte zum direkten Einwohnerantrag ansteuern.“ Rumms!
Sehr geehrter Herr Fibranz, Ihre Aussage ist falsch. Bei der sogenannten “Auslegung der Pläne” haben 2 von 3 Grünen mit Nein gestimmt, ich habe mich – nachdem der Investor etliche Zugeständnisse auf meine Forderungen gemacht hat (z.B. deutlich weniger Flächenverbrauch durch mehr Tiefgaragenparkplätze, Schallschutzwände, mehr Begrünung und Bäume) enthalten.
Zeuthener bitte Augen auf,die Grünen haben für die Bebauung gestimmt.
Interessant wie hier in Gutmenschmanier die Demokratie wie sie in der Schweiz umgesetzt wird, als unpraktikabel, radikalismusfördernd und utopisch abgetan wird. Das sollte man den Schweizern mal auftischen. Interessant ist auch, dass derweil alles was nicht repräsentative Demokratie heißt schon am Rand der Rechtsstaatlichkeit steht. Keine Ahnung, aber ich habe diese Form als EINE, aber keine der Besseren in der Uni im Politikstudium kennengelernt, die es mittelfristig zu überwinden gilt. Aber in der Bananenrepublik hier steht ja alles Kopf.
Was ist schlecht daran, wenn bei bestimmten Entscheidungen (man muss definieren, welche das sind) eine Bürgerbefragung gemacht werden muss? Einer Handvoll Gemeindevertreter haben wir den hässlichen Ritterschlag zu verdanken. Die Grünen wollen 20 Hektar im Rosengarten zu betonieren. Ich habe große Zweifel, dass das die Mehrheit der Schulzendorfer will. Und ich weiß nicht was in Herzberger gefahren ist. Der war doch mal so bürgerorientiert. Ich kann es nicht einschätzen, aber ich zweifle daran, dass die Zeuthener den Zeuthener Winkel zubetoniert haben wollen, ich möchte das nicht. Um Akzeptanz für solche Projekte zu bekommen, müssen nicht 20 Auserwählte, sondern alle wahlberechtigten Bürger befragt werden.
@ Xenophillius Oh je, solche Sprüche gab es zu jeder schlimmen Zeit. Und was halten Sie von der Schweiz , oder finden Sie Sklavenhandeln besser ? Ihre Ausgrenzung ist jedenfalls nach meiner Ohren desozial und hat mit eiher Wertgemeinschaft nichts zu tun.
@ Dr.Frank Zemke: Ich dachte immer, dass Akademiker der deutschen Sprache mächtig sind. Da scheine ich mich geirrt zu haben.
@ Xenophillius: Gäbe es beim Schulzendorfer ein “Phrasenschwein”, müssten Sie sofort 5 Euro einwerfen. Wenn 20 Abgeordnete über 10.000 Menschen hinweg eine bedeutende Entscheidung treffen, wovon sich 1.000 in kürzester Zeit öffentlich dagegen aussprechen, dann hat das in meinen Augen nichts, aber auch gar nichts mit “repräsentativer” Demokratie zu tun. Durchpeitschen von oben nach unten nenne ich das. Dass Herr Herzberger bei diesem Schmierentheater mitspielt, enttäuscht mich persönlich außerordentlich.
Es handelt sich um 1000 Unterschriften!! Und nicht um 20.
Da wünschte ich mir Schweizer Verhältnisse. Bei derart bedeutenden Themen müsste es ein Abstimmung der Bürgerschaft geben, die dann auch bindend ist. Es ist nicht nachvollziehbar, dass 0,2 % über die Köpfe einer 10.000 Einwohner Kommune entscheiden.
Mir drängt sich die Frage auf, wie die knappe Mehrheit von 20 GVs einen Beschluss fassen kann, der gegen die Interessen von 10 Prozent der Zeuthener steht. Für wen machen die Politik?
Hm. erinnert mich an das Jahr 1978. In Schmöckwitz sollte eine Kaufhalle gebaut werden in der Godbersensstraße. Der Berliner Wasserversorgung und Abwasserbetrieb lehnte das Vorhaben ab. Die Genossen polterten . Sie stellen die Versorgung der Bevölkerung in Frage . Antwort von Wolfgang Seidel : “Nicht wir, sondern sie ! ”
Wer es nicht verstanden hat. Die Kaufhalle sollte auf Gelände der Brunnen des Wasserwerks Eichwalde gebaut werden.
@ Fibranz: Der Nabu steht auf der Seite der Grünen und nicht der SPD. Nicht der Nabu sondern 1.000 Zeuthener haben ihre Stimme abgegeben.Und Herr Herzberger ist längst nicht mehr das, was er mal war. Nur mal zur Klarstellung.
Da haut ja die SPD = Nabu, ganz schön auf den Pudding. Sieht wie eine Kampanie gegen Swen Herzberger aus, von Seiten der Genossen. Die Landratswahlen stehen ja an.????
Miesdorf, made my day!