„Das ist eine Schikane für die Bürger.“ – Ordnungsamt steht im Kreuzfeuer der Kritik!

12. September 2013
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Harsche Worte muss sich Bürgermeister Markus Mücke über die Mitarbeiterinnen des Geschäftsbereiches Ordnung anhören. Der Grund: Unlängst überprüften die Schulzendorfer Ordnungshüter in der Clara – Zetkin – Straße das Wachstum von Grasbüscheln, die zwischen den Bordsteinen und der Asphaltdecke hochschießen.

Mitarbeiter des Ordnungsamtes sind mit dem Fotoapparat unterwegs und dokumentieren den Graswuchs. Zu hohe Grasbüschel „sind ein Indiz dafür, dass sie länger als 4 Wochen nicht entfernt wurden.“, sagt Bürgermeister Markus Mücke.

Mitarbeiter des Ordnungsamtes sind mit dem Fotoapparat unterwegs und dokumentieren den Graswuchs. Zu hohe Grasbüschel „sind ein Indiz dafür, dass sie länger als 4 Wochen nicht entfernt wurden.“, sagt Bürgermeister Markus Mücke.

Bürgermeister Markus Mücke begründet die Maßnahme mit der Erhaltung des Straßenbestandes. „Dadurch, dass ein Bewuchs in den Spalten entsteht kann Wasser unter die Asphaltdecke eindringen. Tritt dann Frost auf können Schäden an der Straße entstehen.“, so Mücke.

Bürgermeister Mücke läßt die Muskeln spielen. Er kennt kein Pardon und will deshalb die Straßenreinigungsatzung "durchdrücken".

Bürgermeister Mücke läßt die Muskeln spielen. Er kennt kein Pardon und will deshalb die Straßenreinigungsatzung “durchdrücken”.

Grundstückseigentümer werden unter Berufung auf die Straßenreinigungssatzung zunächst ermahnt, die Grasbüschel zu entfernen. In regelmäßigen Abständen erfolgen dann Nachkontrollen. Sind die Grasbüschel zu hoch gewachsen „ist das ein Indiz dafür, dass sie länger als 4 Wochen nicht entfernt wurden.“, erläutert Bürgermeister Markus Mücke. Ist das der Fall, droht im Wiederholungsfall sogar ein Strafgeld. Die Ordnungswächter fertigen über den Grünwuchs sogar Fotodokumentationen an.

Kritik an diesem Prozedere übt Winnifred Tauche (Die Linke). Ihren Feststellungen zufolge beseitigen die Bürger den Wuchs. Dass sie aber mit 20 Euro zur Kasse gebeten werden, weil das Gras wegen der optimalen Vegetationsbedingungen sehr schnell nachwächst, empfindet sie als unangemessen und nicht nachvollziehbar. „Das ist eine Schikane für die Bürger, was dort veranstaltet wird.“, schimpft die Linken Abgeordnete. Und Tauche weiter: „Es gibt andere Stellen im Ort wo das Ordnungsamt tätig werden müsste.“

Das sieht auch Andreas Wilhelm (CDU) so, er warf der Verwaltung Unverhältnismäßigkeit und Gängelei vor. Zwar würde die das Grasbüschelwachstum kontrollieren, doch über Monate hinweg kümmerte sie sich nicht um die Beseitigung des Streugutes nach dem Winterende. Das wurde durch Regengüsse in die Straßenmulden eingespült, was schließlich dazu führte, dass sie ihre Funktion nicht mehr vollständig erfüllen.

Ein Anwohner aus der Clara Zetkin Straße: "Die Kommunikation der Gemeinde mit den Bürgern stimmt nicht."

Ein Anwohner aus der Clara Zetkin Straße: “Die Kommunikation der Gemeinde mit den Bürgern stimmt nicht.”

Einige Grundstückseigentümer sind empört über die Art und Weise, wie die Verwaltung mit Ihnen umgeht. „Der Ton, der uns gegenüber angeschlagen wird ist respektlos.“, beschwert sich eine Rentnerin. Sie hatte im Rathaus die Form des Strafgeldbescheides von 20 Euro moniert, weil der nur an sie und nicht auch an ihren Ehemann, der Miteigentümer des Grundstückes ist, gerichtet war. „Wir können auch gern noch einen 20 Euro Bescheid an Ihren Ehemann versenden, wurde mir schnippisch geantwortet.“, so die Ruheständlerin.

Bürgermeister Mücke weist alle Kritik zurück: „Wir sind oft angehalten worden, für Ordnung zu sorgen. Und das machen wir jetzt, in dem wir die Straßenreinigungssatzung beachten und durchdrücken.“

14 Responses to „Das ist eine Schikane für die Bürger.“ – Ordnungsamt steht im Kreuzfeuer der Kritik!

  1. Anwohner Paarmannstr.131
    21. September 2013 at 20:47

    Julien – Sapere Aude!
    geht ganz einfach:
    Du musst blond sein, die Chefin vom Ordnugsamt sehr gut kennen, die kennt nähmlich den Bruder vom feuerwehrchef und schon fällt die Schulzendorfer Feuerwehr über 30 Bäume auf deinem Baugrundstück.
    Anschließend darfst du sonntags mit dem Radlader über dein Grundstück toben, da gibt es keine Fragen.
    Du kannst nebenbei natürlich auch selbst gut mit dem feuerwehrmann befreundet sein, das macht es doppelt einfacher.
    Das schaffen aber leider die wenigsten Schulzendorfer, aber alle sind gleich!
    Vorteilsnahme? ich bitte dich, es geht hier doch nicht um die Höhe von Grashalmen, sondern um das Grundstück einer naturblonden Ordnungsamtsmitarbeiterin.

  2. versteh ich nicht
    16. September 2013 at 20:42

    Wer kratzt denn den Wildwuchs in der Ernst-Thälmann-Strasse aus den Steinfugen?
    Die Anwohner sollten sich das nicht gefallen lassen.

  3. Julien - Sapere Aude!
    14. September 2013 at 20:30

    @Aktenzeichen xyz: “(…) Fällte die freiwillige Feuerwehr mehrfach Bäume auf dem Grundstück einer Ordnungsamtsmitarbeiterin in Schulzendorf? Hat jemand profitiert, wer hat das dann bezahlt?
    Gibt es für solche Mitarbeiter der Gemeinde Sonderregelungen für
    Radladereinsätze am Sonntag?(…)”

    Sowohl interessante als auch sehr brisante Anspielungen. Dürfen alle Schulzendorfer diese Servicedienstleistungen nutzen oder muss ich erst im Amt arbeiten?
    Wo kann ich meinen Antrag stellen?

    Hoffentlich handelte es sich hier nicht um Vorteilsnahme im Dienst, dann müsste die Angestellte der Gemeinde Repressalien hinnehmen und – was noch trauriger wäre – ich diese Leistung nicht in Anspruch nehmen. 😉

  4. Johannes 83
    14. September 2013 at 14:47

    Kommunalpolitik ist ein schwieriges Geschäft. Zu viele Interessen prallen aufeinander und die Gemeinde muss ausbaden, was Land und Bund anrichten. Trotzdem erwarten wir vom Amt in unserer Gemeinde, dass die Behörde versucht, mit den gutwilligen Bürgern gemeinsam mit Toleranz und Augenmaß vernünftige Politik zu machen und die wenigen hartnäckigen Störer der öffentlichen Ordnung zu erziehen.
    Diese Erwartung wurde diesmal leider nicht erfüllt. Vertrauen wurde leichtfertig verspielt und ist nun schwer wieder aufzubauen. Schade!

  5. Tiefflieger
    Tiefflieger
    13. September 2013 at 09:06

    Herr Mücke täte gut daran alle Kräfte für die Forcierung des Gehwegbaus anstatt zur Drangsalierung der Bürger und zur Überprüfung des Graswuchses einzusetzen. Man könnte denken Schulzendorf ist ein Tollhaus.

  6. KaRo
    13. September 2013 at 08:51

    Dafür werden aber Straßen gereinigt auf denen kein Stäubchen liegt, aber wenn das Reinigungsfahrzeug durch ist, liegt haufenweise Dreck auf Straße, der vom Rand aufgefegt wurde. Nach Beschwerde bei der Behörde – “da kann man nichts machen, Reinigungsauftrag ist Reinigungsauftrag”. Oder es lassen Leute stundenlang am Abend Dieselaggregate laufen, Fäkalien werden auf dem Grundstück verklappt, es stinkt in der ganzen Umgebung, Poller werden gesetzt um die Durchfahrt zu verhindern (wohlbemerkt aus Sicherheitsgründen notwendig), der Eigentümer nimmt sie heraus und befährt trotzdem das Grundstück, weil ihm die gebaute Zufahrt nicht passt!!!!

  7. Ach was
    13. September 2013 at 08:40

    @ Jeannette. Schreiben Sie an den Vorsitzenden der Gemeindeverwaltung – nicht an den Bürgermeister – eine Petition und dann warten Sie auf eine Antwort und wenn die wieder nicht innerhalb von 4 Wochen kommt, dann schreiben Sie an die Kommunalaufsicht – Tun Sie bitte etwas “Amtliches” ! Auch wäre eine Möglichkiet an den Petitionsausschuß des Landtages zu schreiben, damit die da auch mal etwas zum Lachen haben.

  8. Lutz aus der Münchener Str
    13. September 2013 at 08:18

    Ich sehe die Verwaltung langsam immer mehr wie ein Geschwür im Körper. Es stammt und ernährt sich von diesem, tut aber nichts mehr für ihn.
    Und das Problem ist, das Geschwür wird immer größer und bösartiger…

  9. Ulli
    12. September 2013 at 23:35

    “Ich will eine Atmosphäre schaffen, wo der Bürger der Überzeugung ist, das die Verwaltung für ihn da ist. Es wäre doch toll, wenn Schulzendorfer über ihre Verwaltung sagen, da sitzen viele nette und freundliche Menschen die mir helfen.”
    Bürgermeister Mücke im April 2009 vor seiner Wahl zum Bürgermeister zu lesen hier im Schulzendorfer https://www.schulzendorfer.de/%E2%80%9Eich-will-in-schulzendorf-eine-ehrliche-und-offene-arbeit-leisten/

  10. Aktenzeichen xyz
    12. September 2013 at 22:28

    Fällte die freiwillige Feuerwehr mehrfach Bäume auf dem Grundstück einer Ordnungsamtsmitarbeiterin in Schulzendorf?

    Hat jemand profitiert, wer hat das dann bezahlt?

    Gibt es für solche Mitarbeiter der Gemeinde Sonderregelungen für
    Radladereinsätze am Sonntag?

    Fragen, Fragen, Fragen.
    Aktenzeichen xyz

    Bitte wenden Sie sich an unsere Redaktion. info@schulzendorfer.de

  11. F.Knuffke
    12. September 2013 at 21:26

    Herr Wolff,wäre es möglich,bei derartigen Verrücktheiten,welche da in der Richard-Israel-Straße heranwuchern,die Überschrift verwenden “Neues aus der Anstalt”?

  12. Ratlos
    12. September 2013 at 21:23

    Was bitte für Gesetze, was bitte für eine Ordnungswidrigkeit ? Selbst in Schlaglöchern z.B. in der Jahnstraße wächst Gras !, obwohl Herr Dr. Burmeister in einer GV – Sitzung 1 / 06 erklärt hat, dass alle Löcher über 4 cm ausgebessert werden- im Gemeindeblatt wurde die Aussage dann anders dagestellt.

    Die Erläuterungen von Herrn Mücke sind ein Hohn, Schwachsinn und überhaupt nicht haltbar. So Mücke doch mal selbst vormachen, wie mann Gras aus einer Fuge entfernt ! – Viel Spaß dabei- es geht gar nicht ! Die dargestellten Mängel sind Fehler in der Gemeindearbeit, weil die bauliche Anlage nicht fachgerecht hergestellt sind.

    Fachverstand ist in Schulzendorf beim Bürgermeister jedenfalls noch nicht angekommen- viel Spaß, die Gerichte freuen sich schon.

  13. Clara
    12. September 2013 at 20:46

    Ist das nicht alles krank? Was will sich denn der Bürgermeister beweisen? Da wird ein Drama um die Grashalme gemacht. Der Janette kann ich nur beipflichten, kommt man mit Problemen wird man im Rathaus unhöflich abserviert.

  14. Jeannette
    12. September 2013 at 19:48

    Auch wir sind Anwohner der Clara-Zetkin-Str. und bekamen solch ein Schreiben. Allerdings ohne Verwarnungsgeld. Ich sehe ja ein, dass Gesetze eingehalten werden müssen. Jetzt kommt aber das Aber: Das Schreiben wurde erstens falsch formuliert. In dem letzten Schreiben gab es eine Frist bis zum 4.8.13. Ich sah damals alle direkten Nachbarn ihre Strasse reinigen. So auch wir. Die Kontrolle fand aber erst am 06.09.13 statt. Da war allerdings wieder Gras nachgewachsen. Frau XXXX und ihre Kollegin vergriffen sich sehr im Ton, wurden pampig und anmaßend. Sie behaupteten, dass das nicht in 5 Wochen gewachsen sein kann. Wow, warum muss man dann jede Woche seinen Rasen mähen? Wenn er doch nicht so schnell wachsen kann. Sie bezichtigten mich der Lüge. In Zukunft werden wir nach jeder Reinigung ein Foto machen mit Datum und Uhrzeit. Ich überlege heute noch, ob ich eine Dienstaufsichtsbeschwerde schreiben werde. Die Art und der Ton im Umgang mit den Anwohnern ist überhaupt nicht büro- like. Und ich denke, ich spreche hier für viele Anwohner: Das empfindet man als Schikane. Vielleicht sollte Herr Mücke seine Kolleginnen mal zum Kommunikationslehrgang schicken.

    Liebe Userin Jannette,
    den Namen der von Ihnen genannten Mitarbeiterin mussten wir unkenntlich machen, weil deren Persönlichkeitsrechte verletzt sein könnten. Das ist keine Zensur.
    Die Redaktion

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