Das 10-Fragen-Kreuzverhör: Heute – Steffen Kotré (AfD)

30. September 2023
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Der Schulzendorfer sprach mit alle drei Kandidaten, die sich um den Stuhl der Nummer 1 im Landkreis bewerben, Steffen Kotré (AfD), Sven Herzberger, Susanne Rieckhof (SPD). Alle erhielten gleichlautende Fragen. Die Reihenfolge der Veröffentlichung erfolgt alphabetisch nach dem Vornamen. 

Warum sollen Dahme-Spreewälder Sie zum Landrat wählen?

Steffen Kotré: Wir brauchen einen grundlegenden Politikwechsel. Als Abgeordneter im Kreistag habe ich schon damals auf die Probleme hingewiesen: Masseneinwanderung, fehlende Kita- und Schulplätze, unzureichender ÖPNV. Als diplomierter Wirtschaftsingenieur und früherer Berater für den Mittelstand weiß ich, dass nur eine schlagkräftige Verwaltung mit schlanken Strukturen gut mit den Finanzen wirtschaften kann. Genau das ist jetzt nötig, da die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen immer schlechter werden. Hohe Energiepreise, Inflation und schleichende Deindustrialisierung werden die Kassen des Landkreises leeren. Mit mir gibt es keine Experimente, sondern realistische ideologiefrei Politik. Ob bei der Unterstützung zur Beschaffung von Wohnraum, Kitaplätzen, Schulausbau oder bei der Abschiebung illegaler Migranten: ich bringe die nötige Entschlossenheit auf. Zudem setzte ich mich verstärkt für die Ermöglichung von Bürgerbegehren ein.

Immer wieder sollen Riesen Bauprojekte in Zeuthen, Schulzendorf und anderswo entstehen, obwohl die technische und soziale Infrastruktur massiv hinterherhinkt. Für welche Marschroute stehen Sie, Wachstum um jeden Preis oder mit Augenmaß und Fingerspitzengefühl?

Steffen Kotré: Natürlich ist Augenmaß und Fingerspitzengefühl notwendig, damit keine Wachstumsschmerzen entstehen. Wir haben es immer wieder festgestellt: Wenn Gemeinden wachsen, ohne dass Kitaplätze geschaffen und Schulen oder Straßen gebaut werden, dann gibt es Probleme. Grundsätzlich sollte der Zuzug nur bei gesicherter Infrastruktur erfolgen, um die Lebensqualität nicht zu verschlechtern. Das ist aber auf der Ebenen der Gemeinden angesiedelt. Regelmäßig werden auch die Vorteile von großen Bauprojekten oder Ansiedlung von Gewerbe überschätzt. Sowohl auf Bundes- als auch auf Landes- und Kreisebene stehen immer weniger Geld für den Ausbau der Infrastruktur zur Verfügung. Deshalb müssen die verkehrsbezogenen und sonstigen Auswirkungen jedes Projektes genau geprüft werden.

Der Flächenverbrauch für Wohnungsbau und Verkehr steigt immens. Wie bewerten Sie diese Entwicklung?

Steffen Kotré: Grundsätzlich ist der verstärkte Flächenbedarf auf landschaftsverschandelnde Windräder sowie den grundgesetzwidrigen und hemmungslosen Zuzug von illegalen Migranten zurückzuführen. Beides muss und kann mit dem entsprechenden politischen Willen abgestellt werden. Würden Bund, Land und auch der Landkreis ihrer Verpflichtung zur Abschiebung nachkommen, dann hätten wir auch in Dahme-Spreewald mehr Wohnraum zur Verfügung. Das wiederum würde zu sinkenden Wohnpreisen führen. Der Neubau von Wohnungen wird zudem durch Bürokratie und ständig neue Auflagen verhindert. Es lohnt sich schlichtweg nicht mehr Wohnungen zu bauen. Darüber hinaus führt die von der EZB zu verantwortende und durch die Bundesregierung tolerierte hohe Inflation zu immer höheren Baukosten.

Steffen Kotré

Wie sehen Sie Pläne zur Umfahrung des Altdorfes in Schulzendorf, quer durch ein Naturschutzgebiet?

Steffen Kotré: Es gibt Argumente dafür und dagegen. Naturschutzgebiete sind nicht umsonst eingerichtet. Doch können fehlende Straßen schon mal die Lebensqualität so senken, dass die Durchquerung eines Naturschutzgebietes einen erheblichen Vorteil bieten würde. Ob die notwendigen vielen Ausnahmen gerechtfertigt wären, kann ich zum aktuellen Zeitpunkt nicht entscheiden.

Die Verkehrsbelastung im Umfeld des BER-Airports steigt immer mehr. Welches Konzept werden Sie verfolgen, um Entspannung zu schaffen?

Steffen Kotré: Der Flughafen BER steht an der falschen Stelle, was sich leider nicht ändern lässt. So sind die Probleme vorprogrammiert: Fluglärm und ungenügende Infrastruktur. Noch immer sind Betroffene von den Schallschutzmaßnahmen ausgeschlossen. Die U-Bahn muss verlängert werden, die Finanzierung für den notwendigen Ausbau der Infrastruktur bereitgestellt werden. Ein internationales Drehkreuz wie der BER muss gut angebunden sein.

Thema niveaufreie Bahnquerung in Eichwalde und Zeuthen. Brauchen wir sie oder nicht? Und wenn ja, wer soll sie bezahlen?

Steffen Kotré: Es ist ein Unding, dass die von allen als notwendig angesehenen schrankenlosen Bahnquerungen in Eichwalde und Zeuthen immer noch nicht angegangen worden sind. Hierzu bedarf es jetzt endlich einer engeren Abstimmung mit den Gemeinden und der Bahn. Das wird Chefsache werden.

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen hat der Bundesregierung einem Gutachten zufolge geraten, dass Maßnahmen nötig sind, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Nachfrage nach Flugreisen zu senken. Politische Maßnahmen seien erforderlich. Werden Sie solche anschieben?

Steffen Kotré: Deutschland ist für nicht einmal zwei Prozent der weltweiten Co2-Emmissionen verantwortlich. Wir können und werden die Klimaveränderung nicht verhindern. Die Gesellschaft muss und kann sich auf diese Veränderungen einstellen, beispielsweise durch Wiederaufforstung und hitzeresistente Pflanzen. Die sogenannten Klimamaßnahmen sind wohlstandsvernichtend und wirkungslos. Wollte man CO2 einsparen, würde man die Kernenergie ausbauen, statt die Bürger mit Heizungsverboten und Zwangssanierungen zu belegen. Das halte ich im Übrigen für eine grundgesetzwidrige Enteignung der Bürger, die mit mir nicht zu machen ist.

Die Zahl von Asylsuchenden und Flüchtlingen ist im Landkreis in den letzten Jahren gestiegen. In Schulzendorf fürchten Bürger und Sportvereine, dass die Mehrzweckhalle vom Landkreis für die Unterbringung von Asylsuchenden und Flüchtlingen genutzt werden kann. Teilen Sie diese Befürchtungen und wäre das mit Ihnen machbar?

Steffen Kotré: Nicht die Zahl der “Flüchtlinge” ist gestiegen, sondern die der Migranten. Die tatsächlich Asylberechtigten machen weniger als ein Prozent aus. Fast alle sind aus sicheren Drittstaaten eingereist und deshalb nach Art. 16a Grundgesetz illegal in Deutschland. Deshalb werde ich alles dafür tun, diese illegale Migration in unser Sozialsystem zu stoppen: Sachleistungen statt Bargeld, keine Bevorzugung bei Wohnungen, keine Finanzierung durch den Landkreis. Ich werde mich darüber hinaus dafür einsetzen, dass Nicht-Bleibeberechtigte konsequent abgeschoben werden. Die Bürger fürchten zu Recht, dass Turnhallen und andere Gebäude zweckentfremdet werden. Diese falschen Maßnahmen sind zu unterbinden. Ich werde mit aller Kraft dazu beitragen, dass Sportvereine und die Schüler ihre Plätze behalten.

In vielen Kommunen des Landkreises klagen Bürger über mangelhafte medizinische Betreuung. Es fehlen Kinderärzte, Augenärzte, der Altersdurchschnitt von Hausärzten ist hoch. Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen, um die medizinische Versorgung vor allem im ländlichen Bereich sicherzustellen?

Steffen Kotré: Zur Sicherung der medizinischen Versorgung möchte ich die Studenten des neugeplanten medizinischen Studiengangs in Cottbus mit Stipendien anwerben und sie nach dem Studium für eine gewisse Zeit dem Landkreis verpflichten. Die Stärkung der medizinischen Versorgungszentren bietet die Möglichkeit, die Versorgung zu bündeln. Mit den Kommunen müssen entsprechende Praxen unterstützen werden, beispielsweise bei der Überwindung bürokratischer Hürden und der Begleitung der Ärzte bei der Suche nach Wohnraum oder Kitaplätzen.

Welche Region in Dahme-Spreewald schätzen Sie besonders und warum?

Steffen Kotré: Das Schloss in Königs Wusterhausen atmet Geschichte und ist für mich daher ein ganz besonderer Ort. Aber auch der Spreewald bietet Erholung und Rückzug für die ganze Familie. Dort an den Kanälen entlangzulaufen oder diese mit dem Kahn zu erkunden, erfrischt Gemüt und Geist.

9 Responses to Das 10-Fragen-Kreuzverhör: Heute – Steffen Kotré (AfD)

  1. DerBürgerMeister
    5. Oktober 2023 at 20:57

    Steffen Kortre – wird sicher Chancen auf eine Stichwahl mit Sven Herzberger haben, danach wird er jedoch im 2. Wahlgang am 12.11. gegen Sven Herzberger deutlich verlieren.

  2. Ronny
    5. Oktober 2023 at 20:38

    Gute Ansätze! Da die bisherige Partei m. E.nach versagt hat wird es Zeit für eine Wende.
    Ich sehe hier kein Geschwafel, sondern Lösungsansätze. Ich sehe einen Kandidaten, der sich Gedanken macht und sich augenscheinlich nicht nur für die Einwohner sondern auch für die Umwelt interessiert.
    Herr Kotré hat es geschafft mich mit der AFD anzufreunden.
    Dies liegt aber sicher auch am Versagen der anderen Parteien. Allen Voran die SPD, welche nur noch enttäuscht.
    Ich hoffe er darf sich beweisen und hält sich dann auch an seinen Fahrplan, denn den vergessen die meisten leider nach der Wahl ganz schnell.

  3. BewohneR
    5. Oktober 2023 at 18:34

    Dieser Mann ist keine Alternative.
    Ein Landrat sollte auch in seinem Landkreis leben, weil er nur so die lokalen Probleme mitbekommt.
    Dieser Mann hat keinerlei Erfahrungen in einer Verwaltung (noch weniger als Mücke damals) oder lokaler Politik. Und wohin fehlende Erfahrung führt, sieht man ja in unserem Schulzendorf.

  4. Dr. Dieter Füting
    3. Oktober 2023 at 13:43

    Es geht um die Politisierung der Widersprüche
    Wenn es einen roten Faden in diesem Wahlkampf um den Landratsposten in LDS gibt, dann ist es das wachsende Bewusstsein für die Ambivalenzen. Seit Jahren schon spiegelt sich der Kampf um die Deutungshoheit der Verhältnisse im Landkreis unter den Begriffen Wohnungsnot, Straßen- und Wegebau, Kita – Plätze, marode Schulen, fehlende Lehrer, hohe Mieten, Pflegenotstand, Heizkosten, Zwang zur Wärmedämmung und so weiter, und so weiter ab.
    “Soziale Politik” ist zum Schwammwort verkommen. Es geht der SPD scheinbar nur noch darum, ihre Politik institutionell und ideologisch abzusichern. sie will weiter bestimmen, wie die herrschenden Verhältnisse zu verstehen sind, was an gesellschaftlichen Orientierungen und Handlungen als sinnvoll und vernünftig erscheint und was als absurd.
    Der Rechtspopulismus gefährdet die Freiheit, ist ihr Kampfruf. Doch nicht die Rechtspopulisten gefährden die Freiheit, sondern die “soft – totalitären Neo – Jakobiner” der rot – grünen SPD – Genossen. Ihr “Wahrheitsregime” ist in den letzten Jahren nachhaltig erschüttert. Deshalb schlagen sie um sich.
    Die Aufgabe heißt also: Aus der Kritik heraus praktische Schritte für politische Veränderungen zu formulieren. In Gestalt konkreter Forderungen, die bestimmte Widersprüche politisch zuspitzen und soziale Sprengkraft entfalten.So wichtig eine Bahnüberquerung auch ist, der Diskurs darüber darf nicht die politischen Widersprüche heilen oder verwischen wollen. Im Zentrum der Kritik stehen also die Deregulierung und der damit verbundene Abbau sozialer Rechte, z. B. durch Privatisierung öffentlicher Unternehmen oder der Umbau der Sozialhilfe.

  5. Oliver
    2. Oktober 2023 at 13:22

    Ein Landrat für LDS soll auch keine Probleme im Havelland lösen, sondern im Landkreis Dahme-Spreewald…

  6. Uwe
    1. Oktober 2023 at 09:05

    Ich bleibe dabei, Korte kennt den Bundestag – ein bißchen, lokale Sorgen der Einwohner u.a. im Süden nicht. So einen König, der nur das Schloß in KW kennt, wird keine Probleme aus dem Havelland aus lösen können.

  7. Zweifler
    30. September 2023 at 19:47

    Tja, wer soll es bezahlen?! Unsere Steuergelder fließen ja nun massenhaft in und für die Ukraine und unsinnigen Klimaschwachsinn.
    Dieses Geld muß fürs eigene Volk da sein.

    Geschwafel gibt es auch genug von den Kartellparteien. Nun soll mal ein Neuer schwafeln. Gucken was dabei rauskommt.

  8. Elke
    30. September 2023 at 17:42

    Mhh was für ein geschwaffel, keine LLösungsansätze und wer solls nu alles bezahlen? Zuviel offene Fragen!

  9. GünniK
    30. September 2023 at 11:57

    Genau meine Nr. 1; meine Stimme hat er…

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