Als Intersection-Takeoff werden Starts bezeichnet, die nicht die volle Startbahnlänge nutzen. Kommunen hatten sich in der BER-Fluglärmkommission dafür eingesetzt, dass sie weitestgehend minimiert werden.
Sie würden unnötigen Lärm für Bewohner der BER-Umlandgemeinden verursachen (Der Schulzendorfer berichtete). Bei Starts vom Anfang der Rollbahn wären Lärmbetroffene mit bis zu 3 db entlastet, argumentieren Kritiker der Kurzstarts.
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Der BER hat die Einflüsse von Intersection-Takeoffs auf Lärmimmissionen an verschiedenen Fluglärmmessstellen untersucht. Ergebnis der Untersuchung: „Aufgrund der geringen Lärmrelevanz erscheint ein Verbot von Intersection Takeoffs wenig sinnvoll.“
15-Grad-Knick: Schulzendorf und Zeuthen nicht mehr verlärmt
Bei verkürzten Starts von der Südbahn in Richtung Osten auf der 15-Grad-Route wurden in Schulzendorf und Zeuthen um etwa 1 db geringere Werte registriert, als bei Starts vom Anfang der Rollbahn. Zwar liegt der Wert unterhalb der Wahrnehmbarkeitsschwelle, doch von zusätzlicher Verlärmung kann wohl nicht die Rede sein.
Anders sieht es bei Starts Richtung Osten auf der Quebec-Route, der sogenannten Hoffmann-Kurve, aus. Durch „Überschießer“, damit sind Airlines gemeint, die von der Rechtskurve stark abweichen, wurden Differenzen in Walterdorf von plus 4,9 db und im Schulzendorfer Kornblumenweg von plus 2,7 db festgestellt. In Rotberg und Kiekebusch wurden dagegen geringere Lärmwerte ermittelt.
Für Bewohner Wassmannsdorfs hätte ein Verbot von Intersection Starts in Richtung Osten verheerende Auswirkungen. Müssten Airlines die voll Bahnlänge nutzen, würde der Ort mit rund 11 db zusätzlich verlärmt werden.
Bei Starts in Richtung Westen
Im Pegelbereich größer 70 dB(A) lagen Differenzen größer 1 dB nur an den Messstellen Selchow und Mahlow Waldsiedlung. Eine Differenz von 2,6 db wurden bei Starts von der Südbahn in Kienitzberg registriert. In anderen Ortschaften liegen die Erhöhungen unterhalb der Wahrnehmbarkeitsschwelle von 1 db.
Für ihre Expertis hat die FBB insgesamt 66.457 Flugbewegungen aus dem Jahr 2023 ausgewertet. Die gesamte Präsentation ist hier abrufbar.
Ich frage mich sowieso, was diese freiwilligen Versprechen von einzelnen Airlines zwecks Lärmminderung bewirken sollen? KLM ist ja eine Airline, die eher selten fliegt. Da gibt es Airlines wie zum zB EasyJet oder Qatar, die viel öfter über die Kurve überschießen oder direkt über Schulzendorf die 15° Route nehmen. Alleine am Samstag sind wieder gefühlte 20 Maschine direkt über Schulzendorf geflogen, die einfach die 15° Route gewählt haben. Ich habe sowieso das Gefühl, dass die Airlines diese unseriöse Präsentation der FBB von 2023, wo noch viel weniger Flugbetrieb war, als Freibrief nutzen um erst Recht nur noch von der halben Bahn zu starten oder die 15° Route direkt über Schulzendorf zu nehmen. Das wird ohne ein striktes Verbot von Kurzstarts oder strengere Regelungen nicht funktionieren. Die Airlines und Piloten scheren sich einen Dreck um die Lärmgequälten Anwohner, wie man jetzt schon bei KLM sehen kann. Aber mich wundert es es auch nicht, dass Fluglärm-frustrierte Anwohner aus Mahlow keine Empathie für lärmbetroffene in anderen Regionen haben. Jeder ist sich selbst der Nächste.
Die MAZ hat wieder einmal Fragwürdiges veröffentlicht. Unter Berufung auf Herrn Hoffmann, der von seiner Kurve persönlich am meisten profitiert, will KLM angeblich weitestgehend auf die in der ganzen Welt zulässigen Intersection Takeoffs verzichten wollen. Jedenfalls wird dieser Wunsch an die KLM Piloten gerichtet. Die halten sich jedoch nicht daran. KLM startet nachwievor von der Mitte der Rollbahn in Richtung Osten. Die Wahrheiten von Herrn Hoffmann treffen nicht die Realität.
@Uwe: Vielleicht wäre es sinnvoll am Mühlenschlag eine feste Messstelle aufzubauen? Die Airlines müssen ja mehr zahlen, wenn sie lauter fliegen.
Ja, wachsender Flugverkehr ist am BER zu erwarten. Allerdings auch leisere, weil modernere Flugzeuge. Ich hoffe, dass sich das dann ein wenig ausgleicht.
@Andreas: Ihnen ist aber schon bewusst, dass der Flugverkehr noch viel mehr zunehmen wird? Die Präsentation des FBB ist von 2023. Alleine dieses Jahr haben die Flugbewegungen deutlich zugenommen und der BER hat erst zwei Drittel seiner Kapazität ausgeschöpft. Die wollen uns wohl veräppeln! Das wird höllisch laut werden! Alleine die zusätzlichen gesundheitsschädlichen Emissionen, denen die Anwohner ausgesetzt sind. Außerdem geht es ja nicht nur um den Schallschutz. Es geht darum, dass es unnötiger vermeidbarer Fluglärm ist. Meines Wissens gibt es eine Verpflichtung dies zu vermeiden, egal wie viele Menschen bei welcher Lautstärke und in welchem Gebiet betroffen sind.
@Uwe: Ich denke, der tatsächliche Dauerschallpegel durch Fluglärm wird dennoch zu niedrig sein, um Schallschutz zu bekommen. Dafür bräuchte es ja mindestens 50 dB. Für die Messstelle 10 sind zwar 60,6 dB angegeben, das betrifft aber nur den Zeitraum mit Starts über die Hoffmannkurve. Bei der Ermittlung der Dauerschallpegel sind ja aber auch die Zeiten in denen gar nicht über die Hoffmannkurve geflogen wird relevant – und dadurch reduzieren sich dann natürlich die Werte.
@Andreas: Ja genau, MST10 +2,7dB und MST14 (Waltersdorf) sogar +4,9dB. Wobei die Anwohner in Waltersdorf noch den nötigen Schallschutz bekommen. Im Süden von Schulzendorf eben nicht! Die DFS beruft sich aber bei ihrer Entscheidung auf die ermittelten 1dB der gesamten BER Region, die nicht relevant sein sollen um Intersection Takeoffs einzuschränken. Sind wir hier im Süden von Schulzendorf denn Bürger 2. Klasse, dass hier die deutlich wahrnehmbaren fast 3dB zusätzlicher Fluglärm nicht relevant sein sollen? Das ist einfach Ungeheuerlich!
@Petra:Sagen Sie mal, sonst geht es Ihnen noch gut? Sie sollten sich mal richtig informieren und genauer lesen bevor Sie hier so impulsiv herumpoltern und alle Fluglärmopfer über einen Kamm scheren. Hier will sich keiner profilieren, sondern wir fordern hier nur unser Recht auf gesundheitliche Unversehrtheit und etwas mehr Ruhe ein. Es geht in bestimmten Gebieten wie zum Beispiel in Waltersdorf oder Schulzendorf (Mühlenschlag) nicht nur um ein paar Dezibel. Hier macht jeder direkter Überflug einen Unterschied bis über 10 Dezibel aus. Und das sind nicht nur die ca. 11 direkten überflüge, die bei der Planung der Flugrouten prognostiziert wurden. Zumal dieser zusätzliche Fluglärm durch Kurzstarts unnötig ist und verhindert werden kann! Ich weiß ja nicht wo Sie wohnen oder überhaupt vom Fluglärm betroffen sind. Anders kann ich es mir nicht erklären, warum Sie sich so für den BER einsetzen. Heute war hier wieder die reine Fluglärmhölle. Man kann nicht mal mehr in seinem eigenen Garten ein Mittagsschlaf machen! Sie versuchen sich hier zu profilieren!!!
@Uwe: Welche Gebiete würden Sie denn gerne genauer betrachtet sehen? Die Auswirkungen der Intersection Takeoffs sind ja zunächst mit der 10 und der 21 ganz gut nachvollziehbar. Die entsprechenden Messungen finden Sie in der gesamten Präsentation.
Die Flugrouten hat im Übrigen nicht der Flughafen festgelegt. Das war die DFS nachdem dazu jahrelang in der Fluglärmkommission beraten wurde.
@Andreas: Das ist mir schon bewusst. Aber die Art und Weise, wie das präsentiert wird und das da nicht mal auf die besonders durch den Intersection Takeoffs betroffenen Gebiete OHNE Schallschutz eingegangen wird. Was spricht denn dagegen, dass von unabhängiger Seite zu überprüfen zu lassen? Viele trauen hier einfach nicht mehr dem FBB und was die behaupten. Und das zu Recht, nachdem wir hier bezüglich der Flugrouten so betrogen wurden!
@Uwe: Es mag ja sein, dass die Zahlen der FBB unseriös sind. Dein Vortrag ist aber genauso unseriös. Im Gegensatz zur FBB legst Du keine Zahlen offen. Stellst Behauptungen ins Blaue in den Raum, ohne sie zu belegen!!!
Das Gejammere um ein paar Dezibel und verkürzte Starts kann ich nicht mehr hören. Die Protagonisten der Anti-BER Szene wollen sich in der Öffentlichkeit profilieren, anders kann ich ihr Geheule nicht werten. Wir alle wussten viele Jahre vor Inbetriebnahme des BER, dass es laut werden wird. Jeder hätte wegziehen können.
@Uwe: Ich glaube nicht, dass die Darstellung unseriös ist. Dass Messwerte gemittelt werden, ist rechtlich so vorgegeben. Das wird getan, um Lärmereignisse vergleichen zu können.
Natürlich ist die Analyse des FBB unseriös. Da wird bewusst der Fluglärm herunter gespielt und die Messwerte stimmen nicht mit dem überein, was jeder auf der Seite: (https://travisber.topsonic.aero/) selber überprüfen kann. Das muss von unabhängigen Institutionen analysiert werden. Natürlich wird es durch den Intersection-Takeoffs in einigen Gebieten leiser wie z.b in Rotberg oder Kiekebusch. Nur wird da verschwiegen, dass diese Gebiete im Lärmschutzgebiet liegen und die Anwohner den nötigen Schallschutz haben. Hier im größten Teil von Schulzendorf hat man uns aber den Schallschutz mit dem Argument, dass es durch die Hoffmannkurve nicht so laut wird, verwehrt. Nun ist es hier aber durch die Kurzstarts doch höllisch laut. Da wird mit gemittelten Werten gespielt ohne einzelne Gebiete zu berücksichtigen, die besonders hart durch die Kurzstarts betroffen sind. Wir haben hier schon bei Westwind Maximalschallpegel von 60db im Minutentakt von landenden Flugzeugen. Bei Ostwind werden hier bei Überschießern von der Hoffmannkurve oder direkten Überflügen Werte von 70-über 80db erreicht. Bei einer meiner Beschwerden wurde mir gesagt, dass 10 -15 direkte überflüge mit diesen Lärmpegel im zulässigen Rahmen liegen würden. Nun kommen aber noch die zahlreichen Überschießer der Hoffmannkurve hinzu mit diesen grenzüberschreitenden Werten. Das liegt garantiert nicht mehr im zulässigen Rahmen! Ich kann nur jeden Lärmbetroffen Anwohner raten sich so oft wie möglich und überall wo es nur geht zu beschweren. Jede einzelne Beschwerde zählt! Hier wird versucht, Grenzen auf Kosten der Gesundheit von Lärmbetroffenen Anwohnern auszutesten.
Die Analyse der FBB muss keinem gefallen, sie aber als unseriös zu degradieren ist in meinen Augen auch unseriös, liebe Sandra. Einer der Hauptdarsteller in der Debatte um ITOs ist Herr Hoffmann (siehe Interview). Darin erkennt man, dass er seine Behauptungen nicht belegt. Die FBB kommt zu einem anderen Ergebnis, dass sie im Gegensatz zu Herrn Hoffmann mit Zahlen belegt. Und was alle wissen sollten, von seiner Kurve profitiert Herr Hoffmann in Sachen Fluglärmminderung persönlich enorm. Natürlich auch viele Schulzendorfer und Zeuthener.
@Tiefflieger: Wenn die Piloten Strafen fürs Überfliegen des Mühlenschlags zahlen müssen, fliegt keiner mehr dort entlang. Zur Zeit müssen sie aber keine Strafen zahlen, weil alles bis Schulzendorf Ortszentrum Flugerwartungsgebiet ist. Die stockenden Bauarbeiten haben mit Sicherheit nichts mit dem Fluglärm zu tun, sondern wohl eher mit Problemen des Bauträgers oder der ausführenden Baufirma.
@Neuschulzendorf:Ist es nicht naiv zu glauben, dass im Mühlenschlag jemals Ruhe einziehen wird? Vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass dort die Bauarbeiten stocken. Viele ziehen aus dem Mühlenschlag weg. Wer will denn da noch wohnen und dem Krach sowie der Feinstaubwolke ausgesetzt sein?
@Sandra:Ja, ja die FBB hat Unrecht, täuscht die Öffentlichkeit und veröffentlicht falsche Zahlen. Nur die Flughafenkritiker und ihre Protagonisten wissen, was richtig ist und was nicht.
Auch wenn ich wie eine Schallplatte mit Sprung klinge:
Verkleinert die DFS die Flugerwartungsgebiete ist der Intersection Takeoff Geschichte und Überflüge über Waltersdorf und Schulzendorf müssen endlich bestraft werden. Auf die DFS muss politischer Druck ausgeübt werden, damit der Mühlenschlag seine Ruhe bekommt.
Wir schreiben nicht, was Politiker lesen möchten, sondern was sie nicht lesen wollen.
Aber wir schreiben gern ungeprüft und ohne fachliche Kompetenz, was die Flughafengesellschaft über Fluglärm behauptet.
Wer träumt denn da.Die unerlaubten geradeaus Flüge sind schon eine Frechheit.Und die Kurve sollte vor dem Friedhof stattfinden und tatsächlich ist die Freiligrath Str. Die Kurve oder die Heinrich – Heine -Str..Ein Witz oder?Wer stemmt sich dagegen.Anrufe im BER werdenauf Formulare verwiesen.
Schlimm…