Frischen Wind braucht Zeuthen – So lautete das Motto, mit dem der parteilose Sven Herzberger im vergangenen Jahr in den Wahlkampf um das Bürgermeisteramt zog. Über 60 Prozent der Zeuthener, die genauso dachten, stürmten mit ihm am 24. September das bislang SPD dominierte Rathaus. Kein Gemeindeoberhaupt in der Geschichte Zeuthens wurde seit der Wende mit so einem überwältigen Zuspruch in das höchste Amt gehievt.
Dass es Herzberger mit seinem Slogan bitter ernst meint, war bereits bei der feierlichen Amtsübergabe am Sonnabend zu spüren.
Sven Herzberger stößt mit Bürgern und Volksvertretern auf die nächsten acht Jahre an. Er wurde in seiner Kandidatur von der Wählergemeinschaft Bürger für Zeuthen, Die Linke und der FDP unterstützt. (Foto: mwBild)
Bereits für die nächsten Tage und Wochen kündigte er Schritte für mehr Transparenz und eine moderne Verwaltung an: So sollen sämtliche Dokumente, die Gegenstand von öffentlichen Sitzungen des Gemeinderates sind, den Zeuthener auf der Rathaus Internetseite zugänglich gemacht werden. “Bürger sollen künftig konkret wissen, worum es in den Sitzungen geht. Nur so können sie an politischen Prozessen teilhaben und das wünsche ich mir ausdrücklich. Wir sind keine Geheimniskrämer.“, so Herzberger.
Mit der Schaffung eines zentralen Hauptamtes und der Digitalisierung will Herzberger eine moderne Verwaltung schaffen. Bürger sollen die Möglichkeit erhalten, online von zu Hause aus, einfache Anträge zu stellen.
Den Tagestourismus fördern, beispielsweise für Radwanderer, steht ganz oben auf der Herberger – Agenda. Damit würden gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden: „Radwege sanieren – muss ich sowieso, Gehwege sanieren – muss ich so wies so. Ich werde ein intelligentes Konzept dafür auf den Tisch legen.“
Der frisch gebackene Bürgermeister weiter: „Ich wünsche mir, mit Bürgern und Gemeindevertretern auf Augenhöhe und gegenseitigem Respekt Zeuthen voranzubringen. Geben Sie mir ein paar Tage Zeit, es müssen nicht einhundert sein. Lassen sie uns gemeinsam um die besten Lösungen ringen.”
Mit langem Beifall und Bravo – Rufen wurde Herzbergers Antrittsbotschaft quittiert.
Für ein ganz privates Bekenntnis Herzbergers gab es regelrecht Jubelrufe. Er lobte seine Familie für die Unterstützung im Wahlkampf: „Mein Dank gilt Dir, Andreas. Du hast mir stets den Rücken frei gehalten.“ – Chapeau, Sven Herzberger!
Viel Beifall gab es für Herzbergers Antrittsrede. In der Bildmitte: Die Chefin des Zeuthener Gemeinderates, Karin Sachwitz. (Foto: mwBild)
Zeuthens scheidende SPD – Bürgermeisterin Burgschweiger hatte sich zuvor in einer Abschiedsrede bei Gemeinderäten, der Verwaltung, Bildungsvertretern und Vertretern von Vereinen für die jahrelange Zusammenarbeit bedankt. Doch vor allem hatte sie sich in ihrem 35 Minuten Vortrag selbst gelobt. Kein Wort über Pannen, kein Hauch von Selbstkritik, dafür Schelte an die Presse, die Vorgänge „nicht immer positiv rübergebracht habe.“ Einige Gäste nahmen ihr die Lobeshymne übel, „Aufhören“ – Rufe waren zu hören. Ihr Monolog wurde von lauten Zwiegesprächen überschattet. Burgschweiger sah sich sogar zum einem Appell um Aufmerksamkeit genötigt.
Momente der Amtsübergabe gibt es auf Facebook/Der Schulzendorfer.
Welchen Macher hat Zeuthen? Ich sehe nichts! Das Gewerbe stirbt im Ort. Der Tunnel wird seit Monaten nicht gebaut . Ich sehe nur Partybilder! Als Macher sehe ich etwas ganz anderes. Und er war ewig nicht auf der Westseite zu sehen .
Auch meine Glückwünsche an Herrn Herzberger und die Zeuthener. Großen Respekt auch vor den Linken, FDP und BfZ, die eigentlich politisch sehr unterschiedlich sind, sich aber in Zeuthen einig waren und es geschafft haben, die Bürger hinter sich zu bringen. Leider ist ähnliches in Schulzendorf nicht aufgegangen, obwohl Bürgermeister Mücke noch schwächer als Frau Burgschweiger ist. Die Liste der Gründe dafür ist lang.
Das Lied des “Eigenlobs” hat doch Frau Burgschweiger schon zum Neujahrsempfang gesungen. Ein Glück für Herrn Herzberger, dass er das nicht miterleben musste.
Zeuthen hat ein Macher und wir??? Immer ein gutes Händchen, Herr Herzberger.