In den vergangenen Jahren konnten sich die Energie Kicker mit dem inoffiziellen Titel des „Ostdeutschen Herbstmeisters“ schmücken, doch in diesem Jahr sieht das anders aus: Union Berlin ist die Nummer eins im Osten! Die Eisernen Kicker aus Berlin Köpenick schwimmen weiter auf ihrer Erfolgswelle. Im Derby gegen Energie Cottbus fuhren sie den vierten Sieg in Folge vor rund 17.000 Zuschauern mit 1:0 ein. Auch wenn die Gäste gute Möglichkeiten zum Anschlusstreffer hatten, ihre Energie reichte jedenfalls nicht aus, um den vielen angereisten Cottbus Fans einen versöhnlichen Fußballabend zu bescheren.
Bereits nach zehn Minuten gingen die Köpenicker nach einem Abwehrfehler der Cottbusser in Führung. Unions Silvio kann völlig unbedrängt abstauben. Energie gab im ersten Durchgang nach knapp einer halben Stunde durch Christian Müller und Daniel Adlung die ersten Lebenszeichen von sich. Nach der Halbzeit waren es zunächst die Unioner, die die besseren Chancen hatten, doch John Mosquera und Christopher Quiring behielten im entscheidenden Augenblick ihre Nerven nicht. Die Cottbusser Offensive scheiterte im zweiten Abschnitt immer wieder am überragenden Union Keeper Glinker. Herausragend war seine Reflex zehn Minuten vor Schluss, als er einen Rangelow – Knaller über die Querlatte lenkte.
Für Energie Trainer Pele Wollitz ist es die siebente Niederlage in der laufenden Saison. Zwar lobte der Coach nach dem Spiel seine Kicker, doch einige Schulzendorfer Anhänger vom Energie Cottbus Fanclub „Berliner JungZ“ konnte das nicht besänftigen. „ Was Cottbus derzeit auf dem Platz zeigt ist alles andere als überzeugend. Es fehlt den Spielern offenbar die Energie.“, meinte Eckhard Ruminski.
Tatsächlich fällt die Bilanz der Bundesligahinrunde für die Cottbusser nicht besonders gut aus. Lediglich 22 Punkte holten die Lausitzer in 17 Begegnungen und das bei einem Profietat von rund 7 Millionen Euro. Eines dürfte allerdings feststehen: Die legendäre Drei Jahres Regel, nach der Energie Cottbus seit den 90 er Jahren aller drei Jahre auf- und absteigt, wird wohl in diesem Jahr erstmals durchbrochen werden. Denn von einem Aufstieg in die 1. Bundesliga können Spieler und Fans derzeit nur träumen.
Das Derby in der Alten Försterei hielt, was sich viele Fußballfans vom Abend versprochen hatten: Ein spannendes Spiel, eine fantastische Kulisse, tolle Stimmung auf den Rängen, keine Roten Karten und keine Zuschauerausschreitungen – so schön kann Fußball sein!
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