110 Bäume für Zeuthen: Über einen, der nicht im Alarmismus versackt

22. Dezember 2019
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Der Aktionismus und Aktivismus einiger Klimaaktivisten und Umweltschützer ist besorgniserregend. Beispiel Schulzendorf: Dort wurde unter der Flagge des Klimaschutzes eine Kampagne für den Erhalt nachweislich kranker Bäume, deren Standsicherheit teilweise sogar gefährdet war, gestartet. Unterschriften für einen Fällstop wurden gesammelt, Bürger sollen dabei manipuliert worden sein, eine Sondersitzung des Gemeinderates wurde einberufen.

Professor Jonas Reif mitten in japanischen (Zeuhtener) Schnurbäumen. (Foto: mwBild

Professor Jonas Reif mitten in japanischen (Zeuhtener) Schnurbäumen. (Foto: mwBild

Einer, der nicht nur Ziele und Absichten verbreitet, hat mit einer spektakulären Aktion tatsächlich etwas für den Klimaschutz getan. Die Rede ist von Professor Jonas Reif (Bündnis90/Die Grünen), Chef des Zeuthener Gemeinderats.

„Ich sehe meine Arbeit im Gemeinderat Zeuthen als Ehrenamt an. Deshalb möchte ich der Öffentlichkeit von meiner Aufwandsentschädigung etwas zurückgeben und einen Beitrag zum Klima- und Artenschutz, der Insektennahrung und zum Erhalt des grünen Ortsbildes leisten.“, so der Grünen Politiker.

Reif finanziert 110 japanische Schnurbäume! Sie werden in den kommenden Wochen und Monaten in Zeuthen gesetzt. 100 sind schon da, zehn kommen noch. Die ersten 20 bis 25 CO2 – Killer werden in der Teichstraße gepflanzt.

Warum gerade 110? „Ein Baum pro Gemeindevertreter, das sind 22, und Jahr der Wahlperiode. Also 5, macht insgesamt 110.“, so der Wissenschaftler.

Rund 3.500 Euro hat Professor Reif für die Bäume aus eigener Tasche bezahlt.

Der japanische Schnurbau, der eigentlich aus China und Korea stammt, ist ein wahrer Wunderbaum.

Er ist trockenheits-, hitze- und krankheitsresistent und für den nahrungsarmen Brandenburger Sandboden bestens geeignet. An seinen Wurzeln bilden sich Knöllchenbakterien. Sie produzieren Stickstoff, den der Schnurbaum dankend aufnimmt.

Der Baum blüht spät, erst im Juli oder August. Weil er jede Menge Nektar spendet, ist er für Bienen und andere Insekten eine Oase. Im Herbst ist er wegen seiner goldgelben Färbung besonders schön anzusehen.

Der erste Schnurbaum wurde in der Teichstraße gepflanzt. Die weiße Farbe am Stamm dient dem Schutz vor Rissen, sagt der Wissenschaftler. (Foto: mwBild)

Der erste Schnurbaum wurde in der Teichstraße gepflanzt. Die weiße Farbe am Stamm dient dem Schutz vor Rissen, sagt der Wissenschaftler. (Foto: mwBild)

Expertenberechnungen zufolge müssen 80 Bäume gepflanzt werden, um jährlich eine Tonne CO2 zu kompensieren.

Zirka 5.500 Straßenbäume werden in Zeuthen gezählt. Dank Professor Reif werden es bald 110 mehr sein. Das macht eine Kompensation von rund 1,37 Tonnen CO2 pro Jahr.

3 Responses to 110 Bäume für Zeuthen: Über einen, der nicht im Alarmismus versackt

  1. Lärmgegner
    19. Oktober 2020 at 16:23

    @ Jonas Reif Seit wann halten sich Bäume und Politiker an Regeln ?

  2. Jonas Reif
    19. Oktober 2020 at 06:46

    @Steffen Martin: Die Bäume sind regelkonform entsprechend “Hinweise zur Straßenbepflanzung in bebauten Gebieten” der “Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen” gepflanzt worden – sogar mit zusätzlichem Puffer.

  3. Steffen Martin
    18. Oktober 2020 at 22:39

    Die Bäume da sind so eng an der Strasse, dass es mich nicht wunderte, höben deren Wurzeln das Strassenwerk irgendwann wieder an.
    Im übrigen ist es eine Krux, dass man da als Fussgänger dem gemeinen Raser gnadenlos ausgeliefert ist.

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