Politischer Rückblick: Die Fraktion eines politischen Machers

In wenigen Tagen wird ein neuer Gemeinderat gewählt. Der Schulzendorfer zieht Bilanz über die Politik der Fraktionen. Heute: Die Körner – Fraktion.

Genau genommen geht es um die Fraktion SPD/ Schulzendorf pur/Grüne. Warum die Namensschöpfung? Das Wirken der Fraktion wurde durch eine Personalie geprägt und bestimmt: Andreas Körner (Bündnis 90/Die Grünen), seit 2015 Chef der Fraktion.

Andreas Körner (Foto: mwBild)

Die SPD – Vertreter Thoma und Krölke lieferten nicht das Bild von Akteuren, sondern weckten eher Erinnerungen an kränkelnde Menschen – schwerfällig, lethargisch, behäbig.

Thoma schmiss nach wenigen Monaten den Fraktionsvorsitz. Wenn er im Gemeinderat redete, sagte er wenig, unterstützte nicht den Appell zur Abschaffung der Straßenbaubeiträge. Der SPD – Politiker hat ein Riesen Skandal in der SG Schulzendorf mitzuverantworten: Die Männermannschaft lief mit einer Totenkopf Trikotwerbung für eine Neuköllner Bar auf, deren Inhaber auch Sänger der Band Berserker Berlin war. Die stand wegen aggressiver rechter Texte im Visier des Berliner Staatsschutzes.

Krölke schwänzte krankhaft  Sitzungen, in denen es um die Belange der Bürger ging. Seit seiner Wahl 2014 bis einschließlich Dezember 2018 fanden 40 Sitzungen statt. 22-mal fehlte er, 14 -mal davon sogar unentschuldigt.

Seit 2014 hat Krölke nicht einen nennenswerten Redebeitrag im Gemeinderat abgegeben. (Foto:mwBild)

Die Wählergemeinschaft Schulzendorf pur wurde in einem separaten Beitrag betrachtet.

Körner stammt aus der Bürgerbewegung. Keine Überraschung also, dass er sich im Gemeinderat für mehr Einfluss der Bewohner stark machte. Und das erfolgreich. Seine Fraktion schob unter anderem das „Mecker“ – Online Portal Maerker an. Für einen Wermutstropfen bei den Bemühungen um die Stärkung der Bürgerrechte sorgte die Körner – Fraktion am Ende der Wahlperiode: Die neueste Fassung der Kita Satzung wurde erst 24 Stunden vor Beschlussfassung veröffentlich. Deutliche Kritik darüber übten Bürger und der Elternvertreter der Kita Hollerbusch.

Auf das Friedhofskonzept, das Pilot Projekt „Inklusive Schule“ und die Straßenbeleuchtung nahm die Körner – Fraktion Einfluss und trieb ihre Entwicklung voran.

Grüne Politik ohne Umweltschutz? Undenkbar! Auf ihn legte die Fraktion in den zurückliegenden Jahren ein wachsames Auge. Fraktionschef Körner bot den Plänen eines Berliner Immobilienmaklers, im Schnellverfahren 10.000 Quadratmeter an der Fürstenberger Straße zu bebauen, die Stirn:  „Ich sehe überhaupt keinen Grund für ein beschleunigtes Verfahren und schon gar nicht ohne Betrachtung von Umweltaspekten.“

Beobachter und Parteifreunde loben Körners Arbeitsstil in der Fraktion, denn in den zurückliegenden vier Jahren gab es kein Thema, auf das der Fraktionschef nicht bestens vorbereitet war, kein Thema, bei dem er nicht leidenschaftlich stritt und kein Thema, bei dem er sich nicht für die Interessen der Bürger einsetzte. Und deshalb ist der Name Körner – Fraktion zutreffend.