Die Freundschaft zwischen der polnischen Gemeinde Kargowa und Schulzendorf steht seit 2009 nicht nur auf dem Papier. Sie ist sehr innig und von Leidenschaft geprägt. Im vergangenen Jahr wurden die Schulendorfer zu den Kargowa Tagen eingeladen. Die Hortkinder zeigten unter dem Applaus vieler Polen mitreißende Tänze und Gemeindevertreter präsentierten an einem Stand ihren Ort. Mit sehr viel Herz und Wärme wurden die Schulzendorfer von ihren polnischen Freunden aufgenommen.
Das alles hat Schulzendorfs Seniorenvorsitzender, Dr. Paul Stahlberg nicht vergessen. Er will sich, wie es unter Freunden Usus ist, revanchieren und lud deshalb seine polnischen Altersgenossen zu einem Besuch nach Schulzendorf ein. Das Rathaus, die Patronatskirche, die Kitas, vieles in Schulzendorf will Stahlberg ihnen zeigen. Eine Dampferfahrt auf dem Müggelsee und eine Stadtrundfahrt durch Berlin sollen zum I – Tüpfelchen werden.
Doch eine Hürde gibt es bei Stahlbergs Vorhaben: Wer trägt die Kosten des Besuches der Freunde aus Polen?
„Bürgermeister Markus Mücke hat uns Betteln geschickt.“, konstatierte Stahlberg. Zwar sind im Gemeindehaushalt 20.000 Euro für die partnerschaftlichen Beziehungen eingeplant, doch Schulzendorfs Gemeindeoberhaupt wollte offenbar zunächst andere Geldquellen anzapfen, bevor er an das Eingemachte geht. Stahlberg marschierte los und die Rechnung von Bürgermeister Mücke ging auf. Die Schulzendorfer Elektro GmbH, Apothekerin Schwarzrock, drei Ortsgruppen der Volkssolidarität, Ex – Bürgermeister Dr. Burmeister, der Chef der Gemeindevertretung Dr. Effler und Stahlberg selbst spendeten insgesamt 830 Euro.
Da die Spenden nicht die Kosten des Besuches decken, stellte der Seniorenvorsitzende einen Antrag auf Fördergelder im Dezernat für Europaangelegenheiten beim Landkreis. Doch die Bürokratie machte Stahlberg einen Strich durch die Rechnung. „Unser Antrag wurde abgelehnt, weil er einige Tage zu spät eingegangen ist.“ , ärgerte sich Stahlberg.
Nun muss Bürgermeister Markus Mücke wohl doch in die Gemeindeschatulle greifen. Es sollte ihm allerdings nicht schwer fallen, schließlich tut man für Freunde Alles!
Es ist ja nichts gegen Eigeninitiative einzuwenden, ganz im Gegenteil. Herr Dr. Paul Stahlberg engagiert sich seid Jahren aufopferungsvoll für die Belange der Schulzendorfer Senioren. Auch die Spendenbereitschaft ist sehr bemerkenswert.
Da emfinde ich es als Hohn, dass ein über 80 Jähriger zum Betteln durch den Ort geschickt wird, wenn doch Gelder im Gemeindehaushalt genau dafür zur Verfügung stehen. Es ist beschämend wie mit Menschen umgegangen wird, die ihre Kraft, ihre Zeit und auch noch ihr eigenes Geld für den Ort einsetzten.
Herr Dr. Paul Stahlberg hat meine volle Bewunderung!