Umbau Butze: Ein Schrecken ohne Ende? Schulzendorfs Gemeindevertreter schalten sich ein und nehmen die Baustelle unter die Lupe!

5. August 2010
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Die Baumaßnahmen an der Butze sorgten bereits im Mai 2010 für Schlagzeilen (Schulzendorfer.de berichtete in einer Slideshow ). Während einer Regenphase wurde das zu sanierende Dach abgedeckt und das Gebäude nur sehr schlecht mit Planen vor dem Tageswasser geschützt.

Die Folgen waren zwangsläufig. Mehrfach gab es Wassereinbrüche, Teile der Butze wurden überflutet und mussten von den Mitgliedern des Kulturclubs stundenlang leer geschöpft werden.

Seit Ende Mai, also jenem Zeitpunkt, wo sich die ersten Schimmelpilze an der Decke bildeten, hat sich in Sachen seiner Beseitigung bislang nichts getan. Der Befall hat sich rasant ausgebreitet. Im gesamten Gebäude riecht es feucht und modrig.

“Wenn nicht kurzfristig etwas gegen die verschimmelten Decken unternommen wird, müssen wir die Butze für künftige Veranstaltungen schließen.” kündigte das Vorstandsmitglied des Kulturklubs, Winifred Tauche an.

Warum die Gemeindeverwaltung nichts gegen den sich ausbreitenden Schimmel unternommen hat, wo doch bekannt ist, dass er eine erhebliche Gesundheitsgefährdung darstellen kann, war nicht in Erfahrung zu bringen.

Fehlende finanzielle Mittel sind nach Ansicht von Bauleiter Klaus Detlef Hedrich dafür verantwortlich, dass es überhaupt zu dem Wassereinbruch kam. Denn Geld für ein Notdach war nicht da. “Wir müssen mit bestimmten Einschränkungen leben.”, rechtfertigte Hedrich die eingetretenen Schäden. Unverständnis darüber herrschte dagegen bei den Mitgliedern des Kulturclubs. “Man hat Geld für das Notdach sparen wollen. Die nun eingetretenen Schäden gehen allerdings weit über die Kosten eines Notdaches hinaus.”, ärgerte sich Tauche.

Viele Türen sind verzogen, die Decken stinken und sind vermodert und Teile der Lüftungsanlage beginnen wegen der hohen Luftfeuchtigkeit zu rosten. Die Schäden am Inventar wurden noch nicht ermittelt.

Am vergangenen Samstag trafen sich in der Butze wegen dem Baustellenchaos die Spitzen der Schulzendorfer Parteien zu einer Krisenbegehung. Bernd Puhle (BürgerBündnis), Joachim Kolberg (CDU), Dieter Gronau (Die Linke) und Georg Bäumer (SPD) schauten mit Argusaugen auf das Geschehene. Kritik und teilweise Unverständnis wurden laut. “Es ist für mich ein Rätsel weshalb das Bauamt bei der Schadensabwicklung nicht nach dem Verursacherprinzip vorgeht.”, bemängelte Joachim Kolberg (CDU). Die obersten Gemeindevertreter wollen sich für einen schnellen Schadensausgleich stark machen. Demnächst wird es ein Gipfeltreffen mit der Verwaltung zu diesem Thema geben.

“Wenn das Dach geschlossen ist, wird der Bauhof die Decken, die Türen und die anderen Schäden wieder herstellen bzw. beheben.”, erklärte indessen Bürgermeister Mücke.

Das gesamte Bauvorhaben befindet sich ohnehin in erheblichen Zeitverzug. “Eigentlich sollte am 17. Juli bereits alles fertig sein.”, klagte die Vorsitzendes des Kulturclubs Claudia Bäumer. Für die Macher der Butze steht fest, dass es sich bei den Unbillen um “hausgemachte Probleme” handelt. Das Dachdeckerunternehmen arbeitete nur zeitweise und nicht konzentriert auf der Baustelle. Der Bauleiter nahm seine Aufgaben nicht ernst genug. Eine andere Sicht auf die Dinge hat Bürgermeister Markus Mücke. “Die Bauverzögerungen in der Butze entstanden durch die ungewöhnlich starken Regenfälle.”, erklärte Mücke.

In Kürze werden die Arbeiten im vorderen Teil der Butze beginnen. Ein neues Unternehmen wird die Dacharbeiten realisieren, immerhin soll es dort ein Notdach geben.

Schulzendorfs stellvertretende Bürgermeisterin Rita Koppe betrachtete die Baustelle Butze ganz nüchtern. “Gehen Sie davon aus, dass sich die Butze nach Abschluss der Maßnahmen in einem ordnungsgemäßen Zustand befindet.”, so Koppe.

Diese Worte werden die Betreiber hoffentlich versöhnlich stimmen. Bleibt ihnen nur zu wünschen, dass sie bis dahin weder “abgesoffen” sind , noch das gesamte Mobiliar ausgetauscht werden muss .

5 Responses to Umbau Butze: Ein Schrecken ohne Ende? Schulzendorfs Gemeindevertreter schalten sich ein und nehmen die Baustelle unter die Lupe!

  1. Conni Gronau
    23. August 2010 at 19:24

    Auch die Mitglieder des KKS sind nicht gerade erfreut darüber, dass es zu den, an mehreren Stellen beschriebenen Schäden gekommen ist. Und so hat die Mitgliederversammlung am 12.08.2010 beschlossen, die BUTZE vorerst zu schließen. Dennoch muss ich an dieser Stelle mal einiges klarstellen. Dass der Kultur Klub Schulzendorf e.V. mit der BUTZE eine Heimstatt für alle möglichen kulturellen Angebote gefunden hat, ist nicht zuletzt der Tatsache zu verdanken, dass sich die Gemeinde Schulzendorf mit der Übergabe des Hauses an den Verein im Jahre 2005 einer kostspieligen freiwilligen Aufgabe stellte. Als dann die Entscheidung getroffen wurde das Hauptdach über Bauhof und Butze instand zu setzten war nicht nur dringend notwendig sondern auch mit hohen Kosten verbunden. Auch wenn es schon zum damaligen Zeitpunkt nicht immer einfach für uns als Betreiber war, mit den damit verbundenen Schwierigkeiten fertig zu werden, sind wir heute sehr froh darüber, dass die Halle nun warm und wasserdicht ist. Jetzt, wo die Entscheidung für die Erhaltung des Hauses gefallen war, mussten schlussendlich auch an die Reparatur der anderen Dächer und die Wärmedämmung der Fassade folgen. Es steht fest, die Sicherung der Baustelle hätte so erfolgen müssen, dass die im Inneren befindlichen Werte keinen Schaden nehmen. Fest steht auch, dass das nicht rechtzeitig erfolgt ist. Dennoch möchte ich davon in Kenntnis setzten, dass die Ausschreibung zur Beseitigung der Schäden erfolgt ist, aus den Fehlern die Konsequenz gezogen und der Baustelle im vorderen Bereich ordnungsgemäß abgesichert wurde und alle Maßnahmen rechtzeitig mit dem Verantwortlichen des KKS für die Bauarbeiten abgesprochen werden. Und damit geklärt wird, wer für die entstandenen Kosten aufkommen muss, werden die Gemeindevertreter, die unserem Verein angehören hartnäckig dran bleiben.

  2. RedBull
    8. August 2010 at 15:09

    Normalerweise muss ein Untersuchungsausschuss her. Mich wundert es dass die Gemeindevertreter dass so gelassen hinnehmen. Es ist doch unser aller Geld mit dem aus meiner Sicht fahrlässig umgegangen wurde. Hat denn keiner den Mum um da auf den Tisch zu hauen. WARUM WIRD DERART VERSCHWENDERISCH MIT STEUERGELDERN UMGEGANGEN???

  3. BINgeLADEN
    7. August 2010 at 14:23

    Ich denke, dass es bei einer solchen Katastrophenbaustelle immer zwei Seiten gibt. Die eine, die schlampig arbeitet, das Dach nicht richtig abdeckt und die andere Seite, die so etwas zuläßt. Wann und wie werden die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen, wenn Fördergelder derart verheizt werden? Das sind Gelder, die wir alle mit bereitstellen. Kein Familienhaushalt könnte sich solch einen Umgang mit dem Geld leisten! Oder ist es wie in Duisburg, wo keiner Schuld hat? Herr Mücke, sind Sie bitte nicht böse, aber für Ihre Begründung, dass die Regengüsse Schuld am Bauverzug sind würde ich Ihnen den RAAB – der Woche verleihen. Wenn ich im April, Mai baue muss ich damit rechnen, dass es auch mal starke Regengüsse geben wird. Und wenn ich im Winter baue, ist die Wahrscheinlichkeit groß dass es schneit und die Temperaturen unter Null sinken.

  4. Ulf
    7. August 2010 at 11:38

    An diesem Beispiel zeigt sich nach meiner Überzeugung, dass absolut unproffessionell gearbeitet wird. Viele Schulzendorfer haben ein Haus gebaut und werden sicherlich bestätigen, dass es immer Probleme beim Bauen geben wird. Aber solche Probleme wie in der Butze sind ja der Horror! Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass die Verantwortlichen möglicherweise denken,ach, es ist ja nicht mein Geld und mein Eigentum! Das Argument – es ist kein Geld da – kann ich absolut nicht akzeptieren. Wenn ich kein Geld habe, kann ich nicht bauen!!! Aber warscheinlich ist es so, dass mann keinesfalls auf irgendwelche Fördermittel verzichten will. Trotzdem ist eine solche Position auch aus kaufmännischer Sicht falsch. Man sieht ja jetzt das Dilemma.

  5. 007
    6. August 2010 at 21:56

    Ich finde es ja interessant, das der Bauhof Bauleistungen übernehmen darf, die sonst Fachunternehmen vorbehalten sind. Unsere ortsansäßigen Unternemen gehen dann leider wieder leer aus.

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