Straßenbeleuchtung: Bewohner am Leipziger Platz fühlen sich von der Gemeinde im Dunkeln gelassen.

15. November 2012
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Schon seit Monaten funktioniert die Straßenbeleuchtung am Leipziger Platz nicht. (Foto: Wolff)

Seit über einem Jahr sind die aus DDR – Zeiten stammenden Straßenlaternen am Leipziger Platz nicht mehr in Betrieb. Im Juni 2011 erklärte Amtsleiterin Undine Nulle auf Nachfrage, dass  während des Straßenausbaus die Beleuchtung durch einen „unplanmäßigen Kabelschaden“ ausgefallen und deshalb „längerfristig nicht funktionstüchtig“ ist.

Offenbar scheiterten später Versuche den Schaden zu beheben, die Lampen blieben aus. Seitdem fühlen sich Bewohner am Leipziger Platz von der Gemeinde im Dunkeln gelassen. Sie beklagen besonders, dass ihre Kinder  im Finstern nach Hause kommen müssen. „ Ab kurz nach 16 Uhr ist es in der Straße dunkel. Am Abend sind im kleinen Wald am Leipziger Platz auch die Wildschweine unterwegs. Nicht gerade angenehm dort entlangzugehen.“, sagt Gemeindevertreterin Annabell Kesser (FDP).

Erst unlängst warnte die Polizei in einem Handzettel, dass zu Beginn der dunklen Jahreszeit verstärkt mit Einbrüchen in Einfamilienhäusern zurechnen ist. Eine unbeleuchtete Straße kann zum idealen Terrain für Straftäter werden. Um nicht ganz im Stockfinstern in sein Haus zu gelangen hat sich ein Anwohner am Leipziger Platz einen Bewegungsmelder installiert.

Bauamtsleiterin Undine Nulle führt gleich mehrere Gründe dafür an, dass die Anwohner am Leipziger Platz im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln tappen müssen.  „Wir sehen in der Reparatur des Kabelschadens keine Priorität.“, sagte Nulle in der jüngsten Sitzung des Ortsentwicklungsausschusses. Schließlich ist auf der einen Seite  des Leipziger Platzes „nur Wald – da ist niemand.“

Außerdem würden die finanziellen Mittel fehlen um eine Reparatur durchzuführen. Einen weiteren Grund, der gegen die Reparatur des Kabelschadens spricht, sieht Amtsleiterin Nulle in der Lichtverschmutzung. „Dauerbeleuchtung hat auf die Menschen tatsächlich verschiedene negative Auswirkungen.“, argumentierte die Amtsleiterin.

Mit dieser Sicht auf die Dinge ist die Grüne Politikerin Andrea Goymann ganz und gar nicht einverstanden: „ Dass auf einer Seite Wald ist und auf der anderen Straßenseite Wohnbebauung, ist für mich überhaupt kein Grund, kein Licht zu machen. Im Gegenteil!“

Bauamtsleiterin Undine Nulle: „Wir sehen in der Reparatur des Kabelschadens keine Priorität.“ (Foto: Wolff)

Auch die FDP Frau Annabell Kesser rügt die Sicht der Bauamtsleiterin. „Ich verstehe Frau Nulle nicht, sie tut die Probleme einfach ab. Mir fehlt jegliches Verständnis für ihre Sicht.“, so Kesser.

Ortsentwicklungschef Joachim Kolberg (CDU) schloss sich der Kritik zur Position der Bauamtsleiterin in Sachen der Straßenbeleuchtung an. „In der Kölner Straße befindet sich auf einer Seite auch Wald. Dennoch wurde dort auch eine Straßenbeleuchtung aufgestellt. Eine bürgerfreundliche Politik sieht anders aus.“, konstatierte Kolberg.

CDU und FDP wollen nun ein Antrag in die Gemeindevertretung einbringen, der die Verwaltung verpflichten soll, sich um den „Kabelschaden“ am Leipziger Platz zu kümmern. Da bleibt den Anliegern am Leipziger Platz nur zu wünschen, dass sie bis dahin von Schäden verschont bleiben.

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12 Responses to Straßenbeleuchtung: Bewohner am Leipziger Platz fühlen sich von der Gemeinde im Dunkeln gelassen.

  1. stefanie
    18. November 2012 at 10:26

    Die Gemeinde hat wie immer kein Geld für nichts.
    Keinen Spielplatz,kein Feuerwehrauto,keine vernünftige Tafel am Waldfrieden, dafür aber goldene Strassen und einen Palast für die Mücke.

  2. Blitz
    17. November 2012 at 21:58

    @bin_im_Ort – Was wollte der Dichter sagen, dass die Praxis die Theorie bestimmt ?!

    Meine Wasserleitung vor dem Grundstück ist 85 Jahre alt und dafür habe ich 2011 Anschlußbeträge bezahlt, für eine Leitung aus Stahl- Abschreibungszeit 40 Jahre , von der wir seit 75 Jahren Wasser beziehen und der Rost ein Problem ist und der Winter 1995 zu einer Unterbrechung von fast zwei Monat uns bescherte- Es gibt seit 1912 in der Region immer die gleiche Wasserqualität !

    Wollen wir weiter diskutieren, über Brücken,Kanäle, Gebäude, Leitungssysteme, Gräben …. Bürgermeister und Währungen kommen und gehen, oftmals auch Meinungen – Bauleistungen bleiben

  3. bin_im_Ort
    17. November 2012 at 19:02

    Für den Blitz

    Haha, was haben wir gelacht, aber mal im Ernst:
    In der DDR wurde 1989 noch an Maschinen produziert, die vor 1945 gebaut wurden. Jetzt kann man sagen, toll, das war Wertarbeit, das hat gehalten
    Nur: Viel und schnell konnte damit nicht produziert werden.
    Industriefirmen, die nicht permanent in neue Geräte investieren, verlieren am Markt, die Maschinen sind nach x Jahren nicht mehr wirtschaftlich nutzbar. Ich könnte auch noch einen Trabi aus 1960 fahren, das ginge bestimmt, aber der Trabi schluckt, verpestet die Luft und alle Nase lang geht etwas kaputt. Der Sinn der Abschreibedauern ist, dass es irgendeinen Anhaltspunkt dafür gibt, wann eine Anlage erneuert werden müßte. So wie die Straßenbeleuchtung. Ein Bauamt tut gut daran, sich 2047 als spätesten Zeitpunkt der Erneuerung von heute neu gebauten Lampen zu notieren. Wenn bis dahin nicht erneuert wurde, gibt es mit ganz großer Wahrscheinlichkeit Blackouts und dunkle Straßen und Schulwege. Dann müssen und dürfen sich wieder alle Anwohner beschweren, warum es dunkel ist. Die Antwort ist dann aber sicher auch: Es ist kein Geld da.
    Schöner wäre es, wenn es wirklich einen Plan der Gemeinde gibt, die Anlagen spätestens nach Ende der Abschreibung zu erneuern. Denn irgendwann funktioniert jede Sache nicht mehr, selbst ein Feuerwehrauto erhält irgendwann keinen TÜV mehr und neue Straßenbeleuchtungen sind viel stromsparender als alte, so dass sich die Investitionen durchaus wieder amortisieren.

  4. Blitz
    17. November 2012 at 09:52

    @bin_im_Ort ( Vorsicht Humor )

    Sind Herr Mücke und Frau Nulle auch schon abgeschrieben, die sind auch schon über 35 !

    Ich finde es grauenvoll, immer diese Finanzposse aus dem Ärmel zu ziehen, um eine Realität wegzuwischen und als Realität dazustellen.

    Instandsetzung, Ersatz und Erneuerung + Ergänzung sind die Fremdwörter – komischerweise hat man sich beim Rathaus( bau ) daran gehalten.

    Wenn unsere Großväter nicht so großzügig gebaut hätten, wäre mit der Infrastruktur in Deutschland schon Pumpe – so ist der Großteil der Transportleitungen über 60 Jahren – somit abgeschrieben und stellt doch die Stütze in der Hauptversorgung da !

    Schulzendorf setzen- Note 6

  5. bin_im_Ort
    16. November 2012 at 20:54

    Straßenbeleuchtung ist nach 35 Jahren abgeschrieben. Sicher sorgt die Gemeinde dafür, dass nach 35 Jahren auch neue Lampen da stehen, oder?
    Doch Oh-Nein, in der Sitzungsniederschrift der Sitzung der Gemeindevertretung am 17.10.2012 steht, dass die Beleuchtung in der Freiligrathstr. und in der Miersdorfer Str. schon über 40 Jahre alt ist und sich noch dazu in einem miserablen Zustand befindet, obwohl die Miersdorfer Str. erst 2006 einen neuen Gehweg erhalten hat, also alles schon aufgebuddelt war. Auch dort gibt es nun dunkle Ecken, die für die Kinder Schulwege sind. Nicht nur der Leipziger Platz braucht neue Lampen, auch für diese beiden Straßen müßten alsbald neue Lampen her. In der Miersdorfer Straße wäre es sinnvoll, diese dann auf der Seite des Bürgersteiges anzubringen, damit dieser sicherer wird.

  6. Pfarrer Braun
    16. November 2012 at 10:55

    Erst wenn ein Mensch im Dunkeln stürzt und sich möglicherweise seine Gesundheit schädigt, also im Nachhinein, wird man dann klüger sein. Das muß doch nicht sein. Frau Nulle, es gibt doch bestimmt einen Weg. Wenn im Rathaus plötzlich das Strom Hauptkabel kaputt geht und die Gewährleistung abgelaufen ist, dann schließen sie doch auch nicht das Haus und schicken alle Mitarbeiter nach Hause. Ein einfaches Mittel die Welt ein Stück zu verbessern, ist es, sich und anderen etwas Gutes zu tun.

    Noch eine Bitte, geht in den Kommentaren etwas netter miteinander um. Ertrage einer den anderen und vergebt euch untereinander.

  7. christian
    16. November 2012 at 10:11

    Meine Tochter fährt da jeden Tag mit dem Fahrrad lang, ab 16.00 Uhr ist es zappelduster, die Freiliggrathstrasse ist durch die Umleitung in Zeuthen stark befahren. Hoffen wir das nichts passiert.
    Wer ist denn für den Kabelschaden verantwortlich? Die Gemeinde,die Anwohner oder die Straßenbaufirma?

  8. Blitz
    15. November 2012 at 23:37

    Wer gegen seinen Dienstherren+ Frauen arbeitet, wird in jeder Firma rausgefeuert, Der Dienstherr ist u.a. der Schulzendorfer Steuerzahler.

    Möchte mal wissen, wenn die Handtasche von Frau … gestohlen wird, oder ein Sturz mit Verletzungen bei Frau .. im Dunkeln passiert, wie sie dann redet. Da wird das Wort Lichtverschmutzung mit Sicherheit nicht dabei sein.

    Es gibt auch Bestandschutz !.Nur in Schulzendorf möglich, jeder andere BM hatte der Verwaltung Beine gemacht und notfalls mit Firmen gesprochen – unfaßbar !

  9. bauamtler
    15. November 2012 at 21:43

    Die Einbrecher wird es freuen, im Dunkeln können sie ungestörter die Häuser leer räumen.
    Schlafstadt Schulzendorf,weiter so.

  10. BingeLaden
    15. November 2012 at 20:28

    Liebe Celly, im Zuge der Straßenausbaumaßnahmen An der Aue ist seitens der Gemeinde die Errichtung einer Straßenbeleuchtung geplant. Am Leipziger Platz gab es eine Beleuchtung, die plötzlich nicht mehr funktioniert. Das sind zwei verschiedene Dinge.

  11. SG Celly
    15. November 2012 at 19:20

    Gehen sie doch Abends An der Aue enlang da sind schon lang die Lichter ausgegangen.Diese Stasse besitzt garkeine Laternen mehr.

  12. 007
    15. November 2012 at 17:34

    Ich finde für die Erklärungen der Frau Nulle keine Worte. Wer bitte schön legt denn fest was Priorität hat? Frau Nulle? Herr Mücke? Die Verwaltung soll Dienstleister sein! In Schulzendorf scheint das anders zu sein. Oscarreif ist die die Aussage zur Lichtverschmutzung. Ich empfehle sämtliche Straßenbeleuchtung abzubauen. Frau Nulle, in ihrem Schiffahrtsamt waren Sie besser aufgehoben als hier in Schulzendorf!

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