Schulkooperation: Unterschiedliche Interessen prallen aufeinander

17. Februar 2017
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Es sah gestern Abend nicht danach aus, dass sich die Mitglieder des Regionalausschusses Eichwalde, Schulzendorf und Zeuthen in der Frage einer gemeinsamen Schule einig waren.

Für den CDU - Fraktionschef aus Eichwalde kommt ein Schulneubau auf Teilen des Eichwalders Friedhofs nicht in Frage. (Foto: mwBild)

Für den CDU – Fraktionschef aus Eichwalde kommt ein Schulneubau auf Teilen des Eichwalders Friedhofs nicht in Frage. (Foto: mwBild)

Die drei Kommunen stehen vor ähnlichen Problemen: Die Raum Situation in den Grundschulen ähnelt sich, sie ist schlicht prekär. Die Schülerzahlen steigen wegen des unaufhörlichen Einwohnerzuwachses stetig und völlig abweichend von den Prognosen der Fachleute aus dem Landkreis. Der Erweiterungsbedarf an Klassenräumen wächst. Schuldirektoren sind bereits jetzt gezwungen, in die Trickkiste zu greifen. Fachräume werden in Klassenräume verwandelt.

In Zeuthen sehen Pädagogen eine Erweiterung der Grundschule am Wald kritisch. Die Schule werde immer größer, weshalb die Qualität leiden könnte, lautet ein Argument.

von links: Andreas Körner (Bündnis 90/Grüne) Beate Burgschweiger und Wolfgang Burmeister (Bündnis 90/Grüne), Foto: mwBild

von links: Andreas Körner (Bündnis 90/Grüne) Beate Burgschweiger und Wolfgang Burmeister (Bündnis 90/Grüne), Foto: mwBild

Ein Schulneubau stellt die einzige Alternative dar. Doch grünes Licht vom Potsdamer Bildungsministerium gibt es dafür nur, wenn über 300 Kinder die neue Schule besuchen. Für Zeuthen allein nicht zu schaffen. Weil in den anderen Gemeinden ähnlich Not herrscht, setzt Bürgermeisterin Burgschweiger auf ein gemeinsames Projekt.

Von Meer: Den Toten die Ruhe lassen

Bei der Suche nach einem Schulstandort wurde einer bereits öffentlich ins Gespräch gebracht: Im Zeuthener Winkel unter Nutzung eines Teilstückes des Friedhofs.

Für Eichwaldes CDU – Fraktionsvorsitzenden, Jürgen von Meer, ist der Teilabriss des Eichwalder Friedhofs ein völliges Tabu: „Wir machen ja alles mit. Aber bitte, lassen wir den Toten die Ruhe, die sie verdient haben.“ Von Meer plädierte dafür, zunächst die rechtlichen und praktischen Rahmenbedingungen einer gemeinsamen Schule zu klären, und anschließend nach einem gemeinsamen Schulstandort zu suchen.

In Eichwalde steht eine gemeinsame Schule aktuell nicht auf der Tagesordnung. Ein Schul – Erweiterungsprojekt auf 3 Züge ist angeschoben, im Februar 2017 wird das Vorhaben aller Voraussicht nach im Gemeinderat besiegelt.

Dr. Herbert Burmeister kritisierte die Standortdebatte einer gemeinsamen Schule als völlig verfrüht. (Foto: mwBild)

Dr. Herbert Burmeister kritisierte die Standortdebatte einer gemeinsamen Schule als völlig verfrüht. (Foto: mwBild)

Unter Verweis auf enorme finanzielle Belastungen, die künftig auf Eichwalde wegen der Bahnquerung und anderer Projekte lasten, mahnte Martin Kalkhoff (Die Linke) die Prüfung der haushälterischen Umsetzbarkeit eines Schulprojekts an.

Dr. Burmeister hält Plädoyer für Lokalpatriotismus

In Schulzendorf verhält es sich ähnlich. „Wir können nicht warten, bis abgeklärt ist, ob es eine gemeinsame Schule geben wird oder nicht. Wir müssen die Anforderungen, die jetzt stehen, mit einer Erweiterung bedienen.“, konstatierte, Dr. Herbert Burmeister (Die Linke). Schulzendorfs Chef des Gemeinderates weiter: „Ich sage ganz lokalpatriotisch: Wir haben keine Oberstufe mehr. Diese Kinder gehen uns verloren. Wir haben es schwer, einen Bezug zu diesen Kindern zu finden.“

Wenn der Nachwuchs aus Schulzendorf eine gemeinsame Schule außerhalb der Gemeinde besucht, fürchtet Burmeister, dass bei ihm die Identifikation mit dem Ort verloren geht. „Das möchte ich persönlich nicht. Ich möchte, dass unsere Kinder bei uns in die Schule gehen.“, so Burmeister.

12 Responses to Schulkooperation: Unterschiedliche Interessen prallen aufeinander

  1. Arno Nühm
    25. Februar 2017 at 09:19

    So schlimm kann es ja nicht sein mit neuen Fluchhafen, wenn soviele Familien hierher ziehen; schon Wahnsinn was im Bereich E-T-S neu gebaut wurde!!!!!!
    Eher im Gegenteil; die Preise steigen in S’dorf!!! Warte nur bis der erste Pilot bei uns klingelt und nach Hausverkauf fragt :) :) :)

  2. Frau Müller
    25. Februar 2017 at 08:37

    Sinnlos!!! Was soll die Wortklauberei? Ich bin weder mit dem Klammernbeutel gepudert, noch ziehe ich mir die Hose mit der Kneifzange an.

    Wenn du glaubst, dass du mit solchen Spitzfindigkeiten das Problem negieren kannst….bitte…ist ein freies Land :)
    Und bitte nicht persönlich nehmen, aber hier denke ich, dass du eher der Polemiker bist.
    Wenn du glaubst das nach der Öffnung (wann immer die sein wird) des BER Schulzendorf ein ruhiger Ort bleiben wird, dann halte ich dich für sehr naiv. Aber nein, dass hast du ja nicht/nie gesagt……
    Ich empfehle die rosarote Brille abzunehmen und dem was da kommt nüchtern und pragmatisch entgegen zu sehen…..es wird eher unangenehm.

    Ich schlage vor wir treffen uns an der neuen Kita wenn sie fertig ist. Das wird sicher vor dem BER der Fall sein. Dann messen wir persönlich den Lärm. Dann treffen wir uns nochmal wenn der BER offen ist……dann werden wir ja sehen wer der Polemiker ist :)

  3. Tiefflieger
    Tiefflieger
    24. Februar 2017 at 16:54

    “Und jetzt kommst du und willst behaupten, dass der Bereich E.-Thälmann-Str. nicht durch die 15° Route betroffen sein wird?” – Das habe ich nicht gesagt. Bitte vorher lesen, was ich geschrieben habe und erst dann polemisieren.

  4. Frau Müller
    24. Februar 2017 at 14:26

    Klar können sie……machen sie nur nicht…sehe ich jeden Tag wenn ich hier auf Arbeit sitze und aus dem Fenster sehen.

    Und was ist nun…wo geht die 15° Route lang? Als die Südbahn temporär offen war haben wir sehr gut gesehen und gehört wo die Flieger lang gehen werden. Und jetzt kommst du und willst behaupten, dass der Bereich E.-Thälmann-Str. nicht durch die 15° Route betroffen sein wird? Nicht dein Ernst oder?

    Ich will mich garnicht streiten, halte aber die Aussage für gewagt, dass die Thälmannstr. durch den BER lärmtechnisch nicht beeinflußt wird.

  5. Tiefflieger
    Tiefflieger
    24. Februar 2017 at 11:59

    Ich weiss auch wovon ich rede. Flugzeuge können sehr wohl ganz genau auf “dem Strich” fliegen, wenn es die Piloten wollen. Die Argumentation der Flugkorridore ist ein beliebtes Mittel der BVBB – Panikmacher, um Menschen zu verunsichern und in Angst zu versetzen, damit sie auf die Straße gehen und protestieren. Ihre Theorien stimmen häufig nicht mit der Wirklichkeit überein. Von einem Wertverfall der Grundstücke, wie es die BVBB Propagandisten stets verbreiteten, ist in Schulzendorf jedenfalls nichts zu spüren.

  6. Frau Müller
    24. Februar 2017 at 07:37

    Ich mag diese schlauen Kommentare….. :)
    Wo bitte Tiefflieger geht denn die 15° Route der Südbahn Richtung Osten lang???? Und nicht vergessen, Flugzeuge fliegen nicht kerzengerade auf einem Strahl, sondern in einem Korridor und die 15° gehen nicht direkt am Ende der Bahn los, sondern der Flieger (in dem Fall sollen es ja große Maschinen, ala 747, A380 etc. sein)hebt nach 3/4 der Bahn ab und begibt sich dann auf die 15°.
    (ich arbeite in der Branche ich weiß wovon ich rede)

    Und was war einer der Gründe die GV Franke bei der Schließung der “Frechen Spatzen” angeführt hat? Mich deucht es wäre eine Flugroute gewesen.
    Und nun soll genau an dieser Stelle eine neue Kita gebaut werden. Sind die Pläne der “neuen Flugrouten” jüngst geändert worden? Wenn ja, dann hab ich echt was verpasst.

  7. Tiefflieger
    Tiefflieger
    23. Februar 2017 at 08:04

    Frau Müller, bitte richtig informieren, bevor Sie schreiben. Weder die neue Kita, noch die Grundschule liegen direkt unter einer geplanten Flugroute.

  8. Melly
    23. Februar 2017 at 06:22

    Kein Geld von Schulzendorf für eine Schule im Zeuthener Winkel!

  9. Schwarzer Peter
    22. Februar 2017 at 13:34

    Bitte den Hinweis von Herrn von Meer ernst nehmen, erst alles abklären, Regularien zwischen den Gemeinden festlegen und dann über den Standort reden. Nicht umgekehrt!

  10. Frau Müller
    22. Februar 2017 at 12:38

    Olli, recht hast du, aber die Schulzendorfer GV bauen auch eine Kita in der E.-Thälmann-Str…direkt unter eine Flugroute. Da muß es wohl auch mehr Für- als Gegenstimmen gegeben haben :(

  11. Olli
    22. Februar 2017 at 11:06

    Spinnen die Zeuthener? Eine Schule direkt unter einer Flugroute? Keinen Pfennig von Schulzendorf für so ein Projekt. @Bingeladen: Volle Zustimmung!!! Soll Zeuthen seine Schule dort allein bauen. Hauptsache die Gemeindevertreter erklären den Eltern plausibel, warum ihre Kinder Abgase der Flugzeuge inhalieren sollen.

  12. BingeLaden
    22. Februar 2017 at 08:10

    Über die von Zeuthen angestrebte Art und Weise der Zusammenarbeit bin ich entsetzt! Zeuthen will eine Studie in Auftrag geben, die einen Schulstandort im Zeuthener Winkel untersuchen soll. Die Gemeinde Schulzendorf soll sich finanzielle daran beteiligen. Ferner will Frau Burgschweiger prüfen, wie eine Schule der Gemeinden Eichwalde, Zeuthen und Schulzendorf dort betrieben werden kann. An einer Zusammenarbeit, die von einer Seite (Zeuthen) diktiert wird, sollte sich Schulzendorf nicht beteiligen. Eine Schule im Zeuthener Winkel ist aus meiner Sicht völlig abwegig. Wenn Zeuthen dort eine bauen möchte, dann soll sie es tun. Aber ohne Schulzendorf.

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