Radweg: Ein Schritt in die Zukunft oder ein Schlag ins Gesicht der Natur?

29. März 2025
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Schulzendorf/Zeuthen. Gestern wurde feierlich der Spatenstich für den neuen Radweg entlang der Landstraße L 402 vollzogen! Der 2.295 Meter lange Weg soll nicht nur die Verkehrssicherheit für Radfahrer erhöhen, sondern auch Pendlern und Freizeitradlern eine umweltfreundliche Alternative bieten. „Mit dem heutigen Spatenstich setzen wir ein klares Zeichen für eine moderne und nachhaltige Mobilität in unserer Region“, verkündete Philipp Martens, der Bürgermeister von Zeuthen, stolz.

v.li.: Christoph Kollert (NUDAFA), Heike Zettwitz (Landkreis), Philipp Martens, Enrico Saupe (Straßenmeisterei Waldstadt), Andreas Schiemenz (Voigt Ingenieure) Markus Mücke. (Foto: Landkreis Dahme-Spreewald)

v.li.: Christoph Kollert (NUDAFA), Heike Zettwitz (Landkreis), Philipp Martens, Ratschefin Nadine Selch, Enrico Saupe (Straßenmeisterei Waldstadt), Andreas Schiemenz (Voigt Ingenieure) Markus Mücke. (Foto: Landkreis Dahme-Spreewald)

Doch während die einen jubeln, gibt es auch kritische Stimmen. Mit satten 800.000 Euro wurde das Projekt von der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert – doch der Preis dafür ist hoch.

Rund 300 Bäume mussten im lokalen Klimaschutzwald weichen! Matthias Rackwitz, der Chef des NABU Regionalverbandes Dahmeland e.V., ist alles andere als begeistert: „Wir ärgern uns über die dauerhafte Vernichtung von Wald in einem Schutzgebiet zugunsten eines Radwegs, der angeblich aus Klimaschutzgründen geplant wurde. Dabei gab es von Anfang an alternative und weitaus klimaschonendere Streckenführungen, die aus banalen Gründen verworfen wurden.“

Die Top-Umweltexpertin Juliane Bauer, Vorstandsmitglied des NABU in Dahme-Spreewald, sieht in der Umsetzung des Projekts eine „große Farce für den immer wichtiger werdenden Natur- und Klimaschutz“. Sie kritisiert die mangelnde Weitsicht der Planer und die Konsequenzen solcher Eingriffe in die Natur.

Und auch Prof. Jonas Reif von der Fachhochschule Erfurt hat als Landschaftsarchitekt seine Bedenken: „Hätte man einfach die Fahrbahn um zwei Meter verbreitert, wären nur wenige Bäume gefallen. Was für ein Wahnsinn!“

Kahlschlag für einen Radweg (Foto: mwBild)

Kahlschlag für einen Radweg (Foto: mwBild)

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Insgesamt wurden rund 300 Bäume wurden gefällt. (Foto: mwBild)

Die Bauarbeiten starten in Kürze, und wenn alles nach Plan verläuft, soll der Radweg im August 2025 fertiggestellt sein. Doch die Frage bleibt: Ist dieser Radweg wirklich ein Schritt in die richtige Richtung oder ein weiterer Schlag gegen unsere Umwelt? Die Meinungen sind gespalten, und die Debatte um den richtigen Weg für eine nachhaltige Mobilität geht weiter!

5 Responses to Radweg: Ein Schritt in die Zukunft oder ein Schlag ins Gesicht der Natur?

  1. Hardy
    7. April 2025 at 10:53

    Natur-und Klimaschutz sind sicher wichtige Gesichtspunkte bei der Planung dieses Bauvorhabens. Jedoch sollte auch die Verkehrssicherheit der Radfahrer auf dieser Strecke (z.T. 80 kmh) unbedingt Berücksichtigung finden.
    Hinsichtlich der Anmerkung von Herrn Prof. Reif bezüglich einer Fahrbahn-verbreiterung der Landesstraße um 2,0 m und dem hier erforderlichen Fahrbahnaufbau, sollte eine Kostengegenüberstellung der Aufwendungen für den Aufbau eines separaten Radweges erfolgen.

  2. schmali
    2. April 2025 at 22:21

    jeder der diese Strasse mit einem Fahrrad je gefahren is, weiss alles zu diesem Thema,
    alle Freunde der Nabu werden nie meine Freunde sein , es ist peinlich , was Ihr vom Stapel lasst, Ihr macht unseren Ort Miersdorf kaputt, schleicht Euch…

  3. Manne
    31. März 2025 at 13:42

    Weeß jemand wieso die von Herrn Rackwitz angesprochene “alternative und weitaus klimaschonendere Streckenführung” nicht umgesetzt wurde?

  4. Kein Hundefreundi
    29. März 2025 at 20:27

    Ein Weg für Menschen ist (fast) immer ein Gewinn für die Natur.

    Lieber ein Weg den die Menschen nicht verlassen anstatt wie verrückte durch die Wälder zu irren. Wenn dabei dann noch die Hunde an der Leine sind weil die Gefahr, dass die Hunde vor ein Auto laufen plötzlich größer ist als (hochtragendem) Wild hinterherzulaufen. Umso besser!

  5. Elke
    29. März 2025 at 15:39

    Die Bürokratie gewinnt immer und deshalb sind die anderen die Verlierer.

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